Das erste Mal

Barsnah

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Das erste Mal


Roger,ein dunkelhaariger Lockenkopf mit sorgfältig ausrasiertem ersten Bartwuchs seit wenigen Wochen 17 Jahre alt, sitzt im Unterricht und zupft nervös an seiner Mund/ Nasenschutzmaske, die nun jeder tragen muss, herum. Im Geiste hadert er mit seinem Schicksal ausgerechnet in dieser Zeit mit dem Coronavirus ein Jugendlicher zu sein. Ein wenig versetzt vor ihm, nur ein paar Schritte entfernt, sitzt sie. Tessa, seine Angebetete, die einzige der Mädels aus seiner Klasse die nicht den ganzen Tag blöd kichert und auf die er voll abfährt. Beinahe glaubt er ihr Parfüm zu riechen, dessen zarter Duft sie immer umweht.
Das rotblonde Haar fällt ihr in großen Wellen fast bis zur Hüfte. Roger kann seine Augen nicht von ihr abwenden. Die zarte Rundung ihrer Schultern in dem Sommershirt mit schmalen Trägern und die feingliedrigen Finger mit denen sie gerade das Gummi ihrer Maske hinter dem linken Ohr zurecht schiebt und dabei ihre Haare sanft nach hinten streicht. Rogers Gedanken schweifen immer wieder vom Unterricht ab und er überlegt, wie er sich ihr trotz der strengen Abstandsregeln, die nun in der Schule gelten, nähern könnte.

Gerade beneidet er heftig seine Eltern die das Glück hatten sich kurz vor der Jahrtausendwende kennen zu lernen. Diese erzählten immer wieder gerne die Episode, wie sie nach dem ersten gemeinsamen Wochenende beschlossen, sich mit Vaters Bulli auf den Weg zu machen und dann gemeinsam los fuhren, immer so der Nase nach, bis sie schließlich sogar nach Indien reisten, und wer weiß wo gelandet wären, wenn sich nicht bald schon Roger angekündigt hätte. Und nun sitzt er hier herum und muss zusehen, wenn wegen Corona, zuerst Europa und schließlich fast die ganze Welt beginnt sich abzuschotten. Doch viel dringender und naheliegender ist für ihn im Moment noch die Frage wie er es schafft sich Tessa zu nähern.

Er beruhigt sich selbst mit dem Gedanken :"keine Sorge, das wird schon klappen. '' und versucht sich wieder mehr dem Lehrer und dem Unterricht zuzuwenden.Doch als ob Tessa gespürt hätte, dass er sie nicht mehr im Fokus hat, dreht sie den Kopf in seine Richtung und wirft ihm einen kurzen Blick zu, schon ist es wieder vorbei mit der Konzentration auf den Unterricht. „Ist das Interesse womöglich beiderseits?“ Er wagt es kaum diesen Gedanken weiterzuspinnen. Schließlich gibt es dieses Virus und man muss an den Schutz der Mitmenschen, nein sogar der ganzen Welt denken. Das haben ihm die Großmutter und die Eltern erst vor ein paar Tagen nochmal eindringlich gesagt.
Den Rest des Vormittags wartet er darauf dass endlich Schulschluss ist. Kurz davor kommt passiert es noch einmal.

Tessa wirft mit einer, für ihn sehr verlockenden, Geste ihr Haar nach hinten, dreht sich um und schaut ihm direkt in die Augen. Beim Verlassen des Gebäudes versucht er den Spagat zwischen der Einhaltung der Abstandsregeln, und trotzdem so dicht wie möglich hinter ihr zu bleiben. Roger hat das Glück groß genug zu sein, um über die Köpfe der anderen gut hinweg zu sehen. Und Tessa, mit der auffallenden Haarpracht, ist ja auch nicht zu übersehen. Schnell hat sie sich in einem Pulk mit ihren Freundinnen getroffen und überquert den Hof der Schule. Da merkt er, dass sie nicht zur Bushaltestelle laufen.

Die Mädels wollen anscheinend noch einen Abstecher ins Städtchen machen.

Roger klemmt sich unauffällig hinter die Gruppe, die quasseln und lachen und ihn sowieso nicht richtig beachten.

Schon hat er die Nachzügler überholt und schlendert hinter Tessa her. Die Gruppe steuert offenbar das Cafe Fritzi an. Da trifft man sich in der letzten Zeit gerne noch nach der Schule.
Die haben dort einen schönen, glasüberdachten Innenhof und mit vielen Grünpflanzen in großen Kübeln, kleine, fast private, Sitzecken geschaffen.
Roger folgt den Mädchen weiter. Am Eingang, vor der Mauerecke, die von Efeu überwachsen ist, bleibt Tessa stehen und schaut sich kurz um. Sie hat ihn schnell entdeckt, denn er ist nur schwer zu übersehen.

Ihre Augen fangen ihn ein und auch er kann nur zu ihr schauen.



Gleich ist er dort, aber was dann, soll er sie ansprechen? Tessas Blick wird immer herausfordernder. Kurz bevor er vor ihr steht, winkelt sie ein Bein an und stellt es hinter sich an der Mauer ab.

So macht sie es ihm schwer, einfach an ihr vorbei zu schlüpfen, und bringt ihn gleichzeitig etwas weiter auf Abstand. Sie lupft ihre Maske ein wenig und haucht ihm ein Hallo entgegen. Da steht er nun vor ihr und ihre Augen locken. Kurz taucht ein ungutes Gefühl in ihm auf. Er kann nicht mehr klar denken und befürchtet nun alles falsch zu machen. Mit einem bedauernden Blick und einem Lächeln, zuckt er mit den Schultern, gibt er ihr Handzeichen ihm zu folgen und geht weiter in den Innenhof wo er auch gleich eine freie Nische mit einem Zweiertischchen ansteuern kann.

Irgendwie etwas traurig aber gleichzeitig auch erleichtert schnappt er sich einen der beiden Stühle, setzt sich, dreht sich nach Tessa um. Tatsächlich ist sie ihm gefolgt und steht jetzt mit einem fragenden Blick und einem Lächeln vor der großen Pflanze seitlich. Roger spürt wie er vor Verlegenheit rot wird und murmelt hinter seiner Maske :“ willst du dich nicht setzten? „

Etwas unsicher dreht sie sich um und entdeckt die Freundinnen, die sie kichernd beobachtet haben. Dann zieht sie entschlossen den freien Stuhl zur Seite und setzt sich auch Flott bringt die Bedienung ihnen die bestellten Getränke und sie schauen sich über die Gläser hinweg etwas verlegen an. Zuerst einmal ist die Situation etwas schwierig und verkrampft. Noch dazu sind Tessas Mädels total neugierig. Aber auch dieser Moment geht vorbei, und schnell befinden sich die Beiden in einem angeregten Gespräch, merken, dass sie in vielen Dingen sehr ähnlich denken und fühlen.

Trotzdem tauchen immer mal wieder Themen auf, wobei es ihnen schwer fällt offen und ehrlich zu bleiben. Doch Tessa hat die Gabe diese Momente mit einem lockeren Witz zu überbrücken und Roger fällt es jedes Mal leicht darauf einzugehen, so dass sie öfter herzlich miteinander lachen können. Das hilft ihnen sehr die eigentlich doch traurige Situation mit der Belastung durch dieses Coronavirus in den Hintergrund zu drängen und die Zeit verfliegt wie im Nu.
Zuletzt müssen sie sich ziemlich beeilen um noch rechtzeitig zum letzten Bus die Haltestelle zu erreichen. Ja sogar die letzten Meter noch rennen.
Im Bus lassen sie sich dann in einem vierer Block einander schräg gegenüber auf die Sitze fallen. Als sie dann wieder zu Atem kommen, zieht Tessa ihre Maske leicht zur Seite und grinst Roger verschwörerisch zu. Auch Roger macht hinter seiner Maske Platz für ein schiefes Grinsen und stellt zuerst nur innerlich, aber dann auch laut, die Frage :" und nun..? " Tessas Lächeln wird noch etwas breiter, bevor sie ergänzt :".. treffen wir uns heute Nachmittag am Waldrand beim Friedhof?" Rogers Unsicherheit dauert einen kleinen Moment, aber dann strahlen seine Augen als er sagt:"Aber gerne, ich muss später eh noch mit meinem Hund Charly“ raus. Kannst du um16. 00 Uhr dort sein?" und sein Herz hüpft ein wenig als sie ihm ihre Hand mit dem Daumen nach oben zeigt. Auf dem Heimweg ist er damit beschäftigt seine widerstreitenden Gefühle und Gedanken zu ordnen und seine Aufregung etwas in den Griff zu bekommen. Doch das Chaos in seinem Kopf findet dann zu Hause abrupt ein Ende. Seine Mutter begrüßt ihn mit den Worten :"Wo bleibst du denn? Wir wollen doch die Oma im Seniorenstift besuchen. Hast du das vergessen?" "oh ja völlig," braucht er nicht mehr zu sagen. sie sieht es seiner verblüfften Miene direkt an.

Im Auto, auf dem Weg zum Stift, kann er sich ein wenig sammeln. Die Oma mag er schließlich ganz gern, und freut sich darauf sie wieder mal sehen zu dürfen. Mutter erklärt ihm dass es dort nun diese Schnelltests gibt und er im Stift dann direkt auf das Virus getestet werden wird . Das Teststäbchen in der Nase ist unangenehm und im Rachen verspürt er einen leichten Würgereiz. Aber als die Pflegekraft ihn dann rufen kommt und ihm sagt :"Gratuliere, junger Mann, der Test ist negativ," war das schnell vergessen.Freudige Aufregung steigt in ihm auf, als er bei der Oma anklopft.
Sie erwartet ihn schon in ihrer kleinen Sofaecke, mit der sie sich ein Stückchen von Daheim mitgebracht hat. Auch sie ist etwas aufgeregt und freut sich sehr über den Besuch des Enkels,"Na, geht es dir gut?" will sie gleich von ihm wissen und sein leichtes Zögern bewirkt bei der feinfühligen älteren Dame ein sorgenvolles Stirnrunzeln. Dann aber schenkt er ihr schnell ein helles Lächeln und antwortet:"Genau genommen, ja, es geht mir gut." Oh, kein guter Einstieg, denkt er gerade, als sie sofort nachhakt:"was soll das heißen, genau genommen?" Roger erzählt ihr vom Schnelltest und dem erfreulichen Ergebnis, kann aber doch nicht ganz verbergen dass ihn noch die Vorfreude, wie auch gleichzeitig Besorgnis und Unsicherheit wegen dem geplanten Treffen mit Tessa beschäftigen. Und so dauert es nicht mehr lange und er hat der Oma alles erzählt. Die nimmt ihn in den Arm und sagt :"Ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit auch noch verliebt, mein Junge." So hat das Leben in jeder Generation besondere Hindernisse für junge Menschen parat. Bei dir ist es das CVoronavirus, bei deinen Eltern war es Aids und bei uns früher, die strengen Moralvorstellungen. Da ist guter Rat teuer, doch ich kann dir sagen, seit ich hier wohne, habe ich viel Zeit über mein Leben nachzudenken und dabei ist mir klar geworden, was ich am meisten bereue, sind oft nicht Dinge die ich getan habe, sondern viel öfter,die,die ich nicht getan habe.

So, mein Lieber und jetzt sollten wir doch besser deine Mutter rein bitten, sonst müsst ihr euch noch beeilen damit du pünktlich zu deinem Rendezvous kommen kannst." Sie nimmt ihn noch fest in den Arm und haucht ihm ein Küsschen auf die Wange, bevor sie ihn wieder auf den Flur schiebt,wo mit einem vorwurfsvollen:" was macht ihr Beiden denn so lange?“ die Mutter auch schon wartet. Mit den Worten:“ Geh du schon mal zum Parkplatz, ich komm gleich nach, " schiebt Mama sich an ihnen vorbei ins Zimmer. Roger schnappt schnell seine Jacke und beeilt sich raus zukommen.Er steht schon am Wagen als Mutter gelaufen kommt, schon von Weitem winkt und die Autotüren aufschnappen lässt. Roger setzt sich zu ihr nach Vorne.Sie sagt lachend :"Ich bin auch negativ getestet, und schmunzelt breit. Na, da hat es dich ja anscheinend richtig erwischt?" Oma hat nicht lange dicht gehalten. Und wenn ich überdenke was sie dir gesagt hat, dann ist es wohl nicht so weit her mit der "Altersweisheit". Roger bekommt heiße Ohren und brummt :"Hab ich mir auch schon gedacht." Eigentlich ist er ganz froh und etwas erleichtert, dass nun ja wohl offen geredet werden kann, auch braucht er sich nun nicht zu erklären, wenn er zu Hause ganz eilig mit dem Hund raus will.Dort angekommen, schnappt er sich gleich die Hundeleine vom Haken und macht sich eilig auf den Weg, Charly, seine, mittelgroße, sehr brave und gut erzogene Hündin, eine Mischung aus Labrador und irischen Setter läuft zwar auch ohne die Leine toll bei Fuß aber da er mit ihr zum Wald will, geht er lieber auf Nummer sicher und über den Friedhof dürfen Hunde sowieso nur angeleint. Der Waldweg hinter dem Friedhof wird oft von den Forstarbeitern genutzt und hat deshalb zwei breite ausgefahren Spuren wo man gut laufen kann. Gleich hinterm Friedhof steht schon die erste Bank und als er hinüber schaut: tatsächlich, da sitzt Tessa, schaut erwartungsvoll in seine Richtung und strahlt ihn an. Als er Charly von der Leine lässt, klopft sie sich auf die Schenkel und ruft gleich :"Komm Charly, komm her zu mir." nach der ausgiebigen Begrüßung der Beiden, holt Roger seine Hündin ein, gibt ihr Kommando :" Bei Fuß," und sie laufen los. Der breite Weg macht es möglich, dass sie je eine der Fahrspuren nutzen, und so den Hund gut in der Mitte zwischen den Spuren halten können.

Alle drei kennen den Weg gut, und Charly die Spielregeln genau, sodass Tessa und Roger schnell an ihr Gespräch vom Vormittag anknüpfen können. Roger läuft am Waldrand und behält Charly genau im Auge und auf Tessas Seite wird der Weg von der Friedhofsmauer begrenzt. Nach etwa 300 Metern gabelt sich der Weg und dort, ziemlich genau in der Mitte, steht eine alte Buche mit einem schönen, dicken Stamm und einer mächtigen Krone. Der Baum kommt gerade in Sichtweite, da wirft Tessa Roger einen verschmitzten Seitenblick zu und ruft :"Wer schneller an der Buche ist,"und beginnt loszurennen. Roger lässt sich animieren und macht mit. Da kann Charly natürlich nicht mehr brav bei Fuß bleiben, sondern springt begeistert von einem zum anderen. Als Roger langsamer wird, um die Hündin dann dann doch noch anzuleinen, macht auch Tessa etwas langsamer, etwa da wo die dicken Wurzelenden des Baumes in der Erde verschwinden , bleibt sie kurz stehen und dreht sich mit einem auffordernden Blick zu ihm ihm um. " Hast du schon mal einen Baum um umarmt?" ruft sie, bevor sie dann doch noch einmal losläuft. Roger muss kurz an die Oma denken, bevor er ruft :"Nein, noch nie." und als Tessa dann nur noch ein paar Schritte weit vor ihm rennt, gibt er auch nochmal richtig Gas und sprintet hinterher. Da wo sich die dicksten Wurzeln des Baumes aus der Erde drücken, reißt Tessa mit einem Sprung und Jubelschrei die Arme nach oben und fällt dem Baum um den Stamm.
Wieder lässt er sich von ihrer Begeisterung anstecken und tut es ihr gleich, so dass sie nun, jeder auf seiner Seite des Weges, den Stamm umarmen und sich rechts und links die Hände reichen können. Roger spürt sein Herz heftig klopfen und ist nicht sicher ob das davon kommt dass er gerannt ist, oder von der Tatsache dass er Tessa nun berührt. Auf gleicher Höhe mit der Buche hat eine gelbe Kletterrose, gerade in voller Blüte stehend, die Friedhofsmauer erobert und ein lauer Wind trägt den Rosenduft bis zur Buche und den Beiden hinüber. Als Roger ein intensives Pulsieren in den Händen und beinahe im ganzen Körper zu spüren glaubt, überlässt er sich diesem Gefühl, schließt kurz die Augen und legt die Wange an die glatte, warme und ja, fast zarte Rinde der Buche. Als er merkt dass Tessa es tatsächlich genauso macht, wagt er vorsichtig zu fragen :" spürst du ihn auch?" und als Tessa antwortet:"Ja, sehr sogar!", überwältigt ihn ein Glücksgefühl, das ihn vollkommen überrascht.

Als ob sich dieses Gefühl unmittelbar auch auf Charly übertragen würde, begann sie aufgeregt wedelnd den Baum und ihre beiden Begleiter zu umkreisen und immer wieder mal hoch zu springen.
Roger spricht sie freundlich und beruhigend an, so dass sich nun gar nicht erst die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zum Heimgehen stellen kann.


Roger raubt der Kletterrose noch eine ihrer schönsten Blüten und schiebt sie Tessa hinters Ohr. Sie bedankt sich errötend, um dann ihre Nase in die duftende Pracht zu stecken, schnappt sich schließlich entschlossen mit ihrer freien Hand eine seiner Hände, als sie los hüpft, sich umdreht und ihm mit einem Blick in die Augen lächelnd sagt:"Ich liebe diesen Rosenduft," bevor sie sich die Blüte zurück hinter ihr Ohr steckt und ihn hinter sich her zieht.
Auf dem Weg bis zum Friedhof beansprucht Charly dann ihre ganze Aufmerksamkeit, weil sie plötzlich ihre gute Erziehung vergessen zu haben scheint, dauernd versucht sich schnüffelnd tiefer in den Wald hinein zu schleichen.

Erst als Roger sie dann beim Friedhof wieder an die Leine nimmt ist Ruhe und die Gelegenheit über das Erlebnis zu sprechen. Tessa behauptet sogar die Buche habe im gleichen Rhythmus wie sie selbst geatmet und das pulsierende Gefühl hat sie genauso wie er, auch gehabt. Roger ist etwas erleichtert als Tessa völlig freimütig darüber spricht. Für sie scheint es fast selbstverständlich zu sein.
Ja Tessa berichtet sogar von neueren Forschungen mit Instrumenten die bei Pflanzen, und besonders bei Bäumen, Energiefelder messbar und sogar sichtbar machen können. Roger bleibt trotz der Intensität des Erlebten skeptisch, doch zu Hause angekommen, googelt er die Sache gleich mal nach.
Er ist wirklich beeindruckt wie viel im Netz zu dem Thema zu finden ist. Dass die Menschen schon seit Alters her mit den Bäumen in enger Verbindung stehen und besonders die Buche, sehr geschätzt haben. Er kann es nun kaum noch erwarten die Oma wieder zu besuchen um ihr zu erzählen von seinem" ersten Mal". Auch auf die nächste Begegnung mit Tessa freut er sich riesig. Er hat ihr nun so viel zu berichten, fühlt sich ihr nun schon viel näher, will sich nun gerne so schnell wie möglich wieder mit ihr treffen und sich bei ihr für das besondere Erlebnis bedanken
Als sie sich dann am folgenden Tag bei Roger zu Hause sehen, da auch sie nun negativ getestet ist,und gemeinsam in Rogers Zimmer sitzen, will Tessa die Internetseiten, von denen er ihr erzählt hat am Liebsten mit ihm gemeinsam ansehen.Tatsächlich findet man sogar noch Vieles mehr.


Speziell der Buche, die tatsächlich schon bei bestimmten Ritualen der Kelten eine wichtige Rolle spielte, wird die Kraft zugeschrieben die Intuition zu erhöhen und sie wurde schließlich noch Jahrzehnte danach als Lebensbaum für Neugeborene gepflanzt, oft auch zu Hochzeiten als Symbol für die Liebe, Kraft und Stärke der Verbundenheit, verschenkt, dann von dem Brautpaar gemeinsam gepflanzt. An der Stelle lächeln die beiden Jugendlichen, schauen sie sich in die Augen, nehmen nun statt des Baumes einander gegenseitig fest in die Arme und küssen sich nun endlich auch zum ersten Mal. Doch, obwohl sich Beide diesen Kuss herbeigesehnt und gewünscht haben und Tessa Rogers Gesicht zärtlich mit ihren Händen umfasst und Roger seine Finger in ihrem Haar vergräbt, dabei ihren Duft genießt, fällt dieser erste Kuss sehr vorsichtig ja, eher zaghaft aus und im Vergleich zum Erlebnis bei der Buche geradezu unberührt und emotionslos.Verwirrt lösen sie sich voneinander, tauschen einen ratlosen Blick und die Worte fehlen.
 



 
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