Das Rentier

anbas

Mitglied
Das Rentier

Ein Rentier rannte durch den Schnee,
der raue Nordpol war sein Ziel.
Es brauchte dringend einen Job,
doch davon gab es grad nicht viel.

Ein guter Freund gab ihm den Tipp:
Im Norden suchte man ein Ren.
Die Arbeit wäre seriös,
der Chef so eine Art Mäzen.

Das Rentier ahnte ganz genau,
wer hinter diesem Chef wohl steckt.
So hat das Angebot sofort
bei ihm die Neugierde geweckt.

Es rannte darum auch gleich los,
die Hoffnung war in ihm entflammt.
Am Nordpol fand es aber nur
die Agentur vom Arbeitsamt.

Und dort las es auf einem Schild:
"Gesucht wird heut ein Lieferant
von Rentierfleisch" – das fand das Ren
dann doch nicht allzu int'ressant.

Enttäuscht schlich es sich langsam fort,
um augenblicklich Heim zu gehn.
Da sah es gar nicht weit von ihm
drei Rene in 'nem Bierzelt stehn.

Sie luden gleich zum Umtrunk ein
und sahn es voller Mitleid an.
"Na", sagte eines, "glaubtest du,
wie wir, noch an den Weihnachtsmann?"
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Moin Andreas,

ja, der Rudi, jetzt läuft er bald wieder öfter … ;)

Find ich lustig. Zwei klitzekleine Verbesserungsvorschläge hätte ich allerdings:
So hat das Angebot sofort
Hier passt die Zeitform nicht. Wie wär’s mit "So hatte dieser Job sofort"
Und „heimzugehen“ würde ich klein und zusammen schreiben.

Ach ja, und noch eins: Muss es unbedingt der unwirtliche Nordpol sein? Mir würde das Nordkap besser gefallen (ich stelle mir in der dortigen Nordkaphalle gerade die Agentur vom Arbeitsamt vor … :D).

Gruß Ciconia
 

anbas

Mitglied
Das Rentier

Ein Rentier rannte durch den Schnee,
der raue Nordpol war sein Ziel.
Es brauchte dringend einen Job,
doch davon gab es grad nicht viel.

Ein guter Freund gab ihm den Tipp:
Im Norden suchte man ein Ren.
Die Arbeit wäre seriös,
der Chef so eine Art Mäzen.

Das Rentier ahnte ganz genau,
wer hinter diesem Chef wohl steckt.
So hatte dieser Job sofort
bei ihm die Neugierde geweckt.

Es rannte darum auch gleich los,
die Hoffnung war in ihm entflammt.
Am Nordpol fand es aber nur
die Agentur vom Arbeitsamt.

Und dort las es auf einem Schild:
"Gesucht wird heut ein Lieferant
von Rentierfleisch" – das fand das Ren
dann doch nicht allzu int'ressant.

Enttäuscht schlich es sich langsam fort,
um augenblicklich heimzugehn.
Da sah es gar nicht weit von ihm
drei Rene in 'nem Bierzelt stehn.

Sie luden gleich zum Umtrunk ein
und sahn es voller Mitleid an.
"Na", sagte eines, "glaubtest du,
wie wir, noch an den Weihnachtsmann?"
 

anbas

Mitglied
Moin Ciconia,

ich freue mich, dass Dir die Rentiergeschichte gefällt und danke Dir für Deine Rückmeldung.

Zwei Deiner Vorschläge habe ich übernommen (obwohl ich das Wort "Job" eigentlich nur einmal in dem Text verwenden wollte).
Den Handlungsort werder ich aber nicht verlegen, da der Weihnachtsmann nun mal - wie alle Welt weiß - am Nordpol wohnt ;).

Liebe Grüße

Andreas
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
da der Weihnachtsmann nun mal - wie alle Welt weiß - am Nordpol wohnt .
Ach, ist das so? Spaßeshalber habe ich gerade mal bei Tante G. unter „Weihnachtsmann“ nachgeschlagen – und mich sehr gewundert, wie viele unterschiedliche Wohnorte ihm dort zugesprochen werden. Da denkt man ja nicht so oft drüber nach … ;)

Aber es ist schon in Ordnung, wenn Du auf dem Nordpol bestehst. Es freut mich, dass ich Dir mit meinen anderen Vorschlägen helfen konnte. :)

Gruß Ciconia
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo anbas,

den Schluss fände ich so pointierter (weil das arme Rentier dann noch expliziter als begossener Pudel dastehen würde):
"Na", sagte eines, "glaubtest du,
[blue]tatsächlich[/blue] an den Weihnachtsmann?"
tatsächlich bietet ja beide Möglichkeiten der Aussprache:

tatsächlich und tatsächlich

Gut, die anderen Rene wären somit vermutlich nicht in die Irre gegangen - aber das täte der Sache keinen Abbruch (finde ich).

lg wüstenrose
 

anbas

Mitglied
Hallo wüstenrose,

Deine Variante - vielen Dank auch dafür! - hatte ich auch schon im Sinn gehabt. Mir aber gefiel gerade die Idee, dass sich da im Bierzelt so langsam eine Gruppe von "Weihnachstmanngläubigen" bildet.

Die Variante mit "tatsächlich" macht andererseits die Stelle etwas flüssiger. In der aktuellen Form wirkt der Teil schon ein wenig sperrig.

Ich lasse es erstmal so, wie es ist - denke aber weiter drüber nach.

Liebe Grüße

Andreas
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo anbas,

dir gebührt das letzte Wort (wenngleich, nu ja, die Variante formuliert ein schönes Schlusswort im Sinne von: wie naiv bist du denn!).
Davon abgesehen hab ichs jetzt nochmal gaaanz in Ruhe gelesen. Bin eigentlich nicht so der Fan von Tiergedichten - aber hier schon. Liegt währscheinlich daran, dass du diese Kategorie ein Stück weit sprengst, indem eine originelle Wendung und eine originelle Wortwahl plötzlich wichtiger werden als die Frage: was wird nun eigentlich aus unserem Tierchen? Diese Stellen gefallen mir besonders:
die Hoffnung war in ihm entflammt.
Am Nordpol fand es aber nur
die Agentur vom Arbeitsamt.
um augenblicklich heimzugehn.
Da sah es gar nicht weit von ihm
drei Rene in 'nem Bierzelt stehn.
Grüßle nochmal
wüstenrose
 

molly

Mitglied
Hi Andreas,

Deine Rene haben es mir auch angetan.

"Tatsächlich", finde ich, passt sehr gut. Zwar lästern damit die drei im Bierzelt über den Neuankömmling, aber warum sitzen sie selbst denn so nah beim Arbeitsamt? Sie wollen sich nur keine Blöße geben, der Leser erkennt das "tatsächlich".

Nun sind schon vier Rene unterwegs, Weihnachten ist nicht mehr fern.

Liebe Grüße

Monika
 

anbas

Mitglied
Das Rentier

Ein Rentier rannte durch den Schnee,
der raue Nordpol war sein Ziel.
Es brauchte dringend einen Job,
doch davon gab es grad nicht viel.

Ein guter Freund gab ihm den Tipp:
Im Norden suchte man ein Ren.
Die Arbeit wäre seriös,
der Chef so eine Art Mäzen.

Das Rentier ahnte ganz genau,
wer hinter diesem Chef wohl steckt.
So hatte dieser Job sofort
bei ihm die Neugierde geweckt.

Es rannte darum auch gleich los,
die Hoffnung war in ihm entflammt.
Am Nordpol fand es aber nur
die Agentur vom Arbeitsamt.

Und dort las es auf einem Schild:
"Gesucht wird heut ein Lieferant
von Rentierfleisch" – das fand das Ren
dann doch nicht allzu int'ressant.

Enttäuscht schlich es sich langsam fort,
um augenblicklich heimzugehn.
Da sah es gar nicht weit von ihm
drei Rene in 'nem Bierzelt stehn.

Sie luden gleich zum Umtrunk ein
und sahn es voller Mitleid an.
"Na", sagte eines, "glaubtest du,
tatsächlich an den Weihnachtsmann?"
 

anbas

Mitglied
Nun gut, Ihr Lieben,

ich bin noch mal ein paar Runden in mich gegangen und habe nun doch das "tatsächlich" übernommen.

Danke für Eure "Hartnäckigkeit" :D.

Liebe Grüße

Andreas
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Moin Andreas,

ohne Komma hinter "glaubtest du" wäre es noch besser ... ;)

Gruß Ciconia
 

anbas

Mitglied
Das Rentier

Ein Rentier rannte durch den Schnee,
der raue Nordpol war sein Ziel.
Es brauchte dringend einen Job,
doch davon gab es grad nicht viel.

Ein guter Freund gab ihm den Tipp:
Im Norden suchte man ein Ren.
Die Arbeit wäre seriös,
der Chef so eine Art Mäzen.

Das Rentier ahnte ganz genau,
wer hinter diesem Chef wohl steckt.
So hatte dieser Job sofort
bei ihm die Neugierde geweckt.

Es rannte darum auch gleich los,
die Hoffnung war in ihm entflammt.
Am Nordpol fand es aber nur
die Agentur vom Arbeitsamt.

Und dort las es auf einem Schild:
"Gesucht wird heut ein Lieferant
von Rentierfleisch" – das fand das Ren
dann doch nicht allzu int'ressant.

Enttäuscht schlich es sich langsam fort,
um augenblicklich heimzugehn.
Da sah es gar nicht weit von ihm
drei Rene in 'nem Bierzelt stehn.

Sie luden gleich zum Umtrunk ein
und sahn es voller Mitleid an.
"Na", sagte eines, "glaubtest du
tatsächlich an den Weihnachtsmann?"
 



 
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