De Zämmestoß Alemannische Geschichte

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molly

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De Zämmestoß

Gisbert Kruse hatte in einem Haus in einer Siedlung eine Wohnung mit zwei Zimmer gemietet. Jetzt musste er noch eine Kiste hinein schleppen,
dann war der Umzug so gut wie erledigt. Gerade, als er sich in seinen Lieferwagen beugte, wurde er angesprochen.
“Guete Daag.“
Verwundert drehte er sich um. Vor ihm stand eine kleine Frau mit grauen Löckchen. Am meisten jedoch fiel Gisbert die stechend grauen Augen auf.
„Isch sell ihri ganzi Bagasch?“, wollte sie wissen und deutet auf den letzten Karton im Wagen.
„Guten Tag. Nein, der größte Teil ist schon in meiner Wohnung. Kruse mein Name."
„Isch scho rächt, i heiß Sütterli. Gell, Sie wisse scho, dass morn Samschdig isch.“
Beinahe hätte Gisbert aufgelacht. „Klar, heute ist ja Freitag.“
„Un Sie wisse au, was denno chunnt!“
Gisbert nahm sein Taschentuch und strich sich über die Stirn. „Ich weiß, dann kommt Sonntag.“
„Nei, nei, nei, des han i nit gmeint, Samschdig isch Kehrwuche, Sie sin dra. Husgang wische un Stroß fäge.“

Kehrwoche? Hier in Südbaden? Davon hatte seine Vormieterin ihm nichts gesagt, Besen und Schaufel standen verpackt in einem seiner Räume
und hier lauerte ein Drache mit Silberlöckchen, der auf eine ihm wenig bekannte Regel pochte. Dabei wollte er nur in seine Wohnung.
„Ich bin völlig erledigt, kann ich nicht am Sonntag meinen Teil putzen?“
„Ame Sundig buze? Jo nei, des mache mir do nit. Aber i würd Ihne ushälfe. Sie gän mer eifach 30 € und i würds jedes mol für de glichi Pris mache,
wenn Sie dra sin.

Gisbert stutzte einen Augenblich, aber dann nahm er das Angebot an.Danach trug er die letzte Kiste ins Haus. Kaum hatte er sie abgestellt,
schellte die Glocke an seiner Tür. Gisbert seufzte und öffnete. Frau Sütterle stand vor ihm, in einer Hand einen Teller mit Kuchen.
„Mir sin gar nit so arg, des mit de Kehrwuche nämme mir nit so eng wie unsri schwöbische Nochbere, di nit schlofen könne, wenn d‘ Stross emol nit gfegt isch. I ha unbeddingt dä Husdinscht übernäh wölle. Zletschtmol hed d‘ alti Schäpperli mir d‘ Arbet eifach weggschnabt.“

Nun drückte sie Gisbert den Teller in die Hand und sagte: „Nüt für unguet. Bringe Sie mir dä Deller widr, i bitt schön, frisch gwäsche.
Monika Rieger
 
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ahorn

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Moin molly,

Fein Vertellsel. De Södbaden sönd blot en beten klenelk. :)
Aver ik ... ;)

... eine Kiste hinein schleppen, KEIN ZEILENUMBRUCH dann war der Umzug ...
Am meisten jedoch fielen Gisbert die stechenden grauen Augen auf.
„Isch sell ihri ganzi Bagasch?“ KOMMA wollte sie wissen ...
... standen verpackt in einem seiner Räume KEIN ZEILENUMBRUCH und hier lauerte ein Drache ...
... jedes mol für de glichi Pris mache, KEIN ZEILENUMBRUCH wenn Sie dra sin.
Gisbert stutzte einen Augenblick, aber dann nahm er das Angebot an.LEERZEICHEN danach trug er die letzte Kiste ins Haus. Kaum hatte er sie abgestellt, KEIN ZEILENUMBRUCH schellte die Glocke ...
... di nit schlofen könne, KEIN ZEILENUMBRUCH wenn d‘ Stross ...
... Deller widr, i bitt schön, frisch gwäsche. ANFÜHRUNGSZEICHEN

Leevd Grööt
Ahorn
 

molly

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Solli Ahorn,

Danke Dir für Dein aufmerksames Lesen, sobald wie möglich werde ich die Geschicte nocchmal beabeiten.
Abeer was heißt denn: " Fein Vertellsel. De Södbaden sönd blot en beten klenelk?" Bitte Übersetzen.
liäbi Gris
molly
 

ahorn

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Abeer was heißt denn: " Fein Vertellsel. De Södbaden sönd blot en beten klenelk?"
Eine kleine Anspielung auf
Bringe Sie mir dä Deller widr, i bitt schön, frisch gwäsche.
Jot, aver blot, wann du vertellst mik dat op alemmanik. (Gut, aber nur wenn du dieses auf alemannisch übersetzt.) ;)
Schöne Erzählung/Geschichte. Die Südbaden sind nur einwenig kleinlich.

Leevd Grööt
Ahorn
 



 
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