Der Fuchs und das Wildschwein

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molly

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Der Fuchs und das Wildschwein Aus der Reihe Kuscheltiergeschichten

Noch war es nicht dunkel im Kinderzimmer, als das Kind eintrat. Es hatte ein Kuscheltier unter den Armen, größer als das Schaf, die Katze oder der Teddy. Seine Nase war länger als die vom Hund, doch kürzer als Rumpels Rüssel. Braun sah es aus und hatte kleine Ohren. Die Kuscheltiere stöhnten leise, denn das Kind legte dieses neue Tier in sein Bett.

Bald schlief das Kind. Der Mond schien durchs Fenster und endlich sahen die Kuscheltiere die Sterne. Sie setzten sich zusammen, denn jetzt begann ihre Plauderstunde.
„Was mag das für ein neues Tier sein“?, flüsterte das Schaf
„Vielleicht ein braunes Pferd oder ein Biber“?, nuschelte die Katze.
Auf einmal tönte vom Hochbett ein lautes Grunzen. Das neue Tier fragte: „Schwatzt ihr vielleicht von mir? Schaut euch mal meine dichten Borsten an, ich bin ein Wildschwein. Ich stelle fest, hier ist es langweilig, ihr brummt und murmelt. Kein Wort verstehe ich. Ist wohl ein richtiges Schlafmützenzimmer hier!“
„Schlafmützenzimmer? Ganz bestimmt nicht!“, fauchte die Katze.
„Langweilig? Bei uns? Nie und nimmer, wir erzählen uns Geschichten“, knurrte der Hund, „erzähle du uns eine Wildschweingeschichte.“
„Hm“, grunzte das Schwein, „ich kenne die von einem kleinen Wildschwein. Wollt ihr die hören?“
„Gerne“, riefen die Kuscheltiere und der Rabe flatterte aufgeregt mit seinen Flügeln.
Das Wildschwein setzte sich zu den Kuscheltieren und begann mit seiner Geschichte:

„Es war einmal ein kleines Wildschwein, es hieß Hugo. Eines Tages spielte er mit seinem Bruder, doch der zwickte Hugo plötzlich ins Ohr. Das Wildschwein quiekte laut vor Schmerz und sauste in den Wald, weg von den anderen Schweinen, Hugo mochte keine mehr sehen. Tapfer stapfte er durch das Gelände. Er fraß alle Eicheln, die er unter den Bäumen fand und grub sich einen Regenwurm aus, bis Hugo ein leises Knurren vernahm. Das Wildschwein blieb stehen und entdeckte, nicht weit entfernt, ein Tier. Es hatte einen wunderschönen buschigen Schwanz und sein Fell glänzte rot in der Sonne. War das ein Hund, vor dem ihn seine Mutter stets warnte?
Da rief das fremde Tier: „Du hast hier nichts zu suchen, verschwinde! Hier wohne ich.“
Hugo grunzte: „Ich möchte spazieren gehen, das ist im Wald erlaubt.“
„Ich bin der Fuchs und bestimme, wer vor meinem Bau herumlaufen darf. “
„Na so was, ich bin Hugo, ein Wildschwein, und bestimmt stärker als du.“
Der Fuchs bellte: „Ich mag keine Wildschweine, verzieh dich.“ Im Nu sauste er in seinen Bau, Hugo folgte ihm. Vor dem Eingang blieb er stehen, steckte seine Nase in das Loch und rief:
„Was du gesagt hast ärgert mich sehr, komm raus, ich will mit dir kämpfen, und zwar schnell, zack-zack."

Vorsichtig lugte der junge Fuchs aus dem Bau. „Gut, doch nur so, wie wir Füchse kämpfen.“
„Einverstanden“, rief Hugo. Ob der Fuchs ihn gleich beißen würde? Der Fuchs kam aus dem Bau und setzte sich vor die Schweineschnauze.
„Zuerst müssen wir uns anschreien, so laut wir können", sagte er.
Der Fuchs begann zu bellen und zu knurren, Hugo quiekte und grunzte. Nach einer Weile hörte der Fuchs auf.
„War das alles“?, wollte das Wildschwein Hugo wissen.
„Nein, das ist nur der Anfang. Jetzt gehen wir ins Moos, stellen uns auf die Hinterbeine und schreien uns noch einmal an. Dabei dürfen wir uns leicht schubsen. Wer zuerst auf den Boden fällt, hat verloren.“

Der Fuchs stand sicher auf zwei Beinen, Hugo jedoch tänzelte hin und her. Er durfte nicht fallen und vergaß vor Aufregung zu grunzen. Der Fuchs knurrte laut und berührte das junge Wildschwein an der Schulter. Sofort verlor Hugo das Gleichgewicht und purzelte auf das weiche Moos.
„Zack-zack“ rief der Fuchs, doch sofort sprang das Wildschwein auf und grunzte so laut, dass der Fuchs vor Schreck umfiel. Hugo quiekte:
„Sag nicht dieses Wort! Das gehört mir. Wer hat jetzt gewonnen?"
„Ich! Du bist zuerst auf den Boden gefallen“, antwortete der Fuchs.
„Ja, grunzte Hugo, stimmt. Erzähle mir, warum die Füchse so kämpfen.“

Der kleine Fuchs legte sich neben das junge Wildschwein. Er sagte: „Wir Füchse beißen uns nie, denn davon gibt es Wunden, die nicht schnell heilen. Im kalten Winter suchen wir auch Nahrung und brauchen dafür Kraft. Darum müssen wir gesund sein.“
„Ja, sagte Hugo, das kann ich verstehen. Darf ich dich wieder einmal besuchen, mit dir reden und kämpfen?"
Der Fuchs überlegte. „Nur wenn du nicht in meinen Bau willst und du darfst mich nicht beißen.“
„Ich denke, das nächste Mal werde ich dir etwas von mir erzählen, wir Wildschweine leben nie unter der Erde in einem dunklen Loch. Auf Wiedersehen, kleiner Fuchs." Hugo trabte zu seinen Brüdern zurück.
„Auf Wiedersehen, kleines Wildschwein“, rief ihm der Fuchs nach und legte sich zufrieden vor seinen Bau.

Die Kuscheltiere hatten aufmerksam zugehört. Der Bär sagte: „Danke für deine Geschichte. Schön, dass du bei uns eingezogen bist. Nun wollen wir alle schlafen.“
„Einverstanden,“ grunzte das Wildschein, und gleich darauf war es im Kinderzimmer still.

M. Rieger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Molly,

nette Geschichte mit "Lehr-Inhalt".

Es hatte ein Kuscheltier unter den Armen, größer, (KEIN KOMMA) als das Schaf, die Katze oder der Teddy.
„Was mag das für ein neues Tier sein“? FRAGEZEICHEN innerhalb der wörtlichen Rede & KOMMA flüsterte das Schaf
Hast du öfter.

Da rief das fremde Tier: „Du hast hier nichts zu suchen, verschwinde! Hier wohne ich.“
Wörtliche Rede innerhalb einer wörtlichen Rede stellt man i.d.R. mit anderen Anführungszeichen dar.
Also: fremde Tier: 'Du hast ...

„Nein, das ist nur der Anfang. Jetzt gehen wir ins Moos, stellen uns auf die Hinterbeine und schreien uns noch einmal an. Dabei dürfen wir uns leicht schubsen. Wer zuerst auf den Boden fällt, hat verloren.“
Der kleine Fuchs legte sich neben das junge Wildschwein. Er sagte: „Wir Füchse beißen uns nie, denn davon gibt es Wunden, die nicht schnell heilen. Im kalten Winter suchen wir auch Nahrung und brauchen dafür Kraft. Darum müssen wir gesund sein.“
Da dachte ich zuerst: eine Geschichte übers Kämpfen? Doch dann wird es am Ende doch noch gut und lehrreich.

Schönen Tag und
liebe Grüße, Franklyn
 

molly

Mitglied
Hallo Franklyn.,

danke für Dein aufmerksames Lesen. ein paar Zeichen habe ich richtig gesetzt, aber mit den einfachen Anführungszeichen hadere ich im Moment noch.
Ich wünsche Dir morgen einen wunderschönen Sonntag.
Liebe Grüße
molly
 



 
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