Das Hochzeitsgeschenk

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Markus Veith

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Das verdorbene Märchen

„Um mich heiraten zu dürfen, mußt du drei Heldentaten bestehen und mir drei Geschenke deiner Liebe machen“, sagte die Prinzessin zum Ritter und lächelte.
„Du muß mir mit diesem güldenen Becher Wasser aus der Quelle im Drachental bringen. Trinkt man es, erlangt man Unsterblichkeit. Doch gebe acht auf die Gefahren, die in den Höhlen der Lindwürmer lauern.
Alsdann sollst du mir das Auge der Schlangenhexe von der Hölleninsel bringen. Es verleiht die Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken. Doch sei vorsichtig. Ihr böser Blick allein kann dich zu Stein verwandeln.
Hast du den Gefahren trotzen können und das Wasser und auch jenes Auge erlangt, so lege das Auge der Hexe in das Wasser des güldenen Kelchs und bringe es zum Vulkan Speiinsland. In dessen Innern ist es so heiß, hundert Feuersbrünsten gleich. Hier, im Bauch des Vulkans mußt du das Wasser mit dem Auge darin über dem Lavastrom zum Kochen und Brodeln bringen, bis das Auge geschmolzen und in dem Becher ein Trank gebraut ist.
Diesen Trank sollst du mir zum Hochzeitsgeschenk machen. Und ich werde auf immer dein sein“, schloß sie und lächelte den Ritter an.
Es schepperte leise, als der Ritter sich an die eiserne Stirn tippte und sich umwandte. „Die spinnt wohl“, knurrte er und ging.


September 1996
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Markus,

ich gehe mal davon aus, daß der Ritter ging und nie wieder gesehen ward?*lach*
Tja, wenn..dann haben sich die Zeiten wirklich geändert. Ein moderner Schluß.Und die Ritter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren *g*.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.:)

lG
Stoffel
 
H

Heidi Hof

Gast
Ich fand es lustig und
irgendwie kam mir dabei der Gedanke:
Heute betteln die Ritterinnen um die Gunst der Herren.
Verdrehte Welt.
 



 
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