Lieber Hansz,
zum Thema Kalauer halte ich mich erstmal zurück, Nur soviel will ich dazu sagen: Sicherlich ist - wenn man dies Gedicht auf Dein "Die Geliebte des Pianisten" allein bezöge, welches mich ja zu dem kurzen Gedicht hier angeregt hat, wie ich Dir ja schrieb - es in gewisser Weise als Verballhornung lesbar, wenn auch eher mit einem Schmunzeln
von mir gedacht.
Kurze Gedichte wie dieses haben ihre eigene innere Logik, es sind eher Schlaglichter auf Unerwartetes, eigenwillig zu Lesendes. Das hast Du ja auch sehr differenziert herausgearbeitet.
Das "verkümmert" statt dem täuschend einfacheren "bekümmert" ist einer der Punkte gewesen, über den ich lange nachgedacht habe. Letztlich habe ich ver- statt be- gewählt, weil es hier noch eine Reihe von zusätzlichen Deutungsmöglichkeiten gab, die zusätzliche Tiefe gaben.
Und das, ohne andere auszuschliessen.
Vielleicht ist das Ganze wie beim Höhlengleichnis zu sehen: Aus den Schatten an der Wand, die das Feuer wirft, wird jeder am ehesten das lesen, zu dem sich aufgrund der eigenen Erfahrung Bezüge ergeben. Das Ding an sich erschliesst sich daraus nicht.
Und das ist für mich das Interessante beim Schreiben solch kurzer Gedichte. Und auch beim Lesen.
Danke für Deinen - wie so oft (warum kann man eigentlich Kommentare nicht auch bewereten?

} - sehr anregenden Kommentar !
Liebe Grüße
Herbert