Denn alles fließt

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Denn alles fließt

Denn alles fließt, so Heraklit.
Doch irgendwer mit einem Schnitt,
vielleicht jetzt bildhaft mit der Schere,
kommt einem Fluss nun in die Quere.
Zum Beispiel baut er ein paar Wehre
und staut damit des Flusses Lauf.
Hört nun der Fluss zu fließen auf?
Mitnichten. Er steht auf der Kippe.
Stürzt er sich jetzt von einer Klippe
oder beschließt er als Gerinnsel
das Sein, was sonst um eine Insel
sich schmiegt, umschlingend, doch vereint?
Die Frage steht und wird verneint.

Der Fluss strömt hier mit seinem Eifer
für dich, Mensch, der als Scherenschleifer,
als Fluss- und Landschaftsregulierer,
als Nichtmitunstelefonierer
sein Dasein fristet oder nicht.
Er steht mit dir im Gleichgewicht!
Nur dir, dir geht es an die Ehre.
Der Schreiber schreibt von einer Schere,
kann er nicht mehr zu Ende denken?
Nein, kann er nicht. Das Nichtbeschränken,
nur wegen ein paar kleiner Schnitte,
das lohnt doch eh nicht. Danke? Bitte.​
 



 
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