Der Affe

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Markus Veith

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Der Affe

Ein Affe sitzt am letzten Stand der Welt,
den Körper kahl vom Haareraufen,
im Kopf ein Segel, gebläht von Fragen.

Der Affe hat jeden Weg gezählt,
ist durch Stadt und Land und Fluß gelaufen,
und sah die Wüsten, die dazwischen lagen.

Der Affe hat seine Zeit verfehlt,
verbracht mit Essen, Beischlaf, Saufen.
"Das reicht zum Leben", ließ er sich sagen.

Der Affe hat den Namen Mensch gewählt,
und versäumt, Seele dazu zu kaufen.
Das Fazit ist kaum zu ertragen.

Ein Affe sitzt am letzten Strand der Welt,
während seine Gedanken im Sande verlaufen.
Will von Weisheit nichts mehr sehen, hören, sagen.
 



 
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