Der Gockel und sein Weibchen

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sabine simon

Mitglied
Ein eingebildeter Gockel
schnappt sich ein liebes Weibchen,

er richtet sie ab,
denn nur er ist der Größte,
nichts anderes darf sie sehen.


Er,
nur er,
ist der Stern,
um den sie kreisen darf.


Wenn ihre Liebe reicht,
wird sie immer glücklich sein,
ihr gockeliges Sehnen einzig auf ihn gerichtet.


Wenn nicht,
wenn sie zu schlau ist,
ihn durchschaut,


ja dann,
zerplatzt der Gockel
als Illusion
wie ein schillernder Luftballon.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sabine,

schwierig, schwierig!

Erst einmal hat dieses Gedicht keine experimentellen Elemente.
Wenn man die Zeilenumbrüche weglässt, ist es sogar eine sehr prosaische Aussage. Das Bild vom eingebildeten Gockel und der dummen Henne ist mir da zu wenig.
Und ich persönlich traue Frauen da auch mehr Einsicht und Schläue zu. Wer liebt, ist nicht automatisch dämlich.

Liebe Grüße
Manfred
 

Mimi

Mitglied
Hallo Sabine,
Was das Experimentelle betrifft, sehe ich es ähnlich wie Manfred.
Aber auch mir gefällt das Bild, das dein Text erzeugt, nicht sonderlich...
irgendwie klischeehaft und realitätsfern...auch metaphorisch betrachtet.
Sorry... mich spricht es nicht an.

Grüße
Mimi
 

sabine simon

Mitglied
Hallo Manfred,
hallo Mimi,

ich finde eure Anmerkungen ausgesprochen interessant....

Zum Experimentellen:

Ich habe es schon als experimentell eingestuft, weil es gar keine Form hat,
aber wenn ich das falsch sehe, dann ist das eben so...

Zur Realitätsferne:

Ich habe dabei zwei mir bekannt Leute vor Augen,
und war der Meinung, sie sogar zu deutlich darzustellen...

Ich muss einmal drüber nachdenken, was ich damit mache...
Beste Grüße
Sabine
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Sabine, natürlich hast Du konkrete Personen vor Augen und leitest den Text daraus ab. Aber, bitte: Diese ganzen Vorwurfs- und Weibchenargumente hören wir seit über 40 Jahren, die haben sich zu totlangweiligen Standards versteinert. Und wenn es Dir trotzdem wichtig ist, dann doch in einem korrekten Deutsch!

... schnappt sich ein liebes Weibchen

dann aber richtig

er richtet es ab,
nichts anderes darf es sehen ... usf.

gockeliges Sehnen ... oje


Ehrlichkeit hat Vorrang: Dein Gedicht ist einfach schwach!


Gruß
Béla
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nun ja, Sabine,

wir wissen ja alle, da wir alle selber schon mal gedichtet haben, daß man Autorin (erste Leserin) und Lyrisches Ich bzw. (in der dritten Person) die "Lyrische Sie" unbedingt getrennt sehen muß, als nie und nimmer identisch.

Die Lyrsie zeigt sich als tief verletztes Opfer irgendeines bunten Vogels. Ja, nett. Klappt gut auf der Bühne, italienischer Verismo, "io moro" mit vielen Wiederholungen, die Streicher Tutti unisoni usw.

grusz, hansz
 

revilo

Mitglied
Ein eingebildeter Gockel
schnappt sich ein liebes Weibchen,

er richtet sie ab,
denn nur er ist der Größte,
nichts anderes darf sie sehen.


Er,
nur er,
ist der Stern,
um den sie kreisen darf.


Wenn ihre Liebe reicht,
wird sie immer glücklich sein,
ihr gockeliges Sehnen einzig auf ihn gerichtet.


Wenn nicht,
wenn sie zu schlau ist,
ihn durchschaut,


ja dann,
zerplatzt der Gockel
als Illusion
wie ein schillernder Luftballon.
Hallo, ich frage mich, was an diesem Text experimentell ist. Aber das liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Inhaltlich ist es sehr flach und läuft auf eine Pointe hinaus, die sehr vorhersehbar ist
 



 
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