Der Gegenstand

Volkmar

Mitglied
Das alte Bett im Zimmer hat schon viele gesehen.
Viele die gekommen und gegangen sind.
Und all die anderen.
Und aus dem Fenster hat man einen guten Blick hinaus.
Am Mittag blickt man hinaus auf die Stadt.
Und am Abend sieht man die andere Stadt.
Und dazwischen sieht man die Menschen.
Die Menschen der Stadt.
Und das Bett am Ende der Straße,in jenem Haus,erzählt uns viel.
Die Nimmermüden,die verwegen das Bett mieden und immer auf der Suche waren.
Die den Stein der Weisen fanden.
Und all die jungen Kaputten,denen jeder Weg zu weit war,und die in diesem Bett starben.
Das reizende Girl vom Lande.
Auf dem Weg zum Star und stets fröhlich war.
Und der Reisende,der nicht mehr fort wollte.
All die netten und fiesen Besucher die hier waren, haben
sich verewigt und sind nun fort.
Die Stadt verändert sich.
Das Bett hat keine Gäste mehr.
Es steht abseits und allein in diesem Raum.
Das Haus wird bald abgerissen.
Und damit wird das alte Bett Geschichte sein !
 
S

Sohn des Rhein

Gast
Schöne Nostalgie

Hallo Volkmar,

Du hast ein, wie ich finde, sehr schönes Gedicht geschrieben (Warum steht es eigentlich bei Kurzgeschichten?). Die Idee, die vielen Personen mit dem Bett zu assoziieren, und mit dem Verlust des Bettes auch den Verlust der Erinnerung an diese Menschen, ist sehr schön umgesetzt. Auch schön, dass die trivialste Assoziation zu einem Bett fehlt, war sicher schwer der versuchung zu widerstehen ;-)

Grüsse,
Matthias
 



 
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