Liebe aliceg,
ich sehe hier einige "Unstimmigkeiten" in Deinen Ausführungen...
Ein Gedicht bleibt für den Urheber immer persönlich, sonst gäbe es kein Copyright! Nach der Veröffentlichung ist es nur nicht mehr privat.
"Copyright" ist nicht gleichzusetzen mit dem Urheberrecht.
Aber gemeint ist hier das Urheberrecht, das bei literarischen Werken wie Gedichten von Bedeutung ist, denn das ist auf den Schutz des Werkes und seinen Urheber ausgerichtet.
Das Copyright hingegen, schützt eher die wirtschaftlichen Interessen eines Rechtsinhabers, dabei muss dieser nicht mal der eigentliche Schöpfer sein.
Poesie muss keine Fragen beantworten, vielleicht eher aufwerfen und die dichterische Freiheit muss sich nicht an die Realität halten, wo bliebe sonst die die Fantasie?
Sorry, aber das klingt für mich eher so, als würdest Du als Autorin Deines Werks nicht wirklich auf Rückmeldungen Deiner Leserschaft eingehen wollen ...
Dass mit der "dichterischen" oder meinetwegen "künstlerischen" Freiheit klingt da in meinen Ohren doch sehr nach der "Mutter aller Begründungen", auf die man sich im Nachhinein als Autor immer zu berufen scheint.
Lyrik schöpft sich auch aus der Unmittelbarkeit des Ausdrucks, durch die poetische Sprache und Sprachbilder.
Natürlich müssen diese Bilder nicht einer Realität entsprechen, aber sie sollten dem Leser einen Zugang ermöglichen, durch den er das ästhetisch Grundgebilde eines Werks mit seinen eigenen"Sinnen" erfassen kann.
Ohnehin verfügt Lyrik, wie Sprache im Allgemeinen, über eine riesige Fülle an Sinn- und Deutungsbezügen.
Daran ändern auch diese Ausführungen hier :
Meines handelt nicht von irgendjemand, sondern von jemand ganz besonders Wertvollem,
nichts Grundlegendes.
Die "innere Welt" des Autors, die er mit seinen Worten initiiert, ist nie analog zur Wahrnehmung seines Lesers.
Wie könnte sie auch?
Es ist mir zu sehr persönlich, um es physikalisch zu analysieren und kommentieren.
Trotzdem danke fürs Lesen und die Sternebelohnung.
lg aliceg
Ja, das kann vielleicht von einigen Autoren als problematisch empfunden werden...
Allerdings denke ich, braucht man als Autor schon ein gewisses Maß an Distanz zu seinem eigenen Werk.
Sicher ist aber, dass keine Form der Kunst, ohne Kommunikation funktioniert.
Die Alternative wäre, seine als "persönlich" empfundenen Werke in der heimischen Schublade zu behalten....
Die Frage ist und bleibt : Warum dann überhaupt "persönliche Werke" in einem Literaturforum! veröffentlichen, wenn man als Autor bereits mit simplen Rückmeldungen der Leser überfordert zu seien scheint?
Gruß
Mimi