das geheime vokabular der stockrosen

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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Viktorianischer blick
die tollkirschen der pupille,
schwarz.
das gesicht eingefallen
wie eine getrocknete dattel.
so war er.
pythagoreisch streng.
das herz schlug
im rhythmus der zahlen
die er tag für tag an
eine tafel schrieb.
er vertiefte sich
in seine studien. fand das
heimliche vokabular
der stockrosen und suchte doch
etwas kälteres. so
erfand er im geist eine sprache
mit buchstaben
die so kalt sind, dass sie zerbrechen.
in manchen von ihnen
schwang eine gottesannäherung mit.
Manchmal jedoch
ließ er sich das herz wärmen
von dem langen atem der violine
die großmutter spielte.
er lachte dann und verriet
einige worte aus dem vokabular
der rosen. sie waren rot
und zerfielen auf seinen lippen
zu staub.
 
Zuletzt bearbeitet:

nisavi

Mitglied
Hallo Patrick,

den Text mag ich total. Er erzählt (mir) die coole Geschichte eines rational denkenden Mannes, der sich (manchmal) verleiten lässt, Irrationales und Kunst in sein Leben zu lassen. Sehr schön. Groß- und Kleinschreibung würde ich überdenken. Bei „ ...eine sprache mit buchstaben, die so kalt sind, dasS sie zerbrechen.“ müsstest du bitte daran denken, dass „DASS“ als Konjunktion fungiert.

n.

PS: Aus irgendwelchen Gründen muss ich an Tolkien denken.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
hi nisavi

schön, dass du mal wieder vorbeischaust.
den fehler habe ich ausgebessert, danke für den hinweis.

an tolkien, hatte ich jetzt nicht gedacht.
aber es passt irgendwie :)

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 19299

Gast
Hallo Patrick,
schließe mich da ganz nisavi an.
Gern gelesen!
Gruß
Keram
 



 
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