Soweit meine (unmaßgeblichen) Gedanken ...Der Fluch der guten Taten
Es wär der Tag, sich selbst zu loben:
Alles ging heut richtig glatt.
Der alte Mann im Himmel droben
Einmal nichts zu meckern hat.
[blue]Diese Zeile finde ich, rein sprachlich, schwer zu ertragen. Dabei stört mich die Inversion deutlich stärker als der (rein reimlich begründete) Wechsel vom Konjunktiv zum Indikativ.[/blue]
Der alten Frau zum Sitz verholfen,
Anderen die Tür gehalten,
Mit Sohnemann zum Minigolfen,
Fernseher blieb ausgeschalten:
Der Mann fühlt sich so richtig stolz,
Ist gut drauf, voll Lebenskraft
Sogleich wird noch gehackt das Holz.
Abends fühlt er sich geschafft.
Es fährt ihm heftig in den Rücken,
Dreht er sich im Bett herum.
Weil sich gemeinsam zu beglücken
Wär zum Abschluss auch nicht dumm.
Jedoch der Preis für seinen Fleiß
Ist der Schmerz in seinem Sterz.
Und dieser Stich in seinem Steiß
Bricht ihm beinah jetzt das Herz.
[blue]"Bricht ihm beinah jetzt das Herz ..."
Warum "bricht" dieser "Schmerz" ausgerechnet "das Herz"?
Dieser Pathos paßt doch überhaupt nicht zum Rest![/blue]
Der Mann verflucht die guten Taten,
Brachten sie ihn in die Not.
Dem Manne sei hier angeraten:
Bleibe stets im rechten Lot.
[blue]Diese Strophe finde ich schlimm!!
Alles und nichts ...
Wer genau ist das "rechte Lot"?[/blue]
Danke für Deine Mühe mit diesem Blödeltext.Mir schien derart viel unstimmig, daß ich mich entschloß, das Teil später nochmal zu lesen.
Sollte es auch nicht, ist gereimter Blödsinn und wollte nie mehr als selbiges sein.Geblieben dennoch:
Das Gedicht sagt mir in etwa rein gar nichts.
War Absicht, ist so gewollt und komplett bis zum bitteren Ende durchgehalten.1.) Der Rhythmus erscheint mir völlig unstimmig.
Damit meine ich nicht den Wechsel am Ende (meistens weiblich/männlich), sondern am Anfang der Zeilen(unbetont/betont).
Warum das?
Es gibt keine, es sollte nur Spaß machen.2.) Was genau ist die Message?
Das ist klar. Der Mann denkt bei sich selbst, und das tut er im Indikativ. Ich habe mir die Freiheit genommen, die entsprechenden Satzzeichen nicht zu verwenden, da ich dachte, das sei klar. Aber gut, ich lerne daraus und hab's bereits verbessert.quote:
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Der Fluch der guten Taten
Es wär der Tag, sich selbst zu loben:
Alles ging heut richtig glatt.
Der alte Mann im Himmel droben
Einmal nichts zu meckern hat.
Diese Zeile finde ich, rein sprachlich, schwer zu ertragen. Dabei stört mich die Inversion deutlich stärker als der (rein reimlich begründete) Wechsel vom Konjunktiv zum Indikativ.
Gut, Aragorn, ich sehe, meine Art von Ironie ist nicht rübergekommen. Ich gehe in mich und gelobe Besserung.Jedoch der Preis für seinen Fleiß
Ist der Schmerz in seinem Sterz.
Und dieser Stich in seinem Steiß
Bricht ihm beinah jetzt das Herz.
"Bricht ihm beinah jetzt das Herz ..."
Warum "bricht" dieser "Schmerz" ausgerechnet "das Herz"?
Dieser Pathos paßt doch überhaupt nicht zum Rest!
Nun, hier ist ein wenig Aufklärung nötig, da das Bild "im (rechten) Lot" bleiben, meint, im sog. grünen Bereich zu ackern in diesem Falle. Der durch den Wohlstand entstählte Körper hatte schlicht nicht den Zustand, um diesen Haufen guter Taten am Stück zu bewältigen. Ein durchaus typischer Ausgang eines Familiensamstags für einen Schreibtischtäter.Der Mann verflucht die guten Taten,
Brachten sie ihn in die Not.
Dem Manne sei hier angeraten:
Bleibe stets im rechten Lot.
Diese Strophe finde ich schlimm!!
Alles und nichts ...
Wer genau ist das "rechte Lot"?
Deine Gedanken sind weder unmaßgeblich noch unwillkommen. Das Gegenteil ist richtig. Schließlich ist es ein echtes Ärgernis, daß hier so wenig Textarbeit gemacht wird.Soweit meine (unmaßgeblichen) Gedanken ...
Ist aber jetzt keine Antwort auf die Frage nach dem Warum.War Absicht, ist so gewollt und komplett bis zum bitteren Ende durchgehalten.1.) Der Rhythmus erscheint mir völlig unstimmig.
Damit meine ich nicht den Wechsel am Ende (meistens weiblich/männlich), sondern am Anfang der Zeilen(unbetont/betont).
Warum das?
Das könnte man an hundert Gedichte zu je verschiedenen Themen dranklatschen, und nie dächte man:Der Mann verflucht die guten Taten,
Brachten sie ihn in die Not.
Dem Manne sei hier angeraten:
"Bleibe stets im rechten Lot."
Ich habe einfach den Versbeginn einmal auf einer Hebung und einmal auf einer Senkung aufgesetzt. Den Rest habe ich schwingen lassen. Ich war sozusagen völlig schmerzfrei.quote:
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quote:
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1.) Der Rhythmus erscheint mir völlig unstimmig.
Damit meine ich nicht den Wechsel am Ende (meistens weiblich/männlich), sondern am Anfang der Zeilen(unbetont/betont).
Warum das?
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War Absicht, ist so gewollt und komplett bis zum bitteren Ende durchgehalten.
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Ist aber jetzt keine Antwort auf die Frage nach dem Warum.
Ist einfach, war so gemeint.Mir ist sie wohl zu einfach gestrickt, um ein Gedicht zu tragen. Geht mir zu sehr in Richtung:
"Jaja, so ist das!"
In der Tat. War beabsichtigt. Ist bei den meisten Moritaten so.quote:
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Der Mann verflucht die guten Taten,
Brachten sie ihn in die Not.
Dem Manne sei hier angeraten:
"Bleibe stets im rechten Lot."
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Das könnte man an hundert Gedichte zu je verschiedenen Themen dranklatschen, und nie dächte man:
"Ja, das ist es!"
In der Tat war es Spaß an der Freud. Dass es Dir keine Freude macht, habe ich verstanden. Tut mir leid. Ehrlich, ohne Flachs.... es steht ja in einem Forum, ergo dachte ich, auch ein Leser sollte Spaß oder Impulse bekommen. Ansonsten wäre es eine Fingerübung oder ein Zeitvertreib, und kein Werk.
Gut, ich sehe, und das kam schon bei Deinem ersten Eintrag erkennbar, ich habe das Thema verfehhlt. Wenigstens ist es handwerklich nicht grottenschlecht. Das stimmt schon wieder besser.Ich habe schon handwerklich wirklich schlechte Gedichte gelesen, wo dennoch erkennbar war, daß eine "Seele" darin war (sehe ich auch so bei vielen meiner wirklich grottigen, älteren Gedichte).
Nun, mit Gernhardt sollte man mich nicht vergleichen, da habe ich keine Chance (und werde nie eine haben). Ich will auch nicht anerkannt werden, ordentlich dichten reichte mir schon. Aber auch dahin ist der Weg noch lang.Natürlich hat auch ein Robert Gerhardt, wenn er ein neues Buch endlich fertig haben wollte, noch schnell ein paar "Füller" bemüht.
Nur ging es dabei eben um Geld, und anerkannt war er schon.
Danke Dir und ebenfalls.Schönen Sonntach noch!