Das Wiedersehen mit einer jungen Schönheit

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pseudodelic

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Berauschendes Geständnis

Berauschendes Geständnis

Ich saß an meinem Tisch, trank kalten Kaffee und rauchte Zigaretten.
Mein Telefon klingelte, als ich gerade meine Kaffeetasse leer zog.
»Ja, was gibt’s?«
»Hier ist Madlen. Aus deiner ehemaligen Klasse.«
»Hi Madlen, wir geht’s denn so?«
»Gut und dir?«
»Danke, mir auch. Schön von dir zu hören.«
»Geht mir genau so. Wir veranstalten ein Klassentreffen am Samstag in zwei Wochen. Im „Dullinger-Pub“. Hast du Zeit?«
Madlen wirkte immer ziemlich kalt und abgebrüht, aber sie hatte einen edlen Charakter.
»Ich muss in meinen Terminkalender schauen.«
Sie fing an zu lachen, denn ich besaß noch nie einen.
»Ja, sieht gut aus. Ich komme gegen neun.«
»Frank, wir fangen schon um sieben an. Mit Essen und allem.«
»Ich gehe nie vor um acht aus dem Haus um zu trinken. Hauptsache du bist dann noch da.«
»Nun gut, dann kriegst du zwar nichts mehr zu essen, aber ich freu\' mich, dass du kommst. Bis dann.«
Sie legte auf. Madlen war schon in der Schule wortkarg, deshalb mochte ich sie.

Kurz nach neun trat ich in die Kneipe ein und sah die Hälfte meiner ehemaligen Klassenkameraden. Und Madlen. Sie saß gerade vor einem Glas Rotwein und hörte Gulliver zu wie er eine fade Geschichte erzählt, wie damals in der Schule. Gulliver ist ein Vollidiot, damals wie heute.
Madlen sah mich und wirkte erleichtert, mich begrüßen zu können und Gullivers Vortrag entkommen zu können.
Sie rutschte von ihrem Stuhl herunter und wirkte dabei ziemlich träge, obwohl sie zierlich gebaut ist wie eine Athletin. Ich öffnete meine Arme und sie erwiderte die Geste.
»Schön, dass du endlich da bist.«
»Du siehst gut aus, Madlen.«
Sie lächelte mich an und wir gingen zum Tisch.
»Hi, was läuft?«
Ich hielt nie sehr viel von den Leuten, aber sie freuten sich mich wiederzusehen.
Leider konnte ich mich nicht gleich zu Madlen setzen. Die Plätze um sie herum waren schon besetzt. Deshalb saß ich dann zwischen zwei Leuten mit denen ich schon damals nicht viel gesprochen habe und sie fingen sofort an mich zu nerven. Sie sprachen über ihren Job und ihre Ehefrauen. Ihnen geht es so gut, verdienen ordentlich Zaster und dieser ganze Scheiß.
Als sie mich fragten, antwortete ich nur mit einem Kopfnicken und einem »Läuft Ausgezeichnet«.
Zwar hatte ich keinen Job, aber ich schrieb ab und zu Kurzgeschichten, die irgendjemand, den ich nicht kannte, kaufte und in irgendwelche Kurzgeschichten-Sammelbände abdruckte, die ich noch nie in einem Buchladen gesehen habe. Aber ich bekam genug Geld für eine annehmbare Wohnung, was zu essen und ausreichend zu trinken.
Nach etwa dreißig Minuten Small-Talk, aus dem ich mich weitestgehend rausgehalten habe, machten sich schon einige auf den Heimweg, da sie am nächsten Tag recht früh bei ihren Job sein mussten.
Der Platz neben Madlen wurde frei. Ich nahm meine Flasche Rotwein und mein Glas und machte mich auf den Weg zu dem freigewordenen Platz.
Madlen schaute mich an und grinste, ich zwinkerte ihr zu.
»Na ihr Hübschen, wie geht’s?«
Alle nickten und gaben ein »kann nicht klagen« oder »gut gut« oder »gut soweit« von sich.
Keiner würde wohl ein Problem ansprechen, bei einem Small-Talk. Ich auch nicht.
»Wie wär\'s mit einem Glas von meinem Wein?«
Ich hielt mein Glas in die Richtung in der Madlen saß und lächelte.
»Klar, und du von meinem?«
Sie hielt ihr Glas hin und ich schenkte ihr ein und andersrum.
»Cheers, Madlen. Willst du mir auch was über deinen Ehemann und deinem Job erzählen?«
Madlen fing an zu lachen und nahm einen ordentlichen Schluck von ihrem Glas.
»Ich habe nur einen Freund, nichts ernstes, und ich würde meinen Job nicht als Arbeit bezeichnen. Ich bin freie Künstlerin.«
Sie war schon immer gut im Zeichnen und hegte schon damals den Traum freie Künstlerin zu werden.
»Wo kann ich was von dir bestaunen?«
»Na ja, in einem Museum in Indien von irgendeinem reichen Schnösel. Er sah meine Bilder im Internet und hat drei “gemietet“. Ich bekomme jeden Monat eine ordentliche Summe dafür, dass die Bilder bei ihm rumhängen.«
»Glückwunsch, fast wie bei mir. Ich schreibe Kurzgeschichten und irgendein reicher Schnösel kauft sie mir ab und lässt sie drucken. Ist das Leben nicht schön?«
Wir stießen mit unseren Gläsern an, sie fing an in ihr Glas hinein zu lachen und nickte.
Die Gruppe nahm kontinuierlich ab, bis wir nur noch zu dritt da saßen.
Mike, ich verstand mich ganz gut mit ihm, Madlen und ich.
Allerdings war Mike schon ordentlich betrunken und schwafelte nur noch schwer verständliches Zeug. Ich gab ihm noch höchstens eine halbe Stunde. Mittlerweile bestellten wir unsere Weinfalschen zusammen und jeder von uns hatte schon drei oder vier getrunken. Aber wenn man so wie wir Geld verdient und möchte, kann man sich es erlauben oft und viel zu trinken, dadurch wird man abgehärtet und kann es irgendwann.
Mike wurde immer ruhiger, und als er dann zum Herrenklo schwankte, wussten wir, dass er am Ende war und gleich gehen würde.
»Kann der sich nicht endlich verziehen?« sagte ich, lächelte und schenkte Madlen und mir noch ein Glas voll.
»Der macht es nicht mehr lange. Wollen wir dann in eine andere Bar, wenn er weg ist?«
»Gerne, wie wär\'s mit dem Fourty-Four?«
»Kenn ich nicht, aber wenn die günstige aber gute Getränke servieren und schöne Musik spielen komme ich mit.«
»Mach dir keine Sorgen.«
Nach etwa fünf Minuten kam Mike zurückgeschwankt, stammelte nur noch ein »Ich muss nach Hause« und ging bezahlen.
Wir beglichen ebenfalls unsere Rechnung und machten uns auf den Weg zum Fourty-Four.

Das Fourty-Four ist eine runtergekommene Bar mit altem Parkettboden und dunklen Möbeln aus Holz, nicht aus dem zusammengepressten Dreck wie es heute üblich ist.
Madlen und ich setzten uns in eine kleine Nische. Auf dem Tisch stand ein kleiner Strauß mit verwelkten Blumen, eine brennende rote Kerze und eine halbleere Schale mit Erdnüssen.
Der Aschenbecher hatte die Form einer Gitarre und stand auf einer fleckigen Tischdecke, die nur die Mitte des Tisches bedeckte.
Als die angetrunkene Bedienung kam und genervt fragte was wir denn trinken wollen, bestellte ich eine Flasche Rotwein und mir noch einen Whisky auf Eis.
»Ich würde gerne auch einen Whisky haben.« sagte Madlen und zwinkerte der angetrunkenen Bedienung zu.
Sie schrieb es entnervt auf den vollgeschmierten Zettel, seufzte und ging zurück zu Bar um die Getränke zurecht zu machen.
»Das hätte ich nicht erwartet.« sagte ich.
Ich machte mir eine Camel an und bot Madlen eine an, die sie dankend ablehnte.
»Camel rauch\' ich nicht gerne.«
Sie lächlte und holte eine Packung Drehtabak aus ihrer Jackentasche, sie trug nie Handtaschen, und drehte sich eine elegante Gerollte.
»Warum hast du damals in der Schule nicht ständig gelacht? Das steht dir außerordentlich gut.«
sagte ich und pustete den Zigarettenqualm nach oben.
Wir lächelten uns nur an und rauchten gemütlich unsere Zigarette, bis die Bedienung unsere Getränke brachte.
»Wie kamst du dazu Kurzgeschichten zu verfassen?« fragte Madlen.
»Na ja.« Ich nahm einen starken Zug von meiner Camel.
»Ich schrieb schon damals in der Schule gerne. Irgendwann zeigte ich einem Literaturagenten eine gelungene Geschichte, der sich in mein Schreibstil verliebte, wie er sagte, und alle meine Geschichten wollte. Ich gab ihm einige und er versuchte sie auf den Markt zu bringen, was eine Weile gedauert hat.«
»Wie lange?«
»Vier oder Fünf Monate, ich habe viel getrunken zu dieser Zeit.«
»Und dann?«
»Der reiche Schnösel, der meine Geschichten druckt, ich kenne nicht mal seinen Namen, hat durch Zufall eine Geschichte von mir in die Hände bekommen und wollte sie unbedingt haben. Seitdem schreibe ich und gebe die Geschichten meinem Agenten. Ich muss nichts weiter machen, als ihm seine zehn Prozent zu geben.«
»Klingt wirklich nach einem angenehmen Leben.«
»Wie war es bei dir? wie kam es, dass du deine Bilder vermietest?«
Ich nahm einen großen Schluck von meinem Whisky und machte mir eine neue Camel an.
»Nach der Schule fing ich an freie Kunst zu studieren. Das Studium hat mir zwar nicht viel gebracht, aber ich lernte eine Internetseite kennen für junge Künstler und Künstlerinnen, auf der jeder seine Bilder zeigen kann. Der reiche Inder fand meine Bilder gut und schrieb mich gleich an. Ich schickte ihm die drei Bilder die er wollte und seitdem bekomme ich Geld von ihm. Das war\'s schon.«
»Klingt angenehmer als mein Leben, du musst nichts mehr machen.«
»Die nächsten zehn Jahre, so lange läuft der Vertrag. Ich male im Moment nur weil es mir Spaß macht.«
»Das klingt wirklich gut.«
Sie nickte nur und fing an eine Zigarette zu drehen.
Es ist genau wie früher, ich fand sie wieder genau so attraktiv und interessant wie damals.
Sie erzählte mir noch einiges über das Malen, ich ihr über das Schreiben und dabei tranken wir noch zwei Flaschen Wein.
Nach einer längeren Pause in der wir nur gemütlich rauchten, tranken und der Musik zuhörten, wurde ihre Gesichtszüge ernster und sie spielte nervös an ihrem Zigarettenfilter.
»Frank, warum wurde es damals nichts mit uns?«
»Wie meinst du das?«
»Ich war die ganze drei Jahre in der Schule in dich verliebt. Aber ich hab\'s mir nie getraut dir zu sagen.«
Ich starrte sie an und überlegte einen Moment, stand auf und setzte mich neben Madlen, aber sie starrte weiter auf ihren Zigarettenfilter, der schon mittlerweile mitgenommen aussah.
»Ich stand damals auf dich, ich habe meine damalige Freundin für dich verlassen und es nie bereut. Aber ich wollte dir nicht sagen, dass ich es für dich getan habe. Ich war die restliche Schulzeit angewidert von mir selbst.«
»Warum?«
»Weil ich mich nicht getraut habe dir zu sagen, dass du mehr als nur eine Freundin für mich warst.«
Ich kramte in meiner Tasche nach einem abgewetzten Blatt Papier, was ich immer mit mir rumtrug.
»Das ist eine kleine Geschichte, die ich über dich und für dich geschrieben habe. Damit wollte ich dir zeigen, was ich empfand und immer noch empfinde. Aber gezeigt habe ich sie dir nie- ich war dumm.«
Sie las die Geschichte, und ich sah zum ersten Mal eine Träne aus ihrem Auge dringen.
»Frank...«
Madlen schaute mich an und ihr Gesicht bewegte sich zu meinem.
Wir küssten uns. Ein Kuss, der schon jahrelang fällig war.
Ich schmiss einen Zwanziger auf den Tisch und wir gingen raus und hörten nicht auf uns zu küssen.

»Ich will dich, Frank. Ich wollte dich immer.« sagte Madlen kurz nachdem sie ihre weichen Lippen von meinen genommen hatte.
»Ich wohn nicht weit weg von hier.« sagte ich.
Als wir bei mir ankamen zogen wir uns gegenseitig aus und gingen zu meinem Bett, dass mitten in meinem Wohnzimmer stand. Ich fing an sie mit der Zunge zu befriedigen. Nach kurzer Zeit zog sie mich hoch und ich drang in sie ein.
Es war so viel aufgestaute Liebe und Lust, dass wir es mehrmals hintereinander machten. Es war jedes Mal reine Ekstase.
Wir lagen einige Zigarettenlängen einfach auf meinem Bett und genossen den Moment.
»Was ist mit deinem Freund?«
Sie schaute mich an und sagte, dass es ihr egal ist, fing an zu lächeln und gab mir einen Kuss auf die Stelle, worauf sie dann ihren Kopf legte.
»Was meinst du wie es jetzt weiter geht?« fragte sie.
»Wir werden uns morgen ein leckeres Frühstück machen, ist doch klar.«
Ich küsste sie auf den Kopf und genoss ihren Atem auf meiner Brust den sie beim Lachen raus pustete.
 

pseudodelic

Mitglied
Gibt es denn keine harte Beurteilung von harten Kritikern?
Ich würde mir den Arsch abfreuen, wenn jemand eine konstruktive Kritik schreibt!
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo pseudodelic,

dieser Text wirkt auf mich wie schnell hingeschrieben und nicht mehr überarbeitet. Ich mach deshalb die gewünschte harte Kritik kurz:

Die Geschichte ist viel zu langatmig erzählt, sie enthält zu viele Kommafehler, stilistische Fehler, Füllwörter und Wortwiederholungen. Ich nenne Dir mal einige Beispiele:
Ich küsste sie auf den Kopf und genoss ihren Atem auf meiner Brust [blue]Komma[/blue] den sie beim Lachen rauspustete
(den Nachsatz könnte man auch ganz streichen).
Ich kramte in meiner Tasche nach einem abgewetzten Blatt Papier, [strike][red]was[/red][/strike] [blue]das[/blue] ich immer mit mir rumtrug
Sie war [red]schon[/red] immer gut im Zeichnen und hegte [red]schon[/red] damals den Traum freie Künstlerin zu werden
Kenn ich nicht, aber wenn die [blue](wer ist die?)[/blue] günstige [blue]Komma[/blue] aber gute Getränke servieren und schöne Musik spielen [blue]Komma[/blue] komme ich mit.
Allerdings war Mike [red]schon[/red] ordentlich betrunken und schwafelte nur [red]noch[/red] schwer verständliches Zeug. Ich gab ihm [red]noch[/red] höchstens eine halbe Stunde. Mittlerweile bestellten wir unsere Weinfalschen zusammen und jeder von uns hatte [red]schon[/red] drei oder vier getrunken
Wenn Du es ernst meinst mit dem Schreiben, solltest Du diesen Text unbedingt noch einmal überarbeiten, denn in der vorliegenden Form macht das Lesen keinen Spaß. Vielleicht solltest Du auch mal die Geschichten anderer Autoren kommentieren, das hilft Dir garantiert, und auch andere freuen sich manchmal darüber den A... ab!

Gruß Ciconia
 

Vagant

Mitglied
Hallo, also ich bin da ganz anderer Meinung.
Der Stil mag karg sein, die Sprache einfach, und hier und da gibt es auch sprachliche Ungenauigkeiten (falscher Fall, ungelenke Grammatik, usw. - um diese zu benennen, müsste ich mir den Text kopieren und ihn Schritt für Schritt durchgehen - mach ich aber nun nicht), aber ich finde, dass man es hier mit der Überarbeitung doch recht geruhsam, und höchstens partiell, angehen sollte. Denn stilistisch ist der Text weitestgehend dort, wo er rein inhaltlich auch hingehört. Ich mag ja dieses flotte, leicht trashige, schnörkellose Erzählen recht gern. Dein Stil ist hier auf alle Fälle Short-Story-tauglich.
Du gehst gleich in die Szene, Pluspunkt.
Deine Geschichte lebt vom Dialog (ist hier was seltenes, und wahrscheinlich in der LL auch nicht so gern gesehen; aber ich mag's so); also noch 'en Pluspunkt.
Du gehst sparsam mit den Adjektiven um, dritter Pluspunkt.
Den muss ich allerdings wieder abziehen, da du dich im weiteren Verlauf der Story dann doch wieder auf die Wirkung der Adjektive berufst. Am besten mal alle streichen und schauen wie's dann aus sieht. Denke, dass der Stil dann noch klarer wird.
Für die Beschreibung des 'Fourty-Four' gibt's aber gleich den nächsten Pluspunkt. Das klingt ein bisschen nach dem guten alten Bukowski. (hat mir gut gefallen - nur nicht überarbeiten!)
Am Ende heißt es wie immer; hier und da ein bisschen was streichen, die Dialoge etwas mehr auf Konflikt bürsten, schlechte Grammatik ausbügeln.
Dies war nun mal wieder alles, nur nicht konstruktiv. Na ja, ich bin aber auch kein Kritiker. Und wenn, dann keiner von den harten.
LG Vagant
 



 
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