Das "gesetzte" Alter

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questinchen

Mitglied
Mein Spiegel ist gehässig,
er grinst mich hämisch an,
zieht schreckliche Grimassen,
ganz einfach
weil er' s kann.

Ich sehe schwarze Ringe,
der Rahmen meiner Augen
und viele andere Makel
die zu gar nichts taugen.

Mein einst so schwarzes Haar
zeigt eine Spur von weiß,
ich glaub, ich werde alt,
was soll denn dieser Scheiß?

Vorbei die heißen Nächte
die erst am Tage enden,
zu lange die Erhol-Zeit
und Zittern in den Händen.

Das Zappeln zur Musik
lass' ich von nun an bleiben,
ich will ja meine Kinder
nicht aus dem Haus vertreiben.

Ich sehe, es wird schwer für mich
in der nächsten Zeit
und ich bin auf keinen Fall
für Spießigkeit bereit.

Ich esse, wann ich mag
und leb' nicht nach der Uhr,
ich bin Chaot an jedem Tag
und brauche keine Kur.

Den Kindern mag es peinlich sein,
wenn ich beim Putzen tanze
und mich nicht hinter Häkelzeug
und Bingo-Tisch verschanze.

Wie alt ich bin, ist ganz egal,
so lang ich dabei lache
und jeden Tag des Lebens
zu meinem Schönsten mache.
 

anbas

Mitglied
Hallo questinchen,

zunächst ein "Herzliches Willkommen" in der Leselupe. Ich habe mir gerade Deine beiden Erstlingswerke - zumindest hier im Forum - angesehen. Inhaltlich gefallen sie mir wirklich gut.

Da die Leselupe aber auch ein Forum zur Textarbeit ist, möchte ich kritisch anmerken, dass in beiden Texten die Metrik noch ausbaufähig ist. Diesbezüglich solltest Du die Gedichte noch einmal gründlich überarbeiten - es würde sich sicherlich lohnen.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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