Der Fluss (gelöscht)

B

bluefin

Gast
die vermenschlichung von tieren ist seit alters eine vielgeübte technik, um gesellschaftskritisch bzw. gesellschaftspolitisch zu wirken.

wenn du, lieber @gernot, wie hier diese technik lediglich als "rohprodukt", jedenfalls ohne besonderen hintersinn, anwenden möchtest - "alligatorenmammi frisst vorbeitreibende menschenleiche" - und es bei einer profanen schilderung belassen willst (es bleibt ja leider nichts offen), müssen die details stimmen.

das tun sie in dem falle aber nicht. krokodile verscharren ihre eier im ufersand und kümmern sich danach einen dreck um ihre brut. wer das weiß, ärgert sich bereits nach dem dritten satz über den kreationistischen ansatz deiner beschreibung.

tipp: das baby abtreiben und alles andere so dunkel machen, dass man am ende nicht wirklich weiß, was da unterwegs ist - ein tier, jack the ripper oder ein banker.

und noch was: krokodile weinen zwar, aber sie "gehen" nicht - sie kriechen wie alle echsen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
hallo @bluefin

tipp: das baby abtreiben und alles andere so dunkel machen, dass man am ende nicht wirklich weiß, was da unterwegs ist - ein tier, jack the ripper oder ein banker.
lächle, du weißt nicht um was es sich handelt!

liebe Grüße Gernot

PS. ich weiß wie sich Tiere fortbewegen.
 
und noch was lieber @bluefin

krokodile sowie alligatoren (was ein Unterschied ist) bewachen ihre Eier mit größter sorgfalt. jeder zehnjährige weiß, dass krokodile nicht gehen, sondern kriechen, also vertraue meinem verstand auch ein bisschen. (anbei, die echsen die du erwähnst können auch nicht gähnen)

und es ist keine vermenschlichung, sondern ein normales verhalten, welches hier beschrieben ist.

tip: erst genau lesen, zweitens dem autoren auch etwas verstand zubilligen und erst dann kommentieren und sich dabei, wenn möglich, nicht auf vermutungen stützen.


liebe grüße aus vorarlberg und willkommen im spiel
gernot
 
B

bluefin

Gast
stimmt - ein tiger oder ein eisbär könnt's zur not auch sein. aber ober ersterer wirklich aas aus der strömung klaubt und letzterer inzwischen schon am rande der mangrovenwälder haust (klimaerwärmung?), ist zweifelhaft.

und deshalb bleibt's diskussionswürdig - egal, ob alligator, königstiger oder eisbärmutti. ich rate zur korrektur oder, nochmals, zur wirklichen mystifizierung.

liebe grüße aus münchen

bluefin.
 
B

bluefin

Gast
ja - oder so wie ein blauwal mit einer blutorange und ein königstiger mit einem wasserleichenbestatter.

humorvolle grüße aus münchen

bluefin
 
ja - oder so wie ein blauwal mit einer blutorange und ein königstiger mit einem wasserleichenbestatter.
oje, lieber @bluefin schon wieder eine falsche Annahme von dir.
Der indische Tiger, auch Königs- und Bengaltiger genannt ist sehr wohl ein Wasserleichenbestatter.

Etwas südlich von Kalkutta in dem großen Mündungsgebiet des Ganges und Brahmaputra, auch Sundarbans genannt, sind die Tiger zu Wasserleichenbestatter geworden. Die Inder werfen ihre Toten in den heiligen Fluss den Ganges und die werden zum Teil Tage, Wochen oder Monate später in den Sundarbans angeschwemmt, wo sie gerne von den Tigern, die sich an den Geschmack gewöhnt haben und zu Aasfressern geworden sind, gefressen werden.

Also: Der Text von mir ist eine alltägliche Geschichte, hättest du wohl nicht gedacht, gelle.

lieblächelnde Grüße nach München
Gernot
 
B

bluefin

Gast
gegen das verspeisen einer angeschwemmten leiche durch einen zum aasfresser gewordenen nächtlichen räuber gäbe es nichts einzuwenden, zumal dann nicht, wenn sie einigermaßen frisch ist.

deine tigermutti aber wirft sich in den fluss und holt sich ihre brotzeit direkt aus der strömung. und das macht sie nicht, die gute. apportieren aus dem wasser können nur hunde. und kormorane.

"tiger-fishing": man beködere die angel mit einem kadaver und hänge ihn in die strömung - schnapp! schon hat ein trumm tiger angebissen und wird rausgekurbelt. das hätten die engländer während der kolonialzeit bestimmt gerne gemacht, hätte es funktioniert. so aber darf man es getrost unter der rubrik "fabel" ablegen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

Nach Lesen des Textes dachte ich spontan an eine Raubkatze.
Nach Lesen der ersten Kommentare hätten es auch noch Bären sein können. Nicht unbedingt Eisbären.
Bevor ich mich auf die Suche nach Mangrovenwäldern begeben konnte, hast Du die sprichwörtliche Katze selbst aus dem Sack gelassen.
Interessanter und, vor allem, informativer Text.
Wieder was gelernt, hat mir gut gefallen.

Mystische Veränderung für meinen Geschmack nicht nötig. :)

Viele Grüße aus Westfalen
Frank
 
@bluefin
deine tigermutti aber wirft sich in den fluss und holt sich ihre brotzeit direkt aus der strömung. und das macht sie nicht, die gute. apportieren aus dem wasser können nur hunde. und kormorane.
und wieder weit gefehlt. Der Tiger ist die einzige Raubkatze, die gerne und häufig ins Wasser geht. Kurios vielleicht dabei, das sie manchmal rückwärts ins Wasser gehen, damit sie keinen Tropfen ins Auge bekommen.

Die Honigsammler, die die Sundarbans aufsuchen, übernachten aus Angst vor den Tigern weit draußen auf ihren Booten. Trotzdem kam es leider schon vor, das Menschen in der Nacht von ihren Booten vom Tiger geholt wurden. Sie sind hervorragende Schwimmer und scheuen das Wasser nicht, sei es aus Hunger, oder um sich einfach nur abzukühlen.

@FrankK

Freut mich, dass du den Text und die Informationen magst. Ich habe mich sehr viel mit diesen Tigern beschäftigt und sie faszinieren mich heute noch.

liebe grüße gernot
 
B

bluefin

Gast
dass tiger ins wasser gehen, lieber @gernot, weiß jeder, der mal im zoo war, ein bisschen was von tieren versteht oder googlen kann. aber nach leichen fischen in den flüssen tun sie nicht, die guten. sie können aus den pfützen fische herausstochern, so wie unsere hauskatzen den golfisch aus nachbars teich, aber auf der unterwasserjagd begegnet man ihnen nie. auch ein leichnam nicht. das mit den nächtlichen überfällen auf boote halte ich für eine räuberpistole. als tigermutti würe ich warten, bis die jungs wieder an land kommen - nachts ist unter wasser schlecht jagen, wenn man so empfindliche augen hat, wie du schreibst.

leichen apportiert, wie schon gesagt, nur doggydog. und da auch nicht jede.

humorvolle grüße aus münchen

bluefin
 
lieber @bluefin
aber auf der unterwasserjagd begegnet man ihnen nie.
wie kommst du jetzt auf unterwasserjagd? sowas hab ich nicht erwähnt (lächle, bist ein wenig unterwasser-verseucht).

Sicher werden die Leichen auch an Land gespült, aber den Tigern machts nichts aus, das übelriechende Treibgut auch mal selbst aus dem Wasser zu pflücken.

Das Wasser in den Augen ist ihnen nur unangenehm beim Baden zwecks der Erholung. Wenns ums Fressen geht und sie sind auf Leichenschau, dann spielt es ihnen keine Rolle.

das mit den nächtlichen überfällen auf boote halte ich für eine räuberpistole.
was der Bauer nicht kennt, mag er nicht essen.

als tigermutti würe ich warten
walfische sind geduldig, eine hungrige Tigerin eben nicht. Und am Tag macht ihnen die Hitze sehr zu schaffen. Falls du mal den indischen Ozean durch *blubbelst* schau dich mal in den Sundarbans um. Aber Vorsicht: Die Man-eaters erkennen sehr schnell, dass du kein Walfisch, sondern ein Mensch bist.*roar*

ganz liebe grüße
ins delphinarium nach münchen
gernot
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

"Unterwasserjagd" oder: Youtube als Suchmaschine :)

Wenn Du auf Youtube als Suchbegriff "swimming tiger" eingibst, findest Du gleich als zweites:

Youtube: Tiger swim

Unter "ähnliche Videos" findest Du dann:
Youtube: White bengal tiger underwater

Erneut unter "ähnliche Videos":
Youtube: Tigers swimming underwater

Im letzten Video ist sehr gut zu sehen, wie er sich sein Fresschen (Fleischbrocken) sogar unter Wasser herausholt. ;)

Noch einmal danke für Deinen Text. Einmal angestoßen und auf ein neues Thema aufmerksam gemacht, findet man die interessantesten Dinge. Auch wenn ich zugeben muss, dass wohl ein wenig "voyeurismus" ebenfalls dazugehört.


Viele Grüße aus Westfalen
Frank
 
S

suzah

Gast
hallo gernot,

ich hatte zunächst gerätselt, aber du hast das dann selbst aufgedeckt. irre, man glaubt es kaum, aber wahr. bei wikipedia fand ich die bestätigung, das ist ja alles sehr unappetitlich und ungesund:
Täglich werden über 1,2 Mrd. Liter vergiftetes Abwasser eingeleitet, allein in Kolkata 320 Mio. Liter in den Gangesarm Hugli. Die Belastung durch Kolibakterien ist 2000-mal höher als in Indien erlaubt und das Wasser enthält hohe Konzentrationen von Cyaniden, Arsenen, Blei, Zink, Chrom und Quecksilber. Hinzu kommen Exkremente und Leichenreste sowie Cholera- und Typhusbazillen. Selbst malariaerregende Moskitos brüten dort nicht mehr.
Die großen Städte entlang des Ganges beziehen 70 Prozent ihres Trinkwassers aus dem Fluss.das größte Problem zutage: Die Entsorgung von Leichen im Ganges, täglich 170.

liebe grüße suzah
 
hallo ihr Lieben @suzah und @FrankK

wow, da habt ihr euch aber sehr gut erkundigt. Ja, es sind schon Zustände da unten, es ist halt die Überbevölkerung und die Armut. Seltsamer Weise haben aber Länder wie Indien und Bangladesch übriges Geld für die Rüstung. naja,ist eigentlich in allen Entwicklungsländern so, was mit der eigenen Bevölkerung geschieht, ist den Regierungen scheißegal, hauptsache man hat genügend Munition und die Inder glaub ich sogar die Atombombe.

Leider sind die Tiger da unten zu Menschenfresser geworden. Werner Fend (leider versorben und auch Vorarlberger) wollte das nicht glauben, und verbrachte Monate in den Sundarbans um das Gegenteil zu beweisen. Resigniert gab er dann auf: Ja, es war kein Gerücht, die Tiger der Sümpfe sind Menschenfresser. Manche Vermutungen gehen dahin, dass die Tiger Menschen reißen, weil sie erst durch die angeschwemmten Leichen auf den Geschmack des Menschenfleisches gekommen sind. Ein Wildschwein oder ein Büffel wehr sich gegen den Tiger, wobei er auch manchmal schwere Verletzungen davontragen kann. Der Mensch ist für ihn zu einer leichten Beute geworden. Jedes Jahr töten die Tiger der Sundarbans etwa 100 Menschen um sie zu fressen.

liebe grüße gernot
 
B

bluefin

Gast
im zirkus krone gabs mal einen tiger, der stieg mit aufs motorrad und drehte ein paar runden als sozius, und die eisbären im tierpärk hellabrunn hatten es in den 60er jahren drauf, mit dem rücken ihrer pratzen das brotstückchen(!) aus dem wasser zu fischen, das ihnen die besucher hinwarfen. mitten im hochsommer!

siefried und roy machten aus ihren weißen bengalen hush-puppies, bis sich die tierchen eines besseren besannen und das, was man ihnen beigebracht hatte, nicht mehr machen wollten und wieder artgerecht handelten.

in der sog. "freien natur" gibt's keine bengalen auf unterwasserjagd. wozu auch? die honigsammler lassen sich an land ja viel bequemer fressen.

unter wasser gibt's nur tiegerhaie. vor denen hüte man sich...

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
hallo lieber @bluefin

ich bin kein tigerhai, nur einer, der dir einmal zeigen wollte, wie es ist, wenn man vor den anderen vorgeführt wird, du weißt, was ich meine. Dieser Text wurde von mir geschrieben und eingestellt nur wegen dir. Ich wusste im Vornherein deine Reaktionen, und jedes Wort im Text war zum Spiel gegen dich gedacht. Das war die Katze im Sack oder die Lösung des Rätsels.
ich hoff du bist mir jetzt nicht böse.
liebe grüße nach münchen
gernot
 
B

bluefin

Gast
mit walfischen, lieber gernot, kann man immer spielen - die tun für gewöhnlich keinem was zuleide.

grantig werden sie nur, wenn's gegen minderheiten geht, wenn man gewalt verherrlicht und wenns frauenfeindlich daherkommt. ansonsten machen sie sich allenfals lustig über den eifer mancher.

am meisten bedauern sie die völlige humorlosigkeit einiger "dichter". da gibt's keinen spaß - manche schäumen vor wut, wenn man ihre hervorbringungen kritisert, gerade als ob man sie persönlich ausgepeitscht hätte. schrecklich!

unter wasser gibt's sowas nicht.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
hallo lieber @bluefin

mit walfischen, lieber gernot, kann man immer spielen - die tun für gewöhnlich keinem was zuleide.
Ich weiß, dass die Walfische sehr friedliebende Geschöpfe sind und ich mag sie sehr.

Wenn aber jemand auf diese Spezies allergisch reagiert, dann braucht ein Walfisch nicht so provokant aufzutauchen, um Wellen zu schlagen. Die sanften Riesen wissen es.

liebe grüße aus vorarlberg
nach münchen
gernot
 



 
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