Der Bademeister

das wort "allumfassend" mag ich nicht, lieber moderator. niemand hier ist allumfassend wissend. aber zwei schwimmbäder in zwei landkreisen kriegen wir noch auf die reihe.

@wittgenstein schrieb:

Wie man wohl unschwer erkennen kann und wie ich bei meinen anderen hier veröffentlichten Berufsbeschreibungen auch schon angemerkt habe, [blue]betrachte ich diese als Satire,[/blue] soll heißen: Mutwillige, klischeehafte, völlig unreflektierte Überzeichnungen.

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alles weitere erfolgte aufgrund der eigenbewertung des autors. mir hieraus nun einen vorwurf zu machen, finde ich ein wenig übertrieben.

vielleicht sollte ich deine intervention aber so verstehen, dass auch du der meinung bist, satire sei etwas anderes als dieser text?

für diesen fall bedanke ich mich.

liebe grüße aus münchen

bluefin

Auf deine Befindlichkeit gegenüber bestimmten Worten mag ich hier so wenig Rücksicht nehmen, wie du es in puncto Überstrapazierung der geneigten Leserschaft tust, geschätzter bluefin.

Aus diesem Gedicht - sei es nun satirisch, ironisch oder impertinent genannt - lässt sich der Witz gottlob nicht mit Haarspalterein nach der bluefinschen Methode vertreiben. Und weitere Einwände von nun an über Email oder pm an mich.

ENachtigall

Liebe ENachtigall,
lieber Bluefin,

Bluefin hat sich bisher sehr engagiert ins Zeug gelegt, blieb aber immer sachlich. Trotz aller harter Kritik konnte ich keine Beleidigungen erkennen. Eine Zensur halte ich deshalb für nicht gerechtfertigt.

Mit Bluefin bin ich der Meinung, dass die Qualität und damit die Bewertung des Gedichtes einzig und allein davon abhängt, ob es - sagen wir es mal ganz simpel - "witzig" ist.

Auf Klassifizierungen wie Satire, Komik, Humor, etc. möchte ich, wegen offensichtlicher Unterschiede in der Auslegung, nicht mehr abstellen.

Ich habe Bluefin ausführlich zu verdeutlichen versucht, was in meinen Augen die "Witzigkeit" meines Gedichtes bewirkt.

Dass Bluefin ungeachtet dessen das Gedicht nicht ansatzweise witzig findet, kann ich akzeptieren.

Was ich allerdings nicht akzeptieren kann, ist die Tatsache, dass er sein Witzverständnis absolut stellt.

Von Thomas Gsella, ein von Robert Gernhardt über den grünen Klee gelobter Autor vorwiegend satirischer Gedichte (der u.a. auch Träger des renommierten Ringelnatz-Preises ist), gibt es ein zwischenzeitlich bereits zu Kultehren gelangtes dreiströphiges lyrisches Machwerk mit dem Titel: Der Zahnarzt

Ich zitiere die Strophen zwei und drei:

Der Zahnarzt

......

Er ähnelt nicht dem zarten Reh,
Er ähnelt der Hyäne.
Mit Freuden tut er Kindern weh
Und zieht gesunde Zähne.

Er bohrt hinein mit solcher Wut,
Da bleibt uns nur das Beten.
Der Zahnarzt ist ein Tunichtgut
Mit viel zuviel Moneten.

Zitatende


Diese Berufsbeschreibung transportiert - im Gegensatz zu meinem lediglich stark übertrieben beschriebenen "Bademeister" - schlichtweg brutalste, handfeste Unwahrheiten

und

scheint dennoch eine Vielzahl von Lesern außerordentlich zu amüsieren, darunter auch Zahnärzte.

Diesen Lesern - und hierzu gehört offensichtlich auch ein Robert Gernhardt - pauschal mangelndes Witzverständnis zu attestieren, ist gewagt.

Mit einem "anderen Witzverständnis", lieber Bluefin, könnte ich leben.

Nach meinem Witzverständnis jedenfalls, und daran haben unsere ellenlangen Diskussionen nichts ändern können, hat sowohl der "Zahnarzt" als auch der "Bademeister" Pfiff.

Ansonsten noch, lieber Bluefin, Hut ab vor Deinen Landsberg-Kenntnissen, Du scheinst ja ein Insider zu sein.

Und wenn die Sache mit den Zimmermädchen im "Goggl" wirklich stimmt, dann muss ich mich da dringendst mal für eine Woche einmieten.

Gruß an Euch beide
Wittgenstein

Manche Wale haben eine längere Leitung als andere Fische.
W.

hallo @wittgenstein,

deine überaus verständnisvolle letzte replik könnte der grundstein für eine langjährige freundschaft werden. wie wär's?

was die verbundenheit mit landsberg anbetrifft: der dortige oberbürgermeister gehört zu den intimfeinden des walfischs...

liebe grüße aus münchen

bluefin

M O D E R A T I O N

Lieber Wittgenstein,

mein Appell an bluefin war keine Zensur; ich finde - wie übrigens auch die drei anderen Kommentatoren, die sich zu Wort meldeten - seine Kritik, die gewiss einer berechtigten konstruktiven Grundlage nicht entbehrt, hat hier ein Maß an Rechthaberei erreicht, die unerträglich ist.

Dass du ihn in Schutz nimmst, ehrt dich, Wittgenstein. Mir, als Forenredakteurin, solltest du dennoch nicht gleich diktatorische Maßnahmen (Zensur) vorwerfen, wenn ich mit Rücksicht auf deine übrigen Leser einmal ein Stoppschild hochhalte, wo ich es für angebracht erachte.

Es bleibt euch (dir und bluefin) unbenommen, die Diskussion, die ein Dialog geworden war, kontrovers und/oder freundschaftlich weiterzuführen. Wie wär´s mit einem thread Das Bademeister Date in der Schreibwerkstatt, ;-)?

Schmunzelnde Grüße,

Elke

Hallo Ludwig,

Mir gefällts! (Wenn ich auch einige andere Sachen von dir noch viiiel witziger fand)

Schmunzelnde Neujahrsgrüße
von presque

P.S.: Schreibt man Zahlen wirklich groß?

Der Bademeister

Bei Regen ist sein Dienstbeginn
um neun - so war es immer -
dann legt er sich zum Schlafen hin
ins Bademeisterzimmer.

Bei Sonne bräunt er sich ab acht
im Liegestuhl am Becken
und lässt sich kurz vor Dienstschluss sacht
per Handyweckton wecken.

Ab Ende Sommer schließt bis Mai
das Freibad seine Pforten,
in dieser Zeit hat er dann frei
und ruht an andern Orten.

Liebe Julia,

Du liegst richtig: Zahlwörter schreibt man groß, auch wenn sie die formalen Merkmale eines Nomens haben.

Vielen Dank, Berichtigung vollzogen.

Auch Dir wünsche ich alles Gute für 2009.

Herzliche Grüße
Wittgenstein

P.S.

Ich habe Dir vor ca. 2 Wochen ein private Nachricht zukommen lassen, schau doch mal in Deine
Leselupe Online Nachrichten.

Berichtigung meiner letzten Antwort:

Statt "Zahlwörter schreibt man groß" wollte ich natürlich schreiben: "Zahlwörter schreibt man klein".

nicht immer, mein lieber @wittgenstein.

die geschichte von den den zehn kleinen negerlein, die gestern um zehn eingestellt wurde, bekommt wegen politischer unkorrektheit keine zehn gutgeschrieben.

einer von den dreizehnern da oben schreibt sich groß wie dieser hier. nur welcher? man erkennz wieder mal nicht im doofen gekrakel des walfisches... *sigh*...

liebe grüße aus münchen

bluefin

Hallo bluefin,

man schreibt nicht nur einen der drei Zehner groß, sondern zwei.

Die "Zehn kleinen Negerlein" sind nämlich zwischen Apostrophen zu positionieren und als feststehender Begriff groß zu schreiben.

Natürlich auch die Zehn, die als Höchstnote vergeben wird.

Bedauerlicherweise wird aber die Uhrzeit "um zehn" kleingeschrieben. Insofern hätte ich im Diktat einen Fehler kassiert. Dafür habe ich was dazugelernt.

Gruß
Wittgenstein

mein geschätzter, lieber @wittgenstein, wenn's, wie hier, hieß "die geschichte [red]von den[/red] zehn kleine[red]n[/red] negerlein, die..." schreibt sich zehn zwingend klein. große zehn nur dann, wenn gestanden hätte: "die geschichte 'zehn kleine negerlein', die...".

...bubbles*...

bluefin

p.s.: gestern bei nebel und schneeregen im dantebad gewesen: die schwimmmeisterIn eine ganz, ganz arme sau...*shiver*...

Anlässlich der Eröffnung der Freibäder nochmal nach vorne positioniert.

Badesalz

Vorsicht dort in Neptuns Nest,
denn es droht die Schweinepest!

Der Bademeister

Bei Regen ist sein Dienstbeginn
um neun, so war es immer,
dann legt er sich zum Schlafen hin
ins Bademeisterzimmer.

Bei Sonne bräunt er sich ab acht
im Liegestuhl am Becken
und lässt sich kurz vor Dienstschluss sacht
per Handy-Weckton wecken.

Ab Ende Sommer schließt bis Mai
das Freibad seine Pforten.
In dieser Zeit hat er dann frei
und ruht an andern Orten.

Am aufschlussreichsten ist immer wieder die Reaktion der direkt Betroffenen:

Im Landsberger Inselbad hängt das Gedicht zwischenzeitlich im Schaukasten. Aufgehängt von den Bademeistern persönlich.

Respekt.

respekt, mein geschätzter, lieber @wittgenstein! der erste schritt hin zur unsterblichkeit ist getan!

allerdings wissen wir, dass nur jene zur selbstironie befähigt sind, die sich über den dingen stehend wähnen. tüchtige fachkräfte also, die inselbader!

viel gelegenheit, sich an besagten reimen zu delektieren, hatten die landsberger bis dato ja leider nicht - es waren per heute insgesamt nur etwa zehn echte "badetage", diesen sommer.

gott schütze das inselbad!

...*bubbles*...

bluefin

Und als Nachlese empfehlen wir:
http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/debil/paul.htm

wahrscheinlich stammt dieser sinnfreie erguss von einem nichtschwimmer, denn nicht nur im landkreis landsberg wissen sogar die ganz, ganz kleinen mädchen schon, dass es in zehn metern höhe kein brett gibt. nur das vor paules kopp, vielleicht...

...*bubbles*...

bluefin