Das Mädchen am Straßenrand

rabi

Mitglied
Das Mädchen am Straßenrand

Er hatte gerade zu Mittag gegessen, da sah er auf dem Bürgersteig ein junges Mädchen sitzen, vielleicht 18 bis 20 Jahre, sehr hübsch, lange blonde Haare, aber sie hockte traurig und apathisch da, vor sich ein kleines Körbchen, in dem einige Pfennige und Groschen lagen. Er ging an ihr vorbei.

Doch dann fiel ihm die Großzügigkeit von seiner früheren Freundin ein, die im Urlaub den Kellnern und Zimmermädchen immer üppige Trinkgelder gab. Er sah in seinem Portemonnaie nach und fand da ein Fünfmarkstück.

Warum sollte er das einem fremden Menschen geben? Aber warum auch nicht??? Deswegen wird er auch nicht verarmen.

Er ging also zurück zu dem Mädchen, das immer noch teilnahmslos da am Boden hockte, sagte kurz „hallo“, damit sie ihn bemerkte und drückte ihr das Geldstück in die Hand.
Und was er nicht für möglich gehalten hätte: Sie strahlte ihn an, lächelte. Was für wunderbare Augen. Er sah sie nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ja, das war echt. Eine Hollywood-Schauspielerin müsste tagelang üben, um so ein Lächeln hervorzubringen! „Ich wünsche noch einen ganz schönen Tag“, sagte sie.

Er war verwirrt, ging schnell weiter. Was mochte sie empfinden. War es einzig das Geld, wovon sie sich jetzt vielleicht gerade mal ein Brötchen und eine Dose Cola kaufen konnte, war es die Aufmerksamkeit, die ihr ein fremder Mensch zuteil werden ließ?

Dieses Mädchen geht ihm nicht aus dem Sinn. Wird er sie wiedersehen? Möchte er das überhaupt? Was ist ihre Geschichte? Warum ist ein so hübsches junges Mädchen in so eine Situation geraten? Würde sie es ihm erzählen? Oder wäre ihr das unangenehm? Warum möchte er das überhaupt? Ist er egoistisch, wenn er seine eigene Einsamkeit verdrängen will? Ist sie auch einsam? Würde sie sich freuen, ihn wiederzusehen?
Das ganze spielte sich doch nur innerhalb einer Sekunde ab!!!

Ja, es gibt tausend Fragen, die er sich stellt. Vielleicht stellt s i e sich ja auch einige davon.

Aber eines weiß er: Dieses Lächeln, das sie mir geschenkt hat und die Freude, die sie empfunden hat, sind die fünf Mark allemal wert.
 
S

Sanne Benz

Gast
aschenputtel

hallo rabi,
das ist eine schöne geschichte aus dem leben..so wie sie mir ähnlich auch schon passierte.
ich würde sie noch etwas "runder" schreiben..bissl noch mehr ineinander einfliessen lassen verschiedene sätze.
Vielleicht erinnnerts du dich daran,das deine freundin eher oft strassenmusikanten,oder so etwas in den hut warf..
das mit den üppigen trinkgeldern,weiss nicht..
arbeite noch bissl dran..
du könntest sie auch weiter führen..also weg von dem realen erlebnis..
das du wieder vorbei kamst..und ihr dann gemeinsam in einem frühstückscafe landet..
modernes märchen..(wie du es bei deiner schenputtel gemacht hast)
lg
sanne
 

rabi

Mitglied
Hi Sanne, das sind sehr gute Tips. Danke.

Vielleicht hätte ich das nicht in dieser Form hier in der Leselupe veröffentlichen sollen. Kurz nachdem sich die Geschichte ereignet hatte, habe ich sie in einem anderen Forum geschrieben - in Ich-Form und als Real-Geschichte.

Am folgenden Tag schrieb ich dann das Märchen vom Rabiland und Aschenputtel. Nachdem du auf die Aschenputtel-Geschichte geantwortet hattest, habe ich mich dann entschlossen, auch noch die Real-Geschichte (aber nicht in Ich-Form) hier einzustellen. Daher klingt das jetzt wohl ein bisschen holperig.


rabi
 
S

Sanne Benz

Gast
hi rabi,
wegen der ich-form hört sichs bestimmt nich holperig an..;)
Aber so wie es da ist..hört sich das mit dem Er..Er..etwas viel nach ER an..
Keene ahnung..müsste bissl flüssiger sein..
aber..
vielleicht hat ein anderer ne gute Idee?
ich werd mir mal kopieren und was dazu schreiben..dann send ichs dir..
als anregung..
schönen abend..
lg
sanne
 



 
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