Das traurige Stinktier (überarbeitete Version)

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Wendy

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Das traurige Stinktier

Ein kleines schwarz-weißes Stinktier sitzt vor seinem Erdbau und weint herzerweichend: „Keiner hat mich lieb!“
Ein farbenprächtiger Pfau schreitet hoch erhobenen Hauptes des Weges und hört das Wehklagen. Besorgt schaut er nach: „Was ist denn los? Warum jammerst du so?“
„Eure Majestät, auch wenn ich es euch erklären würde, so könntet ihr es doch nicht verstehen“, schluchzt das Stinktier.
Stolz schlägt der Pfau sein Rad. „Versuche es einfach - erzähle mir deinen Kummer“, fordert er den Jammernden auf.
„Keiner will mit mir spielen, sobald jemand in meine Nähe kommt, dreht er sich um und rennt weg. Alle schreien: Pfui, du stinkst - verschwinde! Dann fühle ich mich so einsam und alleingelassen. Ich möchte auch gerne Spielkameraden haben, so wie die anderen“, seufzt das traurige Tierchen und wischt sich mit seinem Pfötchen die Kullertränen ab.
„Weißt du, viele Tiere wären glücklich wenn man sie in Ruhe lassen würde“, tröstet er das kleine Wesen. „Die Natur hat dich mit einem ganz besonderes Geschenk ausgestattet, das dich bei Gefahr beschützen soll, aber komm doch ein Stück näher, damit ich dich beschnuppern kann.“
Der Pfau macht einen langen Hals und schnüffelt erst vorsichtig am Köpfchen des Stinktiers, dann arbeitet er sich bis zum buschigen Schwanz herunter. Er schüttelt immer wieder sein gekröntes Haupt. „Beim besten Willen, ich kann nichts feststellen!“
Ein Marder kommt des Weges und sieht den beiden verwundert zu. „Hallo, was treibt ihr da? Was will der eitle Pfau von dir?“
„Och, nix – wir haben uns nur ein bisschen unterhalten und er wollte sehen, ob ich wirklich so unangenehm rieche wie es die Tiere im Wald behaupten.“
„Papperlapapp“, sagt der Marder, „das weiß doch jedes Kind, dass du nur in Notfällen deinen Schwanz hebst und die Stinkdrüse drückst. Das sind doch nur üble Gerüchte, die Meister Petz in die Welt gesetzt hat. Alles nur verletzte Eitelkeit von dem dicken Zottel.“
„Pfau, Pfau“, schreit der prächtige Vogel neugierig, „gibt es etwas, was ihr mir erzählen solltet?“, und schlägt wieder sein farbenprächtiges Rad.
Aufgeregt tritt der kleine Marder mit seinen Pfötchen das Gras platt. „Neulich, neulich wollte ein riesiger Braunbär unserem Stinker den Garaus machen. Skunky scharrte auf dem Boden und warnte ihn, aber Petz hörte nicht und wollte meinem Freund trotzdem an den Kragen. Skunky hob seinen Schwanz ganz lässig und spritzte dem aufdringlichen Burschen mitten ins Gesicht. Den alten Brummbär kann man heute noch Kilometer weit gegen den Wind riechen. Ha, ha, ha, dem hast du es aber gegeben, du hättest Mal sehen sollen wie schnell der im Wald verschwunden war.“ Der Marder kugelt sich vor lachen und hält dabei sein Bäuchlein.
Langsam schließt der Pfau sein langes prächtiges Gefieder. „In der Tat, Skunky, du bist schon ein mutiges Kerlchen, wenn du es sogar mit einem großen Bären aufnimmst; aber denke immer daran: Nur im Notfall benutzen – niemals im Spiel, sonst rennen dir eines Tages wirklich deine besten Freunde davon.“
 
hallo wendy

die geschichte hat mir bis zur hälte wahnsinnig gut gefallen.

spätestens ab "Pfau, Pfau“, schreit der prächtige Vogel........ bricht es dann leider ein, und ich finde keine gute lösung für den schluss, der hier viel zu moralisierend daher kommt.

man könnte noch mehr tiere daherkommen und schnüffeln lassen oder eine situation erzählen (wo es dann alle, die geschnüffelt haben und festgestellt, das tierchen muffelt nicht, sehen) in der das stinktier angst hat und einen fahren lässt oder so ähnlich, damit es alle - incl. ihm selber es verstehen.

den notfall-gedanken würd ich also irgendwie raus nehmen.

es steckt ganz viel schönes drin, bitte überarbeite ihn noch mal, es wäre schade.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
na,

hat doch schon viel gewonnen durch die umarbeitung. wenn du jetzt noch die anregung von der freifrau umsetzen könntest, wird das ne richtig gute geschichte.
lg
 

Wendy

Mitglied
Hallo, Ihr Zwei,
vielen Dank für die Anregung. Meint Ihr nicht, dass es dann ein halbes Buch wird. Es sollte doch nur eine kurze Geschichte sein. Ich bin der Meinung das Kinder spielend durch das Vorlesen lernen. Das stelle ich bei meinen drei Enkeln fest.
Viele Grüße
Wendy
 
wendy, die geschichte muss nicht unnötig länger werden. lass es dich fünf oder auch zehn sätze kosten, die ein wenig auführlicher beschreiben und setze sie anstelle des letzten teils.

er reiz an einer geschichte ist der, dass das vielleicht sogar moralisieren darf - aber man darf die moral niemals aussprechen - nicht einmal bei kindern, die sind nämlich schlau ;-)

wenn du noch fragen zu einzelheiten haben solltest, send mir eine mail.
 



 
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