das ist etwas anklagendes, dieses gedicht

I
was schreien denn die amseln
sich die kehlen wund
am tiefstehenden morgen
wenn die sonne ruft?
(unterschätzte gefahr: blendung durch tiefstehende sonne)

öffnen wir die fensterläden:
uns zu begrüssen!
stattdessen sind wir menschen

regen peitscht seinen nassen duft auf asphaltstrassen
wir hocken in den ländern unsrer ahnen
und wärmen uns am feuer ihrer opfer


II
am achten tag gaben sie sich namen
sich zu kennen
den feind zu benennen und zu schlachten
und dann schlachteten sie weiter
weiterschlachten aber schlachten?
denn frieden bedeutet:
steine sind hungrig wie katzen

III
in der windstille stellen wir uns

in windstille

das ist etwas anklagendes, diese ruhe
das ist etwas anklagendes, dieser moment von nackter erde unter den füssen

der wille liegt brach und ihre köpfe
wie der wille brechen köpfe
einander zu lieben, aber lieben?
denn grenzen ziehen grenzen
ziehen grenzen?

Chandrian schrieb:

öffnen wir die fensterläden:
uns zu begrüssen!
stattdessen sind wir menschen

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Hallo Chandrian, oder jemand anderes. Ich bitte um Erklärung des Zusammenhangs dieser Worte. Vor allem des letzten Satzes „stattdessen sind wir menschen“

Chandrian schrieb:

der wille liegt brach und ihre köpfe
wie der wille brechen köpfe

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Der Wille ist die Kraft….

Johnson schrieb:

Hallo Chandrian, oder jemand anderes. Ich bitte um Erklärung des Zusammenhangs dieser Worte. Vor allem des letzten Satzes „stattdessen sind wir menschen“

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Hallo @Johnson

Diagnose Mensch: scheitert an Konsens, Kommunikation und Gesellschaft.
Dürfen wir uns wirklich mit den Vokabeln „vernünftiges“, „kommunizierendes“ und „staatenbildendes Wesen“ schmücken?

Vielleicht hilft das vorerst weiter, ansonsten wagt sich ja eventuell noch sonst jemand ran. Und falls nicht, gebe ich bei Bedarf eine konkretere Antwort…

Johnson schrieb:

Der Wille ist die Kraft….

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Darf ich dich wiederum fragen, was du damit sagen willst? Denn vielleicht ist der Wille tatsächlich die treibende Kraft, unsere stärkste Instanz; doch was wenn der Wille versagt? Oder was genau meinst du?

LG
Chandrian

Deine Worte hallen nach im Kopf ... etwas anklagendes ...
Das scheint mir der springende Punkt zu sein:

Chandrian schrieb:

gaben uns die mühe uns keine mühe zu machen

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denn es passiert im Krieg und im Frieden, bei alt und jung, dumm und un-dumm
Ich werde noch ein paar mal nachlesen müssen.
LG Petra

Hallo @petrasmiles

genau, das ist natürlich eine ziemlich schwer lastende Anklage…
Freut mich, dass Du dich mit dem Gedicht auseinandersetzt

LG
Chandrian

Chandrian schrieb:

Hallo @Johnson

Diagnose Mensch: scheitert an Konsens, Kommunikation und Gesellschaft.
Dürfen wir uns wirklich mit den Vokabeln „vernünftiges“, „kommunizierendes“ und „staatenbildendes Wesen“ schmücken?

Vielleicht hilft das vorerst weiter, ansonsten wagt sich ja eventuell noch sonst jemand ran. Und falls nicht, gebe ich bei Bedarf eine konkretere Antwort…


Darf ich dich wiederum fragen, was du damit sagen willst? Denn vielleicht ist der Wille tatsächlich die treibende Kraft, unsere stärkste Instanz; doch was wenn der Wille versagt? Oder was genau meinst du?

LG
Chandrian

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Das Gedicht wirkt zu intellektuell. Das will ich damit sagen

Johnson schrieb:

Das Gedicht wirkt zu intellektuell. Das will ich damit sagen

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Schau mal, Johnson…
Ich kann damit nichts anfangen, weil dieser Kommentar weder fundiert noch konstruktiv ist. Ich schliesse aus deiner Formulierung, dass dir mein Gedicht nicht gefällt. Jedoch meine ich das, was ich schreibe, ernst. Und ich zähle mich ja selbst auch zur Menschheit – diese ist hauptsächlich Ziel dieser Anklage…
Ausserdem bist du nicht auf meine Frage eingegangen, sondern hast Kritik ohne Verbesserungsvorschlag abgegeben… dieses Forum ist für Textarbeit da - so ein Kommentar bringt niemandem was.
Dass das Gedicht intellektuell wirkt, muss ja nicht per se etwas schlechtes sein, der Formulierung und der Knappheit halber habe ich das aber so aufgefasst… sollte ich dich falsch verstanden haben (oder aber falls dies todernst gemeint wäre) bitte ich dich, diesen Gedanken auszuführen, damit ich dir folgen kann…

Liebe Grüsse
Chandrian

Vielen Dank @Patrick Schuler für die tolle Bewertung. Viele meiner Gedichte scheinen zu polarisieren – eine solche Bewertung von dir schenkt aber Gewissheit…
Schön, dass du vorbeigeschaut hast

LG
Chandrian

PS. Danke auch an @petrasmiles für die Sterne… das ging bei mir ein wenig unter

Wild und gefährlich..

Ja, aber dass deine Gedichte polarisieren kann ich mir nur erklären mit der Geschmacksfrage. Sie sind sehr gut gemacht und du wirst immer besser, aber sie sind eben auch sehr stark eine Frage von persönlichem Geschmack. Meinen treffen sie, aber wenn jm. ernsthaft behaupten würde, sie seien schlecht gemacht und du hättest kein Talent, würde ich seine Urteilsfähigkeit in Frage stellen. Also nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen

LG
Patrick

Patrick Schuler schrieb:

Ja, aber dass deine Gedichte polarisieren kann ich mir nur erklären mit der Geschmacksfrage

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Ja, das stimmt wohl… geht mir bei andern ja genauso

Patrick Schuler schrieb:

Meinen treffen sie, aber wenn jm. ernsthaft behaupten würde, sie seien schlecht gemacht und du hättest kein Talent, würde ich seine Urteilsfähigkeit in Frage stellen. Also nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen

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Vielen Dank, Patrick Ich schätze das sehr!

LG
Chandrian