Der Fluch / 2 – Kapitel 1/4

jon

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Sam erwachte davon, dass etwas rhythmisch und heiß seinen Hals streifte. Er versuchte, es wegzuwischen und stellte fest, dass sein Arm blockiert war. Jemand lag darauf. Gretchen. Sam blinzelte zu ihr. Sie schlief noch. Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet und Sam spürte das dringende Bedürfnis, sie zu küssen. Er beugte sich zu ihr, sie drehte sich, im Schlaf grummelnd, um. Weich fiel ihr dunkelblondes Haar ihm über den Arm und ein Duft nach Wärme erreichte Sam. Er lächelte und gab sich dem Gefühl eines perfekten Morgens hin.
[ 3]Gretchen drehte sich erneut, schniefelte und vergrub ihr Gesicht an Sams Halsansatz. Sam neigte den Kopf zu ihr und begann, ihr über das Haar zu streichen. Die Augen geschlossen genoss er ihre Nähe.
[ 3]Sie begann sich zu regen und sah zu ihm auf.
[ 3]Er lächelte ihr zu. „Guten Morgen, meine Schöne“, flüsterte er.
[ 3]Ein Strahlen brach aus ihr. „'n Morgen.“ Sie drehte sich auf den Rücken, den Kopf noch immer auf seinem Arm, und räkelte sich. Dann rollte sie sich wieder an seine Seite, legte einen Arm um ihn und sah ihm ins Gesicht. Ihr Blick tastete jeden Zentimeter davon ab, es wirkte fast, als könnte sie nicht fassen, was sie sah.
[ 3]Sam rührte sich nicht, ließ sie gewährten. Auch als ihr Blick über seinen Körper zu gleiten begann und ihre Finger die Konturen der Muskeln nachzeichneten. Erst als sie den Bauch erreichte, lachte er leise auf und zuckte unwillkürlich.
[ 3]Sie schaute ihm wieder ins Gesicht. „Kitzelt es?“
[ 3]„Ein bisschen. Aber mach ruhig weiter.“
[ 3]Sie schlug scherzhaft nach ihm. Er schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich herab. Küsste sie, rollte sie beide herum, so dass er nun über ihr war.
[ 3]Sie schob ihn von sich. „Ich muss ins Studio“, erklärte sie und stand auf.
[ 3]Er sah ihr nach, wie sie nackt ins Bad tappte und dabei provokant mit den Hüften wippte. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ließ sich Sam noch einmal ins Bett fallen, kostete ein paar Sekunden lang die Stimmung aus und stand dann ebenfalls auf. Er schlüpfte in Shorts und Jeans und setzte Kaffee an. Im Kühlschrank fand er eine Rolle Brötchenteig und brach sie auf.
[ 3]Einige Minuten später zog der Duft nach frisch Gebackenem durch Sams Wohnung. Gretchen kam, perfekt frisiert und geschminkt, aus dem Bad und staunte den Frühstückstisch an.
[ 3]„Ui!“ Sie setzte sich. „Das ist ja … Das sieht lecker aus.“
[ 3]Er holte den Kaffee. „Nimmst du Zucker?“
[ 3]„Nein, nur Milch. Was ist das?“ Sie wies auf ein Schälchen Konfitüre. „Erdbeere?“
[ 3]„Himbeere. Und das ist Aprikosenmarmelade.“
[ 3]Sie sah ihn an. „Ich wusste gar nicht, dass du vom Kontinent kommst.“
[ 3]Er goss ihnen Kaffee ein. „Wieso?“
[ 3]„Na“, sie machte eine den Tisch umfassende Geste, „das hier. Ein europäisches Frühstück.“
[ 3]Sam schaute sich auf dem Tisch um. „Ach ja? Ja, irgendwie schon.“ Er sah auf und reichte Gretchen den Brötchenkorb. „Nein, ich war nie dort. Mein … mein Ziehvater machte das Frühstück immer so. Manchmal auch mit Wurst, aber damit kann ich im Moment leider nicht dienen.“
[ 3]Während sie sich ein Brötchen aufschnitt, sagte sie: „Ich wusste gar nicht, dass du bei Zieheltern aufgewachsen bist. In deinem Lebenslauf steht nicht viel drin über deine Kindheit. Eigentlich gar nichts.“
[ 3]„Ich weiß.“ Er trank einen großen Schluck Kaffee, um den Gedanken an Jonathan herunterzuspülen.
[ 3]„Erzähl mir was davon“, bat sie. „Hast du in der Schule schon Theater gespielt?“
[ 3]Er nahm ein Brötchen. „Lass uns über etwas anderes reden, ok?“
[ 3]Sie sah ihn einen Moment lang irritiert an. „Warum? Was ist …?“
[ 3]„Bitte!“
[ 3]Sie zuckte zusammen. Dann nickte sie. „Ok.“
[ 3]Sam ärgerte sich über die Missstimmung, die das Thema in ihm geweckt hatte. Er griff über den Tisch hinweg nach Gretchens Hand. „Entschuldige! Ich … Ich möchte einfach nicht darüber sprechen. Es ist …“, er zog seine Hand zurück, „… einfach etwas schwierig im Moment.“
[ 3]Sie versuchte sichtbar, sich vorzustellen, was passiert sein mochte, und schaute ihn an, als suche sie nach Zeichen, nach Hinweisen. Er kam ihr nicht entgegen, tat so, als sei alles geklärt. Schließlich nahm sie den Blick von ihm und widmete sich wieder dem Frühstück.
[ 3]Eine Weile aßen sie schweigend. Dann fielen Sam die Theaterkarten ein.
[ 3]„Hast du heute Abend schon etwas vor?“, fragte er.
[ 3]Sie schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“ Sie lächelte. „Warum? Willst du mich ausführen?“
[ 3]Er ging auf den Ton ein, stützte den Kopf die Hand und blinzelte zu ihr hinüber. „Vielleicht.“
[ 3]Auch sie stützte ihr Kinn auf. „Ah. Und wohin?“
[ 3]Einen Moment lang versank er in ihren Augen.
[ 3]„Also?“
[ 3]Er tat, als überlege er. „Wie wäre es mit … Theater?“
[ 3]„Theater?“ Ihre Stirn kräuselte sich ein wenig und ihre vollen Lippen öffnete sich zu einem halb amüsierten, halb erstaunten Lächeln.
[ 3]Sam kämpfte mit dem Verlangen, diese Lippen zu berühren. Er fühlte etwas in sich denken, dass Gretchen perfekt sei.
[ 3]Sie lehnte sich zurück und nahm ihre Tasse in die Hand. „Theater also“, sagte sie und nippte am Kaffee. „Irgendwas Bestimmtes?“
[ 3]„Cop Two“, sagte er.
[ 3]Gretchen riss die Augen auf. „Cop Two?!“ Dann strahlte sie. „Wow!“ Dann zerfiel ihr Lächeln und sie sagte noch einmal „Wow.“ Dann trank sie und sah dabei intensiv an Sam vorbei.
[ 3]Er verstand nicht. „Was?“
[ 3]Sie hörte auf, an ihrem Kaffee zu nippen, setzte die Tasse aber nicht ab. „Na ja“, druckste sie, sah Sam noch immer nicht an.
[ 3]Er lehnte sich ebenfalls zurück. „Ich dachte, du wärst ein Fan von diesem Henson.“
[ 3]Jetzt sah sie ihn an. Fragend, fast lauernd.
[ 3]„Oder nicht?“
[ 3]„Doch! Doch, doch“, beeilte sie sich zu sagen. Das Lauern blieb in ihrem Blick.
[ 3]„Was ist? Ich nahm an, du würdest dich freuen. Die Shows sind ausverkauft, es … Was ist das Problem?“
[ 3]„Na ja, es ist, weil …“ Sie sah ihn an. Die Frage in ihrem Blick war jetzt irgendwie anders. „Du … du hast kein Problem damit?“
[ 3]„Womit?“
[ 3]„Dass ich … ein Henson-Fan bin?“
[ 3]Er lachte. „Warum sollte ich? Oh Gott, nein! Er ist gut, warum sollte ich deshalb ein Problem haben?“
[ 3]Sie war deutlich erleichtert. „Na ja, ich dachte, du könntest eifersüchtig sein oder so.“
[ 3]„Eifersüchtig?“ Er schüttelte den Kopf. „Oh Gott, Gretchen, das … eh … Hey! Wenn du nicht gerade mit ihm ins Bett steigst!“
[ 3]Ihm schien, als flöge ein Schatten über ihr Gesicht, aber es war so rasch vorbei, dass er sich nicht sicher war, es gesehen zu haben. „Nein, nein, im Ernst. Das … ist schon ok. Also? Heute Abend Cop Two?“
[ 3]Sie nickte strahlend.

Sie hatten gute Sitzplätze. Sam fragte sich, ob Fallon die Tickets geschenkt bekommen hatte, denn wenn man sich solche Karten kaufte, dann ging man gewöhnlich auch hin. Gretchen hatte sich schick gemacht und präsentierte sich von einer ausgesprochen kulturvollen Seite. Sam fand sich fast ein wenig zu leger gekleidet neben ihr, aber er hatte beim besten Willen keinen geeigneten Anzug im Schrank gehabt. Der, den er hatte, wäre dann doch etwas overdressed gewesen. So, in Jeans und modischem Sakko, war er sich jedenfalls sicher, dass die überraschten Blicke, die manche der anderen Gäste ihnen zuwarfen, nicht ihm, sondern Gretchen galten.
[ 3]Langsam verebbten die Blicke; das Publikum hatte sich auf den Plätzen einsortiert und sammelte seine Aufmerksamkeit für die Show. Die Erwartung, die sich ausbreitete und wie ein Tuch über alles legte, erfasste auch Sam. Es war ein angenehmes Gefühl, beinahe ein bisschen wie leichtes Lampenfieber. Eine neue Show, ein begieriges Publikum, eine zauberhafte Frau an seiner Seite - es war vielleicht nicht ganz die perfekte Mischung, dazu hätte er auf der Bühne sein müssen, aber es war zumindest verdammt nahe dran.
[ 3]Die Ouvertüre erklang und lenkte alle Aufmerksamkeit zur Bühne. Aus den Augenwinkeln heraus sah Sam, wie sich Gretchen straffte und noch aufrechter hinsetzte, fast so, als würde sie dadurch besser sehen können. Sam konnte ihre Erwartung beinahe körperlich spüren und lächelte darüber.
[ 3]Dann hob sich der Vorhang und gab den Blick auf eine stilisierte Großstadtlandschaft frei. An einer Ecke links lungerten eine paar Gestalten herum, von rechts kamen Stimmen. Ein zweiter Trupp näherte sich offenbar und weckte die Aufmerksam der anderen. Dann kamen sie aus den Kulissen, musterten die ersten, einer begann von Ereignissen der Nacht zu singen, ein anderer stimmte ein, spottete, trat aus der Gruppe hervor und …
[ 3]… Sam erstarrte. Das war er. Sam. Da vorne war er! Er selbst! Sein absolutes Ebenbild. Das gleiche Gesicht, die gleiche Figur. Die gleiche Stimme. Sogar die gleiche Art, sich zu bewegen. Etwas in Sam dachte, dass er sich ja selbst nie gesehen hatte, es also eigentlich nicht einschätzen können dürfte, aber jede Faser seines Körpers wusste es besser: Das da oben war sein anderes Ich.
[ 3]„Er ist gut“, raunte jemand.
[ 3]Sam sah sich nach der Stimme um: Gretchen.
[ 3]Sie strahlte. „Er ist gut, oder?“
[ 3]Sam begriff nicht, was sie meinte.
[ 3]„Henson. Er ist toll.“
[ 3]Sam nickte mechanisch.
[ 3]Gretchen wandte sich wieder der Bühne zu. Ihre Wangen schienen zu glühen und ihr Atem ging flach und schnell. Fassungslos sah Sam sie berauscht lächeln, ganz versinken, sich ganz hingeben. Ihm hingeben, Henson. Mit einer Bedingungslosigkeit, gegen die der gestrige Abend, die gestrige Nacht nur ein schaler Schatten war.
[ 3]Sam schloss die Augen und wandte sich ab. Gretchens Bild brannte weiter in ihm. Hensons Stimme jubilierte dazu und Sam konnte fühlen, wie das gesamt Publikum dem Geschehen auf der Bühne erlag. Wie es Henson erlag. Der eine Rolle sang, die hätte Sams sein sollen. Ohne zu hinterfragen, woher er das wusste, hakten sich Sams Empfindungen an diesem Gedanken fest und begannen zu glühen, zu brodeln, alles andere zu verschlingen und nach außen zu drängen. Die Wut kochte so hoch in ihm, dass er die Explosion kommen spürte. Er sprang auf und drängte sich durch die Reihen nach draußen. Er hörte seine Schritte und er hörte ein Murmeln und er hörte in Hensons Stimme dessen Irritation. Ein Anflug von Genugtuung wehte heran, aber er glitt an Sams Wut ab. Die Tür zum Saal hatte sich hinter ihm noch nicht geschlossen, da schlug Sam schon auf die Wand des Foyers ein.

Die Straßen in London hatten sich umgefärbt. Das geschäftige Treiben war in vergnügten Trubel übergegangen und von Beschaulichkeit durchsetzt. Die Menschen waren in fröhlichen Trupps unterwegs oder saßen gemütlich in Restaurants und Pubs beieinander. Jeder gehörte irgendwo dazu.
[ 3]Sam ging durch diesen langsam kühler werdenden Abend wie in einer Glasglocke. Er sah, was rundum geschah, aber es schien ihm unwirklich und fern. Auch sein Ausbruch im Theater schien unwirklich und fern, sein in-die-Nacht-stürmen. Er war durch die Straßen gelaufen, hatte Leute angerempelt, zuerst viele, dann immer weniger. Und dann, als er an einem Pub einem Betrunkenen auswich, merkte er, dass die Wut verloschen war. Sie war niedergebrannt und hatte nichts zurück gelassen außer Asche und Leere.
[ 3]Jetzt ging Sam zum Theater zurück. Er wusste nicht, warum, aber er dachte, dass er wohl seinen Mantel holen wollte. Natürlich konnte er das auch morgen noch tun, aber er konnte es auch gleich erledigen. Vielleicht sollte er sich bei dem Wachmann entschuldigen, der ihn rausgeworfen hatte. Der Mann hatte schwer mit ihm zu tun gehabt. Sam wunderte sich eine Sekunde lang, dass er offenbar gar nicht an Gretchen dachte, sondern nur, dass Henson ja nichts dafür konnte, dass sein, Sams Leben so verpfuscht war. Die Idee, dass Henson sein anderes Ich sein könnte, erschien Sam jetzt völlig absurd, und er beschloss, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie nichts miteinander gemein hatten.
[ 3]Im Theater hatte der Wachmann gewechselt und auch an der Garderobe schien niemand etwas von seinem Ausraster vor einer knappen Stunde zu wissen. Er holte seinen Mantel ab und blieb unschlüssig im Foyer stehen. An der Bar wurden Gläser bereit gestellt, die Pause stand wohl kurz bevor. Sam fürchtete plötzlich, Gretchen zu begegnen, und wandte sich zum Gehen. Dann bemerkte er, wie er den Weg hinter die Bühne einschlug und dass er von niemandem daran gehindert wurde.
[ 3]Er geriet mitten in den Pausentrubel und musste ständig mehr oder weniger geschminkten Leuten ausweichen. Manche sahen zu ihm auf und wunderten sich einen Augenblick lang, waren aber zu beschäftigt, etwas zu sagen. Sam erreichte einen Teil der Katakomben, wo offenbar die Garderoben untergebracht waren.
[ 3]Jemand eilte, ein Polizisten-Kostüm über dem Arm, an ihm vorbei zu einer der Türen. „Henson“, stand auf einem Pappschild an der Tür. Sam trat näher. Die Tür wurde vor seiner Nase wieder geschlossen. Er starrte auf das Pappschild. Es war mit Hand geschrieben und wirkte zerfleddert.
[ 3]„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte jemand.
[ 3]Sam drehte sich um. Er musste tief hinunter sehen, ehe er Blickkontakt mit dem Mann bekam. „Nein“, sagte er lächelnd. „Danke.“
[ 3]Der Kleine starrte ihn noch einen Moment lang an, dann ging er kopfschüttelnd.
[ 3]Sam hob die Hand, um zu klopfen. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Sam musste ausweichen. Wer immer da gerade heraus wollte, hatte es offenbar nicht eilig, denn er blieb, die Klinke in der Hand, stehen. Sam, der im toten Winkel hinter der Tür stand, hörte von drinnen Hensons Stimme.
[ 3]„… großartig. Demnächst muss ich wohl Autogrammkarten drucken lassen.“ Henson lachte, er meinte es nicht ernst.
[ 3]„Früher oder später garantiert“, sagte der Mann an der Tür mit einer Stimme, die Sam vertraut vorkam. „Sie haben das Zeug zum Star.“
[ 3]Sam beschloss, sich bemerkbar zu machen, und räusperte sich.
[ 3]„Um Himmels willen bloß nicht!“, sagte Henson. „Lassen Sie mich einfach Schauspieler sein, Jonathan!“
[ 3]Sam, der schon zu einem Schritt angesetzt hatte, stockte.
[ 3]„Das widerspricht sich doch nicht“, sagte Jonathan. „Bei Ihrem Talent und Ihrem Ehrgeiz …“
[ 3]„… und einflussreichen Fürsprechern wie Ihnen“, ergänzte Henson mit einem Unterton, der Sam aufhorchen ließ. Henson empfand es offenbar als Makel, protegiert zu werden.
[ 3]Jonathan sagte: „Keine Sorge, Mike, es ist ganz Ihre Karriere. Ich habe nicht vor, mich zu sehr einzumischen.“
[ 3]Sam sog scharf die Luft ein. Tricker. Er war es, keine Frage.
[ 3]„Nicht zu sehr?“, lachte Henson.
[ 3]„Nur ein kleiner Schub in die richtige Richtung“, beteuerte Tricker.
[ 3]„Wie immer Sie das gemacht haben, Jonathan, aber dass Sie mich noch nach dem Vorsingen in die Show gebracht haben, das dürfte wohl mehr als ein kleiner Schub gewesen sein. Keine Ahnung, womit Sie sie überzeugt haben.“
[ 3]„Tja“, sagte Tricker betont geheimnisvoll. „Alles kann ich natürlich nicht ver…“
[ 3]Sam riss ihm die Tür aus der Hand. „Du gottverdammter Hurensohn!“
[ 3]Tricker starrte ihn überrascht an. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis er begriff.
[ 3]„Du Mistkerl, du …“ Die Wut riss Sam die Worte fort. Er sah, wie Jonathan zu einer Erklärung ansetzte, einer Erklärung, die Sam nicht haben wollte. Nicht jetzt und nicht hier. Nicht vor dem da.
[ 3]Sam schlug zu.
 

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Sam erwachte davon, dass etwas rhythmisch und heiß seinen Hals streifte. Er versuchte, es wegzuwischen und stellte fest, dass sein Arm blockiert war. Jemand lag darauf. Gretchen. Sam blinzelte zu ihr. Sie schlief noch. Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet und Sam spürte das dringende Bedürfnis, sie zu küssen. Er beugte sich zu ihr, sie drehte sich, im Schlaf grummelnd, um. Weich fiel ihr dunkelblondes Haar ihm über den Arm und ein Duft nach Wärme erreichte Sam. Er lächelte und gab sich dem Gefühl eines perfekten Morgens hin.
[ 3]Gretchen drehte sich erneut, schniefelte und vergrub ihr Gesicht an Sams Halsansatz. Sam neigte den Kopf zu ihr und begann, ihr über das Haar zu streichen. Die Augen geschlossen genoss er ihre Nähe.
[ 3]Sie begann sich zu regen und sah zu ihm auf.
[ 3]Er lächelte ihr zu. „Guten Morgen, meine Schöne“, flüsterte er.
[ 3]Ein Strahlen brach aus ihr. „'n Morgen.“ Sie drehte sich auf den Rücken, den Kopf noch immer auf seinem Arm, und räkelte sich. Dann rollte sie sich wieder an seine Seite, legte einen Arm um ihn und sah ihm ins Gesicht. Ihr Blick tastete jeden Zentimeter davon ab, es wirkte fast, als könnte sie nicht fassen, was sie sah.
[ 3]Sam rührte sich nicht, ließ sie gewährten. Auch als ihr Blick über seinen Körper zu gleiten begann und ihre Finger die Konturen der Muskeln nachzeichneten. Erst als sie den Bauch erreichte, lachte er leise auf und zuckte unwillkürlich.
[ 3]Sie schaute ihm wieder ins Gesicht. „Kitzelt es?“
[ 3]„Ein bisschen. Aber mach ruhig weiter.“
[ 3]Sie schlug scherzhaft nach ihm. Er schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich herab. Küsste sie, rollte sie beide herum, so dass er nun über ihr war.
[ 3]Sie schob ihn von sich. „Ich muss ins Studio“, erklärte sie und stand auf.
[ 3]Er sah ihr nach, wie sie nackt ins Bad tappte und dabei provokant mit den Hüften wippte. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ließ sich Sam noch einmal ins Bett fallen, kostete ein paar Sekunden lang die Stimmung aus und stand dann ebenfalls auf. Er schlüpfte in Shorts und Jeans und setzte Kaffee an. Im Kühlschrank fand er eine Rolle Brötchenteig und brach sie auf.
[ 3]Einige Minuten später zog der Duft nach frisch Gebackenem durch Sams Wohnung. Gretchen kam, perfekt frisiert und geschminkt, aus dem Bad und staunte den Frühstückstisch an.
[ 3]„Ui!“ Sie setzte sich. „Das ist ja … Das sieht lecker aus.“
[ 3]Er holte den Kaffee. „Nimmst du Zucker?“
[ 3]„Nein, nur Milch. Was ist das?“ Sie wies auf ein Schälchen Konfitüre. „Erdbeere?“
[ 3]„Himbeere. Und das ist Aprikosenmarmelade.“
[ 3]Sie sah ihn an. „Ich wusste gar nicht, dass du vom Kontinent kommst.“
[ 3]Er goss ihnen Kaffee ein. „Wieso?“
[ 3]„Na“, sie machte eine den Tisch umfassende Geste, „das hier. Ein europäisches Frühstück.“
[ 3]Sam schaute sich auf dem Tisch um. „Ach ja? Ja, irgendwie schon.“ Er sah auf und reichte Gretchen den Brötchenkorb. „Nein, ich war nie dort. Mein … mein Ziehvater machte das Frühstück immer so. Manchmal auch mit Wurst, aber damit kann ich im Moment leider nicht dienen.“
[ 3]Während sie sich ein Brötchen aufschnitt, sagte sie: „Ich wusste gar nicht, dass du bei Zieheltern aufgewachsen bist. In deinem Lebenslauf steht nicht viel drin über deine Kindheit. Eigentlich gar nichts.“
[ 3]„Ich weiß.“ Er trank einen großen Schluck Kaffee, um den Gedanken an Jonathan herunterzuspülen.
[ 3]„Erzähl mir was davon“, bat sie. „Hast du in der Schule schon Theater gespielt?“
[ 3]Er nahm ein Brötchen. „Lass uns über etwas anderes reden, ok?“
[ 3]Sie sah ihn einen Moment lang irritiert an. „Warum? Was ist …?“
[ 3]„Bitte!“
[ 3]Sie zuckte zusammen. Dann nickte sie. „Ok.“
[ 3]Sam ärgerte sich über die Missstimmung, die das Thema in ihm geweckt hatte. Er griff über den Tisch hinweg nach Gretchens Hand. „Entschuldige! Ich … Ich möchte einfach nicht darüber sprechen. Es ist …“, er zog seine Hand zurück, „… einfach etwas schwierig im Moment.“
[ 3]Sie versuchte sichtbar, sich vorzustellen, was passiert sein mochte, und schaute ihn an, als suche sie nach Zeichen, nach Hinweisen. Er kam ihr nicht entgegen, tat so, als sei alles geklärt. Schließlich nahm sie den Blick von ihm und widmete sich wieder dem Frühstück.
[ 3]Eine Weile aßen sie schweigend. Dann fielen Sam die Theaterkarten ein.
[ 3]„Hast du heute Abend schon etwas vor?“, fragte er.
[ 3]Sie schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“ Sie lächelte. „Warum? Willst du mich ausführen?“
[ 3]Er ging auf den Ton ein, stützte den Kopf die Hand und blinzelte zu ihr hinüber. „Vielleicht.“
[ 3]Auch sie stützte ihr Kinn auf. „Ah. Und wohin?“
[ 3]Einen Moment lang versank er in ihren Augen.
[ 3]„Also?“
[ 3]Er tat, als überlege er. „Wie wäre es mit … Theater?“
[ 3]„Theater?“ Ihre Stirn kräuselte sich ein wenig und ihre vollen Lippen öffnete sich zu einem halb amüsierten, halb erstaunten Lächeln.
[ 3]Sam kämpfte mit dem Verlangen, diese Lippen zu berühren. Er fühlte etwas in sich denken, dass Gretchen perfekt sei.
[ 3]Sie lehnte sich zurück und nahm ihre Tasse in die Hand. „Theater also“, sagte sie und nippte am Kaffee. „Irgendwas Bestimmtes?“
[ 3]„Cop Two“, sagte er.
[ 3]Gretchen riss die Augen auf. „Cop Two?!“ Dann strahlte sie. „Wow!“ Dann zerfiel ihr Lächeln und sie sagte noch einmal „Wow.“ Dann trank sie und sah dabei intensiv an Sam vorbei.
[ 3]Er verstand nicht. „Was?“
[ 3]Sie hörte auf, an ihrem Kaffee zu nippen, setzte die Tasse aber nicht ab. „Na ja“, druckste sie, sah Sam noch immer nicht an.
[ 3]Er lehnte sich ebenfalls zurück. „Ich dachte, du wärst ein Fan von diesem Henson.“
[ 3]Jetzt sah sie ihn an. Fragend, fast lauernd.
[ 3]„Oder nicht?“
[ 3]„Doch! Doch, doch“, beeilte sie sich zu sagen. Das Lauern blieb in ihrem Blick.
[ 3]„Was ist? Ich nahm an, du würdest dich freuen. Die Shows sind ausverkauft, es … Was ist das Problem?“
[ 3]„Na ja, es ist, weil …“ Sie sah ihn an. Die Frage in ihrem Blick war jetzt irgendwie anders. „Du … du hast kein Problem damit?“
[ 3]„Womit?“
[ 3]„Dass ich … ein Henson-Fan bin?“
[ 3]Er lachte. „Warum sollte ich? Oh Gott, nein! Er ist gut, warum sollte ich deshalb ein Problem haben?“
[ 3]Sie war deutlich erleichtert. „Na ja, ich dachte, du könntest eifersüchtig sein oder so.“
[ 3]„Eifersüchtig?“ Er schüttelte den Kopf. „Oh Gott, Gretchen, das … eh … Hey! Wenn du nicht gerade mit ihm ins Bett steigst!“
[ 3]Ihm schien, als flöge ein Schatten über ihr Gesicht, aber es war so rasch vorbei, dass er sich nicht sicher war, es gesehen zu haben. „Nein, nein, im Ernst. Das … ist schon ok. Also? Heute Abend Cop Two?“
[ 3]Sie nickte strahlend.

Sie hatten gute Sitzplätze. Sam fragte sich, ob Fallon die Tickets geschenkt bekommen hatte, denn wenn man sich solche Karten kaufte, dann ging man gewöhnlich auch hin. Gretchen hatte sich schick gemacht und präsentierte sich von einer ausgesprochen kulturvollen Seite. Sam fand sich fast ein wenig zu leger gekleidet neben ihr, aber er hatte beim besten Willen keinen geeigneten Anzug im Schrank gehabt. Der, den er hatte, wäre dann doch etwas overdressed gewesen. So, in Jeans und modischem Sakko, war er sich jedenfalls sicher, dass die überraschten Blicke, die manche der anderen Gäste ihnen zuwarfen, nicht ihm, sondern Gretchen galten.
[ 3]Langsam verebbten die Blicke; das Publikum hatte sich auf den Plätzen einsortiert und sammelte seine Aufmerksamkeit für die Show. Die Erwartung, die sich ausbreitete und wie ein Tuch über alles legte, erfasste auch Sam. Es war ein angenehmes Gefühl, beinahe ein bisschen wie leichtes Lampenfieber. Eine neue Show, ein begieriges Publikum, eine zauberhafte Frau an seiner Seite - es war vielleicht nicht ganz die perfekte Mischung, dazu hätte er auf der Bühne sein müssen, aber es war zumindest verdammt nahe dran.
[ 3]Die Ouvertüre erklang und lenkte alle Aufmerksamkeit zur Bühne. Aus den Augenwinkeln heraus sah Sam, wie sich Gretchen straffte und noch aufrechter hinsetzte, fast so, als würde sie dadurch besser sehen können. Sam konnte ihre Erwartung beinahe körperlich spüren und lächelte darüber.
[ 3]Dann hob sich der Vorhang und gab den Blick auf eine stilisierte Großstadtlandschaft frei. An einer Ecke links lungerten eine paar Gestalten herum, von rechts kamen Stimmen. Ein zweiter Trupp näherte sich offenbar und weckte die Aufmerksam der anderen. Dann kamen sie aus den Kulissen, musterten die ersten, einer begann von Ereignissen der Nacht zu singen, ein anderer stimmte ein, spottete, trat aus der Gruppe hervor und …
[ 3]… Sam erstarrte. Das war er. Sam. Da vorne war er! Er selbst! Sein absolutes Ebenbild. Das gleiche Gesicht, die gleiche Figur. Die gleiche Stimme. Sogar die gleiche Art, sich zu bewegen. Etwas in Sam dachte, dass er sich ja selbst nie gesehen hatte, es also eigentlich nicht einschätzen können dürfte, aber jede Faser seines Körpers wusste es besser: Das da oben war sein anderes Ich.
[ 3]„Er ist gut“, raunte jemand.
[ 3]Sam sah sich nach der Stimme um: Gretchen.
[ 3]Sie strahlte. „Er ist gut, oder?“
[ 3]Sam begriff nicht, was sie meinte.
[ 3]„Henson. Er ist toll.“
[ 3]Sam nickte mechanisch.
[ 3]Gretchen wandte sich wieder der Bühne zu. Ihre Wangen schienen zu glühen und ihr Atem ging flach und schnell. Fassungslos sah Sam sie berauscht lächeln, ganz versinken, sich ganz hingeben. Ihm hingeben, Henson. Mit einer Bedingungslosigkeit, gegen die der gestrige Abend, die gestrige Nacht nur ein schaler Schatten war.
[ 3]Sam schloss die Augen und wandte sich ab. Gretchens Bild brannte weiter in ihm. Hensons Stimme jubilierte dazu und Sam konnte fühlen, wie das gesamt Publikum dem Geschehen auf der Bühne erlag. Wie es Henson erlag. Der eine Rolle sang, die hätte Sams sein sollen. Ohne zu hinterfragen, woher er das wusste, hakten sich Sams Empfindungen an diesem Gedanken fest und begannen zu glühen, zu brodeln, alles andere zu verschlingen und nach außen zu drängen. Die Wut kochte so hoch in ihm, dass er die Explosion kommen spürte. Er sprang auf und drängte sich durch die Reihen nach draußen. Er hörte seine Schritte und er hörte ein Murmeln und er hörte in Hensons Stimme dessen Irritation. Ein Anflug von Genugtuung wehte heran, aber er glitt an Sams Wut ab. Die Tür zum Saal hatte sich hinter ihm noch nicht geschlossen, da schlug Sam schon auf die Wand des Foyers ein.

Die Straßen in London hatten sich umgefärbt. Das geschäftige Treiben war in vergnügten Trubel übergegangen und von Beschaulichkeit durchsetzt. Die Menschen waren in fröhlichen Trupps unterwegs oder saßen gemütlich in Restaurants und Pubs beieinander. Jeder gehörte irgendwo dazu.
[ 3]Sam ging durch diesen langsam kühler werdenden Abend wie in einer Glasglocke. Er sah, was rundum geschah, aber es schien ihm unwirklich und fern. Auch sein Ausbruch im Theater schien unwirklich und fern, sein in-die-Nacht-stürmen. Er war durch die Straßen gelaufen, hatte Leute angerempelt, zuerst viele, dann immer weniger. Und dann, als er an einem Pub einem Betrunkenen auswich, merkte er, dass die Wut verloschen war. Sie war niedergebrannt und hatte nichts zurück gelassen außer Asche und Leere.
[ 3]Jetzt ging Sam zum Theater zurück. Er wusste nicht, warum, aber er dachte, dass er wohl seinen Mantel holen wollte. Natürlich konnte er das auch morgen noch tun, aber er konnte es auch gleich erledigen. Vielleicht sollte er sich bei dem Wachmann entschuldigen, der ihn rausgeworfen hatte. Der Mann hatte schwer mit ihm zu tun gehabt. Sam wunderte sich eine Sekunde lang, dass er offenbar gar nicht an Gretchen dachte, sondern nur, dass Henson ja nichts dafür konnte, dass sein, Sams Leben so verpfuscht war. Die Idee, dass Henson sein anderes Ich sein könnte, erschien Sam jetzt völlig absurd, und er beschloss, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie nichts miteinander gemein hatten.
[ 3]Im Theater hatte der Wachmann gewechselt und auch an der Garderobe schien niemand etwas von seinem Ausraster vor einer knappen Stunde zu wissen. Er holte seinen Mantel ab und blieb unschlüssig im Foyer stehen. An der Bar wurden Gläser bereit gestellt, die Pause stand wohl kurz bevor. Sam fürchtete plötzlich, Gretchen zu begegnen, und wandte sich zum Gehen. Dann bemerkte er, wie er den Weg hinter die Bühne einschlug und dass er von niemandem daran gehindert wurde.
[ 3]Er geriet mitten in den Pausentrubel und musste ständig mehr oder weniger geschminkten Leuten ausweichen. Manche sahen zu ihm auf und wunderten sich einen Augenblick lang, waren aber zu beschäftigt, etwas zu sagen. Sam erreichte einen Teil der Katakomben, wo offenbar die Garderoben untergebracht waren.
[ 3]Jemand eilte, ein Polizisten-Kostüm über dem Arm, an ihm vorbei zu einer der Türen. „Henson“, stand auf einem Pappschild an der Tür. Sam trat näher. Die Tür wurde vor seiner Nase wieder geschlossen. Er starrte auf das Pappschild. Es war mit Hand geschrieben und wirkte zerfleddert.
[ 3]„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte jemand.
[ 3]Sam drehte sich um. Er musste tief hinunter sehen, ehe er Blickkontakt mit dem Mann bekam. „Nein“, sagte er lächelnd. „Danke.“
[ 3]Der Kleine starrte ihn noch einen Moment lang an, dann ging er kopfschüttelnd.
[ 3]Sam hob die Hand, um zu klopfen. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Sam musste ausweichen. Wer immer da gerade heraus wollte, hatte es offenbar nicht eilig, denn er blieb, die Klinke in der Hand, stehen. Sam, der im toten Winkel hinter der Tür stand, hörte von drinnen Hensons Stimme.
[ 3]„… großartig. Demnächst muss ich wohl Autogrammkarten drucken lassen.“ Henson lachte, er meinte es nicht ernst.
[ 3]„Früher oder später garantiert“, sagte der Mann an der Tür mit einer Stimme, die Sam vertraut vorkam. „Sie haben das Zeug zum Star.“
[ 3]Sam beschloss, sich bemerkbar zu machen, und räusperte sich.
[ 3]„Um Himmels willen bloß nicht!“, sagte Henson. „Lassen Sie mich einfach Schauspieler sein, Jonathan!“
[ 3]Sam, der schon zu einem Schritt angesetzt hatte, stockte.
[ 3]„Das widerspricht sich doch nicht“, sagte Jonathan. „Bei Ihrem Talent und Ihrem Ehrgeiz …“
[ 3]„… und einflussreichen Fürsprechern wie Ihnen“, ergänzte Henson mit einem Unterton, der Sam aufhorchen ließ. Henson empfand es offenbar als Makel, protegiert zu werden.
[ 3]Jonathan sagte: „Keine Sorge, Mike, es ist ganz Ihre Karriere. Ich habe nicht vor, mich zu sehr einzumischen.“
[ 3]Sam sog scharf die Luft ein. Tricker. Er war es, keine Frage.
[ 3]„Nicht zu sehr?“, lachte Henson.
[ 3]„Nur ein kleiner Schub in die richtige Richtung“, beteuerte Tricker.
[ 3]„Wie immer Sie das gemacht haben, Jonathan, aber dass Sie mich noch nach dem Vorsingen in die Show gebracht haben, das dürfte wohl mehr als ein kleiner Schub gewesen sein. Keine Ahnung, womit Sie sie überzeugt haben.“
[ 3]„Tja“, sagte Tricker betont geheimnisvoll. „Alles kann ich natürlich nicht ver…“
[ 3]Sam riss ihm die Tür aus der Hand. „Du gottverdammter Hurensohn!“
[ 3]Tricker starrte ihn überrascht an. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis er begriff.
[ 3]„Du Mistkerl, du …“ Die Wut riss Sam die Worte fort. Er sah, wie Jonathan zu einer Erklärung ansetzte, einer Erklärung, die Sam nicht haben wollte. Nicht jetzt und nicht hier. Nicht vor dem da.
[ 3]Sam schlug zu.



(Weiter bei Kapitel 2)
 



 
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