"ich bin wie die Natur mich schuf
wenn ich laufe laufe ich
wenn ich schlafe schlafe ich
wenn ich Hunger habe fresse ich
wenn ich töte ist es Notwendigkeit
ich bin jenseits von Gut und Böse"
Dies schrieb Jung schon in seinen Büchern,
dass das Tier weder gut noch böse ist, es
ist Natur. Es kann nichts anderes wollen,
als ihm von der Natur vorgeschrieben ist;
es folgt seinen Instinkten. Nicht erst seit
es Konrad Lorenz in seinem Buch "Das sogenannte
Böse" (1963) so dargestellt hat, weiss man, dass
wir kein ethisches Werturteil abgeben dürfen,
wenn das Tier nach seinem natürlichen Trieb
handelt, um zu überleben. Das Tier hat keine
Wahl und keinen freien Willen, es kann nur
handeln, wie es muss.
"ihr könnt die Natur und ihre
mir auferlegten Bärengesetze
unnatürlich finden
das ist euer Recht
aber dann bringt NICHT MICH um
sondern verurteilt die Instanz
die mich gemacht hat
und lasst mich SEIN"
Hier frage ich mich jetzt, warum
gibst Du ihm ein Ich-Bewusstsein,
denn somit entfällt alles, was Du davor
geschrieben hast, Du nimmst ihm die
Instinkt- und Tierseele - es denkt
und handelt, wie ein Mensch.
Der Mensch ist das einzige Wesen,
das den Instinkt - "das Tierwesen in
ihm" - mit seinem Willen beherrschen
kann. Aber nie ist - im Bild gesprochen -
ein Tier so gefährlich, wie wenn es
verletzt worden ist. Ob das Tier selbst,
oder "das Tier" im Menschen.
Liebe Inu, lass den Bären, Bär sein,
so wie er ist und den Willen der Natur
besser erfüllt, als wir.
Und da ist in der ersten Strophe
schon alles gesagt, mehr braucht es nicht
Auch wenn mich das Wort "töte" etwas stört,
denn es ist ein vom Menschen vorgegebes,
sind Dir diese Zeilen gut gelungen.
Hier ist es die Trieb- und Instinktwelt,
der Bär handelt.
Lieben Gruss, Anarwyn