Der allzu kleine Igel (Gedicht für Kinder)

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poetix

Mitglied
Der allzu kleine Igel


Ach je, du armes Igelein,
du bist ja wirklich viel zu klein!
Wie willst du durch den Winter kommen?
Da wirst du von uns mitgenommen.
Wir nähren dich mit Katzenfutter,
umsorgen dich wie eine Mutter.
Und bist du schließlich groß und fett,
so heißt es: Tschüss, es war sehr nett!
Und einmal im Vorübergehen,
da werden wir uns wiedersehen.
Dabei wirst du uns nicht erkennen,
doch unsre Augen werden brennen.
 

molly

Mitglied
Hallo Christoph, gefällt mir gut, Dein Kindergedicht. Eine hübsche, kleine Geschichte.
Mich stört nur :
"Dabei wirst du uns nicht erkennen,
doch unsre Augen werden [red]brennen[/red]."

Ich habe im Moment keine Idee, mache mir aber Gedanken.
Liebe Grüße
Monika
 

Label

Mitglied
niedlich!
Ich mag Kindergedichte, leider glauben manche jeder alberne Text tauge für Kinder.
deines hebt sich wohltuend davon ab.

nur so als Idee

und darum werden wir wohl flennen

Lieber Gruß
Label
 
O

orlando

Gast
Hallo poetix,
ich denke, dass du mit den brennenden Augen auf einen zukünftigen "Unfall" anspielst.
Die meisten Igeltodesfälle sind leider auf Überfahren zurückzuführen. -
Übrigens ein schönes und kluges Gedicht, für große und kleine Kinder.
LG, orlando
 

poetix

Mitglied
Hallo Monika,
danke für deinen netten Kommentar. Deinen Hinweis auf "brennen" verstehe ich. Gemeint war dieses Brennen der Augen, wenn einem die Tränen kommen. Da das keine gängige Redewendung ist, mag es vielleicht nicht von jedem verstanden werden. Man könnte natürlich auch sagen: Unsere Herzen werden brennen, aber das wäre eigentlich nicht genau das was ich sagen wollte. Auch ich werde noch darüber nachdenken.
Viele Grüße
Christoph
 

poetix

Mitglied
Hallo Label,
auch dir vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Dein Vorschlag kommt tatsächlich in die Nähe dessen, was ich sagen wollte: Ich meinte dieses Gefühl, wenn einem die Tränen kommen. "Flennen" ist der Zustand der (vielleicht) danach auftritt. Gerade bei Kindern kann es leicht dazu kommen. Ich werde darüber nachdenken müssen, ob und, wenn ja, wie ich diese Zeile ändern werde.
Viele Grüße
poetix
 

poetix

Mitglied
Hallo orlando,
auch dir vielen Dank für deinen netten Kommentar. Die brennenden Augen bekomme ich vor Rührung, weil ich mich an die gemeinsame Zeit mit dem Igel erinnere und er mich nicht erkennt. Ja, auch an die Gefahren in seinem Leben, unter anderem durch Autos, denke ich dabei und dass ich ihn nicht mehr beschützen kann. Aber so ist es nun einmal besser für ihn.
Viele Grüße
poetix
 

molly

Mitglied
Hallo Christoph,
Wenn die Augen brennen, sind sie tränenschwer, wie Du schreibst.
Mein jüngster Enkel verbindet mit Tränen Schmerz, Wut, Kummer.
Aber den Igel zu treffen, macht doch Freude. Brennen nimmt er noch wörtlich.
Einen zukünftigen Unfall kann ich nicht dahinter erkennen.
Schönen Sonntag
Monika
 

poetix

Mitglied
Hallo Monika,
ja, da hast du Recht: Kinder bekommen Tränen bei Schmerz, Wut, Kummer. Es mag sein, dass Tränen der Rührung doch eher bei Erwachsenen auftreten. Allerdings könnten die Kinder doch ein bisschen traurig sein, dass der Igel sie so gar nicht erkennt und dass sie ihn seiner Wege ziehen lassen müssen. Meinst du, dass die Tränen überhaupt nicht passen?
Viele Grüße
Christoph
 
O

orlando

Gast
Ganz so abwegig ist die Vorstellung "brennender Augen" bei einem Auto, das nachts unterwegs ist, wohl nicht. ;)
Aber ist vielleicht eher was für fortgeschrittene Interpreten oder vom Autor einfach nicht erwünscht, was vollkommen in Ordnung ist.
LG, orlando
 

poetix

Mitglied
Hallo orlando,
jetzt habe ich erst diese Doppeldeutigkeit erkannt: die bennenden Augen und die brennenden Lichter eines Autos. Das ist ganz reizvoll. Vielleicht sollte ich es doch so stehen lassen.
Viele Grüße
poetix
 

molly

Mitglied
Hallo Christoph,
es ist Dein Gedicht! Du kannst es so auch lassen.

"Dabei wirst du uns nicht erkennen,
doch unsre (Auto)Augen werden brennen???

Viele Grüße
Monika
 

poetix

Mitglied
Hallo Monika,
ja, so explizit formuliert ginge es wohl nicht. Aber als Doppeldeutigkeit, die nicht einmal ich selbst gesehen hatte, vielleicht schon. Es ist einfach faszinierend, wenn man in seinem eigenen Text Facetten entdeckt (hier gezeigt bekommt), von denen man noch gar nichts geahnt hatte. Manchmal geht es mir beim Reimen so und ich mag es.
Vorläufig lasse ich es erst mal in der Schwebe.
Nochmal viele Grüße und Dank
Christoph
 



 
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