movingwilli
Mitglied
Früh am Morgen schleiche ich mich wie jeden Tag auf dein Segelboot. Ich verstecke mich in der Kajüte und warte auf dein Kommen. Es ist noch kalt und feucht und ich friere an meinem Platz unter dem Tisch, unter dem ich in gekrümmter Haltung auf dein Kommen warte. Bereits in den letzten Jahren habe ich dein Vorhaben beobachtet. Lange vor diesem Tag trafst du eine Entscheidung nach der Nächsten, die dich auf dieses Boot führte. Ohne es zu merken. Die, die dich liebten sahen es, aber du konntest es nicht sehen. Du plantest die Route, aber nicht den Tag, du plantest den Kauf des Bootes, lerntest segeln. Ohne es zu merken, konntest du plötzlich segeln. Und seit diesem Tag sitze ich jeden Morgen hier, unter deinem Tisch, auf deinem Segelboot, welches an diesem Tag im Hafen hin- und herschaukelt und warte auf dich. Manchmal kommst du, manchmal nicht, aber es spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass ich da bin.
Das Boot schaukelt plötzlich anders, knarrt unter deinen Schritten und ich weiß, dass du da bist. Ich bin ganz still, weiß, dass du mich wegschicken würdest, wüsstest du, dass ich da bin, auf deinem Boot. Ich, mit meinen ganzen Zweifeln und meiner Skepsis. Du löst die Taue und ich spüre, wie das Schaukeln des Bootes sich wieder verändert, freier von einer Seite zur anderen wippt, rhythmisch.
Dann geht es los, ich spüre wie der Wind sich in den Segeln verfängt und uns voranschiebt, zieht, lenkt. Höre dich arbeiten, teilweise stöhnend, ob der Anstrengung, teilweise still, in dir und mit dir allein.
Ich sitze hier und bin ganz still, höre meinen eigenen Herzschlag, der mir so laut erscheint, dass du ihn doch auch hören müsstest. Aber du darfst mich nicht entdecken, in meiner lauernden Position, wartend. Du würdest mich zurückschicken, vielleicht sogar über Bord werfen. Ich weiß es nicht sicher. Also bleibe ich still.
Ich weiß, heute würde es windig werden und weiß auch, dass du das weißt. Ich weiß, dass du keine Wahl hast, jetzt nicht mehr. Zu viele Entscheidungen sind schon getroffen, die dich hierhin geführt haben.
Der Wind lässt das Boot heftig schaukeln, ich habe Mühe mich unter dem Tisch zu halten, klammere mich am Tischbein fest, versuche meine Angst nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Dann, als ich es nicht mehr aushalte, verlasse ich mein Versteck, taumele, von Wand zu Wand geworfen durch den heftigen Sturm, an Deck. Mein Herz geht schnell, meine eigene Angst kaum zu bändigen.
Gerade betrete ich das Deck, als ich sehe, wie du über Bord gehst. Kopfüber stürzt du in das eiskalte Wasser, die Wellen fast mannshoch. Ich stehe da und schaue, unter Schock, paralysiert, unfähig zu handeln. Klammere mich am Türrahmen fest, panisch und doch wissend, dass dieser Moment kommen musste. Ich schaue auf die Wellen, die immer wieder auf das Deck schwappen, höre ein Donnergrollen in der Ferne. Dunkle Wolken am Himmel. Ich kann doch nicht schwimmen. Schwankend bewege ich mich fort über Deck, auf allen Vieren, immer wieder von rechts nach links geworfen. Hin zum Rettungsring. Ich löse ihn von seiner Befestigung und versuche mich aufzurichten um dich zu sehen, um zu wissen wohin ich werfen soll. Ist es vielleicht schon zu spät? Habe ich zu lange in meinem Versteck gewartet? Ein kurzer Augenblick, dein Gesicht taucht in den Wellen auf, unsere Blicke begegnen sich. Tief und nah ist unsere Verbindung in diesem einen Moment. Ich werfe den Rettungsring und hoffe. Ich kann doch nicht schwimmen.
Das Boot schaukelt plötzlich anders, knarrt unter deinen Schritten und ich weiß, dass du da bist. Ich bin ganz still, weiß, dass du mich wegschicken würdest, wüsstest du, dass ich da bin, auf deinem Boot. Ich, mit meinen ganzen Zweifeln und meiner Skepsis. Du löst die Taue und ich spüre, wie das Schaukeln des Bootes sich wieder verändert, freier von einer Seite zur anderen wippt, rhythmisch.
Dann geht es los, ich spüre wie der Wind sich in den Segeln verfängt und uns voranschiebt, zieht, lenkt. Höre dich arbeiten, teilweise stöhnend, ob der Anstrengung, teilweise still, in dir und mit dir allein.
Ich sitze hier und bin ganz still, höre meinen eigenen Herzschlag, der mir so laut erscheint, dass du ihn doch auch hören müsstest. Aber du darfst mich nicht entdecken, in meiner lauernden Position, wartend. Du würdest mich zurückschicken, vielleicht sogar über Bord werfen. Ich weiß es nicht sicher. Also bleibe ich still.
Ich weiß, heute würde es windig werden und weiß auch, dass du das weißt. Ich weiß, dass du keine Wahl hast, jetzt nicht mehr. Zu viele Entscheidungen sind schon getroffen, die dich hierhin geführt haben.
Der Wind lässt das Boot heftig schaukeln, ich habe Mühe mich unter dem Tisch zu halten, klammere mich am Tischbein fest, versuche meine Angst nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Dann, als ich es nicht mehr aushalte, verlasse ich mein Versteck, taumele, von Wand zu Wand geworfen durch den heftigen Sturm, an Deck. Mein Herz geht schnell, meine eigene Angst kaum zu bändigen.
Gerade betrete ich das Deck, als ich sehe, wie du über Bord gehst. Kopfüber stürzt du in das eiskalte Wasser, die Wellen fast mannshoch. Ich stehe da und schaue, unter Schock, paralysiert, unfähig zu handeln. Klammere mich am Türrahmen fest, panisch und doch wissend, dass dieser Moment kommen musste. Ich schaue auf die Wellen, die immer wieder auf das Deck schwappen, höre ein Donnergrollen in der Ferne. Dunkle Wolken am Himmel. Ich kann doch nicht schwimmen. Schwankend bewege ich mich fort über Deck, auf allen Vieren, immer wieder von rechts nach links geworfen. Hin zum Rettungsring. Ich löse ihn von seiner Befestigung und versuche mich aufzurichten um dich zu sehen, um zu wissen wohin ich werfen soll. Ist es vielleicht schon zu spät? Habe ich zu lange in meinem Versteck gewartet? Ein kurzer Augenblick, dein Gesicht taucht in den Wellen auf, unsere Blicke begegnen sich. Tief und nah ist unsere Verbindung in diesem einen Moment. Ich werfe den Rettungsring und hoffe. Ich kann doch nicht schwimmen.