Der Fluch (10)

jon

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*** KAPITEL 4 ***

Sie standen eng beieinander, Carola musste etwas zu ihm aufsehen. Dean hatte Tränen in den Augen und sie auch. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und forschte in ihrem Gesicht. Jedes Detail schien er in sich aufzusaugen, als wollte er es sich für die Ewigkeit einprägen.
[ 3]In zehn, spätestens zwanzig Minuten würde er es vergessen haben.
[ 3]„Wir müssen“, sagte sie leise.
[ 3]Er ließ sie los, aber sein Blick flehte.
[ 3]Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie hatten keine Wahl. Sie lotste ihn zur Passagierbank, sie setzten sich.
[ 3]„Versuch, dich zu entspannen“, sagte sie leise.
[ 3]Sein Blick fragte, ob sie wirklich glaubte, dass das möglich war.
[ 3]„Versuch es“, flüsterte sie. „Bitte. Ich will dir nicht wehtun.“
[ 3]Er nickte kaum merklich und schloss die Augen. Er begann, tief ein- und auszuatmen, kapitulierte dann aber vor den Tränen.
[ 3]„Ich weiß“, murmelte sie und legte ihre Rechte an seine Schläfe.
[ 3]Er neigte den Kopf, schmiegte sein Gesicht in ihre Hand.
[ 3]„Ich weiß“, wiederholte sie tonlos und trat ein
[ 3]… sein Geist war in schwarz-goldenes Licht getaucht. Sie folgte dem bitter-süßen Pfad hinauf in den Wald. Jemand scherzte irgendwo, es war unendlich lange her. Ein schwarzer Blitz schlug ein und riss sie in gleißende Helle. Ein Stoppelfeld. Sie wischte es beiseite. Ein Mann, der wirres Zeug redete - ohne Bedeutung. Ein Apfelbaum. Wie Millionen anderer Apfelbäume, er konnte sonstwo stehen. Ein Parkplatz mit merkwürdigen Autos. Sie hatten vier Räder und ein Dach und ein Lenkrad - Autos eben. Irgendwelche. Und dieses Mädchen, das aus dem Nieselregen hervorkommt und ihn ansieht. Die ihn wahrnimmt, auf eine Weise, die ihm vertraut und fremd zu gleich erscheint. Sie zögert nicht, ihn mitzunehmen, ihr Auto ist warm anheimelnd und ein Lächeln schwebt über allem. Was immer passieren wird, es wird gut. Wird es nicht. Und das Auto ist klamm. Und die Frau ist fremd, es gibt sie gar nicht. Alles nur Müdigkeitsfantasien, alles nur Einbildung…
[ 3]Alles nur Einbildung.
[ 3]… schmiegt sein Gesicht in ihre Hand, die es wie ein Kissen aufnimmt. Ein Kissen aus Moos, ganz weich und duftend. Sein Lächeln umschmeichelnd. Verwehende Glückseeligkeit eines erlöschenden Traums. Sanft setzte der Materiestrom ihn auf dem weichen Waldboden ab. Irgendwo hinter den Bäumen scherzte jemand. Das Geräusch drang ins Bewusstsein des Schlafenden. Er regte sich.
[ 3]Carola drehte sich um und eilte fort. Ein wenig abseits würde sich zum Shuttle zurücktransportieren lassen. Vielleicht würde es noch nach ihm riechen in der Kabine, vielleicht sogar noch ein bisschen nach seiner jugendlich glühenden Leidenschaft, vor der ihre uralte Vernunft hatte kapitulieren müssen. Vielleicht würde sie seine Hände noch ein Weilchen auf ihrer Haut spüren, aber auch das würde vorbei gehen. Es ging immer vorbei.
[ 3]„Caro?“
[ 3]Sie schrak auf. „Jonathan!“
[ 3]Er lächelte flüchtig. „Schön, dich zu sehen, Mum. Entschuldige, ich habe nicht viel Zeit. Wo ist er?“
[ 3]Sie hatte Mühe, die Situation zu verstehen. „Wer?“
[ 3]„Er.“
[ 3]„Dean?“
[ 3]„Ja. Wo ist er.“
[ 3]Sie wies nach hinten. „Da.“
[ 3]Er eilte los.
[ 3]„Er muss jeden Moment aufwachen“, sagte Carola noch und rief John nach: „Was ist los?“
[ 3]Joanthan blieb stehen, kam kurz zurück. Er nahm Carola bei den Schultern und sah zu ihr herab. Er hatte die Augen seines Vaters. „Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um ihn.“
[ 3]„Ich habe schon …“
[ 3]„Mum!“ Er lächelte. „Mum, du bist gut, das weiß ich, aber hier brauchen wir mehr. Er … Es darf nicht ein Schatten zurück bleiben. Es gab eine Komplikation, weiß du. Er ist verdoppelt worden. Tut mir leid, ich habe es zu spät bemerkt.“
[ 3]„Verdoppelt?“
[ 3]„Keine Zeit für Erklärungen, Mum.“
[ 3]Von der Lichtung her rief jemand „Essen ist fertig!“
[ 3]Jonathan strich seiner Mutter übers Haar. „Mach dir keine Sorgen, ich kümmer mich um ihn. Es kriegt ein neues Leben, ok?“
[ 3]Sie nickte tonlos.
[ 3]„Ich liebe dich, Mum“, sagte Jonathan und eilte davon.
[ 3]Carola sah den Lichtschein eine[ 3]s Transporters zwischen den Bäumen. Dann hörte sie Deans Stimme. Sie verstand nicht, was er rief, aber sie bemerkte, dass er sich auf die Lichtung zu bewegte. Einen Moment lang hatte sie Bedürfnis, dort hin zu gehen, um ihn zu sehen. Dann dachte sie, dass ihr Dean schon längst mit Jonathan fort war. Und dann, als sie das auch fühlen konnte, aktivierte sie den Rücktransport.

***KAPITEL 5 ***

Henson ließ die Pistole sinken und sah auf die Frau herab. Dann schloss er die Augen, wandte sein Gesicht nach oben, halb zur Seite, machte eine winzige Kopfbewegung, schaute dann hinauf in den Himmel. Die Kamera fuhr näher und fing ein kaum hör- und sichtbares Seufzen ein, entfernte sich wieder und Henson drehte sich um und ging nach hinten weg.
[ 3]„Cut!“, rief Lingner vom Regiestuhl aus. „Gestorben.“
[ 3]Henson entspannte sich schlagartig, er wandte sich um und half seiner Kollegin beim Aufstehen.
[ 3]Sam trat aus dem Schatten, von dem aus er die Szene beobachtet hatte, hervor und klatschte ein paarmal in die Hände.
[ 3]Henson sah zu ihm.
[ 3]Sam ging näher. „Gut, das war wirklich gut.“
[ 3]Henson kam ihm entgegen. Er reichte ihm die Hand, ihn dabei unverholen musternd. „Sie müssen Thompson sein.“
[ 3]Sam grinste. „Wie kommen Sie denn da drauf?“
[ 3]Henson trat einen Schritt zurück und sah Sam von oben bis unten an. „Ich … hatte gehört, dass wir uns ähneln, aber das ist … beeindruckend.“
[ 3]Sam hörte den leisen Ton des Missbehagens sehr wohl, ignorierte ihn aber. „Tja. Fallon übertreibt zwar manchmal, aber eben nicht immer. Wie hat er Sie dazu gebracht, sich mit mir zu treffen?“
[ 3]„Ich schulde ihm noch einen Gefallen.“
[ 3]„Muss ein großer Gefallen sein.“
[ 3]„Ja. Er hat mir mal geholfen, ein Gemälde aus dem Zoll loszueisen.“
[ 3]Sam zog fragend die Brauen zusammen. „Ein Gemälde?“
[ 3]„… das mir sehr viel bedeutet. - Also“, wechselte er das Thema, „Sie wollen unbedingt meinen Doppelgänger spielen.“
[ 3]Sam stellte amüsiert fest, dass er in Henson wie in einem offenen Buch lesen konnte. Er wunderte sich zwar, woher Hensons Interesse für bildende Kunst kommen mochte, aber er folgte dem Themenwechsel. „Genau genommen will Fallon unbedingt, dass ich es spiele. Und obwohl ich ihm keinen Gefallen schulde, habe ich mich überreden lassen, mir das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen.“
[ 3]Henson zog die Brauen zusammen.
[ 3]Sam fielen die steilen Falten auf seiner Stirn auf. Unwillkürlich fragte er sich, ob die bei ihm auch auftraten, und wusste zugleich, dass sie das natürlich taten.
[ 3]Hensons Unbehagen wuchs. „Wenn Sie nicht wollen und ich nicht will, warum sollten wir es dann tun?“
[ 3]„Weil Francis Fallon es will?“ Sam merkte, dass er den Bogen langsam aber sicher überspannte. „Nein im Ernst. Er ist der Einzige, dem daran zu liegen scheint, die Frage ist nur, wie weit wir beide bereit sind, ihm entgegen zu kommen. Ich zum Beispiel weiß noch nicht mal, um was es eigentlich in dem Film gehen soll. Vielleicht will ich das ja gar nicht. Oder kann es nicht, ich bin schließlich nicht …“ perfekt wollte er sagen, sagte dann aber. „… Sie.“
[ 3]Henson überlegte. „Es würde natürlich einiges beim Dreh vereinfachen. Wir könnten ein paar Dinge machen …“ In ihm schienen bereits konkrete Vorstellung zu reifen, Vorstellungen, die ihm gefielen. Er lächelte. In Sams Gesicht forschend ließ er offenkundig ein paar Ideen vor seinem inneren Augen Revue passieren. Sein Lächeln vertiefte sich dabei. „Das … eh … muss ich natürlich erst noch mit dem Regisseur besprechen, aber …“ Sein Blick kehrte ins Hier und Jetzt zurück. „Wissen Sie was? Hier werde ich zwar nicht mehr dazu kommen, weil wir übermorgen schon zurück nach LA reisen, aber ich lasse Ihnen das Buch schicken. Wenn der Regisseur ja sagt, rufen wir Sie an. Sie müssten dann aber auf der Stelle nach London kommen. Wäre das in Ordnung für Sie?“
[ 3]„Kein Problem. Ich lebe in London.“
[ 3]„Perfekt!“ Er lächelte vergnügt und reichte Sam die Hand. „Wir sehen uns dann, ich bin sicher. Entschuldigen Sie mich, aber ich muss mich für die nächste Szene vorbereiten. Bleiben Sie noch, wenn Sie wollen.“
[ 3]Sam fühlte sich plötzlich unbehaglich. Was immer Henson sich da gerade ausgedacht hatte, er wusste offenbar nicht, wie weit ihre Ähnlichkeit ging. Im Moment war allerdings keine Zeit, es ihm klar zu machen. „Danke“, sagte Sam deshalb. „Aber ich bin noch verabredet.“
[ 3]„Gut.“ Henson reichte ihm die Hand. „Wir sehen uns dann später in London.“ Dann verschwandt er.
[ 3]Sam griff nach seinem Handy und gab Carolas Nummer ein. Jemand tippte ihn an. Sam sah auf. „Nicht hier, ok?“, sagte der Mann und Sam klappte das Handy zu. Er schlängelte sich vom Set und verließ das Gelände. Während er draußen auf die Straßenbahn wartete, klingelte er erneut bei Carola an.
[ 3]„Bauer?“, meldete sie sich.
[ 3]„Hi, ich bin's.“
[ 3]„Sam?“ Sie freute sich hörbar. „Hey, wo bist du?“
[ 3]„Auf dem Weg in die Innenstadt, ich hatte eben noch was Berufliches zu erledigen.“
[ 3]„Hier[ 3]? Cool! Aber nimm dir ruhig Zeit, der Babysitter ist noch nicht da, ich komme bestimmt ein paar Minuten später.“
[ 3]Sam lächelte über die Aufgeregtheit, die Carola versprühte. „Bring die Kleine doch mit“, schlug er vor.
[ 3]„Sie wird dich morgen noch genug nerven. Du bleibst doch bis morgen, oder?“
[ 3]„Ja.“ Die Bahn rumpelte heran. „Ich könnte ja auch direkt zu dir kommen.“
[ 3]Sie lachte. „Ich lass doch keine fremden Männer in meine Wohnung!“
[ 3]Er ging auf den Ton ein. „Ich dachte, wir wären uns nicht mehr fremd …“
[ 3]„Najaaa …“
[ 3]Die Bahn hielt und er stieg ein.
[ 3]Er grinste. „Was na ja?“
[ 3]„Ich weiß ja noch mal wie du aussiehst, du hast mir ja kein Foto geschickt!“
[ 3]„Ich wollte dich nicht erschrecken.“
[ 3]„Siehste! Und sowas soll ich meine Wohnung lassen? Ne ne.“
[ 3]„Ach komm, ich bin doch ein ganz friedlicher Mensch.“
[ 3]„Das kann ja jeder sagen! Weiß ich, was du früher so getrieben hast?“
[ 3]Er spürte einen Stich. „Tja, das ist in der Tat ein Risiko.“
[ 3]Sie hörte offenbar den Tonwechsel. „Entschuldige, ich wollte dich nicht verletzten. Es ist nur … Es war dumm von mir. Sorry.“
[ 3]„Schon gut. Man kann ja nicht immer daran denken.“
[ 3]„Trotzdem. Ich …“
[ 3]„Schon gut! - Entschuldige, es ist … etwas kompliziert.“
[ 3]„Ja, das kenn ich.“
[ 3]„Ach ja?“, versuchte er zu scherzen. „Welche geheimen Abgründe lauern denn in deiner Vergangenheit?“
[ 3]Sie tat, als sei sie empört. „Ich muss doch bitten, Mr. Thompson!“
[ 3]„Was denn?“, spielte er den Verwunderten.
[ 3]Sie belehrte: „Sowas beredet man doch nicht am Telefon!“
[ 3]„Ach nicht?“
[ 3]„Nein! Niemals!“
[ 3]„Dann beim Kaffee?“
[ 3]„So wie nachher?“
[ 3]„Zum Beispiel.“
[ 3]„Ja, doch, da vielleicht.“ Sie lachte. „Bis nachher dann! Tschüß!“

Sie hatten sich am Goldenen Reiter verabredet und Sam erkannt sie sofort. Sie trug einen legeren Hosenanzug, ihr Haar ergoss sich weich und wellig über ihren Rücken. Man konnte die Anspannung sehen, mit der sie nach ihm Ausschau hielt.
[ 3]Beim Näherkommen konnte er ein erwartungsvolles Lächeln auf ihrem Gesicht erkennen, er genoss diesen Anblick einen Moment lang. Er fragte sich, wie sie ihn sich wohl vorstellte. Dass sie enttäuscht sein könnte, damit rechnete er nicht. Er schalt sich für diesen Gedanken als eitel, atmete tief durch und trat von hinten zu ihr.
[ 3]„Hallo“, sprach er sie an.
[ 3]Sie fuhr herum. „Ha…“ Ihr Lächeln gefror, zerbröckelte. Sie starrte ihn an. Es schien Ewigkeiten zu dauern. „Sam?“, brachte sie schließlich hervor.
[ 3]Er nickte. „Erraten. Schön, dich zu sehen.“
[ 3]Ein Lächleln zuckte um ihren Mund, fand aber keinen Halt.
[ 3]„Ich weiß“, sagte er auf gut Glück und hob die Hände. „Überraschung!“
[ 3]Sie rang noch immer um Fassung. „Du siehst aus wie …“ Ein Fragezeichen schwebte in der Luft.
[ 3]„… Mike Henson“, ergänzte er. „Ich weiß. Ist nicht so leicht, wie es aussieht.“
[ 3]Das Lächeln kam zurück, diesmal verfing es sich in ihren Mundwinkeln und starb dort. Sie wirkte bleich. „Mike Henson“, wiederholte sie tonlos.
[ 3]Er nickte, ließ ihr Zeit.
[ 3]„Michael Dean Henson.“ Sie schloss die Augen und wandte sich ab.
[ 3]Sam sah, dass sie schwer atmete. „Hast du ein Problem damit?“
[ 3]Sie drehte sich um. „Nein! Nein. Es ist nur…“, endlich erreichte das Lächeln auch ihre Augen. „… ich bin Henson-Fan und da … wirft einen das schon ein bisschen aus der Bahn. Aber …“, sie atmete tief durch, „… kein Problem, wirklich. Ich …“, sie lachte auf. „Du musst nur damit rechnen, dass ich dich manchmal ziemlich … nun ja … anschmachte.“
[ 3]Er lächelte. „Damit kann ich leben, glaub ich.“
[ 3]Sie grinste. „Oh ja, das glaub ich sofort! - Was ist das eigentlich, was du hier beruflich zu hattest? Ein Rollenangebot?“
[ 3]Er nickte und legte den Arm um sie. „Erzähl ich dir beim Kaffee."

*** EPILOG ***

„Daddiiiiii!“, jammerte Olivia und streckte Michael die Ärmchen entgegen.
[ 3]Henson nahm seine Tochter aus den Armen der Haushälterin und strich ihr das Wuschelhaar aus der Stirn. „Was ist denn, Süße? Hast du schlecht geträumt?“
[ 3]Die Kleine nickte. „Der Max soll nicht tot sein.“
[ 3]Auf Hensons Stirn bilden sich zwei steile Falten. „Wie kommst du denn da drauf? Dein Brüderchen ist doch nicht tot.“ Er drückte das Kind an sich und tätschelte ihr beruhigend den Rücken. „Das war nur ein Traum, Süße. Maximilian geht es gut. Er schläft jetzt.“
[ 3]Olivia sah ihren Vater skeptisch an.
[ 3]„Wollen wir nachsehen?“
[ 3]Sie nickte.
[ 3]„Na dann komm, wir schauen mal nach.“ Henson ging den Korridor entlang zu den Kinderzimmern und öffnete eine der beiden Türen. Die sanften Lichter eines an Decke und Wände projizierten Sternenhimmels tupften Punkte auf die Gesichter von Vater und Tochter. Leise trat Henson ein. Er wies auf Max' Babybettchen. „Siehst du?“, flüsterte er. „Er schläft.“
[ 3]Olivia nickte.
[ 3]So lautlos wie möglich verließ Henson das Zimmer wieder und schloss die Tür. „Na?“, fragte. „Ist alles gut?“
[ 3]Aus dem Foyer klang Sarah Hensons Stimme. „Schatz? Wir müssen los!“
[ 3]„Alles in Ordnung?“, fragte Henson die Kleine.
[ 3]Sie nickte. „Fahrt ihr jetzt wieder zu den vielen Leuten?“
[ 3]Henson lächelte. „Ja mein Schatz.“
[ 3]„Warum?“
[ 3]„Weil wir ein bisschen feiern wollen, das habe ich dir heute Nachmittag doch schon erklärt.“
[ 3]Olivia setzte eine wissende Miene auf. „Wegen dem Film, wo du doppelt bist, stimmt's?“
[ 3]„Der andere, meine Süße. Und? Wirst du schön brav sein und auf Emma hören?“
[ 3]Sie sah zur Haushälterin und nickte.
[ 3]Henson gab die Kleine an Emma und küsste Olivia auf die Stirn. „Schlaf gut, Süße!“
[ 3]„Gute Nacht, Daddy.“
[ 3]„Mike!“, rief Sarah noch einmal
[ 3]„Ich komme!“ Er ging zu seinem Arbeitszimmer. „Ich hole nur noch die Uhr!“
[ 3]„Beeil dich, Schatz, du weißt doch, dass sie noch Fotos von dir machen wollen.“
[ 3]Henson knurrte unbestimmt und ging zum Schreibtisch. Die Uhr lag oben auf. Er streifte sie sich über das Handgelenk. Sein Blick fiel auf ein Gemälde über dem Kamin und blieb wie gewohnt daran haften. Er glitt über das barocke, üppig verzierte Kleid der Dargestellten, sah auf ihre schmucklosen schönen Hände und folgte einer Locke des durch das Krönchen kaum gebändigten Haares. Dann schaute Michael Henson der Frau ins Gesicht. Ihr Blick war traurig, als wüsste sie etwas, das ihn, Mike, verletzten würde, und ihr Mund lächelte, als wollte sie Mike deswegen trösten. Henson schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr Blick brannte in ihm nach und rührte schmerzhaft an sein Innerstes.
[ 3]Sarahs Stimme weckte ihn. Er sah auf, zur Tür.
[ 3]„Alles in Ordnung, Schatz?“, fragte sie.
[ 3]Er lächelte. Sie sah bezaubernd aus. „Ja. Alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig müde. Ich mache drei Kreuze, wenn der Premierenabend vorbei ist.“ Dann sah er noch einmal zu dem Bild, in Carolas Gesicht, und ging.


Ende
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
oooch,

schade, schon zu ende. nette carola-episode. gefällt mir viel besser als die sache mit dem rockstar. ist schlüssiger und dichter.
paar fehlerchen: Ein wenig abseits würde sich zum Shuttle zurücktransportieren lassen - da scheint mir ein sie zu fehlen.
Es kriegt ein neues Leben, ok?" - Er.
. . .Lichterschein eine s Transporters - da biste wohl gegen die große taste gekommen.
. . .vor seinen inneren Augen - vor seinem inneren Auge.
Ich weiß ja noch nicht mal wie du aussiehst - nach mal kommt n komma.
Entschuldige, ich wollte dich nicht verletzten - verletzen.
Ein Lächleln zuckte um ihren Mund . . .
. . .als wüssten sie etwas, das ihn, Mike, verletzten könnte - verletzen.

also, wenn dieses riesen epos mal fertig ist, kauf ich ein exemplar.
lg
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Liebe flammarion, ich danke schonmal von Herzen für die Aufmunterung – spannend ist es ja offenbar doch geworden (, ich war mir nicht sicher, ob das bis zum Ende durchhält). Danke auch für die Fehlermeldungen, ich nehm sie mit in die Bearbeitungsrunde. Ein Riesen-Epos wird aber wohl nicht draus, auch wenn ich da und dort vielleicht noch was ausmale (von wegen "filmtauglich" machen) und ergänze – schließlich soll es ja in einen Film passen.

Also: Falls noch Fragen auftauchen, irgendwas unmotiviert erscheint oder so – her damit!
 



 
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