lieber gerd geiser,
"Wir meinen, wir kennen sie doch alle, die Sprache, wir gehen doch mit ihr um; nur der Schriftsteller nicht, er kann nicht mit ihr umgehen. Sie erschreckt ihn, ist ihm nicht selbstverständlich, sie ist ja auch vor der Literatur da, bewegt un in einem Prozeß, zum Gebrauch bestimmt, von dem er keinen Gebrauch machen kann."
das sind worte ingeborg bachmanns aus ihren frankfurter vorlesungen . in etwa dieser aussage folgt dein zusagendes gedicht. wir sind eben in die not des schweigens gekommen, wir dichter, denn alles ist ja schon irgendwie geschrieben worden, nicht wahr, und doch, auch wenn es sich nicht mehr als um ein echo handeln sollte, was sich unseren sinnen offenbart, wir sind sofort da, springen das wort förmlich an, geben diesem drängen nach, weil wir etwas ausdrücken wollen, was uns bis zu dem zeitpunkt ihres ausbruchs nicht einmal als ahnung zugänglich ist.
lg dockanay