Das ist Bert

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„Das ist Bert." Marianne war sichtlich stolz auf ihren neuen Freund.
„Ein Wunder, dass sie noch einen abgekriegt hat", schoß es Rita durch den Kopf, „als bald geschiedene Frau mit drei Kindern. Und so schnell!"
Ihre Schwester hatte sich erst vor neun Monaten von ihrem Mann getrennt oder besser gesagt, dieser sich von ihr, und ihren Bert hatte sie angeblich vor drei Wochen beim Einkaufen kennengelernt. Nach Mariannes verliebter Schwärmerei war Rita gespannt auf die kleine Familienfeier gewesen, in deren Runde Bert vorgestellt werden sollte. Jetzt trat Bert auf sie zu, lächelte zuvorkommend und schüttelte ihr die Hand. „Sie sind also die berühmte Schwester. Ich freue mich, Sie kennenzulernen."
Rita musste lachen. „Berühmt nur im kleinen Kreis. So viel habe ich noch nicht veröffentlicht."
„Ich habe Ihr letztes Buch mit großem Interesse gelesen", bemerkte Bert. „Sie schreiben mit Esprit, das kann man nicht von allen Schriftstellern sagen."
„Oh, danke. Aber um Himmels willen, sag doch ‚Du' zu mir."
„Das meine ich auch", mischte sich Marianne ein, „du gehörst jetzt zur Familie." Sie drängte ihre Schwester und ihren Freund Richtung Wohnzimmer. „Nun setzt euch schon hin, Mama kommt gleich."
„Wo sind eigentlich die Kinder?", fragte Rita.
„Bei Herbert, es ist sein Wochenende." Mit diesen Worten verschwand Marianne in der Küche. Kurz darauf hörte man Geschirr klappern. ‚Auch das noch', dachte Rita, ‚jetzt darf ich ihn noch unterhalten.' Zu ihrer Überraschung passierte das Gegenteil. Bert war äußerst charmant und aufmerksam, erzählte von seinen Hobbys und nie kam eine peinliche Stille auf. Als ihre Mutter kam, war Rita überzeugt, dass ihr der Traumkandidat- Schwiegersohn gegenüber sitzen würde. Sie hatte Mühe, nicht damit herauszuplatzen. Wahrscheinlich hätte Bert auch ihrem Vater gefallen, der vor einem Jahr verstorben war.

„Wie war es?", fragte Johanna sie später zu Hause.
„Der Typ ist geradezu unglaublich nett." Rita kuschelte sich an ihre Lebensgefährtin. „Du hättest mitkommen sollen."
„Du weißt doch, dass ich Familientreffen nichts abgewinnen kann." Johanna hatte nach einem Streit vor Jahren mit niemandem mehr aus ihrer Familie Kontakt und legte auch keinen Wert darauf, Ritas Familie näher kennenzulernen.
„Er hat mein letztes Buch gelesen und es gelobt", berichtete Rita.
„Und darauf fällst du rein?" Johanna sah sie amüsiert von der Seite an und drückte sie an sich. „Der Typ..."
„Er heißt Bert", unterbrach Rita.
„Also Bert - hat sich natürlich vorher informiert und wollte einen guten Eindruck machen. Kann sogar sein, dass er dein Buch wirklich gelesen hat."
„Natürlich hat er das." Rita versuchte, nicht allzu verärgert zu klingen, und Johanna ritt nicht weiter auf dem Thema herum.

Neun Monate später flatterte die Einladung zur Hochzeit von Marianne und Bert ins Haus. Johanna stöhnte, als sie die kunstvoll verzierte Karte mit Mariannes verschnörkelter Handschrift sah. „Die haben mich doch nicht etwa auch eingeladen?" Natürlich hatten sie.
Rita bestand darauf, dass Johanna mitkommen sollte. „Ich bitte dich selten um etwas. Das ist mir wichtig."
Johanna seufzte und schlug ihr die Bitte nicht ab.

Die Hochzeit war ein rauschendes Fest mit vielen Gästen, von denen Rita die wenigsten kannte. Aber ein Gutes hatte es: Johanna lernte Bert endlich näher kennen. „Er ist wirklich nett", lautete ihr knapper Kommentar. „Aber er könnte andere Leute mal zu Wort kommen lassen."
„Ich habe mich gut mit ihm unterhalten", gab Rita zur Antwort. Eigentlich hatte Bert sie gut unterhalten. Aber was machte das schon?

In der nächsten Zeit war Rita sehr beschäftigt. Lesungen waren zu organisieren, und auf der Frankfurter Buchmesse signierte sie ihre Bücher für begeisterte Fans. Ständig war irgendein Verlag am Telefon, und als ihre Mutter zwischendurch anrief, begriff sie erst nicht, wer am Apparat war und um was es ging. „Mama, ich habe jetzt wirklich keine Zeit...ja, dann mach das doch... Meinetwegen...bis später." Offenbar ging es um irgendwelche Aktien.

„Mama ist ins Aktiengeschäft eingestiegen", erzählte sie Johanna abends am Telefon.
„Versteht deine Mutter etwas davon?"
„Glaube ich nicht. Sie will Bert das machen lassen. Mir wollte sie nur erzählen, dass Bert jetzt eine Vollmacht für ihre Finanzen hat. Falls sie demnächst stirbt, das ist ja ihre größte Sorge."
„Oh-oh", machte Johanna. „Ich würde keinem Fremden eine Vollmacht geben, egal wofür. Was hast du gesagt?"
„Dass mir das egal ist. Übrigens ist Bert kein Fremder, sondern ihr Schwiegersohn. Und er bietet ihr immer seine Hilfe an, sie sagt, sie braucht sich um gar nichts mehr selbst zu kümmern. Sie ist verdammt froh, dass Marianne ihn gefunden hat."
„Bert hat sie bequatscht", lautete Johannas Einschätzung. „Er bequatscht immer alle." Johanna war nach wie vor nicht von Berts Charakter überzeugt. „Niemand ist edel, hilfreich und gut, wenn er nicht mit einer Gegenleistung rechnet", begründete sie ihr Misstrauen.
„Du mit deiner Misanthropie!" Verärgert legte Rita auf. Was wusste Johanna schon? Aber Ihre Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Kurz entschlossen wählte sie Mariannes Nummer. Sie würde einfach mal nachfragen.

„Rita!", quietschte Marianne geradezu am Telefon. „Ich wollte dich auch anrufen. Bert feiert seinen 40. am 30. November. Kommt ihr?"
Überrumpelt sagte Rita zu, redete mit Marianne noch eine Weile über Kleinigkeiten und vergaß, sich nach Vollmachten und Aktienkäufen zu erkundigen.

Am Tag der Geburtstagsfeier rief ihre Mutter morgens an. Rita war in ihren neuen Roman vertieft, sie schrieb flüssig und nahm eher unwillig ab, als sie die Nummer auf dem Display sah. Was war so wichtig, dass es nicht bis abends warten konnte? Sollte sie noch ein Geschenk besorgen?
„Rita, ich wollte dir etwas sagen", begann ihre Mutter.
„Lass mich raten, ich soll noch ein Geschenk für Bert besorgen?"
„Nein, nein. Aber ich wollte dir etwas sagen. Heute Abend ist zu viel los. Ich wollte es dir in Ruhe sagen."
„Was denn, Mama?" Rita stöhnte innerlich und warf Johanna, die ihr am Tisch gegenüber saß und gleichfalls an ihrem PC arbeitete, einen Blick zu, der ihre Ungeduld signalisieren sollte.
„Ja also... Bert hat mir so viel geholfen...er tut alles für mich... und du hast nie Zeit, bist immer unterwegs und verdienst ja auch gut ...ich habe mein Testament geändert und Bert meine Aktien vererbt...und also eigentlich alles - aber natürlich nur, wenn er mit Marianne verheiratet bleibt."
„Was ist los?", fragte Johanna, nachdem Rita minutenlang sprachlos mit dem Telefon in der Hand am Tisch gesessen hatte. „Alles in Ordnung?"
„Klar." Rita sah auf das jetzt stumme Telefon, ohne es aus der Hand zu legen. „Aber ich glaube, wir gehen heute Abend nicht zur Party."
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasQu

Mitglied
Tja, Frau Delfine, so ist das, wenn man sich ein Kuckucksei in die Familie holt.
Andererseits, was kann der arme Bert dafür, dass er plötzlich unbeliebt geworden ist. Er hat nix falsch gemacht, war nur nett.
Schöne Geschichte, flüssig geschrieben. Aber wäre es nicht ein wenig realistischer, wenn Bert und Marianne erben würden? Immerhin ist sie die Tochter.

Ein kleiner Logikfehler ist mir aufgefallen:
„Du bist also die berühmte Schwester. Ich freue mich, dich kennenzulernen."
Hier müssten die Herrschaften noch beim Sie sein, oder?
„Die haben mich doch nicht etwa auch eingeladen?" Natürlich hatten sie. Rita bestand darauf, dass Johanna mitkommen sollte. „Ich bitte dich selten um etwas. Das ist mir wichtig."
Vor Rita neue Zeile, weil sich die Perspektive ändert.

Vor und hinter Auslassungspunkten solltest du ein Leerzeichen einfügen, es sei denn, du brichst mitten im Wort ab. Dann kommen die Auslassungspunkte vorne ohne Leerzeichen aus. (Hab ich so in der Lupe gelernt.) :)

Viele Grüße,
Thomas
 

Walther

Mitglied
Vielen Dank, Thomas! :) Ich werde das noch verbessern.
Hi, Silberne Define,
wenn du gerade beim optimieren bist, solltest du die konjunktivischen einschübe ebenfalls passivieren. du schreibst ja auch in der vergangenheit. hier wäre ein solcher satz, der auch wegen der moral von der geschicht eh passiviert gehörte:
Niemand sei edel, hilfreich und gut, wenn er nicht mit einer Gegenleistung rechne.
der satz ist so zentral, dass es auf die richtige zeit extrem ankommt.
lg W.
 

ThomasQu

Mitglied
Ja, aber die Sprecherin wechselt.
Ich bin sowieso ein Fan von Zeilenumbrüchen und ich hätte im Zweifelsfall eine neue Zeile genommen.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Silberne Delfine,

ganz schön viele Klischees im Text. Geschiedene Mutter mit drei Kindern kriegt doch einen ab, heiratet direkt wieder, die Schwester ist lesbisch - spielt das eine Rolle für das Geschehen? -, die Autorin ist natürlich super beschäftigt und erfolgreich und zwar auf der Frankfurter Buchmesse ! und der Neue haut die Schwiegermutter übers Ohr. Diese Entwicklung war leider zu vorhersehbar und auch das Ende: kein Besuch der Party.

Du hast da m.E. zu viel hineingepackt. Und alles geht unheimlich schnell. Vielleicht solltest du einen Aspekt herausgreifen und erzählen.

Gruß DS
 

ahorn

Mitglied
Moin SilberneDelfine,

ich teile zwar nicht DocSchneiders Auffassung, dass du zu viel Klischees verarbeitet hast: Das leben kann so sein, aber: Es ist zu vorhersehbar. Entweder er betuppt die Schwiegermutter oder er springt mit Johanna in die Kiste. Ansonsten – wie von mir erwartet – auf hohem Niveau geschrieben, dennoch ein paar Kleinigkeiten.

„Das ist Bert.“ Marianne war sichtlich stolz auf ihren neuen Freund.
Warum stolz? Hat er irgendetwas Besonderes geleistet? Vielleicht einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet?

„Ein Wunder, dass sie noch einen abgekriegt hat“, schoss es Rita durch den Kopf . KOMMA „als bald geschiedene Frau mit drei Kindern. Und so schnell!“
Weshalb auf einmal Rita? Wer ist der Protagonist Marianne oder Rita?
Ihre Schwester hatte sich erst vor neun Monaten von ihrem Mann getrennt oder besser gesagt, dieser sich von ihr, und ihren Bert hatte sie angeblich vor drei Wochen beim Einkaufen kennengelernt. Nach Mariannes verliebter Schwärmerei war Rita gespannt auf die kleine Familienfeier gewesen , in deren Runde Bert vorgestellt werden sollte. Jetzt trat Bert auf sie zu, lächelte zuvorkommend und schüttelte ihr die Hand.
Okay, also Rita.

„Ich habe Ihr letztes Buch mit großem Interesse gelesen“, bemerkte (schmeichelte) Bert. „Sie schreiben mit Esprit, das kann man nicht von allen Schriftstellern sagen.“

…, mischte sich Marianne ein, „du gehörst jetzt zur Familie.“ Sie drängte alle beide (Kann man machen, weil aber Rita Protagonisten und nicht Marianne würde ich sie trennen: den Geliebten und Rita) Richtung Wohnzimmer.

„Bei Herbert, es ist sein Wochenende.“ Mit diesen Worten verschwand Marianne in der Küche.
Verschwindet sie wirklich mit den Worten? Die Worte „bei Herbert, es ist sein Wochenende“ ihr als Antwort gebend, verschwand …

Kurz darauf hörte man Rita Geschirr klappern . ‚Auch und dachte: „Auch das noch ‘, dachte Rita, ' jetzt darf ich ihn noch unterhalten.‘ Zu ihrer Überraschung passierte das Gegenteil. Bert war äußerst charmant und aufmerksam, erzählte von seinen Hobbys und nie kam eine peinliche Stille auf.

„Der Typ ist geradezu unglaublich nett.“ Rita kuschelte sich an ihre Lebensgefährtin.
Nenne sie einfach beim Namen. Wenn sie ein Mann wäre, würdest du auch nicht Lebensgefährten schreiben, sondern den Namen nennen, dann kurz schreiben: Mit Knut war sie seit … zusammen, oder ähnlich.

„Ich habe mich gut mit ihm unterhalten“, gab Rita zur Antwort antwortete Rita . Eigentlich hatte Bert sie gut unterhalten.
Meinst du wirklich, dass Bert sie gut unterhalten hatte, oder dass sie sich gut mit ihm unterhalten hat.

Dass mir das egal ist. Das ist mir egal. Übrigens ist Bert kein Fremder, sondern ihr Schwiegersohn.

Johanna war nach wie vor nicht von Berts Charakter überzeugt.
Welchen Charakter meinst du?

Rita war in ihren neuen Roman vertieft, sie schrieb flüssig (Was willst du damit aussagen?) und nahm eher unwillig ab, als sie die Nummer auf dem Display sah.

Liebe Grüße
Ahorn
 
die Schwester ist lesbisch - spielt das eine Rolle für das Geschehen? -,
Hallo DocSchneider,

erstens ja, denn so kommt keiner auf die Idee, dass Rita mit Bert in die Kiste springen will.

Zweitens nein, weil es egal ist, ob jemand hetero- oder homosexuell ist.

Such dir was aus ;) :)
Hättest du auch gefragt, ob das für die Geschichte eine Rolle spielt, wenn Rita einen männlichen Lebensgefährten hätte?

Apropos lesbische Schriftstellerin: Patricia Highsmith war auch lesbisch.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso das ein Klischee sein soll.

Hier auch nicht:
Geschiedene Mutter mit drei Kindern kriegt doch einen ab, heiratet direkt wieder,
Also ich kenne Leute, die das so gemacht haben.

erfolgreich und zwar auf der Frankfurter Buchmesse
Okay, das war als Joke gedacht.

LG SilberneDelfine

Hallo ahorn,

ich teile zwar nicht DocSchneiders Auffassung, dass du zu viel Klischees verarbeitet hast: Das leben kann so sein,
Danke :) Sehe ich auch so.

.Es ist zu vorhersehbar. Entweder er betuppt die Schwiegermutter oder er springt mit Johanna in die Kiste
Nun, mit Johanna in die Kiste springen wird er nicht, da sie lesbisch ist (ich denke, du meintest Rita, das kommt aber aufs Gleiche raus).

Dass das Betuppen der Schwiegermutter vorhersehbar ist, erstaunt mich allerdings. Wenn ich Rita wäre, hätte ich nicht damit gerechnet. ;). Aber okay, das akzeptiere ich jetzt mal so.

.
Das ist Bert.“ Marianne war sichtlich stolz auf ihren neuen Freund.
Warum stolz? Hat er irgendetwas Besonderes geleistet? Vielleicht einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet?
Er braucht nichts Besonderes getan zu haben. Als frisch getrennte/geschiedene Frau ist man stolz, der Familie wieder einen neuen Freund präsentieren zu können, wenn man gerade erst abserviert wurde. Zumindest war das früher mal so, heutzutage ist das vielleicht nicht mehr so wichtig.

Ein Wunder, dass sie noch einen abgekriegt hat“, schoss es Rita durch den Kopf . KOMMA „als bald geschiedene Frau mit drei Kindern. Und so schnell!“
Weshalb auf einmal Rita? Wer ist der Protagonist Marianne oder Rita?
Die Geschichte wird aus Ritas Sicht erzählt. Da ist es egal, welcher Name zuerst genannt wird, es geht ja alles aus der Geschichte hervor.

.
Ein Wunder, dass sie noch einen abgekriegt hat“, schoss es Rita durch den Kopf . KOMMA „als bald geschiedene Frau mit drei Kindern. Und so schnell!“
Weshalb auf einmal Rita? Wer ist der Protagonist Marianne oder Rita?
Ihre Schwester hatte sich erst vor neun Monaten von ihrem Mann getrennt oder besser gesagt, dieser sich von ihr, und ihren Bert hatte sie angeblich vor drei Wochen beim Einkaufen kennengelernt. Nach Mariannes verliebter Schwärmerei war Rita gespannt auf die kleine Familienfeier gewesen , in deren Runde Bert vorgestellt werden sollte. Jetzt trat Bert auf sie zu, lächelte zuvorkommend und schüttelte ihr die Hand.
Okay, also Rita.

„Ich habe Ihr letztes Buch mit großem Interesse gelesen“, bemerkte (schmeichelte) Bert. „Sie schreiben mit Esprit, das kann man nicht von allen Schriftstellern sagen.“

…, mischte sich Marianne ein, „du gehörst jetzt zur Familie.“ Sie drängte alle beide (Kann man machen, weil aber Rita Protagonisten und nicht Marianne würde ich sie trennen: den Geliebten und Rita) Richtung Wohnzimmer.
Okay, hier hast du mit allem recht. Ich dachte, ich hätte ein Komma gesetzt - das ärgert mich jetzt ;) das werde ich noch verbessern.

Bei Herbert, es ist sein Wochenende.“ Mit diesen Worten verschwand Marianne in der Küche.
Verschwindet sie wirklich mit den Worten? Die Worte „bei Herbert, es ist sein Wochenende“ ihr als Antwort gebend, verschwand …
Uh, nein - „Antwort gebend" ist ein Partizip und sprachlich äußerst unschön - so schreibe ich nie.
Der Satz bleibt also, wie er ist. Niemand kommt auf die Idee, dass Marianne die Worte einpackt, wenn sie sie mitnimmt :)

Der Typ ist geradezu unglaublich nett.“ Rita kuschelte sich an ihre Lebensgefährtin.
Nenne sie einfach beim Namen. Wenn sie ein Mann wäre, würdest du auch nicht Lebensgefährten schreiben, sondern den Namen nennen, dann kurz schreiben: Mit Knut war sie seit … zusammen, oder ähnlich.
Doch, dann würde ich auch Lebensgefährten schreiben. Sonst weiß man ja nicht, wer Knut ist, könnte ja auch ihr Bruder oder eiin guter Bekannter sein. Und ich finde es auch nicht wichtig, wie lange Rita mit ihrer Lebensgefährtin/Lebensgefährtem zusammen ist.
Das bleibt auch so.

Ich habe mich gut mit ihm unterhalten“, gab Rita zur Antwort antwortete Rita . Eigentlich hatte Bert sie gut unterhalten.
Meinst du wirklich, dass Bert sie gut unterhalten hatte, oder dass sie sich gut mit ihm unterhalten hat.
Nein, ich meinte, dass Bert sie gut unterhalten hat. So der Typ Entertainer, wo man selbst im Gespräch kaum was sagen muss, sich aber köstlich unterhalten fühlt.

Dass mir das egal ist. Das ist mir egal. Übrigens ist Bert kein Fremder, sondern ihr Schwiegersohn.
Hier liegst du falsch. „Dass mir das egal ist", war die Antwort auf die Frage: „Was hast du gesagt?"

Antwort: „Ich sagte, dass mir das egal ist." Niemand antwortet auf eine solche Frage: „Das ist mir egal."

Johanna war nach wie vor nicht von Berts Charakter überzeugt.
Welchen Charakter meinst du?
Berts - wieso ist das unklar?

Rita war in ihren neuen Roman vertieft, sie schrieb flüssig (Was willst du damit aussagen?)
Dass sie gut mit ihrem neuen Roman vorankommt.

Vielen Dank für deine Anmerkungen, lieber ahorn! Hat wie immer Spaß gemacht, sich damit auseinanderzusetzen.

Übrigens: Hobbys ist richtig. Du hattest recht.


LG SilberneDelfine
 
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