Das Taubenleben

2,30 Stern(e) 4 Bewertungen

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
Nester bauen, Eier brüten, Junge füttern,
und von ihnen Abschied nehmen,
das alles immer wieder,
so vergeht ein Taubenleben.

Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird das Taubenleben Stück für Stück verblassen.
Beide sehen jedes Mal so traurig aus,
es bleibt für sie und auch für uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.

Da liegt ihr Geheimnis:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Jetzt ist mir nicht mehr bang.


poetix
 

Perry

Mitglied
Hallo poetix,

man könnte deinen Text auch mit "Die Traurigkeit der Evolution" überschreiben. Letztlich leben die Eltern aber auch in ihren Kindern weiter.
Konstruktiv frage ich mich, warum Du die erste Strophe ungereimt geschrieben hast.
LG
Manfred
 
O

orlando

Gast
Hallo poetix,
bezogen auf die Reime, Halbreime und freien Verse möchte ich Perry Recht geben.
Von der Idee her finde ich dein Gedicht jedoch interessant und aussagekräftig, vermute auch, dass es sich mit wenigen "Handgriffen" in etwas richtig Gutes verwandeln könnte:
Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
Hier reimen sich Paar & klar. Dies Möglichkeit ließe sich gut nutzen.
Nester bauen, Eier brüten, Junge füttern,
und [strike]von ihnen Abschied nehmen,[/strike] das alles immer wieder -
so vergeht ein Taubenleben.
[strike]Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:[/strike]
In meinen Augen ein überflüssiger Vers.
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird [blue]ihr Dasein [/blue]Stück für Stück verblassen.
Beide sehen [strike]jedes Mal so [/strike]traurig aus,
Bleibt für sie und[strike] auch für [/strike]uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.
Hier differieren die Silben stark ("gegenseitig"), deshalb wäre ein Kürzung nicht schlecht.

Da liegt ihr Geheimnis:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
[strike]Jetzt ist mir nicht mehr bang.[/strike]
Der Bang-Vers ist nicht so gut, klingt zu sehr nach Kinderreim. - (Es gibt übrigens auch sog. "Waisen", Verse in gereimten Gedichten, die ungereimt bleiben. Diese Möglichkeit böte sich für deinen allerletzten Vers an.)

Jetzt musst du nur noch versuchen, die notwendigen Reime zu ergänzen (zwecks Inspiration sind Reimlexika nicht übel / Internet ;) ) und ein wenig auf die Anzahl der Silben schauen. Den Begriff "Leben" nicht überstrapazieren: Drei Leben sind genug; nur Katzen haben sieben. ---
Ruckzuck biste fertisch!
Viel Erfolg
orlando
 

poetix

Mitglied
Hallo Perry,
vielen Dank für deinen Kommentar. Sicherlich hast du recht mit deinen Bemerkungen: Es ist eigentlich ein ganz natürlicher Ablauf, der hier thematisiert wird. Das habe ich in der ersten Strophe auch zum Ausdruck bringen wollen. Um die nüchterne Betrachtungsweise zu unterstreichen, habe ich hier auf Reime verzichtet. Dann kommt aber der Bruch zur poetischen Ebene, wo ich auch meine eigenen Gefühle bei der Beobachtung der Situation mit in Spiel bringen wollte. Daher hier die Reime. In
der letzte Strophe dann wieder eine ungereimte Zeile, weil ich hier auf die Quintessenz zusteuere. Der von dir vorgeschlagene Titel ist auch gut. Ich könnte jetzt nicht einmal einen Grund dafür angeben, warum mir meiner besser gefällt, und doch ist es so. Viele Grüße
Christoph
 
O

orlando

Gast
Mmh.
Ich habe doch gar keinen neuen Titel vorgeschlagen, dich nur auf ein bereits existierendes Reimpaar aufmerksam gemacht. :eek:
- Wenn dir dein Gedicht in der vorliegenden Form gefällt, solltest du es natürlich so lassen.
Es handelt sich um dein Gut, nicht um meines. -
Du könntest allerdings in der Lupe eine Menge lernen, gerade an und durch Textarbeit. ;):)
LG orlando
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
Nester bauen, Eier brüten, Junge füttern,
und das alles immer wieder -
so vergeht ein Taubenleben.

Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird ihr Dasein Stück für Stück verblassen.
Beide sehen jedes Mal so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.

Da liegt ihr Geheimnis:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Jetzt ist mir nicht mehr bang.


poetix
 

poetix

Mitglied
Hallo Orlando,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Entschuldige die Verwirrung mit den Antworten. Die letzte war noch für Perry bestimmt. Jetzt aber zu deinen Vorschlägen. Einige habe ich dankend übernommen, bei einigen konnte ich mich allerdings noch nicht überwinden, meinen Text zu ändern, da er mir ja auch irgendwie ans Herz gewachsen ist. Hierzu gehört die vorgeschlagene Streichung der Zeilen
"Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen" und der letzten Zeile. Die beiden Zeilen bringen gerade meine eigenen Gefühle bei der Sache zum Ausdruck und das ist mir wichtig. Auch die Kindlichkeit des "bang" ängstigt mich nicht allzu sehr. Aus dem Alter bin ich schon sehr lange heraus. Beim Streichen des "gegenseitig" in S3V7 muss ich gestehen, dass ich nicht ganz verstehe, was du mit dem Differieren der Silben gemeint hast. Ich bin auch nicht sicher, ob den Inhalt der Zeile ohne dieses Wort treffen kann.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich versuchen wollte, ein Gedicht zu machen, was weder vollständig gereimt, noch vollständig ungereimt ist und ich hatte gehofft, mir dabei allerlei Freiheiten gönnen zu dürfen, also z.B. nicht die Silben zählen zu müssen. Vielleicht hat das doch nicht so geklappt...Aber versuchen kann man es ja mal.
Viele Grüße
Christoph
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
Nester bauen, Eier brüten, Junge füttern
und das alles immer wieder -
so vergeht ein Taubenleben.

Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird ihr Dasein Stück für Stück verblassen.
Beide sehen jedes Mal so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.

Da liegt ihr Geheimnis:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Jetzt ist mir nicht mehr bang.


poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
ein Nest erbauen, Eier brüten, Futter geben,
dann alles wiederholen, wie es immer war,
im Flug vergeht ein Taubenleben.

Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird ihr Dasein Stück für Stück verblassen.
Beide sehen jedes Mal so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.

Es ist die Zuversicht, die siegt,
weil da auch ihr Geheimnis liegt:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Jetzt ist mir nicht mehr bang.


poetix
 

poetix

Mitglied
Hallo Perry, hallo orlando,
aufgrund eurer Anregungen habe ich das Gedicht jetzt ganz durchgereimt. Es ist nun auch in die Rubrik "Gereimtes" verschoben worden. Ich hoffe, es ist in diesem Zustand besser.
Viele Grüße
Christoph
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
..."im Flug vergeht ein Taubenleben"

Das ist die peinlichste aller möglichen Metaphern. Behaupte jetzt bitte ganz schnell, dass das Absicht war!

Gruss

Jürgen
 

poetix

Mitglied
Hallo Jürgen,
ja, es war mir klar, dass die Formulierung doppeldeutig ist, und ich fand es lustig. Was spricht dagegen? Wenn es zu platt ist, kann ich es wieder ändern.
Viele Grüße
Christoph
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
ein Nest erbauen, Eier brüten, Futter geben,
dann alles wiederholen, wie es immer war,
im Flug vergeht ein Taubenleben.

Manches kann ich trotzdem noch nicht fassen:
Jedes Mal, wenn ihre Jungen sie verlassen,
wird ihr Dasein Stück für Stück verblassen.
Beide sehen jedes Mal so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Es ist, als ob sich ihre Herzen lösten,
doch können sie sich gegenseitig trösten.

Die Gedanken werden bei den Kindern weilen,
sie können die Erinnerung sich teilen:
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Jetzt ist mir nicht mehr bang.


poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar, ihr Leben, eigentlich ganz klar:
ein Nest erbauen, Eier brüten, Futter geben,
dann alles wiederholen, wie es immer war,
im Flug vergeht ein Taubenleben.

Ich kann es trotzdem noch nicht fassen:
Wie wird ihr Dasein doch verblassen,
wenn ihre Jungen sie verlassen.
Sie sehen dann so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Als ob sich ihre Herzen lösten...
Doch können sie zu zweit sich trösten.

Ihr Sinn wird bei den Kindern weilen,
sie wollen das Vergangne teilen.
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Auch mir ist nicht mehr bang.



poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar: Was ist ihr Leben
vom Nestbau bis zum Liebe-Geben?
Das ist doch eigentlich ganz klar:
genauso wie es immer war.

Doch wird ihr Dasein nicht verblassen,
wenn ihre Jungen sie verlassen?
Sie sehen dann so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Als ob sich ihre Herzen lösten...
Doch können sie zu zweit sich trösten.

Ihr Sinn wird bei den Kindern weilen,
sie wollen das Vergangne teilen.
Sie lieben sich ihr Leben lang.
Wenn's so ist, ist mir nicht mehr bang.




poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar: Was ist ihr Leben
vom Nestbau bis zum Liebe-Geben?
Das ist doch eigentlich ganz klar:
genauso wie es immer war.

Doch wird ihr Dasein nicht verblassen,
wenn ihre Jungen sie verlassen?
Sie sehen dann so traurig aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Als ob sich ihre Herzen lösten...
Doch können sie zu zweit sich trösten.

Ihr Sinn wird bei den Kindern weilen,
sie wollen das Vergangne teilen
und lieben sich ihr Leben lang.
Wenn's so ist, ist mir nicht mehr bang.




poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar - was ist ihr Leben
vom Nestbau bis zum Liebe-Geben?
Das ist doch eigentlich ganz klar:
genauso wie es immer war.

Doch wird ihr Dasein nicht verblassen,
wenn ihre Jungen sie verlassen?
So traurig sehen sie dann aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Als ob sich ihre Herzen lösten...
Doch können sie zu zweit sich trösten.

Wo immer die Gedanken weilen,
sie können das Vergangne teilen
und lieben sich ein Leben lang.
Ihr Gurren hat den gleichen Klang.


poetix
 

poetix

Mitglied
Das Taubenleben


Ein Taubenpaar - wie ist ihr Leben
vom Nestbau bis zum Liebe-Geben?
Das ist doch eigentlich ganz klar:
genauso wie es immer war.

Doch wird ihr Dasein nicht verblassen,
wenn ihre Jungen sie verlassen?
So traurig sehen sie dann aus,
es bleibt für sie und uns ein Graus.
Als ob sich ihre Herzen lösten...
Doch können sie zu zweit sich trösten.

Wo immer die Gedanken weilen,
sie können das Vergangne teilen
und lieben sich ein Leben lang.
Ihr Gurren hat den gleichen Klang.


poetix
 



 
Oben Unten