Der Besserwisser (Sonett in 14 Alexandrinern)

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin seit alten Zeiten in Allem sehr genau
und weiß doch alles besser, was immer man mir sagt.
Ich wundere mich aber, dass dir das nicht behagt,
wenn ich zu jedem Thema mir was zu sagen trau.

Nur, was ich nicht verstehe: Was ärgerst du dich blau,
wenn ich das Wort ergreife, gezielt und ungefragt?
Ich weiß auf alles Antwort und geb sie unverzagt.
Ich kann ja Haare spalten, bin klug und oberschlau.

Nur deine freche Antwort, die kann ich nicht verstehn,
du müsstest doch die Weisheit in meinen Worten sehn.
Mein Denken ist mein Alles, doch dich empört es nur.

Du willst mich wohl verärgern? Was bist du nur so stur?
Denn was ich dir verkünde, ist Wahrheit, rein und pur!
Jetzt bin ich auf der Palme. Du willst mein Wort verdrehn?
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mit den "Festen Formen" war ein Versehen, ist korrigiert.

Beachte: Der Besserwisser ist eine Kunstfigur. Real gibt es ihn nicht in dieser Form.
Der schönste Besserwisser ist übrigens die Frau, die im DEFA-Film "Die goldene Gans" klebenbleibt, die Schwester von "Ei sag mir doch".
 
C

cellllo

Gast
Hallo Bernd
es ist natürlich riskant, so kurz nach der "Kotzbrocken"-Debatte dieses Gedicht nah am Thema zu verfassen, denn ich kann´s nun natürlich nicht lassen, was zu sagen :

Gekonnt, wie dieses Gedicht ganz ohne unangemessene Schimpfwörter auskommt und wie der Besserwisser sein scheinheilig fragendes höfliches Mäntelchen trägt, durch dessen Risse und Löcher man alles Nervende hört........
Gekonnt, wie gleich anfangs durch die Bemerkung "seit alten Zeiten" von vorn herein auf Allgemeingültigkeit abgezielt wird, auf den Typus Besserwisser aller Zeiten, garantiert losgelöst von und erhaben über Vermutungen bezüglich eines aktuellen Anlasses... man hört nichts "trappsen"....
Auch das Gedicht von anbas habe ich mit Interesse gelesen, auch da ist alles bewusst allgemeingültig gehalten, da im Plural von derlei Menschentypen gesprochen wird und insofern ist auch die deftige Stelle eher zu verkraften......

Ich würde jetzt am liebsten eine ODE auf die wirklichen Besser-Wisser schreiben : denn es wäre doch wirklich ÖDE hier, wenn es nicht einige Leute gäbe, die wirklich Ahnung und Durchblick und was zu sagen haben..... Schwierig wird alles nur durch einen solchen Besser-Wisser, der keine anderen Besser-Wisser neben sich dulden kann ! Diese Haltung ist so veraltet wie das 1.Gebot Mose.

cellllo
 

James Blond

Mitglied
Alexandriner

Ja, es stimmt schon:
Diese Besserwisser-Variante kommt durch ihre unverkennbare Selbstironie weitaus verdaulicher (und verdauter) daher als so mancher in höchster Empörung ausgeworfene Mageninhalt.

Den Alexandrinern verdankt dieses Sonett auch seine flotte Lesart, die durch den häufigen Wechsel zwischen Ich-Auskunft und Du-Ansprache an Fahrt und Dynamik zunimmt. Zweifellos eskaliert hier ein Streit, ohne dass das Sonett seinen eher gutmütig-komischen Ton aufgibt.
Das führt allerdings dazu, dass der letzte Vers nicht 'zündet': Inhalt und Ton liegen dafür zu weit auseinander. Damit geht aber die Pointe baden und es bleibt ein eher lauer Nachgeschmack. Etwa: "Du, du - du hast mich jetzt aber ganz wütend gemacht, du!"

Insgesamt kommt mir das Sonett zu brav daher, wo eine spitze Feder angemessener wäre. Daher rauscht es so durch und hinterlässt wenig Spuren, keinen Aha-Effekt, keine besondere Überraschung, aber auch keinen großen Sonettklang.

Leider haben die Alexandriner zudem noch die unangenehme Eigenschaft, beim Lesen in zwei dreihebige Jamben durchzubrechen, sodass sich das Gedicht eher so liest:

Ich bin seit alten Zeiten
in Allem sehr genau
und weiß doch alles besser,
was immer man mir sagt.

Ich wundere mich aber,
dass dir das nicht behagt,
wenn ich zu jedem Thema
mir was zu sagen trau.


[...]

Und damit scheint plötzlich das Bildungsschema der meisten Verse durch: Hauptsätze werden gereiht, was auf die Dauer sprachlich öde wirkt. Insofern wäre zu fragen, was durch den (bereits im Titel erwähnten) Alexandriner eigentlich erreicht wurde, wenn der Preis so hoch ist. Ich kenne die Antwort nicht. Altromantiker und Formenspezialist August Wilhelm Schlegel rät in seiner Sonett-Lehre vom Gebrauch der Alexandriner im Deutschen ab:

Was das Maß der Verse betrifft, so muß es aus dem oben erwähnten Grunde das vollständigste seyn, jedoch so, daß der Vers nicht in zwey halbe zerfalle, wovon dann der erste reimlos und der andre gereimt ist, wie es bey den Alexandrinern eintrifft. Darum die Vorzüglichkeit des 11sylbigen Verses weil er sich immer ungleich bricht, und seine Einheit nie aufgelöst wird.
(Vorlesungen über schöne Literatur und Kunst. Gehalten zu Berlin in den Jahren 1801-1804 )

Dem braucht man natürlich nicht zu folgen, doch frage ich mich, was hier durch einen Verzicht (auf den Alexandriner) verloren ginge.

Gern kommentiert.

JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was verloren geht, ist die besondere Stimmung des Alexandriners, der Würze in das Gedicht bringt.
Er erzeugt Abstand und hebt das Gedicht aus der "normalen" Sprachwelt auf die Bühne.

Mit der Auffassung der Annäherung lyrischer an "normale" Sprache ist er vor reichlich zweihundert Jahren verschwunden, aber niemals ganz und gar.
 

James Blond

Mitglied
nachgefragt

Was verloren geht, ist die besondere Stimmung des Alexandriners, der Würze in das Gedicht bringt.
Das scheint mir doch etwas zu oberflächlich und vage. Was macht denn die "besondere Stimmung des Alexandriners" aus? Die "Würze" habe ich, wie schon gesagt, hier eher vermisst.

Er erzeugt Abstand und hebt das Gedicht aus der "normalen" Sprachwelt auf die Bühne.
Gilt das tatsächlich nur für den Alexandriner?
Ist das nicht ein Kennzeichen jeder Lyrik?

Mit der Auffassung der Annäherung lyrischer an "normale" Sprache ist er vor reichlich zweihundert Jahren verschwunden, aber niemals ganz und gar.
Wie ich es verstanden habe, lag dies nicht an der Annäherung von lyrischer und normaler Sprache, sondern an der Einsicht, dass der Alexandriner im Deutschen nicht die Wirkung entfalten zu entfalten vermochte, wie in den europäischen Nachbarsprachen.

Grüße
JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wenn etwas zutrifft, kann es auch für anderes zutreffen. Allerdings nicht notwendigerweise. und nein, es ist nicht (mehr) Kennzeichen jeglicher Lyrik. Ein Gegenbeispiel sind Formgedichte, die durch ihr Bild wirken.
Ein anderes sind Kombinationsgedichte, vgl. Kabbala.

Der Alexandriner sorgt durch den langen Vers mit relativ scharfer Zäsur für eine eigene Rhythmik und Sprachmelodie.
Eigentlich sind es zwei Halbverse.
 

James Blond

Mitglied
Lieber Bernd,

wenn Du nicht wirklich an einem Gespräch über den Alexandrinervers interessiert bist, vielleicht weil Du ihn hier lediglich ausprobieren wolltest, kannst Du es mir ruhig sagen, dann könnten wir beide unsere Zeit sicher besser nutzen.

So aber drehen wir uns lediglich im Kreis:

Du schreibst, der Alexandriner hebt "das Gedicht aus der 'normalen' Sprachwelt auf die Bühne", ich antworte, dass dies wohl die Aufgabe jeglicher Lyrik sei.

Nun schreibst Du, dass dies kein Kennzeichen jeglicher Lyrik sei und nennst zwei Gegenbeispiele, wobei mir nur das Formgedicht etwas sagt. Kabbala-
Lyrik kenne ich zwar nicht, aber mit großer Sicherheit geht es auch hier um Sprache, die aus der normalen Sprachwelt herausgehoben wurde. Auch ein Formgedicht ist weitaus mehr aus der normalen Sprachwelt (- was immer Du auch darunter verstehen magst -) herausgehoben. Und das in weit stärkerem Ausmaß als ein Alexandriner dies vermag.

(Wenn ich dazu ein Beispiel nennen darf ...
Ich hätte gern die Butter, nimm doch noch etwas Käse!
..., dann ist das bereits schon sehr dicht an der Alltagssprache.)

Schön, dass Du nun auch den A. als zwei Halbverse erkannt hast, was ich Dir ja die ganze Zeit erklären wollte. :) Leider passt daher auch der Allgemeinplatz von den Eigenheiten des A. hier schlecht. Im Gegensatz zu vielen anderen Versmaßen mangelt es ihm an einer eigenen Klangcharakteristik: Er zerfällt beim Rezitieren in seine Halbverse, durch die er mühelos ersetzt werden könnte, ohne an Wirkung zu verlieren. (Siehe mein Beispiel weiter oben.)

(Zum Teufel mit den Besserwissern ! :D)

Gruß

JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin sehr an einer solchen Diskussion interessiert.
Sollten Kommunikationsmissverständnisse auftreten, können wir sie sicher lösen.

Ich wusste, dass ein Alexandrinervers aus zwei Halbversen besteht, das ist ja das Kennzeichen.

Hiervon ausgehend ergibt sich eine besondere Spannung zwischen der Langzeie und den Halbversen.

Man könnte die zwei Halbverse, wie Du es gemacht hast, in zwei Verse aufspalten, dann entsteht aber ein anderes Bild des Gedichtes.

Wenn das Sonett die Form abab hätte, würde eine Art Volksliedstrophe entstehen, je nach Inhalt und genauer Struktur.

Durch die Zusammenfassung der zwei Halbverse zu einem Vers entsteht eine Grundstruktur mit Halbversen und einem übergeordneten Spannungsbogen im Gesamtvers.

Alexandriner waren eine der ersten Grundformen zur Übersetzung von Sonetten, bereits Opitz hat sie genutzt. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Form längere Zeit für fast alle deutschen Sonette genutzt wurde.

Warum nun habe ich hier Alexandriner verwendet?

1. Aus Spiel. Das Sonett ist eine Kunst von Spiel und Verschwörung. Ich nehme eine Form und lasse meinen Text hineinwachsen.

2. Aus Gründen der Balance.
Jede einzelne Zeile wirkt wie eine Waage mit zwei Schalen.

3. Aus Gründen des Klanges. Die Komplexität wird erhöht, indem eine übergeordnete Klangstruktur entsteht, die die Halbverse vereint.
Zugleich wird die Selbstähnlichkeit der Verse erhöht.

Fünf Hebungen sind die größte Struktur, die zugleich erfassbar und nicht symmetrisch teilbar ist.

Sechs Hebungen kann man symmetrisch teilen.

Sieben Hebungen kann man nicht symmetrisch teilen, sie sind aber bereits kaum noch als ein Einzelvers erfassbar, sie sind bereits zu lang. In Sonderfällen geht es noch.

Acht Hebungen in einem Einzelvers werden sehr selten verwendet.

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Kommen wir auf den Alexandriner zurück:

Durch die Zäsur in der Mitte hört er fast immer in der Mitte männlich auf.
Hört die Strophe auch insgesamt männlich auf, dann entsteht ein symmetrischer Klang im Vers.

In meinem Gedicht entsteht eine Asymmetrie, weil ich die Verse in der Mitte weiblich enden lasse. Das entschärft etwas die Zäsur. Sie wird weicher. Die Zäsur zwischen den Versen aber bleibt hart, die Verse enden männlich.

Ich skandiere übrigens Gedichte nicht, sondern spreche sie auf möglichst "natürliche" Weise. Eine dritte Möglichkeit wäre Deklamieren, wobei dann der Klang übertrieben wird, es geht fast in Richtung Gesang.

PS: Wir haben wahrscheinlich unterschiedliche Auffassung von Klang und Klangstrukturen.


In meinem Gedicht hat jeder Halbvers zwei Haupt- und eine Nebenbetonung, wie gesagt, ich skandiere nicht.
Die Spannung und Länge wird durch Inhalt und Klang erzeugt.
Jeder Vers hat vier Hauptbetonungen.
 

James Blond

Mitglied
Lieber Bernd,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.


Sehr interessant finde ich Deine Einbeziehung der Spannungsbögen. Allerdings schließen sich diese meines Erachtens nicht am Versende, sondern nach den entsprechenden Satzzeichen: '?!.'

Sie liegen zwar meistens am Versende, allerdings nicht an jedem (V1,V3,V5), und sie treten im letzten Terzett (V12,V14) auch zwischen den Halbversen auf. Es existieren demnach Spannungsbögen, die kürzer oder länger als ein Vers sein können. Damit unterstützt hier der Spannungsbogen die Verseinheit des Alexandriners nicht nur, er zerstört sie an anderer Stelle auch.

Bevor man etwas verwirft, sollte es man es ausprobiert haben, das gilt sicher auch für den Alexandriner. Doch was nützt die Form, wenn sie dem Inhalt nicht gerecht wird? Es geht ja nicht allein darum, eine Form zu füllen, sie muss vielmehr er-füllt werden. Ich finde in Deinem Sonett wenig von Verschwörung (1.), es mangelt der Betrachtung an Ausgewogenheit(2.) und die 'übergeordnete Klangstruktur' geht spätestens im letzten Terzett verloren(3.).

Mir drängt sich beim Lesen des Sonetts ein ganz anderer Eindruck auf: Asthma! ;)
Als würde ein etwas kurzatmiger Mensch seinem Unmut und seiner Atemnot zugleich 'mehr Luft' verschaffen wollen. Und das klingt dann etwas mühselig geschnauft. Die wachsende Aufregung scheint am Ende die Kurzatmigkeit soweit zu verstärken, dass der Alexandriner letztlich ganz aufbricht.

Damit entsteht das Bild eines schwerfälligen, auch geistig schon kurzatmigen, rechthaberischen Alten (V1), der seinen einsetzenden Alterstarrsinn hier dem Angesprochenen unterstellt. Ob das auch beabsichtigt ist, weiß ich nicht. Fraglos sind Ältere zum Besserwissen prädestiniert, weil dies ja häufig den Tatsachen entspricht. Darunter leidet dann allerdings die Charakterzeichnung eines Besserwissers, die vom tatsächlichen Kenntnisstand besser absehen und die Eitelkeit in den Vordergrund stellen sollte.

Kurzum: Ich denke, dass der Besserwisser mit dem Alexandriner nicht gut bedient ist. Weitaus stärker würden eine entsprechende Wortwahl und versübergreifende, weite Spannungsbögen und Enjambements seine gespreizte Eloquenz unterstreichen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Zum Besserwisser sind ganz junge Menschen ebenso geeignet.
Sie treten dann oft naseweis auf. Das ist bei alten, sturen, nicht mehr der Fall.

Besserwisserei besteht ja nicht in "echtem" Wissen.

Eigentlich gibt es sie in jedem Alter, es ist aber eine kommunikative Situation erforderlich.

Insofern ist selbst ein Besserwisser manchmal besser als niemand.

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An Satzzeichen können Spannungsbögen beginnen oder aufhören, aber sie können auch Schwingungen verkörpern, so dass kleinere Bögen als Teil von größeren wirken - oder sich abwechseln.
Es entsteht so eine Klangstruktur, die den Text unterstützt und die Rhythmik leicht beeinflusst, wie wenn Gummi gespannt wird.
Wenn überzogen wird, kann so ein Band dann auch überdehnt werden oder reißen.

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Der letzte Vers zerfasert die Spannung und zeigt, dass der Besserwisser, unsicher geworden, gescheitert ist.
Sein Ärger war nur gespielt, kam vielleicht etwas durch.
Ärger widerspricht Besserwisserei, weil man im Status des Ärgers nicht noch einen obendrauf setzen kann.
Somit ist der letzte Vers ein Rückzug.
 
Hallo Bernd,

ich bin mit Interesse deinen Ausführungen gefolgt, möchte aber noch eine formale Seite ansprechen, die mir in deinem Alexandriner-Sonett aufgefallen ist. Im Gegensatz zu Gryphius, der seine Zäsur generell nach der sechsten Silbe setzt, befindet sich die Zäsur bei dir nach der siebten Silbe. Dadurch entsteht eine Verlagerung auf die linke Hälfte der beiden Halbverse, die den Alexandriner bilden. Stellt man sich die Zeile als eine Waage vor, die in der Balance gehalten wird, so ist diese bei Gryphius mit männlicher Kadenz immer ausgeglichen. Bei weiblicher Kadenz neigt sich die Waage mit dem rechten Halbvers, der auch den Endreim trägt, was in meiner Vorstellung schlüssiger ist als umgekehrt. Vielleicht magst du mir dazu etwas erläutern.

LG vom Lupenleser Friedhelm
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das ist wahr.
Der Ausgleich entsteht durch die kürzere Pause als bei Gryphius.
Die Zäsur ist hierdurch weniger hart.
 
Der Ausgleich entsteht durch die kürzere Pause als bei Gryphius.
Die Zäsur ist hierdurch weniger hart.
Begünstigt wird dies aber dadurch, das du ausschließlich weibliche Kadenzen verwendest, bei männlichen blieben für die rechte Hälfe des Halbverses nur noch fünf Silben übrig, was, wie ich finde, die metrischen Möglichkeiten doch erheblich einschränkt.

Lg Friedhelm
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mir fiel zum letzten Vers noch der richtige Begriff ein: Rückzug in die Schmollecke, statt Wutausbruch.
 



 
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