Der Fang des Tages

Philipp Hallen

Mitglied
Die salzige Brise blies Ignacio ins Gesicht, tiefe Falten zeichneten sich auf der von Salzwasser und Sonne über Jahre gegerbten Haut. Mit konzentriertem Blick peilte er das pulsierende Licht des Hafenleuchtturms an und ruhte seine, von harter Arbeit gezeichneten Hände, auf dem Steuerrad des alten Fischkutters. Schon sein Vater fuhr als Fischer zur See. Nur noch selten dachte er an ihn, überhaupt durchschossen nur wenige Erinnerungen an die Vergangenheit seine Gedanken. Lieber mahlte er sich die duftend warme Kanne heißen Tees aus, welche er sich nach getaner Arbeit gönnte. Der Ozean lag still hinter ihm, Möwen flogen wild um das Boot und kreischten hoffnungsvoll beim Versuch Fischabfälle zu ergattern. Der Morgen hatte einen guten Fang gebracht, das Netz war gefüllt mit Makrelen, Steinbutt und etwas Beifang. Mittlerweile mussten die Fischer der baskischen Küstenstadt Getrania solch einen Fang als Erfolg verbuchen. Doch Ignacio erinnert sich noch gut an die Tage, wo zwei Mann kaum das Netz, voll mit Thunfisch und Schwertfisch, heben konnten. Heute verirrt sich nur selten etwas Vergleichbares in die Biskaya.
Rhythmisch tuckerte der Dieselmotor bei der Einfahrt in den Hafen. Die Fischhändler standen sehnsüchtig am Kai und griffen gierig nach dem Tau, um Ignacios betagten Kahn anzubinden. Die blaue Farbe blätterte am ganzen Boot ab, der Bug war gezeichnet von Kratzern und Kerben. Zwei alte Bojen, rostfarben und mit grünen Algen bedeckt, trennte den Holzrumpf von der Kaimauer aus grauem Sandstein. Obwohl Ignacio gerade mal einen Meter zweiundsechzig maß, war er dennoch kräftig. Seine untersetzte Figur, der runde Bauch und die wurstigen Hände gaben ihm ein gemütliches Aussehen. Doch wer in die hellbraunen Augen blickte, sah die Trauer, die er schon so lange mit sich herum trug.
Das Abladen des Fangs, der sofort auf die Waage der Händler gehievt wurde, das darauf folgende Gefeilsche und der wortlose Austausch der Euroscheine, zeugte von ihrer Routine. Zu dieser Tageszeit verirrten sich kaum Touristen an den Hafen und ein Außenstehender wäre sofort aufgefallen. Erst später, nach einem gemütlichen Frühstück, flanierten sie an den Kaimauern entlang und spähten sehnsüchtig auf die Weite des Ozeans hinaus, oder folgten den Möwen über ihren Köpfen, die ihr fliegerisches Geschick im stetigen Kampf um Nahrung und Fortpflanzung darboten. An diesem Morgen stand aber nahe des hektischen Treibens der Fischhändler eine ältere Dame, schlank, mit hohen Wangenknochen und grauen, schulterlangen Haaren. Sie trug eine beige Hose, weiße Bluse und ein schickes dunkelrotes Sakko mit goldenen Knöpfen. Immer wieder sahen die Männer von ihrer Arbeit auf und zu der Dame hinüber, doch keiner sprach ein Wort darüber.
Schnell war der Fang verkauft. Ignacio bedeckte, und vertäute das Boot und kletterte hinunter zum Kai. . Noch ein prüfender Blick zum Tau und Ignacio schlenderte mit einer Thermoskanne unterm Arm und der wohlverdienten Zigarette im Mundwinkel, beruhigten Gewissens nach Hause.

Der Weg zu seinem Haus schlängelte sich durch das alte Fischerdorf, umsäumt von Steinhäusern mit kleinen Fenstern und bunten Rollläden. Wäscheleinen zogen sich über seinen Kopf von einer Seite zur anderen. Aus einem der Fenster ragte eine etwas rundliche ältere Dame hinaus und schob nacheinander frischgewaschene Wäsche auf eine der Leinen und nickte ihm freundlich zu. Man kannte sich in Getrania und man kannte die Geschichte der Leute hier.
Am Haus angekommen, öffnete Ignacio das grüne Gartentor. Quietschend ächzten die rostigen Scharniere in der Steinmauer, die den Vorgarten mit Orangenbaum und Tomatenpflanzen umfriedete. Wie jeden Morgen wog er erstmal die Tomaten in seinen Händen und inspizierte die Röte, um den beste Erntezeitpunkt nicht zu verpassen.
„Señor Urberoaga?“, etwas überrascht drehte Ignacio sich um und musterte die Dame an seinem Gartentor. Mit offenem roten Sakko stand sie vor ihm und hielt einen Brief in Händen. Ihre Mundwinkel umspielte ein zartes Lächeln, die Stimme war sanft und verlieh ihr eine freundliche Aura. Es war die Dame vom Hafen. Etwas an ihr gefiel ihm, ohne zu wissen, was genau.
„Hier gibt es keinen Señor Urberoaga“, antwortete Ignacio nach anfänglichem Schweigen. Mit der rechten Hand griff die Dame in ihre Sakkotasche und holte ein Brillenetui heraus. Aus dem kramte sie eine schmale, silberne Lesebrille hervor, die kaum breiter war als ein Füllfederhalter. Mit der Brille auf der Nase las sie prüfend den Umschlag.
„Das ist doch Kalea Arrantzalea 22 oder?“
„Ja“, brummte Ignacio und trat einen Schritt näher. Verstohlen sah er die Straße hinunter und fuhr mit der Hand durch seine Haare.
„Dann sind Sie doch sicher Señor Iñaki Urberoaga?“
„Iñaki Urberoaga gibt es hier nicht mehr.“
Die Dame nahm die Brille in die Hand, biss kurz auf das Ende des Bügels und sah erneut auf den Brief.
„Können Sie mir sagen, wo ich Señor Urberoaga finden kann?“
Ignacio schnaufte und wich ihrem Blick aus.
„Wieso interessiert Sie das so sehr?“
„Ich muss ihn finden, denn ich habe eine wichtige Botschaft für ihn.“
Ignacio runzelte die Stirn und sah auf den Brief in ihren Händen. Nach einer Weile drehte er sich um und stapfte zur Haustür.
„Mögen Sie Tee?“
„Oh ja, sehr gern“, erwiderte die Dame und schenkte ihm ein Lächeln.
„Dann kommen Sie rein, aber ziehen Sie ihre Schuhe aus.“
Sie folgte Ignacio und zog ihre Stiefeletten an der Haustür aus.

Von einem kleinen Fenster drang etwas Licht in den Raum, die Sonnenstrahlen erhellten den in der Mitte platzierten Küchentisch. Ein Holzstuhl stand dahinter und verdeckte teilweise den Herd im Hintergrund. In ausgetretenen Schlappen wanderte Ignacio zum gusseisernen Waschbecken und seifte seine Hände kräftig ein. Fischgeruch hing leicht modrig in der Luft, aber dezent genug, um nicht abstoßend zu wirken.
„Nehmen Sie Platz“, bot Ignacio mit einer einladenden Handbewegung an. „Ich habe nur den einen Stuhl, bin Besuch nicht gewohnt.“
Die Dame setzte sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen und nickte dankend in seine Richtung. Der Raum war karg eingerichtet und die Decke lag tief. Ein von Staub bedeckter Stofflampenschirm hing direkt über dem Tisch und auf der gegenüberliegenden Seite verdeckten Regale und ein Holzschrank die Steinwand. Bunt verziert mit ausgewaschenem Blumenmuster hatte jemand vor vielen Jahren die Türen des Schranks bemalt. Ein dicker Holzbalken durchzog in der Mitte die Decke bis zum anderen Ende des Raums. Eingerahmt zwischen zwei Kommoden stand ein Einzelbett, auf dem ein großes Laken ordentlich gefaltet lag. Jahrelanges Waschen hat seiner weißen Farbe einen grauen Schimmer verliehen.
Im Kamin aus rotem Backstein entflammte das Feuer, nachdem Ignacio den Zunder mit einem Feuerzeug anzündete und zwei Holzscheite nachlegte. Vor sich hin murmelnd trottete er zum Herd, nahm eine verbeulte Teekanne hervor und stellte sie auf die Platte.
„Was könne Sie mir über Señor Urberoaga sagen?“, unterbrach die Dame Ignacio. Er lehnte sich an den Herd und sah sie durchdringlich an.
„Was interessiert Sie an ihm?“
Die Dame räusperte sich, platzierte den Brief vor sich auf den Tisch und daneben ihre Lesebrille.
„Ich komme vom königlichen Archiv der Post in San Sebastian und wir arbeiten momentan an Korrespondenzen aus der Zeit des Bürgerkriegs.“
Bei dem Wort wandte Ignacio sich ab und sah zum Fenster hinaus.
„Uns sind stapelweise Briefe für Señor Iñaki Urberoaga aufgefallen, die alle als unzustellbar galten. Als ich jedoch die immer selbe Adresse überprüfte, kam ich zu diesem Ort, genauer gesagt zu diesem Haus.“
Ignacio schob sein Kinn vor und runzelte die Stirn.
„Von wem sind die Briefe?“
„Señora Esmeralda Urberoaga, adressiert an Iñaki Urberoaga in Getrania.“
Mit weitgeöffneten Augen richtete er sich auf, im Hintergrund knackste das Feuer und ein Funken sprang aus dem Kamin auf den Steinboden.
„Was sagen Sie da? Sind Sie sicher?“, Ignacios Stimme bebte leicht, „von meiner Frau?“
Die Dame hob ihre Augenbrauen und öffnete die Handflächen.
„Dann sind Sie also Señor Iñaki Urberoaga?“
„Nein“, antwortete er und zog seine Augen zu kleinen Schlitzen zusammen, „der war ich mal.“
Verdutzt schüttelte die Dame ihren Kopf und bohrte erneut nach, wer er denn nun sei.
Pfeifend unterbrach der Teekessel das Gespräch, woraufhin Ignacio ihn vom Herd nahm. Mit seiner linken Hand griff er in ein Regalfach an der Wand und holte zwei Tassen hervor. Gleich daneben stand eine Box mit Teebeuteln. Er schnappte zwei heraus und hängte sie an den Henkeln ein, bevor das brühend heiße Wasser drüber floss.
Dankend nahm die Dame den Tee entgegen und sah ihm in die Augen. Er wich ihrem Blick aus, schnaufte und lehnte sich an den Herd. Mit geschürzten Lippen blies Ignacio kühle Luft auf den Tee und umklammerte mit beiden Händen die Tasse.
„Ich war mal Iñaki Urberoaga. Ein junger Mann, voller Ideale und Träumereien für ein freies Baskenland. Doch sehen Sie wo mich das hingebracht hat.“ Er sah sich in seinem Haus um. „Zwölf Jahre saß ich in Trazcatil...“
„Das Gefängnis?“, unterbrach die Dame und Ignacio fuhr nickend fort:
„Die spanische Folterkammer nannten wir es.“
Betretendes Schweigen stand zwischen den beiden. Sie wog den Brief in ihren Händen und Ignacio zeigte auf ihn.
„Dieser Brief, oder all die Briefe die sie in Ihrem Archiv haben wollen, sind mit Sicherheit nicht von meiner Frau. Sie starb vor Jahren an Krebs, alleine im Krankenhaus, während ich im Gefängnis saß und kein Wort von ihr zu hören bekam.“ Seine Augen offenbarten die Verbitterung.
„Erst hatte ich mir eingeredet, dass die Spanier meine Briefe abfingen und sie gar nicht wusste wo ich war, doch dann tröstete ich mich bei dem Gedanken, dass sie mich schon längst vergessen hatte.“ Nachdenklich wandte er sich wieder zum Fenster.
„Doch wahrscheinlich hat sie tatsächlich nie einen Brief von mir erhalten und mich wegen meiner Selbstsucht und Ignoranz verteufelt.“
„Señor, ich bin mir sicher, dass Ihre Frau sie geliebt hat und auch wusste weswegen Ihre Briefe nicht ankamen. Nun haben sie die Möglichkeit ein Stück Vergangenheit wieder zu bekommen.“
„In Donostia“, murmelte Ignacio vor sich hin, was die Dame mit einem freundlichen Lächeln beantwortete.
„Ich muss jetzt wieder fahren, diesen Brief lasse ich bei Ihnen, doch ich würde mich freuen Sie bald wieder zu sehen.“
Mit diesen Worten stand sie auf, nahm ihre Lesebrille und reichte Ignacio die Hand.


Nachdem sie gegangen war, blieb er eine ganze Weile schweigend am Herd stehen und starrte auf den Brief. Dann erhob er sich, griff nach dem Umschlag und warf ihn wütend in den Kamin. Sofort fraßen die Flammen sich in das Papier, der schwarze Ruß wanderte wie eine berittene Armee zügig voran, dicht gefolgt vom roten Glühen des Feuers. Doch im aller letzten Moment griff Ignacio hinein, entriss den Flammen den Brief und pustete den kleinen Brand aus. Die schmerzhafte Verbrennung an seiner Fingerkuppe ignorierte er und zog vorsichtig eine Seite mit liniertem Papier aus dem vergilbten Briefumschlag.
Und tatsächlich, seine geliebte Esmeralda schrieb in den blumigsten Worten von ihm, wie sie ihn bewundere, ihn vermisse und sehnlichst den Tag ihres Wiedersehens erwartete, egal ob in diesem oder einem anderen Leben.
Eine Träne kullerte über den dicken Tränensack die Wange hinunter. Es war Jahre her, dass Ignacio das letzte Mal geweint hatte. Zu viele Schmerzen, zu viele Verluste hatten ihm das Weinen abgewöhnt.
Nun stand er da, mit dem Brief in Händen, auf den er fast fünfzig Jahre lang gewartet hatte.
Mit dem Daumen wischte er die Tränen aus den Augen und marschierte zur Haustür, öffnete sie und trat auf die Straße. Von der alten Dame, war nichts mehr zu sehen, doch zu gern würde er auch die anderen Briefe in Händen halten. Zurück im Haus drehte er die Wählscheibe seines Telefons und wählte die Nummer der Auskunft. Beim vertrauten Tuten aus dem Telefonhörer kamen Ignacio Zweifel. Was wenn die restlichen Briefe anders sind, vorwurfsvoll, voller Ärger oder Verzweiflung?
„Telefonica Auskunft, wie kann ich Ihnen helfen?“
„Äh, ja, achso. Könnten Sie mir die Nummer des Archivs der Post in Donost...in San Sebastian geben?“
„Moment....Archiv der Post sagten Sie?“
„Ja genau.“
„Mhhh, das gibt es hier nicht...“, antwortete die junge Dame am anderen Ende. „Meinten Sie vielleicht in Madrid?“
„Nein.“

„Okay da gibt's das auch nicht. Ich kann Sie allerdings verbinden mit der Zentrale der Post in San Sebastian, falls Ihnen das weiterhilft?“
Kurz dachte Ignacio nach, die alte Dame hatte eindeutig Archiv gesagt, aber vielleicht konnte jemand in der Zentrale weiterhelfen.
„Ja bitte machen Sie das.“
„Wird gemacht, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Dann erklang eine automatische Stimme und Ignacio brummte unbewusst in sich hinein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Warteschleife antwortete ein Mann mit baskischem Akzent. Sofort wechselte Ignacio ins Baskische und fragte nach dem Archiv, wo alte Briefe aufbewahrt werden.
„Verzeihung, aber so etwas haben wir gar nicht.“
„Doch, doch das müssen Sie haben. Eine Kollegin von Ihnen war vorhin bei mir und hat einen alten Brief meiner verstorbenen Frau vorbeigebracht und erklärt die restlichen lägen im Archiv der unzustellbaren Briefe.“
„Ich muss Sie enttäuschen, aber so etwas gibt es nicht. Wenn Briefe über einen längeren Zeitraum unzustellbar sind, werden sie vernichtet.“
Nachdem der Postbeamte das mehrfach erklärt hatte, legte Ignacio auf. Sein Blick wanderte zum Fenster, draußen ragte die Sonne hoch über den Dächern und wärmte die Steine der Straßen und Häuser. Unweigerlich fiel ihm die alte Dame wieder ein, wer mochte sie gewesen sein? Erneut überflog Ignacio den Brief, bevor er zum Fenster ging und in den leuchtend blauen Mittagshimmel sah. Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen.
 
Zuletzt bearbeitet:

John Wein

Mitglied
Hallo Phillip,
Hier hast du mit viel Phantasie eine interessante Geschichte aus dem Baskenland entworfen und ich habe sie gern gelesen.
Aber: Bilder Bilder, Bilder! Der ganze Handlungsstrang versteckt sich hinter Bildern, dabei verlangt die Kurzgeschichte Handlung und nochmal Handlung und zwar stringent hinführend zum überraschenden Höhepunkt oder Ende. Der quirlige Hafen das malerische Fischerdorf, die seltsame Fremde usw. kann sich der Leser gut vorstellen bei wenigen passenden Worten. Denn nicht nur du, auch der Leser hat Phantasie und entwickelt seine eigenen Bilder auf Grund eigener Erfahrungen.
Die Biscaya, allein das Wort suggeriert doch schon Wind, Wellen und klamme Finger. Der Hafen das Plätschern der Wellen gegen die Kaimauer, die tuckernden Fischerboote, die kreischenden Möwen, die Luft geschwängert mit Salz und Dieseldämpfen, alles das kann man mit ein paar treffenden Adjektiven und Worten spannend entwickeln. Ich hoffe du verstehst, was ich meine. Geschichten schreiben macht Spaß und das merke ich auch bei dir! Bleib dran und nimm' meine Anregungen nicht als böswillige Kritik.
Ich hatte mal angefangen zu korrigieren und auf Verschiedenes hinzuweisen.
Ach ja, die Nordküste hat etwas Wundervolles und Geschichtsträchtiges und darauf einen Txakoli!
Gruß, John

Der majestätische Ozean
überflüssiges Adjektiv, ich würde es weglassen ( Ozean beherbergt in sich schon majestätische Größe)

peilte er das pulsierende Licht des Hafenleuchtturms an und ruhte seine, von harter Arbeit gezeichneten Hände ,auf dem Steuerrad des alten Fischkutters
Komma

Möwen flogen wild um das Boot und kreischten
Möwen kreischten wild um das Boot, sagt eigentlich dasselbe und man kann es sich so, wie du es meinst gut, vorstellen (statt wild könnte man auch hysterisch, ungestüm, kämpferisch, aggressiv formulieren)

Das Abladen des Fangs - der sofort auf die Waage der Händler gehievt wurde - das
mit Komma trennen

zeugte von einer Routine dieser Männer weniger Worte.
zeugte von ihrer Routine
Umso mehr fiel jeder auf, der nicht dazu gehörte.
ein Außenstehender wäre sofort aufgefallen
Erst später, nach einem gemütlichen Frühstück, flanierten sie an den Kaimauern entlang
Kommata
vielleicht die Weite des Ozeans
unweit vom hektischen Treiben
unweit (nahe)des hektischen Treibens

Nach einer halben Stunde war sein Tagesfang verkauft und Ignacio bereit, den Kutter zu verlassen. Zunächst schaltete er den Motor ab, der im letzten Rattern eine schwarze Rußwolke aus dem Abgasrohr schoss, welches neben dem Führerhäuschen in den Himmel ragte. Dann bedeckte er das Boot mit einer großen grünen Plastikplane, verzurrte sie an den Seiten und stieg auf den Kai hinab.
Schnell war der Fang verkauft. Ignacio bedeckte, und vertäute das Boot und kletterte hinunter zum Kai. sagt alles.( das Führerhäuschen die schwarze Rußwolke die grüne Plane usw. interessiert den Leser nicht sonderlich, er kann sich den Vorgang in seiner Phantasie gutvorstellen.

Der Weg zu seinem Haus sich durch das alte Fischerdorf, umsäumt von Steinhäusern mit kleinen Fenstern und bunten Rollläden.
vielleicht so: der Heimweg schlängelte sich durch ein malerische Fischerdorf.

am Schluss würde ich nur eine Andeutung machen, denn wenn man die Geschichte gelesen hat und die Handlung zielführend im Finale endet, wird der Leser das schon selbst herausfinden wollen, ohne dass du ihn darauf stößt.
vielleicht so:

Wer mochte diese Dame gewesen sein? Er ging zum Fenster, die Sonne stand hoch und die Schatten waren kurz. Ein seltsames Lächeln lag auf seinem Antlitz.
 

Philipp Hallen

Mitglied
Hallo John!

Vielen Dank für deine ausführliche Kritik und Verbesserungsvorschläge. Wahrscheinlich traue ich dem Leser/der Leserin zu wenig Fantasie zu. Daran werde ich versuchen zu arbeiten.
Gruß Philipp
 

John Wein

Mitglied
Nur nicht aufgeben, das wird schon werden. Auch ich lerne noch immer! Ich empfehle dir, den Forentext zu lesen und hier besonders Merkmale einer Kurzgeschichte.
LG John
 



 
Oben Unten