das ist der anfang vom ende

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mondnein

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das ist der anfang vom ende


was suchst du
es hat schon angefangen
vorhin vor drei milli
ooo ooo hn macht sex nullen

wie punkte verloren
ein paar zweier dreier
et zettera u es weh
restun zoo wei ter

meint nur deinen herzschlag
der setzt nach drei pulsen
fürn zwinkern mal aus
einen herzschlag lang heiszt

du bist nun tot für ne
halbe wälze kunde
et zettera peh pepe
pumpu punkt pa u s weh

 

Scal

Mitglied
Eine, mehr oder weniger spontane Wort-veräußerung, meine, die rumpelt auf einem Nebengleis dahin, etwas abseits deines Textes hier.

Es ist immer wieder frappierend, zu sehen, in welche Bezüglichkeiten du ein Motiv hineinzukatapultieren verstehst. Orgelierte und gitarrisierte Gebilde mit metaphysischen Klangfäden, meisterhaft - und mitunter mit Schelmenblick - orchestriert.

Ein bisschen weit entfernen sich - die öfter etwas schrägen Töne - von der menschlichen Lebenswelt, denkt es in mir. Und so gelingt es den Gebilden meistens nur gelegentlich oder nur an manchen Stellen, mich poetisch zu durchwärmen.
Aber ich bin ja, als einer auch den Mond Mögender, keineswegs ein mondnein-Maßstab. Ich denke und rede nur so vor mich hin.
Ob's den mondnein-Maßstab überhaupt gibt? Dessen Assoziationsvermögen müsste raschfüßig die griechischen Götter, Albertus Magnus, Hegel, Schelling, Sanskrit, Jimmy Hendrix, Dada, Surrealismus, Jakob Böhme, Christine Mayröcker und noch vielerlei mehr ereilen können.
Also Hermes, der wäre sicherlich geeignet. Der ist sogar im Nu beim Mond.

Lieben Gruß
Scal
 

mondnein

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Ein bisschen weit entfernen sich - die öfter etwas schrägen Töne - von der menschlichen Lebenswelt, denkt es in mir.
Was ist "menschliche Lebenswelt"? Kenne ich nur als Theologenphrase, Orientierung an den langweiligen, gedankenlosen und sich bei den Banausen anbiedernden Predigtmodellen angehender Theologen.
Jedes Individuum hat seine eigene Lebenswelt. Die in einer unentfremdeten Arbeit tätigen Werktätigen, z.B. Lehrer, Mönche und Kleinuntermehmer, schaffen sie sich individuell. Das eigentliche Leben von Menschen, die sich ihre eigene Lebenswelt ausarbeiten, liegt in der Kommunikation mit der Lebenswelt anderer. Im Falle der Dichter: "Der Leser macht das Gedicht". Dieses Mantra hast Du gewiß schon mehrmals bei mir gelesen.

Das mit dem Hermes gefällt mir sehr. Zur Zeit entdecke ich Schopenhauer. Bin fast fünf Jahrzehnte um ihn herumgeschlichten, und das als ziemlich profunder Wagnerkenner, unverzeihlich, und sehe nun um so deutlicher, wie hochgestochen philosophisch der Tristan-Komponist Text und Musik dieses Jahrtausendwerkes angelegt und ausgeführt hat. Ein Faden, der über Nietzsche zu Freud geführt hat.
Zur Zeit lese ich Theodor Lessings profunden Schinken über "Schopenhauer, Wagner, Nietzsche" von 1906.
Das nur so nebenher.

du bist nun tot für ne
halbe wälze kunde
Die Beschäftigung mit dem Tod gilt, wie ich gehört habe, als intensiv "lebensnah". So gesehen stehe ich mitten drin in der ominösen "Lebenswelt": Mir ist bewußt, daß mein schwaches, kaltes, leises Herz jederzeit in die große Pause diminuieren kann. Ich bin ein fröhlicher Mensch, ich freue mich auf das, was Isolde so umschreibt: "in des Weltatems wehendem All - versinken, ertrinken, unbewußt, höchste Lust".

grusz, hansz
 

Scal

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Als Lebenswelt bezeichnet man die menschliche Welt in ihrer vorwissenschaftlichen Selbstverständlichkeit und Erfahrbarkeit in Abgrenzung zur theoretisch bestimmten wissenschaftlichen Weltsicht. Der Begriff erlangte vor allem in der Phänomenologie Husserls ... (Wikipedia)

Ich habe natürlich nicht erwartet, dass du den Begriff "Lebenswelt" unwirsch in einen theologischen Kontext hineinbugsieren würdest, zumal ich davon ausgehen konnte, dass du mit ihm im - oben skizzierten - Husserl'schen Sinne vertraut bist.
 

mondnein

Mitglied
die menschliche Welt in ihrer vorwissenschaftlichen Selbstverständlichkeit und Erfahrbarkeit in Abgrenzung zur theoretisch bestimmten wissenschaftlichen Weltsicht
ja, nett.
als ob es eine selbstverständliche Erfahrungswelt vor der theoretisch bestimmten Weltsicht gegeben hätte.
kluge Schreiber vermeiden die Attribute. sonst passiert es, daß "vorwissenschaftlich" und "Selbstverständlichkeit" und dann auch noch die "Erfahrbarkeit" miteinander Schnittmengen bilden. oder einander aufheben. oder hinter dem Horizont aneinander verzweifeln.
das Gleiche bei der Weltsicht, die wissenschaftlich sein soll, zugleich auch noch bestimmt, und zwar theoretisch. klingt tautologisch, ist aber genauso albern und nichtssagend, wie eine praktisch bestimmte Weltsicht, etwa Technik versus Physik.

Und das wird zu der These zusammengebracht: vor der Physik hätte es eine Art selbstverständlicher Erfahrung gegeben.

"Erfahrung" ist aber nicht selbstverständlich. Vor dem Logos (besser: unterhalb des Wachbewußtseins) träumt der Mythos. Vielleicht intelligenter als der Logos.

grusz, hansz
 
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