Der Dichtung richtige Gewichtung (ein Dichterschicksal)

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Der Dichter H. schrieb über dies
und auch gern über jenes;
wie's Musenkuss ins Ohr ihm blies:
Zukünftiges, Gescheh'nes.

Die Leserschaft, die war ihm schnurz,
wiewohl - na, klar! - willkommen.
Kritik wurde von ihm als Furz
Dummdreister wahrgenommen.

"Ihr habt", so tobte er im Fall
der Fälle "nichts verstanden!"
Schon war - weit schneller noch als Schall -
sein Exeget vorhanden!

Auf zehn, zwölf Seiten (oder mehr!)
wurde darin zerrieben,
was in drei Strophen tonnenschwer
der Menschheit er geschrieben.

Dort wurde voller Sprachgewalt
akribisch aufgedröselt,
wie seiner Worte Lichtgestalt
am Brett vorm Kopf zerbröselt.

So kam's, dass sich im Lauf der Zeit
des Publikums Gewichtung
des Werks von Dichter H. hat weit
entfernt von dessen Dichtung.





.jan_2023
 
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Die Leserschaft, die war ihm schnurz,
wiewohl - na, klar! - willkommen.
Kritik wurde von ihm als Furz
Dummdreister wahrgenommen.
.
Hey Fee, du siehst, ich hab's nicht leicht aber Franz Beckenbauer als Lichtgestalt hat's auch nicht einfach.
:D
Die Fokusierung auf eine immaterielle Community trägt dazu bei kognitive Verzerrungen zu erzeugen. Real Life ist ein guter Maßstab Verschiebungen wieder gerade zu rücken und zwangsläufig gewinnt so manche Exegese wieder an Bodenhaftung. Der Rest? Nun ja, mögen sie sich die Brösel am Revers erhalten.
Smart und handsome is nich mein Ding, so what...
Gruß vom Hans
 
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