Das Märchen von Schneewittchen - Was wirklich geschah -

hades

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Das Märchen von Schneewittchen - Was wirklich geschah -

Es lebte auf einem Schloss ein König mit seiner Frau und seiner schönen Tochter. Die Tochter hatte Haare so weiß wie Schnee und eine Haut so schwarz wie Ebenholz. Weil sie darüber hinaus sehr dürr und flachbrüstig war und sich gewisse Sprüche darauf reimten, nannten sie das Mädchen Schneewittchen.
Da sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, war es kein Wunder, dass die Untertanen eine andere Auffassung von Schönheit hatten als die liebenden Eltern.
Eines Tages erkrankte die Königin an Aids, weil sie es jahrelang mit dem infizierten Jäger getrieben hatte und verstarb kurze Zeit später an einem Eiterpickel, der nicht mehr abheilte.
Noch am Tage der Beisetzung heiratete der König seine schöne, langjährig Geliebte, die sodann – und hier stimmt unsere Geschichte mit der Grimmschen Version überein – Schneewittchens Stiefmutter wurde,
Die neue Königin war sehr eingebildet auf ihre Schönheit und konnte es beim Tod nicht leiden, wenn irgend jemand besser aussah als sie selbst. Deshalb machte sie sich ja auch keine Sorgen wegen Schneewittchen, die im landläufigem Sinne – und da sollten wir uns nichts vormachen – nun ja, eher hässlich war.
Die Stiefmutter hatte wie bei Grimm, einen Zauberspiegel, den sie befragen konnte, ob es in ihrem Umfeld eine Frau gab, die besser aussah als sie selbst.
Jeden Abend nahm sie sich vor dem Auftragen ihrer Nachtcremes den Spiegel zur Brust und fragte:
„Hey, du Bock von Spiegel. Gibt es hier irgendwo eine Schlampe, die steilere Titten oder einen geileren Arsch hat als ich?“
Aus dem Spiegel starrten zwei lüsterne Augen auf ihre Brüste und der Spiegel lechzte:
„Oh Mann, wenn es irgendwo ein schärferes Weib als dich gäbe, würde ich es als erster erfahren.“
Man merkt beim Dialog der Stiefmutter mit dem Spiegel an den kleinen Unterschieden im Vergleich mit der Grimmschen Version, dass eine Überarbeitung des Märchens überfällig war.
Nun ja, die Königin war zufrieden und schaltete den Spiegel ab.
Das ging so Abend für Abend und es machte der Königin nichts, dass der Spiegel immer obszöner wurde, bis der Spiegel eines Tages plötzlich anzeigte:
‚Error 500: Interner Server Fehler.’
Wütend schlug die Königin mit beiden Fäusten auf den Spiegel ein, bis dieser plötzlich ein furchtbares Spotzen von sich gab und anschließend wie eine verkratzte Schallplatte krächzte:

„Schneewittchen, Schneewittchen,
keinen Arsch und keine Tittchen.
Das sollte mich erbauen,
ich steh auf flache Frauen.“

Das brachte die Königin in Rage und so verhängte sie den durchgeknallten Spiegel mit einem schwarzen Tuch. Fortan war das Verhältnis zwischen Schneewittchen und ihrer Stiefmutter getrübt.
Nun verlief zunächst alles wie bei den Grimms, nur das der Jäger Schneewittchen nicht aus Mitleid verschonte, sondern aus Abscheu ob des Mädchens Hässlichkeit beim Zielen nicht richtig hinschaute und sie verfehlte.
Schneewittchen irrte nun müde und hungrig durch den Wald und erreichte am Abend das Haus der sieben Zwerge. Dort vertilgte sie alles Essbare und haute sich quer über die sieben Betten aufs Ohr.
Als die Königin am Abend ihren Spiegel interviewte, spuckte er zu ihrer Zufriedenheit wieder, wie üblich, seine Obszönitäten aus.
Die Zwerge aber malochten den ganzen Tag unter der Erde in finsteren Stollen und waren daher schon lange blind. Das mag auch eine Erklärung dafür sein, dass sie Schneewittchen für schön hielten. Anders lassen sich die wilden Sexorgien, die sich in den nächsten Wochen im Hause der Zwerge abspielten, nicht verstehen,
Die Zeit als Zwergeshure war die glücklichste in Schneewittchens Leben. Das hätte das Happy End des Märchens sein können, wenn der Spiegel nicht wieder angefangen hätte zu spinnen.

„Schneewittchen, Schneewittchen,
keinen Arsch und keine Tittchen
hinter den sieben Bergen,
treibt ´s arg mit den Zwergen.“

Das machte die böse Stiefmutter sehr neidisch, weil ihr der Blümchensex mit dem König schon lange zum Halse heraushing.
Nun decken sich wieder weitestgehend meine Informationen mit den Schilderungen der Gebrüder Grimm, bis zu der Stelle, als die Stiefmutter Schneewittchen mit dem Apfel vergiftete. Nur tauchte anschließend kein Prinz auf, weil Schneewittchens Hässlichkeit ja in allen Landen bekannt war. Vielmehr lauerte die schöne böse Königin den sieben Zwergen auf und machte sich über sie her, so dass ihnen neben dem Sehen auch noch das Hören verging. Da das böse Weib total ausgefuchste Sexvarianten drauf hatte, verschwendeten die Zwerge an Schneewittchen – so sind Männer nun mal – keinen Gedanken mehr.
Wenn man nun das tragische Ende aller Beteiligten betrachtet, kann man sich zu Recht fragen, wo die Gebrüder Grimm ihre Informationen her hatten.
Tatsache ist, dass die böse nymphomanische Königin es ebenfalls mit dem Aids kranken Jäger getrieben hatte. Durch ihr ungezügeltes Sexualleben hat sie diese Krankheit auf den König, die Zwerge und auf verschiedene Offiziere der königlichen Garde übertragen. Im Laufe von sieben Jahren verstarben alle an nicht heilbaren Eiterpickeln. Das war das Ende der Monarchie, so dass im Reich anschließend die Republik ausgerufen wurde.
Durch irgend einen Kontakt mit einem Zauberer hat sich das Aidsvirus aus der Märchenwelt in die reale herüber gerettet. Das erklärt auch, warum die Märchenwelt weitestgehend sauber geblieben ist.
(Oder haben Sie etwas davon gehört, ob Rotkäppchen oder der Wolf Probleme in dieser Richtung gehabt hätten?)
Mir bleib nur noch der Schluss:
Wer bisher nicht gestorben ist, der lebt auch noch heute.

© Erich Romberg, Mai 2001
 

Templar

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Also wirklich... sowas von respektlos. Hm. Aber ich hab trotzdem gelacht.:D
Also ich find's gut.;)
*Daumen hoch*
 

Doc Sternau

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Ich habs ja gewusst,...

...dass die Grimm-Märchen nicht stimmen können! :D
Deshalb gibts auch von mir den Daumen nach oben!

@Sk..Templar: Du Fremdleser! ;):)
 

Arathas

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Netter Einfall, aber vom Erzählerischen her finde ich es ein wenig schwach ausgeschildert. Auch sind manche der Witze (in meinen Augen) nicht sooo arg witzig, eher geschmacklos (der Eiterpickel zum Beispiel)...
 

hades

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Schneewittchen

Nun, das Thema eignet sich nun gerade nicht, um eine besonders poetische Sprache zu verwenden. Die Geschichte ist einfach nur ein Gag. :)

Warum stören dich denn gerade die Eiterpickel so gewaltig? Die Geschichte enthält doch noch viel gemeinere Geschmacklosigkeiten. :D

Hades
 

Arathas

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Erzählerisch

Ja klar ist die Story als Gag gemeint, trotzdem kann man erzählerisch um einiges mehr da rausholen! Schau dir mal die Story 'Eumel vs Herold Heckenpenner' von Andrea an, die ist toll geschrieben, obwohl sie ein reines Blödelspektakel ist.


Zu den Eiterpickeln: Es ist ja nicht so, daß ich derlei Witze nicht mag, aber durch die Gesamtstory fallen sie mir eben negativ auf. Irgendwie hat es einen geschmacklosen Touch. Wäre die Story anders... nun, wie soll ich sagen... ich weiß auch nicht... wäre sie anders geschrieben oder so, dann würden mir diese Sachen nicht negativ, sondern positiv auffallen. Aber konkret sagen, warum das so ist, kann ich leider nicht. Ich weiß, schlechte Kritik, wenn man nicht sagen kann, warum man etwas eigentlich kritisiert. Tja, tut mir leid, aber ich kann's nicht definieren.

Geschmäcker sind eben verschieden, und meinen hast du nicht getroffen :)

Schrecklich, nicht wahr? *g*
 

hades

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Geschmack

wird mir bestimmt noch öfter so gehen, sonst würde ich ja nur Weltbestseller schreiben ;)

Hades
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
habe

mich köstlich amüsiert. endlich eine vernünftige erklärung, wo aids herkommt! mach mal so weiter. lg
 



 
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