Der Apfelbaum




Ein Apfelbaum stand unbenutzt
im Walde frei zugänglich.
Da kam der Max und hat gestutzt
und dachte unverfänglich,
er könnte schon zur Erntezeit
die herrlich schönen Früchte
an einem Tag, der nicht mehr weit,
sich schnappen trotz Gerüchte.

So holte er nach ein paar Wochen,
die Äpfel ab, um einzukochen,
um sie zu musen, sie zu mosten;
weil außer Arbeit sie nichts kosten.

Das alles hat ihn sehr erfreut.
Nahm sie in seinem Sinne.
War gestern frei und war es heut.
Tat ’s nicht für fremde Stimme.
Doch schien bereits im nächsten Jahr
der Aufwand ihm zu mächtig.
Wie wär es mit ‘nem Dienerpaar?
Der Nutzen doppelt prächtig.

Den Franz hat er zuerst genommen,
weil der bei ihm vorbeigekommen.
Auch Fritz hat nur kurz nachgesonnen,
um zu erahnen Lohnes Wonnen.

Die ersten Jahre lief es glatt.
Ein jeder war Kollege.
Dann hatte Franz und Fritz es satt.
Das Dreigestirn lag schräge.
Warum sollten die Äpfel sie
für Fallobst runter pflücken?
Der Lohn gering, er reichte nie.
Den Max müßt man wegdrücken.

Es konnte Franz von jeher planen
und manches neue auch erahnen,
drum tat er den Prozeß auch leiten
und nahm den Vorsitz schon beizeiten.

Nun stand der Fritz allein im Baum,
während der Franz sortierte,
was für die beiden noch ein Traum;
der später funktionierte.
Jedoch der Fritz, der dachte sich,
was ich hier oben mache,
das ist so anders wirklich nich‘,
als es war Maxens Sache.

So hat der Fritz den Franz vertrieben
und Max wieder herbei geschrieben,
er soll den Baum doch zurücknehmen.
Wer das dann ändert, soll sich schämen!



[2019]
 



 
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