Der Denker
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Es war das fröhliche niedliche Lachen von vielen kleinen fröhlichen niedlichen Kinderchen. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Kinder. Widerlich vergnügte, lachende Bälger. Wie war ich wieder zurück an diesen Schreckensort gekommen? Mit einem Ruck flog die Türe auf und mindestens ein Dutzend dieser Kinder kam erbarmungslos johlend in das Zimmer gestürmt, sprang zu mir auf das Bett, hüpfte umher und hängte sich an meinen Hals. Eines gab mir sogar einen Kuss auf die Wange. Angewidert wischte ich mir mit dem Ärmel meines Kleides das Gesicht ab. Moment. Kleid? Plötzlich trug ich ein weißes, luftig ärmelloses, irgendwie Fröhlichkeit ausstrahlendes Kleid mit vielen bunten Blümchen. Ich beschloss dieses an mir hängende fröhliche Etwas vorerst zu ignorieren und entfernte zuerst einige Kinder von meinem Körper, bevor ich mir in Panik einen Weg durch die Kinderhorde hinausbahnte und mir dabei die Ohren zuhielt. Dann schloss ich die Türe mit einem Knall - sollten sie doch aus dem Weg gehen, wenn sie die Türe nicht abbekommen wollten - und drehte den kleinen eisernen Schlüssel. Mit einem Klicken wurde die Türe verriegelt. Irgendwie gab mir das ein beruhigendes Gefühl. Erleichtert lächelnd drehte ich mich um atmete auf. Da sollten sie erst mal versuchen herauszukommen, diese kleinen Monster.
Der Ort, den ich einstmals mein Zuhause nannte, schien voll von schrecklich Gutem und ekelerregend Hellem. Wie hatte ich das in meiner Kindheit nur hier ausgehalten?
Und es wurde noch schlimmer, als ich nochmals wagte aus dem Fenster zu blicken und mich die Sonne diesmal nicht davon abhalten konnte, weil sie durch dieses Fenster nicht direkt hineinscheinen konnte: Eine endlos weite grüne Graslandschaft erstreckten sich unter dem hellblauen Himmel voller strahlend weißer Schäfchenwölkchen, ein klarer sprudelnder Bach schlängelte sich durch die Ebene hindurch, blühende Bäume und bunte Blumen, so weit das Auge sah, Vögel zwitscherten fröhlich, Schmetterlinge flatterten spielerisch umher. Bei den Göttern, so idyllisch war es nirgendwo auf der Welt! Schon gar nicht der Ort, an dem ich meine Kindheit verbracht hatte, konnte so abnormal schön sein. In der ersten Minute meines Lebens hier, wäre ich an einer übergroßen Menge Gutem gestorben. Wieder überlief es mich kalt.
Da öffnete sich leise eine Türe zu meiner Rechten und dahinter stand eine etwas ältere Frau. Ungläubig starrte ich sie an.
"Mutter?" Sie lächelte jedoch nur, ohne ein Wort zu sagen und deutete mit dem linken Arm in den Raum hinter sich. Ich trat ein, wie sie das wohl wünschte, und sie schloss hinter mir die Türe. Der Raum, in dem ich nun stand, besaß einen kleinen Kamin, in dem ein warmes Feuer prasselte, und davor standen zwei rote Ohrensessel sich gegenüber. In einem - der mir zugewandte - saß ein älterer Herr und rauchte eine Pfeife. "Vater?" Was sollte das werden? Wiedersehen mit den Menschen, die mich im Stich gelassen hatten? Verwirrt ging ich auf ihn zu. "Was ist hier los?" Stumm stand er auf und umarmte mich. Meine Mutter kam auch näher und legte ihre Arme um uns. Ich fühlte, wie sie weinte. "Was...?" Als ich mich wieder von der Verwirrtheit befreit hatte, befreite ich mich auch von ihren Armen. "Was soll das?" Wütend schob ich meinen Vater aus dem Weg und entfernte mich sicherheitshalber ein paar Schritte. Doch keiner reagierte. Beide standen sie reglos da und grinsten mich an. Nichts deutete mehr darauf hin, dass meine Mutter geweint hatte. "Wie komme ich hier her?" Stummes Grinsen. Irgendwie unbehaglich. "Wo... ."
Mitten im Satz unterbrach mich meine Mutter: "Wir haben dich vermisst, Kleines."
Es wirkte, als liefe eine geplante Szene ab, in der die unerwarteten Reaktionen eines Darstellers nicht zu Improvisation führten, sondern in der strikt nach den Vorgaben gehandelt wurde.
Mein Vater streckte den Arm aus. "Wir haben dich doch lieb."
Mir schmerzten die Ohren, als sie diese Worte aufnehmen mußten. Liebe. Pah! So etwas wie Liebe existierte nicht! Nicht mehr für mich! Nicht mehr, seid sie mich damals im Stich gelassen hatten. Sie waren wie Feiglinge geflüchtet und hatten mich im Orden abgegeben, so hatte es mir die Hohepriesterin erzählt. Ich selbst konnte mich komischerweise nicht mehr so genau daran erinnern.
"Ihr verdammten Heuchler! Ihr wagt es, mir mit diesen Worten zu begegnen?"
Sie grinsten nur dümmlich weiter. "Wir lieben dich, Kind."
Dieses sinnlose Gerede machte mich rasend vor Wut. Was sollte das alles?
"Hört endlich auf mit dem Unsinn!" Plötzlich änderte sich etwas im Blick meiner Eltern. Es sah aus, als blickten sie nun erbost. Allerdings grinste ihr Mund fröhlich weiter. Ein sehr bizarrer Anblick. "Was seid ihr? Marionetten?"
Plötzlich zerschmolzen meine Eltern zu einem dickflüssigen Brei und verschwanden im Fußboden. Ich musste zugeben, dass man so etwas nicht allzu häufig beobachten konnte. Mit ihnen zerfloss auch das ganze Haus, samt Kindern, Grasflächen, Bäumen, Blumen, Bächlein und blauem Sonnenhimmel. In einem Strudel aus den verschiedensten Farben wirbelte alles im Kreis um mich herum, bis der Brei tiefschwarz wurde und die Landschaft absoluter Dunkelheit Platz machte. Ich verlor den Boden unter den Füßen.
'Wie angenehm', dachte ich erleichtert. Nach den Strapazen in dieser künstlichen Idylle, war diese Schwärze Balsam für meine Seele. Als ich mich umdrehte - was ohne Boden unter den Füßen gar nicht leicht war- schwebte ich direkt vor einem gewaltigen Feuerring. Bei näherer Betrachtung erwies sich der Feuerring als die Korona einer Sonne, die hinter einem Mond hervorstrahlte.
Der Ort, den ich einstmals mein Zuhause nannte, schien voll von schrecklich Gutem und ekelerregend Hellem. Wie hatte ich das in meiner Kindheit nur hier ausgehalten?
Und es wurde noch schlimmer, als ich nochmals wagte aus dem Fenster zu blicken und mich die Sonne diesmal nicht davon abhalten konnte, weil sie durch dieses Fenster nicht direkt hineinscheinen konnte: Eine endlos weite grüne Graslandschaft erstreckten sich unter dem hellblauen Himmel voller strahlend weißer Schäfchenwölkchen, ein klarer sprudelnder Bach schlängelte sich durch die Ebene hindurch, blühende Bäume und bunte Blumen, so weit das Auge sah, Vögel zwitscherten fröhlich, Schmetterlinge flatterten spielerisch umher. Bei den Göttern, so idyllisch war es nirgendwo auf der Welt! Schon gar nicht der Ort, an dem ich meine Kindheit verbracht hatte, konnte so abnormal schön sein. In der ersten Minute meines Lebens hier, wäre ich an einer übergroßen Menge Gutem gestorben. Wieder überlief es mich kalt.
Da öffnete sich leise eine Türe zu meiner Rechten und dahinter stand eine etwas ältere Frau. Ungläubig starrte ich sie an.
"Mutter?" Sie lächelte jedoch nur, ohne ein Wort zu sagen und deutete mit dem linken Arm in den Raum hinter sich. Ich trat ein, wie sie das wohl wünschte, und sie schloss hinter mir die Türe. Der Raum, in dem ich nun stand, besaß einen kleinen Kamin, in dem ein warmes Feuer prasselte, und davor standen zwei rote Ohrensessel sich gegenüber. In einem - der mir zugewandte - saß ein älterer Herr und rauchte eine Pfeife. "Vater?" Was sollte das werden? Wiedersehen mit den Menschen, die mich im Stich gelassen hatten? Verwirrt ging ich auf ihn zu. "Was ist hier los?" Stumm stand er auf und umarmte mich. Meine Mutter kam auch näher und legte ihre Arme um uns. Ich fühlte, wie sie weinte. "Was...?" Als ich mich wieder von der Verwirrtheit befreit hatte, befreite ich mich auch von ihren Armen. "Was soll das?" Wütend schob ich meinen Vater aus dem Weg und entfernte mich sicherheitshalber ein paar Schritte. Doch keiner reagierte. Beide standen sie reglos da und grinsten mich an. Nichts deutete mehr darauf hin, dass meine Mutter geweint hatte. "Wie komme ich hier her?" Stummes Grinsen. Irgendwie unbehaglich. "Wo... ."
Mitten im Satz unterbrach mich meine Mutter: "Wir haben dich vermisst, Kleines."
Es wirkte, als liefe eine geplante Szene ab, in der die unerwarteten Reaktionen eines Darstellers nicht zu Improvisation führten, sondern in der strikt nach den Vorgaben gehandelt wurde.
Mein Vater streckte den Arm aus. "Wir haben dich doch lieb."
Mir schmerzten die Ohren, als sie diese Worte aufnehmen mußten. Liebe. Pah! So etwas wie Liebe existierte nicht! Nicht mehr für mich! Nicht mehr, seid sie mich damals im Stich gelassen hatten. Sie waren wie Feiglinge geflüchtet und hatten mich im Orden abgegeben, so hatte es mir die Hohepriesterin erzählt. Ich selbst konnte mich komischerweise nicht mehr so genau daran erinnern.
"Ihr verdammten Heuchler! Ihr wagt es, mir mit diesen Worten zu begegnen?"
Sie grinsten nur dümmlich weiter. "Wir lieben dich, Kind."
Dieses sinnlose Gerede machte mich rasend vor Wut. Was sollte das alles?
"Hört endlich auf mit dem Unsinn!" Plötzlich änderte sich etwas im Blick meiner Eltern. Es sah aus, als blickten sie nun erbost. Allerdings grinste ihr Mund fröhlich weiter. Ein sehr bizarrer Anblick. "Was seid ihr? Marionetten?"
Plötzlich zerschmolzen meine Eltern zu einem dickflüssigen Brei und verschwanden im Fußboden. Ich musste zugeben, dass man so etwas nicht allzu häufig beobachten konnte. Mit ihnen zerfloss auch das ganze Haus, samt Kindern, Grasflächen, Bäumen, Blumen, Bächlein und blauem Sonnenhimmel. In einem Strudel aus den verschiedensten Farben wirbelte alles im Kreis um mich herum, bis der Brei tiefschwarz wurde und die Landschaft absoluter Dunkelheit Platz machte. Ich verlor den Boden unter den Füßen.
'Wie angenehm', dachte ich erleichtert. Nach den Strapazen in dieser künstlichen Idylle, war diese Schwärze Balsam für meine Seele. Als ich mich umdrehte - was ohne Boden unter den Füßen gar nicht leicht war- schwebte ich direkt vor einem gewaltigen Feuerring. Bei näherer Betrachtung erwies sich der Feuerring als die Korona einer Sonne, die hinter einem Mond hervorstrahlte.