Der Geiger Antonius Kline (Limerick)

Walther

Mitglied
moin bernd,

sonst sind deine limericks für mich überzeugend. dieser ist es nicht, weil der gag am ende nicht zünden will, jedenfalls bei mir nicht. er ist einerseits vorhersehbar und zweitens irgendwie unbefriedigend, weil spätestens nach dem ersten zwischenfall der violinist nicht mehr spielt (weil die bühne ja zersprang).

lg w.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Walther,
spätestens, wenn die letzte Bühne zersprungen ist, hast Du recht, dass er nicht mehr spielen kann ...

Die Pointe ist aber tatsächlich noch nicht wirklich stark, es ist gemischte Unter- und Übertreibung.

Spätestens nach der fünften kaputten Bühne kann er nur noch im Pop-Bereich spielen, und nach der zehnten langweilt sich das Publikum.
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Der Geiger Antonius Kline
erwarb einmal die Violine.
Die Bühne zersprang,
sobald sie erklang,
er nutzt den Effekt mit Routine.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke nochmal fürs Zeigen der Schwachstelle, Walther. Ich habe es geändert, insbesondere gefiel mir nicht, dass das "sie" nur inhaltlich, nicht aber grammatisch zuordenbar war, wodurch das Grundprinzip der "kurzen Bindung" verletzt wurde.
 

molly

Mitglied
Violine

Hallo Bernd
um weiters Unglück von den Bühnen fern zu halten legt er sie vielleicht auf die Schiene.

Frohe Grüße
molly
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Könnte er tun, aber dann würde man ihn nicht mehr zu modernen Festspielen einladen ...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Marie-Luise, das stimmt, aber es ist nicht mit der zerspringenden Bühne vergleichbar.

Erst war eine kaputt, dann wurden es immer mehr.
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Ich habe leider die ""Blechtrommel" noch nicht gelesen.

Aber ich habe ein Experiment im Fernsehen gesehen, die Gläser zersprangen nicht durch Gesang.

Aber in einem Resonanzexperiment, bei dem sie mit ihrer Eigenfrequenz angeregt wurden, zersprangen sie.

Bei einer realen Bühne ist es extrem unwahrscheinlich, dass sie zerspringt.

Eine Weiterentwicklung der Geige aber ließ Sterne platzen.

Wie kam gleich der Urknall zustande?
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
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Hey Bernd, Du kennst die Blechtrommel nicht? Dann aber los. ;-) Dass Oskar die Gläser zerschreit, ist ja nur ein Bild und Ausdruck seines Protestes gegen das Leben, ebenso wie seine Weigerung zu wachsen.
Bei Deinem Gedicht fasse ich das Ganze auch eher als eine Weigerung auf. Vielleicht als Gegenentwurf zur perfekten Bühnenshow!

Oder um was ging es nochmal? ;-)
LG Doc
 
Lieber Bernd,
ich komme mit "die Bühne [blue]zersprang[/blue]" nicht so klar.
Eine Bühne bricht im realen Leben zusammen.

Doch ganz so ernst sollte man es ja auch nicht nehmen.

Gruß
Marie-Luise
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sie bekam Risse und zersprang, anschließend ist sie vielleicht zusammengebrochen.
Das geht kaum, wenn sie aus Holz ist, funktioniert aber, wenn sie aus Glas, Beton oder Stein ist.

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Die Blechtrommel ist bestimmt interessant. Ich habe sehr viel noch in meinem Regal, auch viele Emphehlungen ...

Zur Zeit habe ich vorrangig kurze Sachen (Kurzgeschichten, Lyrik) und wissenschaftliche Sachen gelesen (Wirtschaft (Keynes etc., Literatur- und Sprache, Kosmologie u.a.)

Ich schlief bei längeren Sachen nach ein paar Seiten ein und wurde nicht fertig.
Vor wenigen Jahren habe ich noch drei bis vier Bücher pro Woche gelesen.

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Es ist wohl eine moderne Bühne, nicht der Kulturpalast in Dresden, der jetzt zwecks Umbau zerstört wird. (Mehrzweckbühnen sind nicht mehr modern, die High Society will in Zukunft unter sich sein.)

Vielleicht ist es auch politischer, als ich dachte.

Er spielt die erste Geige, daraufhin werden die alten Bühnen zerstört, um sie durch moderne "Weinbergbauten" zu ersetzen.

Daran habe ich beim Schreiben gar nicht gedacht, aber vielleicht das Unterbewusstsein ...
 



 
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