Das Ehrenmitglied (gelöscht)

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aligaga

Gast
Hier fragt sich der geneigte Leser, o @Anita, welche Botschaft ihm mit dieser "Kurzgeschichte" denn vermittelt werden soll, die sich eher liest wie eine ziemlich altmodische Beschreibung des Ausschnittes aus einem kleinbürgerlichen Spießermilieu.

Die an den Haaren herbeigezogene Spick-Nummer (wer sollte denn so blöde sein, von einer Täuschung ein Protokoll oder etwas Ähnliches zu fertigen und es dann herumfahren zu lassen?) ist im Grunde genommen etwas recht Banales - irgendwie und irgendwann hat doch jeder Oberschüler mal was gedeichselt. Das kann man schon in der "Feuerzangenbowle" nachlesen, wenn man selber kein Pennäler gewesen sein sollte.

Jedenfalls dürfte es mit dem "Einserjuristen" nicht so sehr weit her sein - wer so dumm ist, bei Mami und Pappi im alten Schreibtisch sein Gras zu deponieren und "belastendes" Material herumliegen zu lassen, kommt in der Jurisprudenz eher nicht so recht voran.

Welche Botschaft also? Welche Essenz?

Am bemerkenswertesten findet @ali die Skrupellosigkeit der Eltern, die sofort bereit sind, den Betrug des Sprösslings zu vertuschen, damit nur ja der Schein gewahrt bleibt. Soll das die Pointe sein?

Sorry, aber das ist eher keine. Sondern wieder nur der Mief, der ohnehin schon durch die ganze Schilderung wabert. Vielleicht hast du ja wirklich ein "Sittenbild" vor Augen gehabt? Du solltest es dann aber tatsächlich in Scherben schmeißen. Mach doch aus dem Schreibtisch des Musterknaben was Ordentliches! Die Schreckenskammer eines Ritters Blaubart - dann rührte sich was in der Kiste!

Gruß

aligaga
 

Wipfel

Mitglied
Roland arbeitet bei der Mordkomission. Daher ist ihm der Geruch von Gras vertraut. Die vertrockneten Blutspuren auf dem Dolch kommen ihm verdächtig vor. Er läßt sie per DNA-Test vergleichen - und findet heraus, dass sie zu Steffi Krumbiegel gehören, einem seit Jahren vermissten Mädchen...
Wer ist der Mörder? Sein Sohn?

Zum Schluss der Geschichte taucht Steffi plötzlich wieder auf - sie war drei Jahre im Irak unterwegs - klingelt Franziska heraus und erkundigt sich auffällig nach ihrem Sohn. Sie meint, die Blutspuren stammen von einem Ritual - sie haben Blutsbrüderschaft getrunken.

Ist sie schwanger oder trägt sie etwa einen Sprengstoffgürtel unter dem Mantel?

Der Autor trägt für seine Protagonisten Verantwortung. Hol sie aus ihrem Reihenhäuschen heraus und erzähl eine Geschichte. Nicht wie es war, sondern wie es hätte sein können...

Grüße von wipfel
 
D

Dominik Klama

Gast
Kurz vor dem Zweiten Staatsexamen ist man durchaus nicht am Studieren. In keinster Weise.

Und Stilette springen nicht auf, sind aber auch keine Klappmesser. Was du meinst, sind Springmesser https://de.wikipedia.org/wiki/Springmesser und die sind in diesem Wikipedia ausdrücklich keine (!) Stilette.

Mach dir nichts aus der Kritik der beiden Vorredner. Du bist genau im richtigen Forum und passt genau zu deren Art zu schreiben. Ihr drei werdet noch dicke Freunde werden. (Im Gegensatz zum mir.)
 
Oh bitte, immer diese seitenfüllenden Kommentare der "Möchtegern- M.R.R.s".

Liebe Anita, mach dir nichts draus, es wird immer wieder Leute geben, die meinen einen Text zerreißen zu müssen.
Mir hat die Story gut gefallen. Sie zeigt, wie wenig wir eigentlich über unsere eigenen Sprössinge wissen, oder vielleicht auch wissen wollen. Dieser Eindruck wird am Schluss der Geschichte verstärkt, in dem es der Mutter wichtiger ist, evtl. Beweismittel zu vernichten, die

a) der Karriere des Sohnes schaden könnten
b) sie dazu zwingen würden, sich mit allem näher zu befassen und
c) ihr gesamtes Weltbild und das ihres Ablegers auf den Kopf stellen würden.
 
A

aligaga

Gast
Geh weiter, @Domi-Nick,

warum ertränkst du deinen Frust und deinen Hass auf den Rest der Welt nicht im Armbrustschützenzelt auf der Wies’n? Da werden die Ochsen aufgespießt und ihre Paranoia mit „Paulaner“ bekämpft. Nach der dritten Maß wüsstest dann auch du, dass Exegesen über Klappsprigmesser pillepalle sind und sich niemand dafür interessiert, unter welchen Umständen und wann du ggf. dein Studium abgebrochen habest.

TTip: Ertrag dein literarisches Schicksal mit grandezza, statt immer wieder zu jammern und uns deine Wunden zeigen zu wollen. Sie heilen nur, wenn du die richtige Salbe verwendest. Du solltest lernen, Texte wie den hier in Rede stehenden zu ertragen und versuchen, der UrheberIn auf die Sprünge zu helfen, aus geschmacklosen, banalen Zutaten etwas Würziges zu kochen.

Vielleicht kriegst dann auch du mal eine Ehrenurkunde vom "2. Vorsitzenden und Schriftführer" ausgefertigt. @Ali würde es dir von Herzen gönnen.

Prost!

aligaga
 

molly

Mitglied
Hallo Anita

das ist kein Krimi, in dem Ritter Blaubart entdeckt werden muss, sondern eine Kurzgeschichte. Also braucht's hier auch keine Mordkommission samt Ermittlerväter.
Was die Eltern im Schreibtisch ihres "Mustersohnes" fanden, war Schreckenskammer genug.

Gern gelesen

Mit Gruß

molly
 
A

aligaga

Gast
das ist kein Krimi, in dem Ritter Blaubart entdeckt werden muss, sondern eine Kurzgeschichte. Also braucht's hier auch keine Mordkommission samt Ermittlerväter.
Was die Eltern im Schreibtisch ihres "Mustersohnes" fanden, war Schreckenskammer genug.
"Ritter Blaubart" ist kein Kriminalroman, @molly, wie du irrtümlich annimmst, sondern ein recht kurzes Märchen, dessen Ende sich wohltuend, weil recht dramatisch, von dem üblichen "Undwennsienichtgestorbensindddannlebensiebisheute"-Kitsch abhebt.

Es gibt langweilige, interessante und sogar recht spannende Kurzgeschichten.

Das hier ist, wie schon gesagt, keine, sondern eine todlangweilige Schilderung, in der nichts passiert außer, dass Spießbürger feststellen müssen, ihr Sohn sei als Schüler auch schon einer gewesen, der sich Ehrenurkunden verleihen lassen musste.

Das Entsetzen darüber hält sich beim Leser in Grenzen. Daher der Tipp: Etwas anderes in die Schublade packen als bloß ein benutztes Kondom. Etwas, das den Mief im Elternhaus wirklich durchlüftet.

So aber hält die Mami ein Streichhölzerl an das "Dokument" und - schwupp! - schon schnarcht alles weiter. Sorry, aber das ist nun mal nix.

Gruß

@aligaga
 
S

steky

Gast
Du solltest lernen, Texte wie den hier in Rede stehenden zu ertragen und versuchen, der UrheberIn auf die Sprünge zu helfen, aus geschmacklosen, banalen Zutaten etwas Würziges zu kochen.
Du solltest selbst mal einen würzigen Text schreiben, aligaga! Du bist doch nur der größte Hai in deinem kleinen Teich!

Zum Text: Mir gefällt er!

Leider fehlt mir die Zeit für eine tiefere Analyse ...


LG
Steky
 

molly

Mitglied
Hallo ali,

für mich war Ritter Blaubart ein "Mordsritter", ist er immer noch. Ich habe eben das Märchen noch einmal gelesen. Danke für den Tipp. Ich glaube, Du meinst, es sollte etwas entdeckt werden, dass Eltern UND Sohn vom Sockel reißt.
Hat was für sich. Aber für mich wären die Funde in dieser Geschichte schon Schrecken genug, nur würde ich sie nicht ohne meine Kinder entsorgen.

Gruß

molly
 
A

aligaga

Gast
für mich war Ritter Blaubart ein "Mordsritter", ist er immer noch. Ich habe eben das Märchen noch einmal gelesen. Danke für den Tipp. Ich glaube, Du meinst, es sollte etwas entdeckt werden, dass Eltern UND Sohn vom Sockel reißt.
Hat was für sich. Aber für mich wären die Funde in dieser Geschichte schon Schrecken genug, nur würde ich sie nicht ohne meine Kinder entsorgen.
Eine Kurzgeschichte, die auf der Suche nach Lesern sein möchte, o @molly, sollte anders aufgebaut sein als dieser schnarchige Bericht aus Banalien: Huch, mein Musterkind hat sintemal nicht nur gespickt, sondern sogar eine "Urkunde" dafür bekommen! Jessas! Was machen wir jetzt bloß, damit die Welt nicht untergeht?

Sorry, aber falls du schon mal mit Halbwüchsigen zu tun hattest - wenn die nichts Derartiges anstellen (Spicken, meine ich natürlich, nicht den Schmarren mit der Urkunde), müsste man sich Sorgen machen. Und wenn der Einserjurist nach Hause kommt, um seine Freundin in seinem ehemaligen Kinderzimmer zu bumsen, dann ganz besonders. Da sollten die Alarmklingeln schrillen. Was ist das wohl für eine "Freundin" ...*fröstel*...??

@Anita hätte den Knaben wenigstens schwul machen können - das ist in solchen Kreisen doch dass aller-, allerschlimmste Verbrechen, nicht wahr? Da nützte dann am Ende ein Streichhölzerl auch nichts.

Und dem lieben @Steky sei wieder mal gesagt: Man muss nicht unbedingt selber Eier legen, um festzustellen zu können, dass eines stinkt, nicht wahr?

Heiterer Gruß

aligaga
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Anita,

eine perfekte Realsatire. Eltern, die ihren Sohn "Jungen" nennen, ein breites Bett kaufen, damit der Junge mal das Mädchen mitbringt und im neuen Möbelstück mit ihr Rosenkranz betet, gehortete böse Sachen entdecken - das ist komplett unrealistisch. Für eine echte Geschichte müsste der Junge durchs Examen fallen, eine farbige Freundin haben, seinen Eltern ihre Projektion auf ihn vorwerfen - aber so ist das für mich eher zum Lachen. Und wieso werden Musterjungen immer Juristen????

Gynäkologe oder Proktologen muss es auch geben. :)

LG DS
 
Hallo liebe Forenmitglieder,
entschuldigt bitte, dass ich mich erst jetzt zu Wort melde.

Vielen Dank, dass Ihr euch mit meiner Kurzgeschichte beschäftigt habt. Danke, Dominik, für den Hinweis zu Stilett und Klappmesser. Ich hätte besser recherchieren sollen.

Ich wollte eine Geschichte über das biedere Elternpaar Roland und Franziska erzählen, deren einziger Sohn beim näheren Hinsehen doch nicht der Wunderknabe ist, für den die beiden ihn von Geburt an hielten. Dumm gelaufen und schon bröckelt die Fassade. Die Mutter macht sofort die Rolle rückwärts, um das eigen Fleisch und Blut zu schützen. Aus solchen Elternhäusern stammen die Menschen, die irgendwann an den Schaltzentralen der Gesellschaft sitzen. „aus solchen Elternhäusern?“ Das sind sie wieder, die Lehmann's von nebenan, von denen man sich, Gott sei Dank, doch abhebt. Ein Blick hinter die Kulissen der eigenen Familie wäre mitunter angebracht …

Doch was wolltet ihr lesen?
Eine Bettgeschichte? Roland und Franziska sind doch tolerante Eltern und dulden Sex ohne Trauschein!!! (um Missverständnissen vorzubeugen: dies ist ironisch gemeint!)
Geschichten über Mord, Blut, Sprengstoffgürtel, Rassendiskriminierung, Homosexualität hättet ihr wohl spannender gefunden, eventuell mit einer Prise Missbrauch? Doch das sind nicht meine Geschichten. Damit wird man Tag für Tag in den Medien konfrontiert und das muss man täglich aushalten.
Der Blick hinter die Haustür des Reihenhauses von nebenan ist da wohl ziemlich öde. Da hab ich mit meiner Geschichte über die kleinen Katastrophen des Alltags, die nicht in den Schlagzeilen stehen, wohl nicht den Zeitgeist getroffen!

Liebe Grüße
Anita
 
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