Das Opfer

Das Opfer

Bei dem letzten Waldeszipfel
auf des höchsten Felsens Gipfel
hängt an einem Brombeerstrauch
eine Beere, wie es Brauch.

Denn der brave Wandersmann
ließ die eine Frucht daran,
ließ zur Ehre sie der Götter,
zur Belustigung der Spötter.

Doch dem Dompfaff ist das gleich:
Schnapp! Sie ist sein Himmelreich.

Niedlich geschrieben und gerne gelesen.

Hallo Ecki,

ja so war es auch gedacht, ein Gedicht für einen schönen Sommertag.

Liebe Grüße von Vera-Lena

zur Belustigung der Spötter???

Ja, liebe Vera-Lena, die lieben Spötter sehe ich schon vor meinem geistigen Auge sich die Bäuche halten. Da stehen sie vor der einsamen Beere und verspotten den Strauch, der da so einsilbig und -beerig in der Lanschaft steht.

Hmmmm... vielleicht verspotten sie auch den Habicht, der so dermassen sau-dämlich oder blind war, eine Beere mit einer Maus zu verwechseln? Wir werden es wohl nie erfahren....

Sieben Zeilen lang ein wirklich nettes kleines Gedichtchen und dann kommt der Absturz nach dem Motto: Reim dich, oder es frisst Dich der spöttische Habicht.

Nicht belustigt

Jürgen

Nein, Lieber Jürgen,

da bist Du auf dem hölzernsten aller Holzwege! Hier geht es nicht um den Reim!!!

(Einfach mal ein bißchen Nachdenken!)

Hier geht es natürlich darum, dass sich Leute darüber lustig machen, wenn jemand glaubt, dass er den Göttern, und diese hier müssen ja schon vorchristlichen Ursprungs sein, mit einer übriggelassenen Beere eine Freude machen kann.

In Polen streut man am Erntedankfest sogar den Elfen Mehl vor die Treppe des Bauernhauses in der Hoffnung, dass es im nächsten Jahr wieder eine gute Ernte geben wird, und das in diesem durch und durch frommen katholischen Land!

Ja, so sieht das aus mit meinem Text.

Auf die Brombeeren musst Du in diesem Jahr noch einige Wochen warten, aber ich wünsche Dir viele und ganz süße davon

Liebe Grüße von Vera-Lena

Hallo Vera-Lena

Oh, welch Stringenz. Nimmst Du schon Vorbestellungen für Deinen Gedichtband "Neues aus Absurdistan" entgegen?

Sicher hast Du für den vegetarischen Habicht eine ähnlich überzeugende Begründung. In Erwartung einer grossen geistigen Bereicherung werde ich dieses Thema weiter im Auge behalten!

Hochachtungsvoll

Jürgen

Liebe Vera-Lena,

ich tendiere trotz Deiner Spötter-Erklärung eher zu JoteS' Sicht der Dinge (und fand seinen Kommentar letztlich unterhaltsamer als das Gedicht).

Schließlich läßt ja niemand zum Zwecke der Belustigung der Spötter (Götter-Spötter liegt übrinx nur knapp vor Sonne-Wonne) die Beere stehen!

Hinzu kommt, daß man den geschnäbelten Freund ja als einen "Spötter" interpretieren könnte, wofür die Vorlage dramaturgisch weniger gut kommt.

Bei der Bewertung indes läge ich eher zwischen Ecki und JoteS.


PS (edit):
Ist da aus dem Sperling ein Pirol geworden?
Betonungstechnisch nicht unbedingt von Vorteil - auch wenn das Teil natürlich optisch mehr hermacht ...

PPS (nochmal edit)
Ein Sper-Bär, nicht ein Ling wars?
Das ist in der Tat nicht unkomisch ...

Lieber Jürgen,

mit dem Sperber hattest Du Recht, der frisst keine Beeren, deshalb habe ich ihn jetzt gegen den Pirol ausgetauscht. Danke für Deinen Hinweis.

Liebe Grüße von Vera-Lena

...ohhh, halt... der Sperber ist natürlich - hach, was bin ich für ein Dussel - ein verwandelter Gott, so Zeus-Stier-mässig. Boahhh, krass! Wunderbar!

Du ahnst: Ich bin bezüglich derartiger Dinge ein absoluter Banause....(und finde die Geschichte deshalb immer noch blöd - darf ich doch, oder?!)

AUSGETAUTSCHT?! Kulturbanausin!

Liebe Aragorn,

nein man lässt eine solche Beere nicht stehen, wegen der Spötter, natürlich nicht, aber man hat doch im Hinterkopf, dass es diese gibt. So habe ich das gemeint.

Danke für Deine Antwort. Es freut mich immer, einen Leseeindruck zu bekommen, und es hilft mir auch weiter.

Liebe Grüße von Vera-Lena

Nein, lieber Jürgen,

der Sperber ernährt sich ausschließlich von Mäusen und Kleinvögeln, während der Pirol auch Beeren frißt.

An Zeus hatte ich gar nicht gedacht sondern eher an Germanische Gottheiten.

Wie immer, liebe Grüße!
Vera-Lena

...der Pirol beginn schon im Juli mit dem Zug nach Süden und im August, wenn die Brombeeren, die botanisch gar keine Beeren sind, reif sind, sind die meisten Pirole schon weg.

Dumm gelaufen......

Hat jemand meinen - völlig anderen - Hinweis gegen Pirol gelesen?

Es ist doch ein Pirol!

Man muß sich doch aus 1000 gelegentlich beerenfressenden, zweisilbigen Piepmätzen nicht ausgerechnet einen Jambus nehmen (übrinx merke ich mir, wer jetzt Jambus und wer Trochäus ist, immer daran, daß das Wort Jambus widersprüchlicherweise ein Trochäus ist und nur zu einem Jambus werden würde, wenn man ihn als Verkehrsmittel ansähe) ...

PS(edit)
Hat sich anscheinend erledigt ...
Immer, wenn man hier postet, steht die kommentierte Stelle gar nicht mehr da ...

Danke, lieber Jürgen,

für Deine Unterstützung! Jetzt müsste ich den richtigen Vogel dabeihaben.

Vera-Lena

Liebe Aragorn,

auf welcher Silbe der Pirol betont wird, war mir nicht ganz klar. Ich kenne seinen Ruf, und er selbst hört sich immer so an, als ob er Pirol riefe, im Duden steht es allerdings so, wie Du es uns mitteilst. Aber da ich nun den Dompfaff genommen habe, ist dieser Stolperstein auch aus dem Wege.

Danke für Deinen Hinweis!

Liebe Grüße von Vera-Lena

Hallo Vera-Lena

...und ebenfalls besten Dank: Durch den Dompfaff haben sich meine anfänglichen Magenbeschwerden nun einigermassen gelegt....

LG

Jürgen

An Duden und Singruf hatte ich gar nicht gedacht (zumal man ihn als unsere einzige mir bekannte gelbe Nicht-Meise (Bibo nicht mitgezählt) ja auch an der Farbe erkennen kann) ...

Nach dem, was Du sagst, ist der Pirol ursprünglich wahrscheinlich in der Tat nach seinem Ruf benannt - so gut kann ich Vogelstimmen leider nicht erkennen.

Dem gemäß war der Pirol vielleicht mal ein 3,14-rol - bis die Leute befanden, daß er
1.) mit sich selber im Lot sei und
2.) außerdem ja ein Pilot (wenngleich ein ins Fluggerät eingebauter) ...

verpasst

leider war der abklang
aus den tiroler alpen
weder einem pirol
vögeln ...?
gleich
welcher art
Ornithologie (altgr. ὄρνῑθ- órnῑth)
Stamm von ὄρνις
órnis – „Vogel“
und λόγος lógos

mir letztendlich nicht ganz
zugänglich
so vergass ich sogar den
text von vera-l.
zu lesen
wie ?
beeren
dreck
gleich
lak
ritz
gm
stolpernspötter
natürlich konstruktiv
e lesen