Der Bär II ( Neuversuch ) (gelöscht)

D

Denschie

Gast
hallo inu,
ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
auf der einen seite finde ich es cool, dass du dich
mit dieser story eine so lange zeit beschäftigen
kannst, dass ein gedicht dabei heraus kommt.

auf der anderen seite ist der text doch etwas
merkwürig. der bär befand sich in einem supermarkt?
da kann ich mich ja so gut einfühlen! hätte man ihn
vielleicht in die slow-food-bewegung aufnehmen sollen?

ernsthaft: ich finde vermenschlichung von tieren immer
unpassend. heute wurde der bär erschossen. mich lässt
das eher kalt. in deutschland nimmt man es mit dem
artenschutz relativ genau (die ukrainische fußballmann-
schaft durfte keine quakenden wasserfrösche aus dem
teich vor ihrem hotel entfernen, weil diese unter
naturschutz stehen, mal so als beispiel, das ich heute
morgen in der zeitung las.) und von daher bin ich davon
überzeugt, dass man sich diese entscheidung nicht leicht
gemacht hat. ein tier bleibt ein tier. das lässt sich
meiner meinung nach nicht mit dem prinzip "wer stört,
wird eingesperrt oder ausgegrenzt", das sich im sozialen
raum findet, vergleichen.
"ein tier bleibt ein tier" ist durchaus nicht negativ
gemeint. ich bin selber vegetarierin. ich meine bloß,
dass man das recht eines tieres nicht über das recht
der menschen einer ganzen region stellen kann.

vg, denschie
 

Inu

Mitglied
Er ist tot. Ich höre es von Dir. dass die Schweine nicht imstande waren, ihn lebend zu fangen, nehme ich niemandem ab.

Was Du schreibst, hab ich gar nicht fertig gelesen. ist mir zu fremd.

Gruß
Inu
 

Perry

Mitglied
Hallo Inu,
dein Gedicht hat leider eine jähe Aktualität erhalten. Ich bin ebenfalls traurig, dass Bruno tot ist. Unabhängig von der Sinn- bzw. Wertediskussion ist mit ihm mal wieder ein Stück Natur von Menschenhand vernichtet worden. Irgendwie drängt sich mir die Zukunftsvision eines verfolgten Menschen auf, der verzweifelt versucht in einem System von Computern und Maschinen zu überleben.
LG
Manfred
 
D

Denschie

Gast
hallo inu,
mir ist fremd, dass der tod eines bären, der - ich
wiederhole mich, aber das kannst du ja nicht wissen, da
du meine kommentare nicht liest - eine ganze region zur
weißglut gebracht hat, euch so aufwühlt. und sonst gibt
es nichts zu beklagen? dann kann es ja so schlimm nicht
stehen mit der welt.
sowohl die medienberichte als auch dieses gedicht in
verbindung mit deinem kommentar zeugen
von einer melodramatik, die ich angesichts des gegenstands
unangemessen und unmoralisch finde.
vg, denschie
 
N

nachtlichter

Gast
Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral

Hallo Denschie,

auch wenn "Gegenstand" sich auf die Sache an sich bezieht und nicht direkt auf den Bären, klingt Dein letzter Satz eiskalt. Der Bär war ein Lebewesen, das ermordet wurde, weil er ein Eindringling, ein Störenfried war. Er hat sich sein Schicksal nicht ausgesucht, es bestand keine böse Absicht seinerseits.
Er wollte lediglich überleben – wie jeder Mensch und wie jedes Tier.
In meinen Augen ist es "unangemessen und unmoralisch", ein Tier einfach abzuknallen, anstatt andere Wege
zu finden, ihn am Schafverzehr zu hindern. Zu beklagen gibt es auf dieser Welt mehr als genug – wenn sich jeder
von uns Gedanken um wenigestens einen Mißstand machen würde, sähe die Welt schon ein bißchen freundlicher
aus.

Grüße,
nachtlichter
 
D

Denschie

Gast
hallo,
es geht mir nicht um diesen einen, einzigen bären!
ich finde es unmoralisch, das leid der welt an diesem
tier fest zu machen. das ist doch nicht so schwer zu
verstehen oder? wer erst einen erschossenen bären braucht,
um zu merken, dass menschen auch böse (jawohl!) sein
können, der bringt mich einfach in rage.
ich entschuldige mich hiermit, inu, dass die diskussion
schon wieder so inhaltlich ist. ich las gerade eben,
dass dir das schon einmal mit einem bärengedicht passiert
ist. deswegen werde ich mich an dieser stelle nicht mehr
äußern.
ich möchte bloß auch dir, nachtlichter, raten, meinen
ersten kommentar zu lesen. ich bin bestimmt keine tier-
feindin. bloß brauche ich keine melodramatik, um
mitgefühl zu zeigen.
und formulierungen wie
der Bär ist sehr jung
Bienenstöcke wirft er
mutwillig um
das Süße darin ...
voller Freude
schleckt er es auf
schlagen mir einfach aufs gemüt.
vg, denschie
 
N

nachtlichter

Gast
Hallo Denschie,

vor! meiner Antwort an Dich habe ich beide Kommentare von Dir gelesen - und sie haben mir beide nicht gefallen. Ich gebe Dir recht, dass man das Recht eines Tieres nicht über das der Menschen einer Region stellen sollte - aber ein bißchen mehr guter Wille, einen Kompromiss ohne Blutvergießen zu finden, hätte niemandem geschadet.

nachtlichter
 



 
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