Hallo Paulchen,
kurz was rechtschreib-grammatikalisches:
"in das Herz ein zieht"
einzieht = 1 Wort (jedenfalls nach den alten Regeln. Wären die neuen Deine Schreibe, vergiß den Einwurf einfach)
"weil alles aus den Fugen geriet."
Zeitsprung. Vorher Gegenwart...
"Kälte statt Liebe, Entfernung statt Nähe
ich wäre blind, wenn ich dass nicht sehe."
...wenn ich das nicht sähe.
(Ist korrekt und paßt dann sogar perfekt in den Reim.)
"ich werde ihn zu ende gehen .. "
Ende (es sei denn, die Rechtschreibreform... ich kann mich einfach nicht mit ihr anfreunden...) und absichtlich 2 Punkte statt 3?
Außerdem suche ich noch eine Begründung für den Bruch des Reimschemas am Ende. Die Vorletzte Zeile hängt so in der Luft, während die Letzte mit Überlänge und Binenreim daherkommt (bzw. eigtl. ja zwei Zeilen in einer darstellt).
Inhaltliches:
Der Anfang scheint auf die nur einmalig mögliche Seelenverwandtschaft hinzudeuten. Oder "nur" ein Bruch einer einstmals warmen und nahen Beziehung? Wie trennt die Zeit die Seelen?
Die Mitte erscheint mir deutlich. Athmosphäre, Empfindung, Schlußfolgerung.
Das Ende verschwimmt wieder. Der "vor einiger Zeit" begonnene Weg: das Leben? Der einstmals gemeinsame (Weg)? Wohin führt das Ende? Ins ewige Licht? Dann dürfte es (nach meiner Interpretation) das Leben sein, jener Weg... Oder ist es gar nicht das ewige Licht am Ende des Tunnels, sondern eine weitere Metapher in Richtung Beziehung? Zweier-Beziehung...? Ewige Zweierbeziehung? Nein, das scheint mir nicht zu passen... Ich entscheide mich bis auf weiteres für das Leben und nicht die Suche nach der (etwas theatralisch dahergesagt) einzigen, wahren und immerwährenden Seelenverwandtschaft...
Oder?
Hm...
Fragende Grüße
loona