Harle Kin
Mitglied
„Danke…“
Ich bin kein Held.
War ich nie.
Ich war der mit gesenktem Blick.
Der, der in der letzten Reihe stand, wenn Mut verteilt wurde.
Der, der nickte, wenn andere kämpften.
Der, der schwieg, wenn man laut sein sollte.
Ich hatte nie den Mut, für etwas zu brennen.
Nie die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen.
Nie das Feuer, das Helden ausmacht.
Ich war nicht der Krieger.
Nicht der Anführer.
Nicht der, an den man sich erinnert.
Ich war bloß… ich.
Doch heute –
heute sollte sich alles ändern.
Denn das war er.
Mein Moment.
Sie stand da.
Verloren wie ein Kind auf einem Schlachtfeld aus Beton und Gleichgültigkeit.
Klein.
Zerbrechlich.
Hilflos wie ein Schmetterling im Sturm.
Ihre Augen irrten umher –
Suchend, flehend, lautlos schreiend.
Voller Angst und Verlorenheit.
Und niemand sah sie.
Niemand hielt inne.
Die Menschen strömten an ihr vorbei wie ein Fluss aus kaltem Nebel.
Sie war Luft.
Sie war nichts.
Eine Ausgestoßene, kurz vor dem Ertrinken.
Doch nicht mit mir.
Etwas regte sich in mir –
etwas, das lange geschlafen hatte.
Ein Funken.
Ein Flackern.
Ein leises, trotziges Flüstern:
"Jetzt."
Ich spürte, wie mein Herz schwer wurde wie ein Amboss,
wie meine Schritte sich mit Bedeutung füllten.
Ich ging nicht –
ich trat hervor.
Wie ein Schatten, der endlich Gestalt annimmt.
Ich würde sie retten.
Ich – der Niemand.
Der Unbeachtete.
Der Unsichtbare.
„Ich halte dich.
Ich führe dich.
Du wirst nicht fallen – nicht heute.“
Und dann –
sprach ich.
Meine Stimme war ruhig, doch sie trug die ganze Tragödie meiner schweigenden Jahre in sich.
„Ähm… entschuldige bitte – du musst erst auf Tarifübersicht drücken.
Dann... ja… .“ Ich deutete mit dem Finger auf das Display.
„Ich würde das Sparticket hier nehmen – damit kommst du günstiger weg“.
Sie sah mich an.
Ein kurzes Blinzeln.
Ein Lächeln.
Ein Nicken.
„Ah… danke.“
Dann drehte sie sich wieder um.
Drückte, zog ihr Ticket,
und ging.
Ich blieb stehen.
Spürte den Windzug in der U-Bahn Station.
Die Welt atmete weiter, als wäre nichts geschehen.
Aber in mir –
da bebte etwas.
Ein leiser Donner.
Ein stiller Aufbruch.
Größe.
Erfüllung.
Ein einfacher Mann,
vielleicht.
Ein Niemand,
womöglich.
Oder…
ein stiller Wächter der großen Momente.
Ein Retter der Verlorenen,
dessen Name niemand kennen wird –
und der genau darin seine Größe findet.
Ein stiller Held, bescheiden und doch voller Würde.
Nicht mehr Irgendwer –
sondern etwas Größeres.
Ein Monument der …
Sie blieb stehen.
Plötzlich.
Mit dem Rücken zu mir gewandt.
Starb mitten im Schritt.
Starrte auf das Ticket in ihrer Hand.
Schüttelte langsam den Kopf.
Dann drehte sie sich um –
kam zurück.
Entschlossen.
In ihren Augen…
ich sah alles.
Dankbarkeit.
Verstehen.
Vielleicht sogar… Liebe?
Vielleicht würde sie mich fragen, wie ich heiße.
Vielleicht trinken wir heute Abend einen Tee.
Vielleicht…
werden wir zusammen alt.
Sie – die Frau, die gerettet wurde.
Ich – der Mann, der es wagte.
Die Geschichte zweier Seelen, die sich fanden.
Ein neues Kapitel.
Ein neuer Anfang.
Sie steht jetzt vor mir.
So nah.
Sie öffnet den Mund.
Und sagt:
„Sag mal, was soll der Scheiß?“
Ich blinzle.
„Das war ein Rentner-Ticket, du Schwachkopf!
Ich hab das Geld jetzt völlig umsonst ausgegeben!
Schön Dank auch – du Vollpfosten.“
Sie dreht sich um.
Geht wieder zum Automaten.
Wütend.
Ich bleibe stehen.
Allein.
Die U-Bahn rauscht ein.
Mein offener Regenmantel weht im Wind,
wie der Umhang eines stillen Helden…
Vielleicht…
nächstes Mal.
Ich bin kein Held.
War ich nie.
Ich war der mit gesenktem Blick.
Der, der in der letzten Reihe stand, wenn Mut verteilt wurde.
Der, der nickte, wenn andere kämpften.
Der, der schwieg, wenn man laut sein sollte.
Ich hatte nie den Mut, für etwas zu brennen.
Nie die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen.
Nie das Feuer, das Helden ausmacht.
Ich war nicht der Krieger.
Nicht der Anführer.
Nicht der, an den man sich erinnert.
Ich war bloß… ich.
Doch heute –
heute sollte sich alles ändern.
Denn das war er.
Mein Moment.
Sie stand da.
Verloren wie ein Kind auf einem Schlachtfeld aus Beton und Gleichgültigkeit.
Klein.
Zerbrechlich.
Hilflos wie ein Schmetterling im Sturm.
Ihre Augen irrten umher –
Suchend, flehend, lautlos schreiend.
Voller Angst und Verlorenheit.
Und niemand sah sie.
Niemand hielt inne.
Die Menschen strömten an ihr vorbei wie ein Fluss aus kaltem Nebel.
Sie war Luft.
Sie war nichts.
Eine Ausgestoßene, kurz vor dem Ertrinken.
Doch nicht mit mir.
Etwas regte sich in mir –
etwas, das lange geschlafen hatte.
Ein Funken.
Ein Flackern.
Ein leises, trotziges Flüstern:
"Jetzt."
Ich spürte, wie mein Herz schwer wurde wie ein Amboss,
wie meine Schritte sich mit Bedeutung füllten.
Ich ging nicht –
ich trat hervor.
Wie ein Schatten, der endlich Gestalt annimmt.
Ich würde sie retten.
Ich – der Niemand.
Der Unbeachtete.
Der Unsichtbare.
„Ich halte dich.
Ich führe dich.
Du wirst nicht fallen – nicht heute.“
Und dann –
sprach ich.
Meine Stimme war ruhig, doch sie trug die ganze Tragödie meiner schweigenden Jahre in sich.
„Ähm… entschuldige bitte – du musst erst auf Tarifübersicht drücken.
Dann... ja… .“ Ich deutete mit dem Finger auf das Display.
„Ich würde das Sparticket hier nehmen – damit kommst du günstiger weg“.
Sie sah mich an.
Ein kurzes Blinzeln.
Ein Lächeln.
Ein Nicken.
„Ah… danke.“
Dann drehte sie sich wieder um.
Drückte, zog ihr Ticket,
und ging.
Ich blieb stehen.
Spürte den Windzug in der U-Bahn Station.
Die Welt atmete weiter, als wäre nichts geschehen.
Aber in mir –
da bebte etwas.
Ein leiser Donner.
Ein stiller Aufbruch.
Größe.
Erfüllung.
Ein einfacher Mann,
vielleicht.
Ein Niemand,
womöglich.
Oder…
ein stiller Wächter der großen Momente.
Ein Retter der Verlorenen,
dessen Name niemand kennen wird –
und der genau darin seine Größe findet.
Ein stiller Held, bescheiden und doch voller Würde.
Nicht mehr Irgendwer –
sondern etwas Größeres.
Ein Monument der …
Sie blieb stehen.
Plötzlich.
Mit dem Rücken zu mir gewandt.
Starb mitten im Schritt.
Starrte auf das Ticket in ihrer Hand.
Schüttelte langsam den Kopf.
Dann drehte sie sich um –
kam zurück.
Entschlossen.
In ihren Augen…
ich sah alles.
Dankbarkeit.
Verstehen.
Vielleicht sogar… Liebe?
Vielleicht würde sie mich fragen, wie ich heiße.
Vielleicht trinken wir heute Abend einen Tee.
Vielleicht…
werden wir zusammen alt.
Sie – die Frau, die gerettet wurde.
Ich – der Mann, der es wagte.
Die Geschichte zweier Seelen, die sich fanden.
Ein neues Kapitel.
Ein neuer Anfang.
Sie steht jetzt vor mir.
So nah.
Sie öffnet den Mund.
Und sagt:
„Sag mal, was soll der Scheiß?“
Ich blinzle.
„Das war ein Rentner-Ticket, du Schwachkopf!
Ich hab das Geld jetzt völlig umsonst ausgegeben!
Schön Dank auch – du Vollpfosten.“
Sie dreht sich um.
Geht wieder zum Automaten.
Wütend.
Ich bleibe stehen.
Allein.
Die U-Bahn rauscht ein.
Mein offener Regenmantel weht im Wind,
wie der Umhang eines stillen Helden…
Vielleicht…
nächstes Mal.