Das Monster unter dem Bett (Teil 3)

MaxiWolf

Mitglied
Dies ist die Fortsetzung von:
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=13607
vom 21.09.2001.

Und von:
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=15792
vom 24.11.2001

____________________________________________________________________________



Das Monster unter dem Bett III
- Vernichtung -​





Drei lange Monate vergingen, in denen nichts passierte. Marias Schlaf war ungestört. Wem konnte es eigentlich gelingen dieses Mädchen denn in ihrem Schlaf stören? Sie war die totale Langschläferin und wenn sie schlief, schlief sie so fest wie ein Stein. André hatte es einmal versucht sie zu wecken. Aber es war ihm nicht gelungen. Mittlerweile hatte er es aufgegeben sie zum Frühstück holen zu wollen.
Dieses Mädchen war für Kims Plan einfach zu unnütze. Das Monster konnte sie im Schlaf verschleppen, ohne, dass sie irgendetwas mitbekam. Deswegen sollte sie André ja auch jede Nacht im Auge behalten. Schlafen konnte der am Tag.
Nun stand Kim vor ihm. Er war im sitzen eingeschlafen und sein Kopf lag auf seiner Brust. Sein Gewehr hielt er wie immer in seiner Hand. Seine Meinung zu den Monstern war, nur eine gute Schusskraft könnte sie bezwingen. Kim dagegen zählte auf eine funktionstüchtige Lampe. Es würde sich zeigen, wer Recht hatte.
Sie packte André am Kraken und weckte ihn grob. Er grummelte unwillig und sagte etwas, das wie, sie könnte ja mal Wache halten, klang. Aber er war dafür angestellt. Und sie bezahlte ihn. Er musste seinen Job ordentlich durchführen. Sonst sah er keinen Euro.
Kim lies ihn murren und drehte sich um. Sie wollte ein bisschen schlafen gehen.
Aber die Nacht brachte ihr keine guten Träume. In ihren Träumen sah sie immer und immer wieder, wie ihre Tochter und ihr Mann von der Dunkelheit verschlungen wurden. Sie hörte ihre Schreie, und die animalischen Laute, die dieses Vieh von sich gab, als es ihr ihre Liebsten nahm. Immer und immer wieder versuchte Kim in ihrem furchtbaren Traum beide zu retten. Es gelang ihr aber nie. Immer holte das Monster ihre beiden Lieben. Sie fühlte sich so schwach. Sie sah, wie ihr Mann versuchte sich hochzuziehen und Kim versuchte zu ihnen zu gelangen. Aber das Loch war so weit entfernt. Sie konnte es nicht erreichen und ihr Mann und ihre Tochter wurden in die Dunkelheit gezogen.
Dann erwachte sie durch irgendetwas. Ihr Hemd und Shorts waren schweißgetränkt.
Was hatte sie geweckt? War das ein Schrei, den sie vernahm?
Aber er stammte nicht von Oliver oder Nina. Nein, es waren die Schreie von irgendjemand anderem. Die eines Kindes.
Maria!
Sie musste geschrieen haben.
Kim sprang aus dem Bett und stürzte zu Marias Zimmer, vor dem André selig schlief. War es doch nur ein Traum? fragte sie sich.
Andrés Stuhl blockierte den Weg in Ninas Zimmer. Er saß darauf, sein Gewehr aufgestellt, seine Arme lagen auf dem Griff und sein Kopf ruhte darauf. Er war wieder im tiefsten Traumland.
Aber jetzt reichte es ihr vollkommen. Sie holte mit ihrem Fuß aus und trat an das Gewehr, dass bis in die andere Ecke des Flures flog. André kippte nach vorne und fiel auf den Boden. Aber selbst das weckte ihn nicht.
Kim musste sich berichtigen. Nicht Nina war das Murmeltier, sondern dieser Nichtsnutz André.
„André, wach auf!“, schrie sie zornig. Aber es folgte keine Reaktion. Erst, als sie ihm einen Tritt in die Rippen verpasste erwachte er.
„Was ist?“, fragte er mit schmerzverzerrten Gesicht über ihre Grobheit und sah sie vom Boden herauf an.
Kim horchte und vernahm aus Ninas Zimmer ein leises Wimmern.
Sie Trat den Stuhl beiseite und er traf André, der aufgestanden war. Und sich jetzt abzuputzen.
Kim öffnete die Tür und schaltete das Licht an. Marias Bett war leer und das Mädchen nirgends im Zimmer zu finden.
Beide stürzten zum Bett und schmissen es um. Eine Wand aus Feuer schlug ihnen entgegen und ein tiefer dunkler Abgrund war darin zu erkennen.
André stürzte zu seinem Gewehr und zielte damit in den Abgrund. Aber es war zu dunkel um etwas erkennen zu können.
Man hörte ein leises Wimmern, das von Maria stammte. Und einen furchtbaren animalischen Laut, den Kim seit langem nicht mehr gehört hatte.
Sie stürzte zu ihrer Ausrüstungskammer und bewaffnete sich mit Batterien und Lampen. André lachte nur, schnappte eine Lampe und sprang in das Loch. Nach kurzem zögern und Andrés Schrei, er sei sicher unten angekommen, folgte ihm Kim in die dunkle Tiefe.
Kim Schrie auf, als sie unten ankam und auf ihren Po plumpste. Es ging 4 Meter in die Tiefe ohne Hindernis. Und bei dem Sturz ins Ungewisse verlor sie ihre Lampe, die an eine Wand kullerte und ein Stück Leder beleuchtete. Kim Ging zu der Lampe und hob sie auf. Dann betrachtete sie sich den Raum, in dem sie sich befand.
Es schien eine große Lagerhalle. Dort waren etliche Gestelle aufgestellt, auf denen Leder aufgespannt war. Kim betrachtete sich das feine Leder und André meinte, es sei Schweinsleder.
Sie gingen weiter und kamen in einen Raum, der beleuchtet war. Es war ein sehr schwaches Licht. Der Raum war etwas kleiner als der vorherige. In der einen Ecke stand ein Bett, von dem ein Schnarchen kam. In der andren ein Herd, auf dem etwas gekocht wurde, das irgendwie lecker roch. An der einen Wand war ein Regal mit Kochzutaten, an der Anderen standen einige kleine Käfige, in denen 3 kleine Jungen und Maria eingesperrt waren.
Kim und André gingen auf die Käfige zu und wollten sie befreiten, als das Wesen, das in der Ecke schlief erwachte. Kim sah sich nah einem versteck um. André machte sich bereit zu schießen. Er zielte auf das Monster, als es sich im Bett wendete. Aber Kim wollte nicht, dass die anderen Monster, die sicher hier in der Nähe auch schliefen erwachten.
Sie legte ihre Hand auf sein Gewehr und sah ihn streng warnend an. Er gab sich geschlagen und zog Kim zum Schrank, der ihnen sehr gut als Versteck diente. Er war sehr geräumig, und in ihm befanden sich etliche große und kleine Töpfe und Pfannen. Kim fragte sich, wozu die dienen sollten. Aber sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Sie krabbelte mit André in einen der Töpfe. Sie machten den Deckel über sich zu und ließen nur einen Spalt breit offen, damit sie sehen konnten, was draußen vor sich ging.
Vom Bett stand eines der Monster auf Es war eine alte Kreatur. Ihre Haut war dunkelgrün, runzlig und von riesigen Pickeln bedeckt. Ihre langen knöchrigen Arme streckten sich zur Decke, als es gähnte. Es schien weiblich. Ihre grüne stinkende Haut war von einem Kittel aus Fell bedeckt. Dann sah sie zu den Käfigen. In ihrer abscheulichen Fratze, in deren Mitte einer lange Nase saß, bildete sich ein lächeln. Sie ging zu den Käfigen. Und Kim hörte, wie sie sie öffnete und eines der Kinder mit sich riss.
Es war Maria, die immer und immer wieder Kims und Andrés Namen rief. Sie schluchzt, als das Monster sie mit sich zog und verschnürte, so dass das Mädchen sich nicht mehr rühren konnte. Dann legte das Monster die Kleine auf den Schrank, in denen Kim und André saßen. Sie konnten nicht sehen, was das Monster machte, aber sie hörten, wie Maria plötzlich aus vollem Hals schrie.
Die drei Jungen begannen jetzt verzweifelt zu schluchzen und rüttelten an ihren Käfig. Es war schreckliche Panik in den Käfigen.
Maria verstummte und Kim dachte schon, sie wäre tot. Ängstlich drückte sie sich an Andrés Brust. Sie zitterte. Was machte das Monster mit Maria, und was hatte es damals mit ihrem Mann und ihrer Tochter gemacht?
Dann stellte das Monster das abwesend wirkende und zitternde Bündel auf den Boden. Um Marias Gesicht war ein Tuch gebunden, so, dass sie nur noch atmen konnte.
Sie sperrte Maria wieder in den Käfig und machte das gleiche mit den drei jungen. Verzweifelt traten und bissen sie das Monster. Der Boden wurde besudelt von dem grünen Blut der Kreatur. Aber es schien sie nicht zu stören.
Als das Monster fertig war legte es sich wieder in sein Bett und schlief weiter. Als das Monster anfing zu schnarchen kletterten Kim und André aus ihrem Versteck. Dabei fiel der Deckel auf den Boden des Schrankes und schepperte.
Das Schnarchen des Monsters erstarb plötzlich.
Kim hielt den Atem an. Das Monster sah müde über den Raum, drehte sich im Bett auf die andere Seite und begann wieder zu schnarchen.
Kim stöhnte erleichtert und kletterte aus dem großen Schrank. Sie ging zu den Kindern, um deren Kopf ein Tuch fest gebunden war.
Kim öffnete vorsichtig den Käfig von Maria und machte sich daran sie von dem Tuch zu befreien. Das Mädchen erschrak bei der Berührung und Zuckte im Käfig zusammen. Sie presste ihren zitternden Körper Hilfe suchend an die Seite, die gegenüber der Tür lag.
„Ich bin’s“, sagte Kim.
„Kim?“, kam es von Maria.
„Ja!“, antworte Kim ihr.
Das Mädchen sprang auf sie zu und presste ihren zitternden Körper an Kims Brust und begann verzweifelt zu heulen. Kims Hand fuhr tröstend über Marias rücken. Dann rief André zur Eile.
Kim zog Maria von sich weg und entfernte das Tuch um das hübsche Gesicht des Mädchens zu sehen.
Kim erschrak und sprang vom Käfig weg. Sie hätte beinah geschrieen, bei dem Anblick der Kleinen. André hinter ihr kam auf sie zu und hielt ihren Mund mit seiner kräftigen Hand zu, dass Kim keinen Laut von sich gab. Kims Blick war auf das kleine Mädchen gerichtet, über deren Wangen rote Tränen kullerten, die aus ihren leeren Augenhöhlen rollten.
André riss ihren Kopf auf seine Brust und Kim begann zu heulen. Was hatten diese Monster mit Oliver und Nina gemacht. Was hatten sie ihrem Kind und ihrem Mann angetan.
Der Anblick des Mädchens erschütterte sie so sehr. Sie wünschte sich nach Hause. Sie wünschte sich in Sicherheit. Sie wünschte sich zu ihrer Familie. Doch ihre Familie war tot und diese Monster hatten sie auf dem Gewissen. Und für diese Tat verlangte der Schmerz in ihr Rache. Sie wollte nicht eher ruhen, bis sie jedes einzelne der Monster vernichtet hatte.
Sie riss sich von Andrés Schulter los, wischte ihre Tränen weg und rief zum Aufbruch. Maria war nun unwichtig. Sie wollte sie mitnehmen, wenn sie wiederkamen.
Kim nahm ihre Taschenlampe und ging zu dem im Bett schlafenden Monster. Sie schaltete sie an und hielt den Lichtstrahl auf den Kopf des Monsters. Als das Licht die grüne Haut der Kreatur berührte schrie es auf und ihr Kopf begann zu qualmen. Dann entzündete er sich in einer schwarzen Flamme. Das alte Monster wand sich in seinem Bett und schrie entsetzlich. Dann irgendwann blieb es regungslos liegen und die flamme erstarb. Der Kopf war nur noch ein schwarzes runzliges etwas. Und über diesen Anblick freute sich Kim. Sie lachte und wendete sich zu dem Gang, der aus dem Raum führte.
André warf spuckte auf den Kopf des Monsters und wandt sich dann zu Kim. Er wollte ihr folgen, blieb aber bei dem Topf stehen. Dieses Süppchen, das die alte da kochte roch verlockend und er wollt schauen, was sie da machte. Er hob den Deckel und rührte mit einem Löffel darin herum. Sein Blick war auf Kim gerichtet, als er einen Schluck der Suppe mit dem Löffel entnahm und zu seinem Mund führte.
„Beeil dich“, drängte Kim.
André verdrehte genervt die Augen, blies über den Löffel. Der köstliche Dampf stieg in seine Nase. Dann wanderte sein Blick zu den Löffel und öffnete im gleichen Augenblick seinen Mund, um diese Köstlichkeit zu probieren. Aber als sein Blick auf das auf dem Löffel liegende Auge viel verging ihm der Appetit. Sein Magen rebellierte sogar, dass er dachte, sein am Abend vorher verspeistes Hühnchen zu verlieren.
Er schmiss den Löffel wieder in die Suppe und tat geschockt den Deckel darauf.
„Was ist?“, fragte Kim ihn und sah ihn verwirrt an.
„Ich glaube ich habe heute doch keinen Hunger“, sagte er und drängte nun selbst zum weitergehen.
„Was war in der Suppe?“, fragte Kim, den ewig hungrigen André. Er verschmähte sonst nix, das essbar war.
„Das willst du nicht wissen“, behauptete er und zog Kim mit sich in den langen Gang.
Kim blieb stehen, stützte ihre Arme fordernd auf die Hüften und verlangte zu erfahren, was war. Das André mal keinen Hunger hatte war für sie vollkommen unnormal.
„Du willst es wirklich nicht wissen.“
„Oh doch!“
Er gab sich geschlagen. Sein Blick erhob er aber nicht vom Boden. Er sah sie nicht an, während er ihr antwortete. „Augäpfel.“
Kims Magen drehte sich um. Das war also mit Maria und den anderen passiert. Ihre Augen dienten als Suppenbeilage. Selbst bei dem Film „Indiana Jones und der Tempel des totes“ schaltete sie weg, wenn diese Stelle kam, oder die in dem das Herz des Opfers entfernt wurde, wenn sie ihn überhaupt einschaltete.
Sie lehnte sich an die Wand und lies sich auf den Boden plumpsen. Die Lampe in ihrer Hand viel auf den Boden und kullerte vor Andrés Füße.
„Ich sagte, du willst es nicht wissen“, sagte er. Er hatte sich den Film einmal angeschaut und als die Szene kam und Kim in den Raum entrat stürzte sie sofort zum Bad. Er wusste um ihre Reaktion.
Er setzte sich zu ihr und tröstete sie.
Plötzlich hörten sie etwas aus der Richtung, in die sie gegangen sind. Es hörte sich an, wie eine riesige Scharr, die aufgeregt auf sie zu kamen. Die Schritte hallten den Gang entlang und warnten Kim und André.
Sie standen au und sahen sich mit ihrer Taschenlampe in dem Gang nach einem versteck um. So wie es sich anhörte, war eine große Masse auf den Weg zu ihnen. Und wenn es diese Monster waren, dann hatten sie kaum Chancen gegen sie.
André packte Kims Arm und zog sie eine Erdspalte. Hier waren sie sicher.
Kim hielt den Atem an, als eine stinkende Masse an ihnen vorbei lief. Ihr Herz ging schneller. Und sie ging ängstlich weiter in den Tunnel, als die Masse plötzlich stoppte.
Eine der Kreatur hob seine Nase in die Luft. Die Nasenflügel seiner langen krummen Nase bewegten sich, als er die Luft einsog. „Hier richt es nach Mensch“, sagte das Monster. „Nach altem Menschenfleisch.“ Ein entrüstetes grummeln ging in der Masse rum. „Alter Mensch?“ „Igitt!“ „Wie eklig!“ „Widerlich!“ „So etwas undelikates.“ „Ich hätte lieber Kinderfleisch, dass schmeckt so gut.“
Das Monster, dass nach ihnen schnubberte bewegte sich mit seiner langen Nase in ihre Erdspalte und sog ihren Geruch ein. Es schnaubte angewidert. Dann langte sein langer dürrer Arm hinein und zog André hinaus.
„Der kommt uns aber nicht auf den Tisch“, sagte eines der Monster.
„Der ist gut für Schuhe“, sagte ein anderes.
Das Leder, es musste Menschenhaut sein, ging es Kim durch den Kopf und es schüttelte sie.
André lies die Lampe fallen. Das war ein Fehler.
Er griff zu seinem Gewehr und feuerte einige Schüsse ab, die das Monster in die Brust trafen. Aber es verletzte es nicht.
„Widerliche Dinger“, sagte das Monster, packte das Gewehr und entwaffnete André. In einem hohen Bogen flog es in den Gang. Wild und ängstlich strampelte Andre in der Hand des Monsters, das ihn am Hals packte und würgte. André rang nach Luft und sah Hilfe suchend zu Kim. Aber sie versagte. Erneut. Sie konnte sich vor Angst nicht rühren.
Dann erschlaffte Andrés Körper im Griff des Monsters und das Monster schleppte ihn mit sich. Die ganze Scharr setzte sich in Bewegung und ging in Richtung der Küche.
Kim atmete auf und brach schluchzend auf dem Boden zusammen. Sie hatte André nicht helfen können, Maria konnte durch sie nie wieder etwas sehen, Jonni verlor seine Angst vor dem Monster und somit war er dem Tode geweiht. Ihren Mann und ihre Tochter nicht zu vergessen. Auch ihnen konnte Kim nicht helfen. Sie hatte versagt, bei allem hatte sie versagt. Sie war einfach zu nichts zu gebrauchen.
Kim richtete sich auf und verlies den Erdspalt. Wenn sie ihnen schon nicht helfen konnte, wollte sie wenigstens die Menschheit warnen.
Ein Schnauben kam von ihrer Rechten, in der die Kühe lag.
Sie drehte ihren Kopf und sah in das eklige Antlitz eines der Monster. Sie schrie auf und schaltete das Licht an. Es schien auf das Gesicht des Monsters und verbrannte es. Das Monster holte mit seiner knöchrigen Hand aus und schlug Kim.
Kim erholte sich sehr schnell von dem Schlag und begann zu rennen. Sie wollte hier raus. Sie musste hier raus. Sie musste die Menschheit warnen. Aber wie kam sie raus.
Das Monster hinter ihr hatte sich von der Verbrennung erholt und rannte Kim nach. Aber es war nur langsam. Wenn Kim nicht so schleppen müsste, dann wäre sie ihm sehr schnell entkommen. Aber ihre ganzen Lampen und Batterien behinderten sie.
Kim schnallte sich das Zeug ab und warf es auf den Boden. Nur die Lampe in ihrer Hand behielt sie. Das Ding musste reichen, bis sie an einen Weg nach oben gelangte.
Das Monster, dass hinter ihr her war, war schnell abgehängt und Kim rannte den Gang so schnell sie konnte entlang.
Ihre Schritte halten den gang entlang und bei jedem Schritt, den sie tat wurde sie erschöpfter. Sie musste einen Ausgang finden. Sie Leuchtete in die Dunkelheit aber da war nichts.
Doch dann erreichte sie einen riesigen Raum. Es musste ein Versammlungsraum oder so sein, meinte sie. Sie gelange erschöpft hinein und leuchtete an die Decke. Ein schwaches Licht erleuchtete die Gegen um sie herum, aber sie sah nicht sehr viel. Scheinbar machte dieses schwache Feuer, das in einer Öllampe brannte den Monstern nichts.
Kim machte sich daran, den Raum mit ihrer Taschenlampe zu erkunden. Wie lange hatte sie noch, bis die Monster sie fanden? Eins, zwei Minuten?
Das Licht der Taschenlampe durchbrach die Dunkelheit und eröffnete ihr Sicht auf einen, nein zwei, drei … Sie zählte die Gänge in dem Raum. Nahm dieser Gangwirrwahr nie ein Ende? Es waren genau 7 Gänge, die in den Raum führten und aus all den Gängen hörte sie das schallen von Schritten einer großen Menge.
Kim sank erschöpft und verzweifelnd auf ihre Knie. Mit gesenktem Kopf wartete sie auf ihr Ende. Die Taschenlampe in ihrer Hand begann zu flackern und erlosch. Kim lies sie fallen und bei dem Aufprall erleuchtete sie en letztes Mal. Dann rollte sie weg.
Die Schritte kamen immer näher und als Kim wieder auf sah, war sie von den Monstern umzingelt. Es waren etliche und so wie es aussah, lebten diese Monster nicht nur unter Berlin. Es musste noch etliche solcher Höhlen geben. Und es musste viele Kinder in der Welt geben, die Angst vor dem Monster unter dem Bett hatten, und deren Eltern ihnen nicht glaubten. Eltern, die ihre Kinder zu Kinderpsychologen – Kinderpsychologen wie sie einer war – brachten und die ihnen einredeten, dass das alles nur ein Traum war.
Vor Kim richtete sich eines der Monster auf. In seiner knöchrigen Hand hielt s ein riesiges Beil. Nun war es zu Ende. Kim konnte die Welt nicht mehr retten. Kims Augen, die bald in der Suppe enden würden, wurden Feucht, warme Tränen rollten über ihre Wangen.
Das Beil sauste auf sie hinunter und schlug ihren Kopf von ihrem Rumpf. Er rollte vor die Füße eines der Monster. Es packte ihren Kopf an den Haaren und schleppte es mit sich in die Küche, in der ein kleines wohlriechendes Süppchen kochte. Ein paar andere kümmerten sich um den Rest ihres Körpers.
Die Polizei erklärte Kim, André und Maria für vermisst und legte ihren Fall irgendwann zu den Akten. Niemand kümmerte sich um ihre Aufzeichnungen und Studien, was die Monster betraf. Alle hielten es für Märchen.
Das Monster unter dem Bett; für Eltern ein Hirngespinst; für Kinder der wahre Alptraum.
 



 
Oben Unten