das lied vom untergang

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Walther

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das lied vom untergang


ich bin am rand des untergangs
der sonne wie des monds
das leben ist was angst-und-bangs
und niemanden verschonts

das ende das am talrand steht
da oben an der schlucht
wo grad das letzte licht vergeht
wie immer auf der flucht

ich beuge und beäuge mich
ich biege und bezeuge mich
und sag mir leis ins ohr
es kommt mir jetzt so vor

als wär ich kind des untergangs
des übergangs zum morgen
ich hätt was kurzes hätt was langs
und würd gern etwas borgen

so von dem anfang von dem fluss
der talwärts lustig sprudelt
bis in das weite meer zum schluss
in dem er sich verstrudelt

ich beuge und verbeuge mich
ich biege und verbiege mich
und schrei mir laut ins ohr
das kommt mir nicht mehr vor
 

Monochrom

Mitglied
Hi Walther,

ich kann den Zeilen durchaus etwas abgewinnen.

Schade ist die Reimbildung

"untergangs" - "angst-und bangs"

"monds" - "verschonts"

in der ersten Strophe. Auch wenn man hier zugute halten kann, dass eine gewisse Ironie die Textgestaltung begleitet, bin ich doch beim Lesen darüber gestolpert.

Dann finde ich die Sprachbilder teilweise sehr alltäglich.

"das leben ist was angst-und-bangs"

"wie immer auf der flucht"

interpretieren sich (für mich) als doch sehr Reimschuldig in den Text gehämmert.

Schade eigentlich, weil "das lied vom untergang", mit dieser ironischen Linienführung bietet doch viel Platz für Metaphern, die einen umhauen könnten.

Soweit meine Gedanken, trotzdem gerne gelesen,

ciao,

Monochrom
 

Walther

Mitglied
lb. monochrom,

der sarkusmus und die flapsige selbstironie des texts scheinen nicht beim leser anzukommen. das ist schade, liegt aber eher am autor als am leser. :( sollte ich nichts anderes hören, werde ich den text wieder löschen.

die klangbilder untergangs / angst-und-bangs schienen mir reizvoll genug, diese verse in ihrer formulierung zu tragen. wie ich sehe, scheint das nicht der fall zu sein.

in s2v4 ist das licht wie immer auf der flucht. wer den sich repetierenden tagesablauf anschaut, könnte auf diese idee kommen: die nacht rennt dem tag hinterher und das (tages)licht ist auf steter flucht vor dem dunkel der nacht, aber offensichtlich scheint auch diese metapher den leser schlicht zu überfordern.

nun denn, sollte ich nichts mehr hören, dann ist dieser text einfach nicht "lesbar". und dann gehört er gelöscht. nun, der versuch war es wert. ;)

lg w.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

da rattern die Assoziationen um die Wette! so locker flockig der Tonfall auch sein mag, die darin enthaltenen Körnchen Weisheit die in diesem Fluss am Boden entlang rollen, zeigen "das Leben und den Gang der Dinge".

das kommt mir jetzt so vor ;)
Label
 

Walther

Mitglied
lb. label,

leider ist dieses "lied" nicht der burner. es "kommt" nicht an. ich habe wohl zuviel des guten gewollt. danke jedoch für dein freundliches hereinschauen!

lg w-
 



 
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