Das Weib als Übernachtungsmöglichkeit

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A

aligaga

Gast
Es gibt Typen, die damit hausieren gehen, Weinkenner zu sein - dabei können sie nicht mal mit einem Stopselzieher umgehen.

Wird das offenbar, schwallen sie jeden zu - auch jene, die das echt nicht interessiert - warum sie die Flasche nicht aufkriegen und wie bedeutungsschwer das für die Evolution ist.

Quietschend vor Vergnügen

aligaga
 
A

aligaga

Gast
Ziemlich schwache Antwort. Mit der kommen vor allem die mit der leeren Hose an.

Heiter immer weiter

aligaga
 

Plejadus

Mitglied
Hallo (puh!) neeichsagjetznicht:susi, @Susi M. Paul !

Alzo, ist es hierorts üblich, kontroverse Texte ins 'Diskussionsforum' zu verschieben?
Katachese(w.pedia):

Ferner ist sie die Bezeichnung für eine semantisch unstimmige, zuweilen widersprüchliche Verbindung mehrerer sprachlicher Bilder in einer Texteinheit. In der Antike war dies ein übliches Mittel, um Komik zu erzeugen.

...

Du sprichst von Wespennestern, Susi, in die zu stechen unklug wäre. Nun, ist mir klar, in Wespennester sticht man nicht. Aber weshalb nicht, aus Gründen der p.c.? I don't like that word neither. Not because ist an anglicism. But because it's a washed out term and meanwhile used in ridiculous contextes.
Nein. ich labe mich nicht in naiver Opferrolle. Ich möchte bloß verstehen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15299

Gast
Nie im leben würde ich kontroverse besser gesagt so koestlich gebildete texte irgendwo abschieben. Im gegentum, ich meine gesagt bzw. Geschrieben zu haben bzw das war die Intention, ihn dort einem poetisch angehauchteren publikum zu praesentieren, das besser als wir prosisten sich mit randstaendigen rhetorischen figuren auskennt (typischer Schluss von mir auf andere uebrigens).
A propos wespennest. Wer den dir inzwischen gut bekannten quietschenden commentatore so brillant auskontert, braucht sich nicht zu fuerchten.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ganz

erstaunlich, was so ein harmloser Wortwitz für Diskussionen aufwerfen kann.

ein alter Witz: der Psychologe zeigt dem Patienten ein Dreieck und er interpretiert: "Das ist ein Zelt und da wird gebumst!" Das Quadrat ist dem Patienten ein Bett und da wird gebumst usw.

Weib und Frauenzimmer sind lediglich Worte für ein weibliches Wesen. Wer die Sprache als Spiel betrachten möchte, kann das Frauenzimmer auch zu einem Raum verfälschen, das hat dann aber kaum noch was mit Sex zu tun, oder? Kommt runter, Freunde!
lg
 
A

aligaga

Gast
"Wir" sind nicht deine "Freunde". Die suchen wir uns gern selber aus.

Die Zeiten, wo Weiber und Frauenzimmer zur lührischen Erbauung durch die Gegend geschubst wurden und ein prekäres, vorwiegend "männliches" Publikum dazu (mit der Hand in der Hosentasche) applaudierte, sind für immer passé.

Nur ein paar Ewiggestrige wedeln noch auf diesen geistigen Sturzäckern herum und schlagen sich dabei Kniescheiben und Mäuler blutig. Recht geschieht ihnen!

Unlustig

aligaga
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
prust!

ali, du hast es noch immer nicht begriffen. Es geht nur am Anfang um Weibliches, danach um einen Raum, in welchem man eventuell übernachtet. Übernachten bedeutet nicht zwingend geschlechtliche Nähe! Also komm runter, Mann.
lg
 
A

aligaga

Gast
Stell dir vor - es gibt inzwischen auch in der LeLu Wesen, die Frauen nicht für Gebrauchsgegenstände, sondern für gleichwertige Menschen halten!

Es kommt niemandem mehr zu, Frauen von oben herab zu betrachten oder ihnen Eigenschaften anzudichten, die sie von Natur aus nie hatten. Sie sind keine "üblichen Weiber", und sie sind auch keine Behausungen für krumme Schwänze oder sonstiges "Gut", mit dem die "Herren der Schöpfung" Jahrtausende lang geprahlt haben. Frauen sind keine "Gelegenheiten", nach denen man fragt wie in einem Puff, und es kommt keinem "Lühriker" zu, darauf anzuspielen, ob sie bei Bedarf "trocken" seien oder nicht.

Mag sein, dass dir das am Allwertesten vorbeigeht. Den modernen Frauen in Analogien jedenfalls geht's tierisch auf den Sack, wenn Lustgreise mit ihrer senilen Bedürfnisprosa angerückt kommen. Deren Sabbel gehört nicht in ein Literaturforum, sondern eher an die schmierige Wand einer Bahnhofslatrine. Da röch's dann auch adäquat. Prust!

aligaga
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ali,

1.: Du rennst offene Türen ein.
2.: Was ich selber denk und tu, trau ich jedem andren zu.
3.: Dem Reinen ist alles rein . . .
lg
 

Plejadus

Mitglied
@ flammarion, zur Vermeidung weiteren irreführenden Eskalationsstufen-Steigens wäre vllt. hoffenswert, dass die drei Punkte zu 3. nicht auf den mutmaßlichen Lieblingsdichter der potentiell Rasenden verweisen ...
Oder?
Gruß
Plej.
 
A

aligaga

Gast
Nur Schwächlinge wähnen, mit primitiver Kritikerbeschimpfung einen missglückten Text retten zu können.

Sie irren sich gründlich.

Heiter

aligaga
 

Plejadus

Mitglied
Heyho Lady @aligaga, wenn wir schon offtopic unterwegs sind, und Du warst es von Anbeginn; wie ist es eigentlich so, sich seine Welt im Tourettemodus einzurichten?
Glaubst Du nicht, dass Du dafür eine gewisse Erkenntnisabsorbation herreichst, die geeignet wäre, uU Dein Weltbild an die Wirklichkeit anzupassen?
"Weib" zB. Richtig, eine Bezeichnung für 'Frau' im sächlichen Artikelgewand. Aber, kann es sein, dass Dir entgangen ist, dass sich dieser Begriff im zeiten-wechselnden Strom der Konnotationshistorie befindet? Dass sich meanwhile Frauen inbrünstig als (Voll)-Weiber bezeichnen? Dass sich - ganz generell - Bedeutungen verschieben, der Status von Allem nicht in Granit gemeißelt ist, sondern sich im und durch das Leben formt?
Was nützt Dir der unsinnige pawlowsche Reflex, wenn das Hundefutter wechselt?
Du liest 'Weib', assozierst aus 'regnerisch' Deinen Dir verhassten 'Sexismus', liest 'Frauenzimmer' und bestärkst in Deiner Reaktion das keifende Frauenzimmer noch.
Du ignorierst Zusammenhänge und leugnest Sinnhaftigkeit
- what for?
 
A

aligaga

Gast
TTip, @plejonsamus: Vor dem Aufreißen des Mauls und vor dem "Schreiben" das Hirn einschalten. Das hülfe (vielleicht). Und immer auch das Kleingedruckte lesen - wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Heiter, sehr heiter

alöigaga
 

onivido

Mitglied
was waere die leselupe, ohne die geifernden Beitraege aligagas, die nicht immer etwas mit dem Thema zu tun haben muessen. Ich muss gestehen, dass ich die Leselupe vor allem wegen seiner Kommentare ansehe, nicht zu vergessen auch wegen seiner meisterlichen Kurzgeschichten.
Beste Gruesse///Onivido
 
A

aligaga

Gast
was waere die leselupe, ohne die geifernden Beitraege aligagas, die nicht immer etwas mit dem Thema zu tun haben muessen.
Wer sich nicht alles gefallen laesst, o@nivido, geifert noch lang nicht. Das ist Sache der Meute, die immer gern hinter den Hasen und Fuechsen hetzt.

Wie gut, dass ihnen meist sehr rasch die Luft ausgeht, wenn sie merken, dass @ali kein billiges Opferlaemmchen, sondern ausgesprochen stachlig ist. Da hat sich schon manche(r) das Blut vergiftet!

Amuesiert

aligaga
 

FrankK

Mitglied
Hallo, Plejadus
Jetzt ist ja etwas Ruhe eingekehrt – da kann ich es doch wieder anfachen. ;)

Ein interessanter und polarisierender Text. Vielfältig deutbar, es lässt sich nahezu alles hineininterpretieren – außer vielleicht die Mondlandung.
Dein Text bietet Spielraum für Frauenverachtung, für Ironie, für Anklage gegen Sexismus (ja, auch das).
Darin liegt sowohl seine Stärke als auch seine (ich fürchte bewusst konstruierte) Schwäche.

Schauen wir mal ...

Der Titel:
Das Weib als Übernachtungsmöglichkeit
Hat mich als erstes an einen alten Schlager erinnert
...
sei nicht grausam zu mir.
Nimm mich mit in dein Bettchen,
ich will gar nichts von dir.
Einen Kuss nur vielleicht –
ich bin Müde vom Wandern.
Und ich küss dich trotzdem
nicht so schlecht wie die Andern ...
Quelle: Udo Jürgens [blue]Es wird Nacht, Senorita[/blue]

Zu Deinem Text:
Es sind sowohl das Weib als auch die Übernachtungsmöglichkeit Gelegenheiten, die allgemein nachgefragt werden.
Seltsam formuliert – lässt es sich doch auch so lesen:
Es sind sowohl die käufliche Liebe als auch die käufliche Übernachtung Gelegenheiten, die ...
So lange es einen Markt (eine Nachfrage) für diese Dinge gibt, so lange werden sie auch angeboten. Beides, Prostitution als auch Hotel- und Gaststättengewerbe zählt zu den ältesten Gewerben der Welt. In dieser Feststellung zunächst wertneutral.
Das Weib ... als Gelegenheit – hier wird ganz spezifisch auf einen bestimmte „Kategorie Frauen“ angespielt.

Man sollte sich jedoch nicht verwundern, dass [blue]ein übliches Weib[/blue] in einer kühlen, regnerischen Nacht [blue]nicht im Mindesten für Trockenheit bürgt[/blue], was als [blue]Nachteil[/blue] des Weibes als Übernachtungsmöglichkeit betrachtet [red]werden darf[/red].
„Ein übliches Weib“ – dies sind nun mal all jene Frauen, die nicht der obigen Kategorie angehören. Keine „normale Frau“ käme auf die Idee, einem wildfremden Unterschlupf (und womöglich noch anderes) zu gewähren.
„... nicht für Trockenheit bürgt ...“ – also nicht gezwungenermaßen „grundsätzlich“ ihr „Bettchen“ bereitstellt.
Ein „Nachteil“ eben, speziell im Bezug auf diese „Bereitschaft zu einem bestimmten Gewerbe“, einer speziellen „Dienstleistung“.
Üblicherweise ist „man“ gewillt, notfalls mit Nachdruck diesen „Nachteil“ zu beseitigen.
Einzig das „werden darf“ am Ende widerspricht der anklagenden Aussage, die hier hineininterpretiert werden könnte. Dies deutet auf eine „korrekte Sichtweise“ hin, ein „Du darfst so bleiben“ und weiter deine Frau, Verlobte, Partnerin, Freundin zum ... zwingen.
Anpassungsmöglichkeit:
„... betrachtet wird.“ Dies würde einschränken, es ist zwar nicht unbedingt Richtig, aber so wird es halt gesehen.
„... vielfach betrachtet wird.“ Dies würde relativieren, nicht jeder sieht es so, aber es gibt wohl einige.

Abhilfe schafft unter solch obwaltenden Umständen das überdachte Frauenzimmer.
Hier interpretiere ich jetzt eine Form von Flucht (Abhilfe) vor der „vermeintlichen Obrigkeit“ und deren (gelinde bezeichneten) „Druck“.
Betrachte ich das Frauenzimmer als Synonym zum Herrenzimmer (hier sind Frauen unerwünscht) dann wären im Frauenzimmer (als Räumlichkeit, daher das „überdacht“) entsprechend Männer unerwünscht. Das „überdacht“ ist auch als Hinweis deutbar, das „übliche Weib“ könne und dürfe noch einmal die eigene Situation überdenken.
Deutlicher könnte es durch den Plural des „Frauenzimmer“ werden: „... die überdachten Frauenzimmer.“
Mehrere Zimmer formen sich zu einem Haus, mehrere Frauenzimmer ergeben ein Frauenhaus.


Ich hoffe, eine solche wohlwollende Leseart nimmt ein wenig „den Druck vom Kessel“ – oder sollte ich mich mit meiner Interpretation getäuscht haben?

Bin schon gespannt auf Deine Antwort, Plejadus.


Aufmunternde Grüße
Frank
 

Plejadus

Mitglied
Hallo Frank,
zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Beschäftigung mit meinem kleinen "Weibsbild" ...
- phänomenal und jeder ausführlichen Replik mehr als würdig.
Hole ich aus, stelle ich einmal fest, dass man als Autor natürlich und ganz zu recht dem Leser, der Leserin und ihrem (seinem) interpretatorischem Gewölk ausgeliefert ist.
So soll es sein, weshalb stellte man sonst seine Geburten und Nachgeburten auf diesem Marktplatz zur Schau?
Dass dieses kleine Textchen auf eine solche Weise polarisieren würde, das hätte ich mir gar nicht gedacht, und es mag naiv klingen, ich weiß.
Nun, meanwhile ralle ich's, wegen fehlender Bekloppheit, selbst.
Manch einer, manch eine gelangt bereits angesichts eines Wortes wie "Weib"in Rage; was soll man da machen?
Schreiben, okay - ich versteh's?
Ich verstehs nicht.
Die interpretatorische Konditionierung manch eines Lesers steht diesem möglicherweise im Wege, unvoreingenommenes Textverständnis zu entwickeln.
Stattdessen entwickelt sich der Schaum vor dem Mund, und, nunja, eröffnet mir die Gelegenheit, meinen sarkastischen Igel zu füttern.
Auch nicht schlecht und macht Spaß und das war's.

Nun, dieses Textchen - wie entstand es?
Zunächst war da das Wort "Frauenzimmer", woraufhin ich den Titel erschuf:

Das Weib als Übernachtungsmöglichkeit

Der nächste Schritt: Wie komme ich im Rahmen dieser offenkundigen Absurdität von diesem ins kommode Zimmer?
Ich entschied mich (weil ich gar nicht anders kann) für die logische Variante, mit dem Ziel Absurdität mit Logik zu vermählen.
Weib - Übernachtungsmöglichkeit - Regennacht - Problem - Lösung: Frauenzimmer.
Der erste Satz des Textes trennte zunächst in heiliger Banalität die im Titel vorhandenen Bestandteile und juxte allenfalls etwas im Redundanten herum.
'Nachgefragt' als Verb höchster Neutralität, dass die Binsen weise krachen. Hier ist einer Deutung nicht vorzuwerfen, dass sie sich auf "Prostitution" erweitert (verengt?). Gemeint war jedoch eher die karikierende Hervorhebung der eigentümlichen Verdinglichung des Begriffes "Weib" wie auch und mehr noch des finalen "Frauenzimmer" als der ökonomische Aspekt.
Fortfahren im darauffolgenden Satz, der veranschaulicht, dass sich ein (übliches = nicht-frauenzimmerisches)"Weib" (als Übernachtunsmöglichkeit) zwar eignen mochte, jedoch bei schlechtem Wetter diesem 'Zweck' nicht genügte. Die (unausgesprochene) Feuchtigkeit möchte sich hier unzweideutig verstanden wissen.
Dritter Satz: Hinwendung zur Abhilfe, dem überdachten Frauenzimmer.
Ende.

Wäre es nicht vergeblich, würde ich an die Leser*innenschaft appellieren, sich dem Genuß hinzugeben, diesen Text zu lesen as it is. (>WYSIWYG)
Hinterher könnte man sich immernoch wälzen in der Spekulation, der Autor habe wohl seine frauenverachtenden, herrenwitzigen Leichen im freudianisch dunkel-etagierten Kellerloch zu Kurzprosatexten verwurstet - oder aber -Gegenrichung - die Begrifflichkeiten in einen grotesken Kontext gefügt, um sie zu entlarven.
Die weitergehende Interpretation ist etwas Tolles, keine Frage. Sie ist jedoch auch etwas Tolles, da sie die Quelle des "Drecks" letztlich ins Eigene verschiebt, fiesta de proyección!
Hierfür ist dieser Text tatsächlich sehr geeignet. Er will es gar nicht unbedingt, aber das ist egal.
Ob dies nun seine Schwäche ist, ob er feige sich jedweder Deutung entziehen möchte oder ob sich genau darin eher seine Stärke offenbart - jenseits von Feigheit oder Schlitzohrigkeit, dies lasse ich gern im Autorenzimmer so kühl und trocken wie kommentarlos stehen...
Es geschieht ihm jedenfalls recht, soll er sich rotverschieben, soll er doch Label tragen wie 'zynisch' oder 'wedelisch' oder wie auch immer.
Kurzum: Dieser Text ist mitnichten eine flammende Rede dem Feminismus (liest man es hinein, ist er's) oder ein Machwerk ewiggestiger Eierschaukler (liest man es hinein, ist er's),
er stellt auch nicht den Mondflug infrage oder bekennt sich zur flachen Erde (liest man es hinein, tut er's), auch kämpft er nicht gegen die Prostitution oder hält Stücke auf sie (liest man es hinein, tut er's).
Und - vor allem - steht er seinen Text. Ganz, ganz fest.

Und hier noch einen Weiber- Aphorismus als Nachtisch-Gelegenheit:

Es gibt keine falsche Interpretation in der richtigen.

Lieber Gruß
Plej.
 



 
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