Das Schiff

Das Schiff
Aus dem tiefsten Dunkel der Erde war das Erz von starken sich schwer abmühenden Arbeitern zu Tage gefördert worden, in Eiserne Loren verladen umgefüllt in Eisenbahnwagons und auf den Weg ins Stahlwerk geschickt.
Eingeworfen in einen großen rotglühenden Tiegel verbrachte es dort so lange bis auch der letzte Rest verunreinigten Elements daraus verglüht war.
Das flüssige Stahl, wurde in Formen gegossen und langsam der Erstarrung preisgegeben.
Das erhärtete Metall war bereit zur Schmiede. Wieder wurde es erhitzt, zu glühender heißer Masse, weich genug dem Druck der Schmiedehämmer nachgeben zu müssen.
Lautes Tönen von Metall auf Metall geschlagen, erfüllte die Stille, bis Hitze und Härte den von der Natur gegebenen und von Menschenhand veredelten Rohstoff zu feinsten Platten geformt hatten.
Wieder gingen die Fertigen Teile auf Reise, zur See, zum Meer. Eine große und weltbekannte Werft hatte mehr bestellt als je eine Werft vor ihr.
Ihr Ziel war weit, ihr Absicht kühn. Monate lang schuftete Handwerker aller Art am Bau des von Ingenieuren in langer nächteraubender Arbeit entworfenen Plänen.
Das Schiff wuchs, einen Bug, ein Heck, einen Kiel, mit jedem Tag weiter, erst ein Meter, dann zwei, bis es mehrere Stockwerke, aufwies. Auch an der Innenausstattung wurde nicht gespart. Es bekam feinste Kabinen, Sporthallen, Schwimmbäder, an wie auch unter Deck.
Die stärksten Motoren seiner Zeit waren in den mächtigen Rumpf eingebaut und Schrauben groß wie Häuser sollten für die nötige Geschwindigkeit sorgen. Die Inneren Räume waren mit edelsten Teppichen ausgelegt, es gab Restaurants, Kinos, Rauch und Lesesäle.
Ganze Einkaufspassagen deren Gehwege aus feinsten Marmorplatten gefertigt waren, überdeckt von Gläsernen Dächern erhielt die Schwimmende Stadt, die ihre zukünftigen Passagiere mit allem erdenklichen Luxus von einem Hafen zum anderen, von einem Kontinent zum anderen bringen sollte.
Der Tag der Taufe war gekommen, Menschenmassen versammelten sich, es gab Essen und Trinken für alle, bunte Fahnen und elegant gekleidete Persönlichkeiten standen auf einem großen Podest um dem Schiff seinen Namen zu geben. Mehrere Reden wurden gehalten, über Lautsprecher für alle hörbar, bis der Redner den Namen rief und die Flasche gegen den Rumpf warf. Laute unverständliche Jubelrufe stiegen empor zum Himmel und der Champagner floss in Strömen. Kaum nach der Bekanntgabe die erste Fahrt würde bald stattfinden waren die ersten Vorbestellungen für Fahrkarten getätigt, noch am selben Tag waren sie ausverkauft. Der Tag der Jungfernfahrt war sonnig, hellblau strahlender Himmel begrüßte die Gäste die es kaum erwarten konnten an Bord zu kommen. Musikkapellen spielten und bunte Luftschlangen bedeckten die Bordwände. Tausende standen am Ufer und winkten ihren Lieben, Angehörigen, Freunden oder einfach Fremden zu. Das Schiff legte ab, ein Horn ertönte und unter Jubel und fröhlicher Musik fuhr es auf den weiten Ozean hinaus.
Die Menschen machten es sich an Bord bequem und nutzten alle nur erdenklichen Möglichkeiten ihre freie Zeit zu nutzen. Noch ehe sich richtig an die herrlichen Vergnügungen der schwimmenden Stadt gewöhnt hatten, war die Reise auch schon vorbei und alle verließen mit Freude aber auch Wehmut das Schiff, welches schon auf andere Gäste wartete. So ging es viele Jahre und die Einnahmen der Eigner stiegen ins unermessliche.
Das Schiff war mittlerweile weltberühmt und alle Menschen schienen wie im Fieber zu sein. Kinder malten es im Kunstunterricht, mit seinen zwei schimmernd roten Türmen, seinem schneidigen Kiel und den flatternden Fahnen auf den Masten.
Modelle wurden als Kitsch verkauft, Filme über unglückliche Liebespaare die sich auf dem Schiff kennenlernten, heirateten oder trennten wurden gedreht. In Büchern und Zeitungen wurde darüber berichten in Wirklichkeit und Dichtung.
Dann brach ein großer Krieg aus und das Schiff wurde seinem ursprünglichen Zweck entfremdet, es diente erst als Truppentransporter dann als Lazarettschiff. Es lief auf eine Mine, kam ins Dock, wurde repariert, lief wieder neu aus und wurde von Torpedos getroffen.
Das Ende des Krieges verbrachte es in einem unbedeutenden Hafen. Als der Krieg vorüber war interessierten sich die Menschen mehr dafür ihr Leben und ihr Städte wieder aufzubauen, als Kreuzfahrten zu machen die sich ohnehin keiner leisten konnte.
Jahre später war das Leben wieder das alte, die Menschen schufen sich eine Lach-, und Spaßgesellschaft und wagten sich auch wieder ohne Angst auf die Weltmeere und die Blütezeit der Luxusschiffe erlebte eine nie da gewesene Renaissance.
Aber der Krieg hatte neuere bessere Techniken hervorgebracht die beim Bau neuer Schiffe angewendet wurden und so verrostete das einst so stolze Monstrum aus Stahl und Eisen langsam vor sich hin. Luftverschmutzung und Korrosion fraßen ebenso wie der Zahn der Zeit an ihm. Die Farbe die einst so bewundert wurde blätterte von seinem Rumpf und seinen Schornsteinen und große Rostlöcher fraßen sich durch das Metall.
Ein Waffenhändler dessen Reichtum durch den Krieg stark angestiegen war, kam in den abgelegenen Hafen und sah das alte Schiff, eine kurze Besichtigung lies ihn einiges der Inneneinrichtung ausschlachten und es als Prestige in seine private Luxusjacht einbauen.
Das übrige Schiff lies er in einen anderen Hafen schleppen und abwracken um Rohstoff für Eine Rasierklingenfabrik zu erhalten, die in Friedenszeiten für Profit sorgte.
Die Rasierklingen waren durch ihre gute Verarbeitung sehr gefragt und wurden in aller Welt gekauft. Ein Alter Großvater stutzte mit einer davon seinen Bart und ging auf Besuch zu seinem Enkel, dem er erzählte wie er als Kind eine Fahrt auf einem herrlich luxuriösen Schiff machte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Henry,

an Schiffen bin ich immer interessiert, und deshalb war ich neugierig, was hier jemand unter dem schlichten Titel „Das Schiff“ schreiben würde. Ich wurde leider ziemlich enttäuscht.

Die Idee finde ich gar nicht schlecht: Der „Lebenslauf“ eines Monstrums aus Stahl, seine guten und schlechten Tage und zum Schluss die Resteverwertung. Wenn Du die Geschichte nur nicht gar so dröge angegangen wärst. Schon der Anfang klingt wie eine theoretische Abhandlung über Metallverarbeitung, und dann wird eine Phase nach der anderen in sachlicher Form abgehandelt. Du hast Dir schon detaillierte Gedanken gemacht - aber der Geschichte fehlt ganz einfach ein bisschen Leben.

Bau doch ein paar Personen ein, nicht nur den alten Großvater am Schluss, z. B. Arbeiter auf der Werft, lass die Passagiere sprechen, beschreib die bitteren Jahre als Lazarettschiff usw. Dann könnte eine lebendige Geschichte und wirkliche Kurzgeschichte daraus werden. Strukturiere den Text außerdem durch deutliche Absätze, damit gönnst Du dem Leser kleine Pausen zwischen den einzelnen Geschehnissen.

Das Schlimmste sind für mich sind allerdings die unzähligen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Ich bin gern bereit, Dir diese zu korrigieren, wenn Du Wert darauf legst. Sag einfach Bescheid, wenn Du interessiert bist.

Gruß, Ciconia
 
Hallo, danke für deine Kritik, ist zwar hart aber gerade deshalb gut. Ich hab mich inspirieren lassen von Hermann Hesse's "Die Stadt" das war finde ich genau so geschrieben. Aber ich verstehe deine Kritik.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hermann Hesse's "Die Stadt" das war finde ich genau so geschrieben.o_O
Hallo Henry,

na ja, man kann sich inspirieren lassen - aber ich selbst würde "Die Stadt" eher als Erzählung oder Fabel einordnen. Wenn Dir eine Kurzgeschichte vorschwebte, müsstest Du eben einiges ändern. Zusätzlich zur Rechtschreibung und Zeichensetzung.

Gruß, Ciconia
 
Eine Bemerkung hab ich aber noch, als ich die Storie hochgeladen habe waren überall Absätze wenn ich mich recht erinnere, die habe ich dann entfernt.
War wohl ein Fehler, das werde ich in Zukunft lassen. Aber danke für deine Meldung.;)
 



 
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