Der Anfang meines Lebens

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Kitty-Blue

Mitglied
Der Anfang meines Lebens

Ich bin allein auf leeren Wegen,
die Reifen rollen Tag und Nacht.
Ich kann mir selber nicht vergeben,
hab zu viel Zeit mit dir verbracht.

Ich seh ein Bild von hellen Tagen,
seh Zeiten, als wir noch vereint.
Ich spür noch immer all die Klagen,
und Tränen, die ich still geweint.

Du warst der Anfang meines Lebens,
doch du bist auch mein schlimmster Traum.
Ich warte auf dich stets vergebens,
verliere mich in Zeit und Raum.

Der Wind ruft leise deinen Namen,
ich spür ihn warm auf meiner Haut.
Ich glaub, ich lieg in deinen Armen,
spür Dinge, die mir so vertraut.

Ich fühl mich rastlos und getrieben,
ich laufe stets und komm nie an.
Mein Herz kann lang schon nicht mehr lieben,
weiß nicht, wo all das mal begann.

Du warst der Anfang meines Lebens,
doch auch das Ende in mir drin.
All meine Hoffnung war vergebens,
weiß lang schon nicht mehr, wer ich bin.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Tja, so kann es enden, Kitty-blue. Aber nichts Genaues erfährt man nicht, nur, dass nun Schluss ist nach dem Motto "Ach, ich habe ihn verloren, all mein Glück ist nun dahin ..." Inhaltlich ist mir dieses Gedicht zuwenig, weil du viele Strophen lang im Grunde immer dasselbe schreibst, ohne deinem Leser den Grund des Zerwürfnisses auch nur anzudeuten.

Aber nichtsdestotrotz, das Gedicht ist sauber geschrieben, bis auf ein paar Verse, die ich aus sprachlichen Gründen mir etwas lyrischer vorstellen könnte, von daher muss es durchgehen.

Gruß, blackout
 

James Blond

Mitglied
Hmm,

vierhebige Jamben, kreuzgereimt mit alternierenden Kadenzen - eine saubere Arbeit.

Zumeist bin ich von solch metrischer Durchgängigkeit sehr angetan, wäre da nicht der konträre Inhalt. Für den Ausdruck von Ratlosigkeit und Verzweiflung scheint mir die Leichtigkeit und Flüssigkeit dieser geläufigen Form nicht sehr angebracht. So läufst du Gefahr, dass man deine Gefühle nicht ganz ernst nimmt. Insbesondere wenn du dein Gedicht mit:
Du warst der Anfang meines Lebens,
doch auch das Ende in mir drin.
etwas kalauerartig enden lässt.

Mein Tipp: Finde eine angemessenere Form für die innere Zerissenheit.

Grüße
JB
 



 
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