Das ultimative Fünf-Minuten-Gedicht
Meine sehr verehrten Damen
und auch Herren, die sie kamen
zu dem Wettstreit der Poeten
um ihr Urteil sei gebeten!
Dafür biet´ ich, klar und schlicht
Ihnen nun das exklusive
impulsive, exzessive
nicht sehr schräg, doch äußerst schiefe
unerreichbar primitive
fünf Minuten Reimgedicht!
Spüren sie die Leidenschaft
die in diesen Versen steckt!
Ein Gedicht, das so perfekt
Qualität und Intellekt
fünf Minuten lang versteckt
nennt man einfach: Schauderhaft!
Was jedoch positiv angemerkt sei –
eine Minute ist schon vorbei!
*
Wurfgeschoße wie Tomaten,
faule Eier, Handgranaten -
Nichts und niemand kann mich hemmen
ich will heut poetry-slämmen!
Und so spring ich unerschrocken
auf des Pegasusens Schwingen
heut´ noch muss das Werk gelingen
hell wie eine Glocke klingen -
Menschen seh ich Hände ringen
kaum ein Auge bleibt noch trocken!
Ja, ich höre schon die Klagen:
Wirres Zeug, Idiotie,
nicht die Spur von Fantasie!
Nicht erkennt man das Genie,
fragt, wo bleibt die Poesie?
Dies Geschwätz verdirbt den Magen!
Aber sie brauchen nicht allzu sehr bangen -
zwei Minuten sind schon vergangen!
*
Aus geheimnisvollen Quellen
murmeln Silben, purzeln Worte
gurgeln, plätschern, schlagen Wellen
der Poet tritt durch die Pforte!
Lauschen sie den hehren Klängen
Ringsherum erschallen Lieder
Alle Menschen werden Brüder
Friedenstaube scheisst hernieder
Weihnachten kommt auch bald wieder -
Reimschmied soll am Christbaum hängen!
Doch wer könnt ein Urteil wagen;
wer ist der Moral verpflichtet,
wer beschuldigt und wer richtet,
ist der Künstler der dies dichtet
doch gewiss zu schwach belichtet,
deshalb kann man ihn nicht klagen!
Grämen sie sich aber keinesfalls drüber –
drei Minuten sind schon vorüber!
*
Af an prachtvoll gschirrtn Schümmel
reit´ da Dichterfürst zan Hümmel.
Da! Sein Roß, in Trab leicht ghaltn
hebt en Schwoaf und lasst was falln!
Beifall hört ma laut aufbrausn!
Trummeln wirbeln, Glockn läutn
lasst da Dichter was entgleitn –
leider af da falschn Seitn –
ja, wia soll ma denn des deutn?
Kreuz wird gschlagn in kaltn Grausn!
Glaunz und Glorie kimmt abhaundn
und da große Ruhm vageht
Schaundfleck nennt man und: Prolet
nur mehr Schund und Schmoarrn entsteht
do es fühlt si da Poet
falsch- und miß- und unvastaundn!
Owa, af jedn Fall, in Herrgott is´ z´daunga
vier Minutn sand jetzt scho vagaunga!
*
Bald schon naht heran das Ende
teils mit Bangen, teils mit Hoffen,
doch in jedem Fall betroffen
harrt man auf der Sanduhr Wende.
Und man fragt sich, klar und schlicht
welche Schlüsse, welche Lehren
nun aus dieser inhaltsschweren
Reimgeburt zu ziehen wären –
jedoch niemand kanns erklären –
selbst der Dichter kann das nicht!
Lassen sie sich nicht verdrießen
denn ich komm nun zum Finale
und will dieses kolossale
unbestreitbar epochale
ja, beinahe grenzgeniale
unfassbare Werk beschließen!
Erwachen sie wieder und atmen sie frei -
das Fünf-Minuten-Gedicht ist nun vorbei!
Für einen "poetry slam" geschrieben, ich hoffe, ihr kommt auch mit dem Mundarteinschub klar.
Meine sehr verehrten Damen
und auch Herren, die sie kamen
zu dem Wettstreit der Poeten
um ihr Urteil sei gebeten!
Dafür biet´ ich, klar und schlicht
Ihnen nun das exklusive
impulsive, exzessive
nicht sehr schräg, doch äußerst schiefe
unerreichbar primitive
fünf Minuten Reimgedicht!
Spüren sie die Leidenschaft
die in diesen Versen steckt!
Ein Gedicht, das so perfekt
Qualität und Intellekt
fünf Minuten lang versteckt
nennt man einfach: Schauderhaft!
Was jedoch positiv angemerkt sei –
eine Minute ist schon vorbei!
*
Wurfgeschoße wie Tomaten,
faule Eier, Handgranaten -
Nichts und niemand kann mich hemmen
ich will heut poetry-slämmen!
Und so spring ich unerschrocken
auf des Pegasusens Schwingen
heut´ noch muss das Werk gelingen
hell wie eine Glocke klingen -
Menschen seh ich Hände ringen
kaum ein Auge bleibt noch trocken!
Ja, ich höre schon die Klagen:
Wirres Zeug, Idiotie,
nicht die Spur von Fantasie!
Nicht erkennt man das Genie,
fragt, wo bleibt die Poesie?
Dies Geschwätz verdirbt den Magen!
Aber sie brauchen nicht allzu sehr bangen -
zwei Minuten sind schon vergangen!
*
Aus geheimnisvollen Quellen
murmeln Silben, purzeln Worte
gurgeln, plätschern, schlagen Wellen
der Poet tritt durch die Pforte!
Lauschen sie den hehren Klängen
Ringsherum erschallen Lieder
Alle Menschen werden Brüder
Friedenstaube scheisst hernieder
Weihnachten kommt auch bald wieder -
Reimschmied soll am Christbaum hängen!
Doch wer könnt ein Urteil wagen;
wer ist der Moral verpflichtet,
wer beschuldigt und wer richtet,
ist der Künstler der dies dichtet
doch gewiss zu schwach belichtet,
deshalb kann man ihn nicht klagen!
Grämen sie sich aber keinesfalls drüber –
drei Minuten sind schon vorüber!
*
Af an prachtvoll gschirrtn Schümmel
reit´ da Dichterfürst zan Hümmel.
Da! Sein Roß, in Trab leicht ghaltn
hebt en Schwoaf und lasst was falln!
Beifall hört ma laut aufbrausn!
Trummeln wirbeln, Glockn läutn
lasst da Dichter was entgleitn –
leider af da falschn Seitn –
ja, wia soll ma denn des deutn?
Kreuz wird gschlagn in kaltn Grausn!
Glaunz und Glorie kimmt abhaundn
und da große Ruhm vageht
Schaundfleck nennt man und: Prolet
nur mehr Schund und Schmoarrn entsteht
do es fühlt si da Poet
falsch- und miß- und unvastaundn!
Owa, af jedn Fall, in Herrgott is´ z´daunga
vier Minutn sand jetzt scho vagaunga!
*
Bald schon naht heran das Ende
teils mit Bangen, teils mit Hoffen,
doch in jedem Fall betroffen
harrt man auf der Sanduhr Wende.
Und man fragt sich, klar und schlicht
welche Schlüsse, welche Lehren
nun aus dieser inhaltsschweren
Reimgeburt zu ziehen wären –
jedoch niemand kanns erklären –
selbst der Dichter kann das nicht!
Lassen sie sich nicht verdrießen
denn ich komm nun zum Finale
und will dieses kolossale
unbestreitbar epochale
ja, beinahe grenzgeniale
unfassbare Werk beschließen!
Erwachen sie wieder und atmen sie frei -
das Fünf-Minuten-Gedicht ist nun vorbei!
Für einen "poetry slam" geschrieben, ich hoffe, ihr kommt auch mit dem Mundarteinschub klar.