Der Ausländer

Hallo Ji Rina,

lass Dich nicht beirren in Deiner ursprünglichen Textabsicht, dass der Täter schuldig ist und durch Lynchjustiz hingerichtet wird. Es bleibt immer noch Dein Text und Du musst entscheiden, inwiefern Du Vorschläge annimmst. Auf viele Verbesserungen bist Du eingegangen, das ist gut. Aber die Um- oder Neuschreibung, vor allem wenn der Täter unschuldig ist, ergäbe ja etwas völlig anderes. Das ist gut zu überlegen.

Ich lese den Text auch so, dass der Täter schuldig ist, nach der Lynchjustiz aber auch alle anderen, die ihn umbringen. Sie sind somit keinen Deut besser.

Mich überzeugt am Text vor allem die düstere Atmosphäre.

LG DS

Ich denke, das Problem mit der Schuld des mutmaßlichen Täters, ist ein Logikproblem: Es gibt im Text keinerlei Hinweise auf einen Beweis, außer einen minimalen Verdachtsmoment, dass der Ausländer nach der Tat verschwunden war, was Zufall gewesen sein kann oder Panik, verantwortlich gemacht zu werden oder ganz andere Gründe gehabt haben kann. Auch wird ihm bei der Verhaftung keine DNA-Probe entnommen, die möglicherweise in den drei Tagen Kerker zum Beweis hätte führen können.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Gschichte wirkt, als wäre sie schon eine Weile her und man sich die Frage stellt, gab es damals überhaupt schon Überführungen mittels DNA-Analyse.

Wenn man die Geschichte mit dem Ausländer als Täter so lassen will, wäre ein Hinweis gut, wie er überführt wurde, könnte ja auch z.B. jemand die Tat beobachtet haben.

LG
Anja

Vielen Dank Asfariel.
Danke auch an AnjaW!
Mit Gruss,
Ji

Huch... Doc Schneider...
Ich komm irgendwie mit den Kommentaren nicht klar, Deiner war garnicht sichtbar...
Ja, ich versteh nicht so ganz, was hier nicht verständlich sein sollte und bekam langsam so meine Zweifel, nochzumal dieser Text seit 2011 hin und wieder im Netz war - und noch nie irgendjemand einen Zweifel an der Logik geäussert hat, sondern lediglich auf die Brutalität hingewiesen hat, die so manchem zu extrem war. Gut. Über Meinungen lässt sich nicht diskutieren! Jeder darf und soll und muss seine eigene haben. Deshalb müssen alle respektiert werden. Ich jedenfalls freu mich, dass ich nicht so ganz allein bin.
Vielen Dank!
Ji

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Nicht schlecht - kontrovers - Diskussionsbasis.

Hallo, @Ji Rina
Du hast es sicherlich schon gemerkt - an Deiner Geschichte scheiden sich die Geister.

Mein Empfinden:
1. Rundum sauber dargestellt, an wenigen Stellen ein paar Dinge, an denen der Ausdruck umformuliert werden könnte, aber nicht muss.

2. Gelungene Darstellung über ausgelebte Vorurteile und Lynchjustiz.

3. Auch das gedankliche "Geständnis" sagt nichts über seine tatsächliche Schuld, was den Kindestod anbelangt. Er denkt nicht an das ermordete Kind! Wer weiß, was er für eine Tat begangen hat, für die er sich schuldig fühlt.

4. Subtil unterschwellige Zeichnung einer eingeschworenen Gemeinschaft (ein kleiner Landstrich), in denen jeder Jeden kennt und teilweise auch mit jedem Verwandt ist. Diese Leute halten zusammen, egal was kommt. "Was du einem von uns antust, tust du uns allen an." (Der Wilde Westen ist gar nicht so weit weg)

Mein Fazit:
Faszinierend mutige Sichtweise, wenn es bei dieser Ausführung bleibt: Es ist noch immer nicht sicher, ob der "Ausländer" tatsächlich der Täter war. Für die Menschen dort in der Region war er es, die Angehörigen haben "ihren Frieden" gefunden und werden, vermutlich, auch weiterhin in die Kirche gehen und sich als gerechte Christen fühlen. Immerhin wurde der vermeintliche "Täter" ja in heiliger Erde beigesetzt.


Danke, @Ji Rina, für dieses bemerkenswerte Stück.


Grüße aus Westfalen
Frank

Nachtrag, @Ji Rina

Ganz vergessen: Der genaue Zeitpunkt, an dem diese Ereignisse stattfanden, ist in meinen Augen ohne Belang.

Mitt pessimistischer Sichtweise könnte ich mir sogar vorstellen, das etwas derartiges noch heute passiert.

Noch einmal Grüße aus Westfalen
Frank

@FrankK,

Vielen Dank für Deinen Eindruck zu dieser Geschichte.
(P.S.:
Der Mann war der Täter! Aber niemandem weitersagen....nicht dass es sonst doch noch jemand hier erfährt...)

Habe auch mal bei "Erwachsen" reingeschaut - schöne Kurzgeschichte!
Lieben Gruss,
Ji

Ich schweige, versprochen.

Grüße aus Westfalen
Frank

Hola Ji,
ein Kindesmoerder oder Frauenmoerder kommt auch jetzt in Venezuela nur selten mit dem Leben davon. Wenn ihn die Polizisten nicht "auf der Flucht" erschiessen, ermorden ihn die Mithaeftlinge.Ein grotesker Fall : Die Polizei fasst einen Serienmoerder. Die Polizisten transportieren ihn in einem Jeep und gehen eine Cafe trinken. Als sie zurueckkommen, brennt der Jeep und kann nicht geloescht werden.
Gruesse///Onivido

Als sie zurueckkommen, brennt der Jeep und kann nicht geloescht werden.

Zum Vergrößern anklicken....

mh...Das kommt davon, wenn man in einem Jeep raucht, gelle?
Vielen Dank fürs Lesen und kommentieren!

Hi Du
Eine sehr kurze, aber interessante Story.
Gruß
PEEB