Das volle Maß

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S

Stoffel

Gast
grüß Dich Vera,

jeder interpretiert ja etwas rein in ein Gedicht. Unten mal intergriert meine Gedanken dazu. Ist schwierig, weil jeder sich anders ausdrückt, was seine Gefühle angeht.
So, wie es da steht,sagt es mir nicht so zu.
Was ja nix heissen soll;)


Mit Schwung
ergreifst du
jene Wasserflasche,
um mir einzuschenken.

Dein Blick
dabei so
voll von Feuer,
dein Wunsch ist mir Befehl.

Liebe
funkelnde Sterne,
springen als Worte
von deinen Lippen.............

lG
Stoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
entgegengesetzt

Liebe Stoffel,

danke für Deine Antwort! Ich habe es genau entgegengesetzt gemeint. Liebe kann mit Befehlen nun wirklich nichts zu tun haben.
Ich hatte gedacht, es sei ganz einfach zu verstehen.:(

Liebe Grüße, Dir, und einen schönen Tag!
Vera-Lena
 
H

Harald

Gast
... und es erklang

Nein, nein, Vera-Lena, so leicht zu lesen finde ich das auch nicht. (Überhaupt in meinem augenblicklichen Gelegenheitsgedicht-Verfasser-Zustand.) Da muss ich erst die Begriffe orten und stolpere sofort über die „Wasserflasche“. Warum nicht edler Wein? Eine müßige Frage.

Zugegeben, es liegt an mir, dem Leser. Erst beim dritten Lesen setzt sich langsam der eigentliche Sinn des Gesagten frei. Betroffen nehme ich zur Kenntnis, dass Du nicht „das volle Maß“ der Wasserflasche „trinkst“, sondern „der Glückseligkeit“. Da lachen sich jetzt die Götter bucklig!

Worte und ihr Sinngehalt führen uns stets eigene Wege – ihre Wege. Das müssen wir immer gewärtigen.

Und nun las ich in aller Beschaulichkeit Dein Gedicht nochmals – und es erklang.

Herzliche Grüße
Harald
 
S

Stoffel

Gast
huhu Harald,

es ist völlig egal, denkeich, WAS im Endeffekt in dieser "Wasserflasche" ist.
Wein, Whisky, Likör..

liebe Vera...
"Befehl" das war positiv gemeint.:)

lG
Susanne
 

Vera-Lena

Mitglied
Befehl

Liebe Stoffel,

ich verstehe jetzt schon, wie Du es gemeint hast, aber ich wollte es anders darstellen. Wenn wir jetzt mal von "er" und "sie" reden, dann hat sie sich nichts gewünscht, aber er wünschte sich sehnlichst, ihr alles zu geben, in diesem Fall reduziert auf das, was gerade anstand und vorrätig war, nämlich eine Flasche mit Wasser gegen ihren Durst.

Meine Liebe ist das, was er ausspricht. Es steckt aber viel mehr als eine Anrede darin, und deshalb habe ich es nicht in Anführungszeichen gesetzt.

Danke für Deine abermalige Antwort.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Doppeldeutig

Lieber Harald,

wie schön, dass dieser Text in Dir doch noch ein Echo gefunden hat. Ja, ich denke, sie trinkt das volle Maß seiner Glückseligkeit und zugleich das volle Maß seiner Liebe, die ja erst die Glückseligkeit ausgelöst hat.

Ich wollte diesen Text hintergründig gestalten, denn das Thema ist extrem schwierig. Wie willst Du beschreiben, das jemand einen anderen von ganzer Seele liebt? Wie oft habe ich das schon probiert, und ich werde es immer wieder versuchen.

Danke Dir! Einen schönen Tag! Liebe Grüße von Vera-Lena
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena:)
auch ich habe auf meine Weise interpretiert - doch ich hatte das Glück Eure Kommentare lesen zu dürfen. Sie haben mir viel des Nachdenkens erspart;).....aber auch das "Selbst-Enträtseln" genommen ;)Na, ja, dem Gedicht tut das "Wissen worum es geht" keinen Abbruch und so kann ich nur, ähnlich wie Harald, sagen "es klingt" und der Klang gefällt mir, liebe Vera-Lena....

Dir und den anderen
einen schönen Nachmittag
und ganz liebe Grüße
Irene :)
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Irene,

es freut mich sehr, dass Dir der Text etwas sagt, denn auch das verstehe ich darunter, wenn auch Du sagst:"Es klingt". Aber ich weiß, dass Du auch tatsächlich den Klang der Wörter meinst, oder besser gesagt, ich vermute es.

Ich freue mich sehr, dass es Dir gefällt:)
Es bleibt ein ewiges Thema, weil es ewig unerreicht bleibt.

Wenn ich mal so alt werde wie Renoir (er ist mein Lieblingsmaler), ich glaube 89 Jahre wurde er, dann wird es mir vielleicht wie ihm ergehen, der Legende nach soll er 2 Jahre vor seinem Tod gesagt haben:"Ich glaube, allmählich verstehe ich etwas davon."

Vielleicht verstehe ich dann auch ein bißchen was vom Schreiben natürlich ohne mich jetzt mit seiner Meisterschaft im Malen vergleichen zu wollen.

Ich danke Dir für's Lesen und für Deine Antwort, wünsche Dir noch einen schönen Tag und grüße Dich herzlich.:)
Vera-Lena
 
I

IKT

Gast
Liebe Vera-Lena für mich hieß das Ganze einfach: Das Geringste, mit Liebe gegeben, wird zum Größten und mit Liebe genommen.
Da schmeckt dann auch Wasser wie Wein :p, oder? Alle anderen Gedanken dazu fand ich aber auch interessant.
Mir gefällts! LG IKT
 
H

Harald

Gast
Liebe Vera-Lena!

Weil Du vorhin Renoir nanntest - und seinen Ausspruch mit 87 Jahren: „Ich glaube, allmählich verstehe ich etwas davon.“ – fällt mir eines meiner Lieblingsgedichte ein, das gar nicht so bekannt ist. Ich glaube, es passt hier:

Das ist das ew´ge Lied und Leid,
dass die Erfahrung erst gedeiht,
wenn Mut und Kraft verrauchen.
Die Jungend kann – das Alter weiß.
Du kaufst erst um des Lebens Preis
Die Kunst, das Leben zu gebrauchen.

Karl Siebel (1836-1868)

Ein recht schönes Wochenende –
Harald

P.S.: Erschütternd finde ich seine Erkenntnis angesichts der Tatsache, dass er nur zweiunddreißig Jahre alt wurde.
 

Vera-Lena

Mitglied
derselbe Gedanke

Liebe Iris,

als ich das Gedicht fertig hatte, da dachte ich, in diesem Fall wird das Wasser zu Wein. Wie freue ich mich, dass Du dieselbe Assoziation hast.

Danke für Deine Antwort und auch für Dein Interesse an den anderen Deutungen!:)

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Hoffentlich ein langes erfülltes Leben....

Lieber Harald,
ja das ist traurig, dass er nicht älter werden konnte, aber wenn man seine Zeilen liest, dann könnte man auch auf die Idee kommen, dass er sein Leben auf so erfüllte Weise gelebt hat, als wäre er viel älter geworden, wie sonst hätte er zu einer solchen Einsicht gelangen können.

Danke für diesen hochinteressanten Beitrag!:)

Ich bin heute müde vom Rodeln mit meinen Enkelkindern. Es war ein so schöner klarer windstiller Wintertag. Man kann gar nicht dankbar genug sein. So viel jetzt mal zu meinem Alter!;)

Dir noch einen schönen Abend.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 
H

Harald

Gast
Ganz einfach, Vera-Lena, er hat es wahrscheinlich "im Angesicht des Todes" geschrieben. Wie abgeschmackt das klingt und wie wahrscheinlich es aber ist?!

Liebe Grüße
Harald
 



 
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