Der Dichter und die Wissenschaft

dER dICHTER uND dIE wISSENSCHAFT
sIE hEISSEN sICH kOLLEGE
uND sCHÖPFEN aUS dER fREUNDESKRAFT
uND bRINGEN wAS zUWEGE

dER dICHTER lÄCHELT sTOLZ uND bREIT
dIE wISSENSCHAFT gRINST rUNTER
mAN sAGT gEMEINSAM uND zU zWEIT
wIRD dIESE wELT vIEL bUNTER

sIE sCHICKEN bOOTE iN dIE wELT
rECHT sCHÖNE, bLAUE bOOTE
uND wENN dAS lICHT aUFS wASSER fÄLLT
iSTS gOLD mIT hONIGNOTE

eNDLICH vERSÖHNT sIND dU uND iCH
tÖNT eISERN dIE mASCHINE
sCHRIEB dEM pOETEN eIN gEDICHT
dA wEINT eR eINE tRÄNE
 
Zuletzt bearbeitet:

Walther

Mitglied
dER dICHTER uND dIE wISSENSCHAFT
sIE wERDEN nOCH kOLLEGEN
uND sCHÖPFEN aUS dER fREUNDESKRAFT
uND bRINGEN wAS zUWEGEN

dER dICHTER lÄCHELT sTOLZ uND bREIT
dIE wISSENSCHAFT hINUNTER
mAN sAGT gEMEINSAM uND zU zWEIT
wIRD dIESE wELT vIEL bUNTER

sIE sCHICKEN bOOTE iN dIE wELT
rECHT sCHÖNE, bLAUE bOOTE
uND wENN dAS lICHT aUFS wASSER fÄLLT
iSTS gOLD mIT hONIGNOTE

eNDLICH vERSÖHNT sIND dU uND iCH
tÖNT eISERN dIE mASCHINE
sCHRIEB dEM pOETEN eIN gEDICHT
dA wEINT eR eINE tRÄNE
Hi Dichter Erdling,
sei willkommen. interessanter erstling.
die gewählte klein-/großschreibung ist sehr ermüdend und bringt keinen nutzen. meine herzliche bitte: dieses stilmittel nicht weiter zu verwenden. es stört das lesen.
das wort "zuwegen" gibt es nicht. dafür gäbe es, wie du bestimmt weißt, "zuwege". dann geht der reim nicht auf. pg.
das ist kein anlass für einen neologismus. es ist oben einfach falsch geschrieben. ich halte diesen "fehler" des nicht perfekten reims nicht für kritisch. das liegt daran, dass der ton und die vokale der beiden endreime so ähnlich sind. sonst sind keine weiteren fehler festzustellen. das metrum passt.
der inhalt ist OK, wird aber durch die schreibung eher ab, als aufgewertet - wie vielleicht beabsichtigt.
lg W.
 
Aloha Walther,

erstmal danke für den netten Willkommensgruß ;-)
Und danke auch fürs aufmerksame Lesen und für deine Anregungen.

Hast wohl recht, dass ich mit „zuwegen“ die Sprache ein bisschen zu sehr für den Reim zurechtgebogen habe; bin mir aber nicht sicher, ob der Vers mit dem natürlich korrekteren „Zuwege“ meinen Ohren gefällt.

Die umgedrehte Groß- und Kleinschreibung habe ich noch gar nicht oft verwendet - und wenn, dann um dezent drauf hinzuweisen, dass mir in der großen Welt da draußen was total verkehrt vorkommt.
Ich finde es jetzt nicht sooo viel anstrengender zu lesen als ein Gedicht, bei dem alles kleingeschrieben daherkommt, aber ist wohl Ansichtssache.

Zum Inhalt würde ich mich schon über ein bisschen mehr Feedback freuen, denn meiner naiven Neulingsmeinung nach geht es schon auch darum, oder etwa nicht?

Lg,
Erdling
 

James Blond

Mitglied
Ich kenne dieses Schriftbild der vertauschten Groß- und Kleinbuchstaben leider nur zu gut. Etwas ähnliches entsteht, wenn unbemerkt Caps Lock eingeschaltet wurde, was zumeist sehr ärgerlich ist. Insofern verstehe ich auch nicht, warum man in einem Gedicht, in dem es erklärtermaßen um die "Freundeskraft" von Dichter und Wissenschaft geht, durch das Schriftbild zusätzlich noch darauf hinweisen will, dass dem Autor " in der großen Welt da draußen was total verkehrt vorkommt". Ich zumindest erkenne da keinen Zusammenhang. Und es sieht echt scheiße aus.

Neben dem von Walther bereits monierten 'zuwegen' enthält der Vers

"eNDLICH vERSÖHNT sIND dU uND iCH"

eine Beugung, weil 'endlich' gewöhnlich auf der ersten Silbe betont wird und damit aus dem Jambus fällt.

Inhaltlich ist mir der Text leider nicht zugänglich.
Ich verstehe anfangs nicht, wie eine Person (der Dichter) mit einer Disziplin (der Wissenschaft) ein kollegiales Verhältnis eingehen könnte. Kollegen sind in der Regel Personen, die einander auf Augenhöhe begegnen.

Ich verstehe weiterhin nicht, für was die blauen Boote stehen, die da im goldenen Licht mit Honignote auf dem Wasser in die Welt geschickt werden, ich verstehe nicht, wie man 'etwas hinunter lächelt', erkenne auch nicht den Bezug zur eisernen tönenden Maschine, sehe auch nicht, was aus dieser dichtenden Mensch-Maschinen-Verbindung, von einer einzelnen Träne mal abgesehen, denn nun so gutes hervorgeht.

Das anfängliche Versprechen, dieses etwas binsenhafte, tautologisch anmutende 'gemeinsam und zu zweit wird diese Welt viel bunter' wird hier nicht eingelöst.

Grüße
JB
 
Hallo James Blond! (cooler Nickname übrigens)

Ist ja auch als Zeitkritik gemeint, wo doch Wissenschaft schon nahezu alles vereinnahmt, immer höher gewichtet wird und die KI tatsächlich schon Gedichte, sogar Romane schreiben und uns quasi alle hier überflüssig machen kann.

Die vermeintliche „Freundschaft“ zwischen den beiden „Kollegen“ ist denn auch eine trügerische; nur der Dichter hat das nicht gleich verstanden.
So lächelt die Wissenschaft auch entsprechend dünkelhaft „hinunter“; indes der Künstler mit dem breiten Grinsen kommt sich in seiner Allianz mit der modernen Technik gar noch fortschrittlich vor und merkt gar nicht, wie sein Daseinszweck sich sukzessive auflöst, bis die Maschine auch ihn ersetzt hat.

Grüße zurück
 

James Blond

Mitglied
Ah - und ich hatte es fast schon als goldene Glücksvision einer cyborgartigen Zukunft gesehen. :) Danke für die Aufklärung!

So lächelt die Wissenschaft auch entsprechend dünkelhaft „hinunter“;
Allerdings hast du es im Text umgekehrt beschrieben ...
dER dICHTER lÄCHELT sTOLZ uND bREIT
dIE wISSENSCHAFT hINUNTER
... wobei ich die Formulierung 'jemanden hinunter lächeln' unglücklich finde, vielleicht eher 'auf jemanden herab lächeln'. Auch scheint mir die Übertragung des Konkurrenzkonflikts von Mensch und Maschine auf den Künstler und die Wissenschaft nicht sonderlich überzeugend. Poesieautomaten gibt es ja schon länger, sie dienen eher der Inspiration denn der Substitution, wie auch die Fotografie den Kunstmaler nicht ersetzte, sondern seine Kreativität erst freisetzte, indem sie ihn von rein reproduktiven Arbeiten entband.
(Und nun bring bitte mal das Layout deines Textes in Ordnung.) ;)

Grüße
JB
 

HerbertH

Mitglied
"dA wEINT eR eINE tRÄNE"
Variation:
Da weinte E. reine migRÄNE träneN

mit so etwas zu spielen wäre aber eher was für Experimentelle Lyrik

LG
HerbertH
 



 
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